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401. Bierkeller Kultur in Franken – Teil 3 Landkreis Erlangen – Höchstadt

Mittwoch, 10. September 2025 | Autor:

Frankenlied

 

Liebe Blogbesucher,

Franken ist eine Hochburg, wenn es um Qualität und Quantität von Bierkellern geht. Nirgendwo in der Welt wird man solch eine Kultur antreffen. Damit sie einen Einblick in diese Kultur erhalten, habe ich mich die letzten Jahre damit etwas auseinandergesetzt.

Da gibt es zum Beispiel zwei umfangreiche Kellerführer von Peter Sem aus Bamberg, der im Teil 1, Keller und Biergärten in Stadt und Landkreis Bamberg umfangreich erkundet hat. Sage und schreibe 86 Objekte sind hier im Teil 1 mit vielen Informationen aufgelistet.

Im Teil 2, Keller und Biergärten im Landkreis Erlangen und Fränkische Schweiz sind 69 Objekte mit vielen Informationen zu finden.

Allerdings sind die Beschreibungen nicht mehr aktuell, weil schon 35 Jahre alt. Trotzdem will ich einige Keller die ich kürzlich besucht und getestet habe hier vorzustellen.

 

An dieser Stelle bedanke ich mich ausdrücklich bei Herrn Peter Sem für die Genehmigung zur Veröffentlichung hier in meinen Blog.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Geschichte

Entstehung der Bierkeller

 

War früher das obergärige Bier wegen nur kurzer Haltbarkeit zum raschen Verbrauch bestimmt, so änderte sich das einschneidend mit der Erfindung des Untergärigen (erstmals 1474 in der Nahburger Chronik erwähnt). Dieses Bier war mit 9-10 Monaten möglicher Lagerzeit wesentlich länger haltbar.

Ein Problem der damaligen Zeit bestand in der kühlen Lagerung des begehrten Gerstensaftes. Im Winter bereitete dies keine Schwierigkeiten, im Sommer hingegen wird selbst in alten Gerichtsakten von sauerem Bier berichtet und der Baruer haftbar gemacht. Man sann also auf Abhilfe, zumal die Lagerkeller unter den Brauereigebäuden oft sowieso nur begrenzt aufnahmefähig waren.

Fast eine Ideallösung bat sich durch den Bau von Lagerstollen in Berg- und Böschungshängen. Vor allem die in Stein vorgetriebenen zeichneten sich durch eine gleichmässig kühle Temperatur zu allen Jahreszeiten aus, was für die Einlagerung besonders günstig war. Zweckmäßigerweise legte man diese, soweit möglich, noch auf der sonnenabgewandten Nordseite ein. Schattenspendende Bäume wurden – sofern nicht schon vorhanden – zur weiteren Kühlhaltung angepflanzt. Kein Wunder, dass solche meist außerhalb der Ansiedlungen gelegenen Plätze auch für unsere Vorfahren Anziehungspunkte waren, zumal das Pferd und Wagen mühsam zum Keller gebrachte und eingelagerte Bier gleich “ab Keller” ausgeschenkt wurde. Unsere noch heute bestehenden Bierkeller waren geboren.

Damit war der Grundstein für den weiteren Siegeszug des Bieres gelegt. War vielerorts der Wein das übliche Sommergetränk (in Bamberg zum Beispiel bestanden in Jahr 1831 neben 62 Brauereien noch 40 Weinschänken auf Stadtgebiet), so wurde er bald vom Bier abgelöst.

Wachsender Konkurrenzdruck brachte ständig neue Ideen zur Gästeanlockung und Unterhaltung. Kegelbahnen wurden gebaut (teils noch heute in Betrieb), Schießbuden aufgestellt oder regelrechte Schießstände (z.B. in Forchheim – als Geburtshelfer des Annafestes) errichtet. Später kam der Bau von Musikpavillons (Wilde Rose Bamberg) dazu.

Dennoch ist das Gebiet Bamberg bis Erlangen als Sommerkeller Region fast konkurrenzlos. Es lässt sich jedoch gerade in letzter Zeit feststellen, dass steigende Beliebtheit und wachsender Gästestrom eine Reaktivierung längst stillgelegter Keller mit sich brachten.

Diese Neuorientierung hält an und bringt manchen Wirt zur Überlegung, wie die Attraktivität seines Wirtschaftsbetriebes weiter gesteigert werden kann. Familiengerechte Verbesserungen mit der Anlegung kleiner Spielplätze sind z.B. eine Möglichkeit, gestresste Eltern als Stammgäste an sich zu binden. Einige merkwürdige Blüten bringt dies aus meiner Sicht zwar auch hervor – aber das mag vielleicht nur meine einseitige Meinung sein, weswegen ich eine Beurteilung lieber ihnen überlasse.

 

 

Schloss Neuhaus

 

Kellertipps, für Anfänger und Fortgeschrittene

Auswärtigen Besuchern und “Neubürgern” sieht man direkt das Fragezeichen an, wenn zum Kellerbesuch geladen wird. Ein solcher Besuch wäre in anderen bundesdeutschen Landen – ganz im Sinne der dortigen Bedeutung des Wortes “Keller” – wohl kaum eine Attraktion. Wer würde sich schon zwischen Heizöl und Kartoffeln wohlfühlen.

