57. Die “Wohltaten” der Staatsregierung für Franken
Dienstag, 29. Juni 2010 | Autor: intern
Frankenlied
Wikipedia Foto Benson.by – BayernLB.
Am 28.06.2010 war wieder einmal ein großer Tag für Franken. Die Staatsregierung mit dem Bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer, den Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch, und den Wirtschaftsminister Martin Zeil hatten wieder einmal einen großen Auftritt in Franken. Natürlich waren auch die fränkischen Minister und Abgeordneten anwesend um das Großereignis zu feiern.
Franken bekommt in 5 Jahren, wieder einmal großzügig 20 Mio. Euro von München geschenkt. Oh, welch eine Großherzigkeit! Natürlich hat man diese Meldung in allen Medienkanälen mehrfach verkündet.
Und unsere fränkischen Volksvertreter haben sich wieder einmal stolz auf die Brust geklopft, für das was sie da wieder erreicht haben. Als fränkischer Steuerzahler, kann man da wirklich nur „Dankeschön” sagen. Sind es doch 20 Mio. die von unseren Steuern aus München zurückkommen.
Die nächsten Jahre braucht man viel Geld in München und Oberbayern, und da sind 20 Mio. schon eine große Geste.
3 Milliarden Euro für die neue S-Bahn Trasse zum Flughafen.
3 Milliarden Euro für Olympiade, mit der man ja schon fest rechnet, weil man jetzt schon Millionen in die Werbung investiert.
Also wenn ich dann richtig rechnen gelernt habe, dann sind das für München 600 mal mehr, als die 20 Mio. für Franken. Aber liebe Franken, bitte kein Neid.
Denn, dass müsst Ihr Franken schon wissen. Wenn es der Hauptstadt München gut geht, dann geht es doch ganz Bayern gut. Oder hat da irgend jemand Zweifel? 20 Mio. für die Kolonie Franken, ist doch allerhand.
Ach ja, da war ja 2009 auch noch etwas. Leider hat es das Volk schon wieder vergessen. Hier zur Erinnerung, und zum Vergleich zur Investition in Franken.
Die Bayerische Landesbank (BayernLB) besitzt nicht nur das defizitäre Luxus-Hotel Intercontinental auf dem Obersalzberg, sondern auch das noch viel bekanntere Schlosshotel am Wörthersee in Velden. Es wurde durch eine gleichnamige TV-Serie mit Roy Black populär.Allerdings hat es der Landesbank bislang nur Verluste eingebracht.
Vergangenes Jahr betrug das Minus der Schlosshotel Velden GmbH fast elf Millionen Euro, wie der Münchner Merkur berichtet. Die Nobelherberge, die jahrelang verfiel, wurde für rund 120 Millionen Euro restauriert und ausgebaut.
Interconti stellte gegen eine Gebühr nur den Hoteldirektor, dazu den Namen und das Buchungssystem. Der international renommierte Konzern scheute das Risiko als Betreiber aus gutem Grund: Die für das Hotel zuständige Landesbank-Tochter wies in den Jahren 2005 bis 2008 insgesamt fast 15 Millionen Euro an Verlusten aus. Dass die BayernLB das Hotel auf dem Obersalzberg, dem von den Nazis okkupierten Lieblingsort Adolf Hitlers, mit ihrer Tochterfirma Gewerbegrund selbst erbaute, hatte politische Gründe. Das bayerische Kabinett verfolgte auf Drängen von Faltlhauser, der als Finanzminister nach dem Abzug der Amerikaner für das Gelände verantwortlich war, ein “Zwei-Säulen-Konzept” auf dem historisch belasteten Terrain.Zum einen sollte ein Dokumentationszentrum entstehen, um die Gräuel der Nationalsozialisten auch am Rückzugsort des Führers nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, zum anderen sollte das mehr als 50 Millionen teure Luxushotel wieder an die touristische Tradition aus der Zeit vor den Nazis anknüpfen. So sollte verhindert werden, dass rechte Gruppen den Berg zu einem Wallfahrtsort machten.
Wikipedia Foto Richard Bartz – Bayer. Staatskanzlei
Also, noch einmal ein großes Dankeschön den großzügigen Spendern aus München.
Manchmal kommt es mir fast so vor, als wenn die Herren Politiker dies alles aus Ihrer eigenen Tasche zahlen würden, wenn man hört wie diese Dinge politische „verkauft“ werden.
Selbst der Baubeginn eines Fahrradweges in Franken – der nach 13 Jahren jetzt endlich genehmigt wurde – machte es erforderlich, dass ein Bundesminister, ein Landesminister, und natürlich auch die Kommunalpolitiker die es tatsächlich betraf anwesend waren. Ja, dass ist einfach effektives arbeiten, da soll keiner sagen, dass wir uns nicht mit aller Kraft für unser Franken einsetzen.
Auf solche Volksvertreter kann man richtig stolz sein.
M.T.