Ganz anders bei uns im Frankenland! Einen schönen Sommertag vorausgesetzt, lässt es sich “auf’m Keller” recht gut leben. Natürlich sitzt man dort mit Direktanschluss zur Natur. Vielleicht haben Sie das Glück, mit einem Vogel beim Nestbau zuschauen zu können – dafür erfreut er Sie mit einer “Ladung” auf Ihr Sonntagshemd! Doch hat dies den unschätzbaren Vorteil, dass der in geschlossenen Wirtschaftsräumen übliche Dunst erst gar nicht entstehen kann – er zieht einfach nach oben ab! Auch eine muntere Kinderschar hört sich hier viel weniger “bedrohlich” an. Schließlich wird einige Abwechslung und Freiraum geboten.

 

Ich starte hier einmal mit dem Neuhauser Keller mit einer Aufnahme aus dem Buch von Peter Semm aus dem Jahr 1990 und eigener Aufnahmen aus den Jahren 2018 und 2025

 

Zum Lesen auf die Karte klicken

Information aus dem Kellerführer II von 1990

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2018

 

2025

 

 

 

 

Zu meiner Verwunderung hat man die Keller im Weihersbach Gelände in Herzogenaurach im Kellerführer II ganz vergessen zu erwähnen. Ich will hier den Hopfenkeller vorstellen, den ich im August 2025 besucht habe.

 

Zur Vergrößerung jeweiliges Bild anklicken

 

 

 

 

 

 

 

Keller Serie wird fortgesetzt.

 

 

 

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400. Kerwa Oberreichenbach 2025 – Baum aufstellen

Samstag, 6. September 2025 | Autor:

Frankenlied

 

Liebe Blogbesucher,

man könnte zu Anfang mal die Frage stellen, was ist Kerwa und woher stammt der Ursprung dieses Festes. In Franken und in den meisten Orten ist es ganz sicher nicht mehr das Fest zum Gedenken an die Weihe der Dorfkirche. Dieser Grund ist mehr und mehr in Vergessenheit geraten.

Besucht man solch ein Fest, dann wir dies auch schnell klar, dass es zum wichtigsten Dorffest umgestaltet wurde.

Die Oberreichenbacher Kerwa ist wohl das wichtigste Fest in der Dorfgemeinschaft. Zumindest kann man das für alle Oberreichenbacher sagen. Das ganze Jahr richtet sich nach der Kerwa aus und die Kerwasburschen und Madla sind ein wichtiger Bestandteil des Dorfgeschehens geworden.

Die Kerwa findet immer am ersten Septemberwochenende statt. Der Auftakt ist dieses Jahr am Freitag 05.09.25 mit einem Kirchweihgottesdienst um 18 Uhr. Anschließend um 19 Uhr findet dann der Bieranstich im Festzelt mit Musik Brässluft statt.

Am Samstag 06.09.25 geht es weiter um 14:30 Uhr mit Baum aufstellen. Seit einigen Jahren mit richtig fränkischen Baumschmuck in rotweiß   

Ab 16 Uhr beginnt der Zeltbetrieb, der ab 18:30 mit Musik von L.A Connection untermalt wird.

Hier im Bild das weitere Geschehen

 

Zum lesen auf Bild klicken

Natürlich müssen jetzt einige Aufnahmen von der anstrengenten Arbeit des Kirchweihbaumaufstellen kommen.

 

Teil 1

 

Teil 2

 

Frühschoppen

 

Betzen raustanzen

Das Betzen austanzen ist vor allem in Mittelfranken verbreitet. Hier tanzen die Paare solange im Kreis mit einem Strauß, bis ein Wecker klingelt. Der „Betz“ (Schafbock) gehört dann dem Paar, das gerade den Blumenstrauß in Händen hält.

 

 

 

Ich wünsche allen Beteiligten eine frohe und bewahrte Kerwa.

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399. Bierkeller Kultur in Franken – Teil 2 Landkreis Erlangen und Fränkische Schweiz

Samstag, 23. August 2025 | Autor:

Frankenlied

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Liebe Blogbesucher,

Franken ist eine Hochburg, wenn es um Qualität und Quantität von Bierkellern geht. Nirgendwo in der Welt wird man solch eine Kultur antreffen. Damit sie einen Einblick in diese Kultur erhalten habe ich mich die letzten Jahre damit etwas auseinandergesetzt. Da gibt es zum Beispiel zwei umfangreiche Kellerführer von Peter Sem aus Bamberg, der im Teil 2, Keller und Biergärten in Landkreis Erlangen und Fränkische Schweiz umfangreich erkundet hat. Sage und schreibe 69 Objekte sind hier im Teil 2 mit vielen Informationen aufgelistet. Allerdings nicht mehr aktuell, weil schon 35 Jahre alt. Trotzdem will ich ihnen hier einmal alte und neue Informationen für einige Keller aus dem Landkreis Erlangen und Fränkische Schweiz die Hand geben.

An dieser Stelle bedanke ich mich ausdrücklich bei Herrn Peter Sem für die Genehmigung zur Veröffentlichung hier in meinen Blog.

 

Geschichte

Entstehung der Bierkeller

 

War früher das obergärige Bier wegen nur kurzer Haltbarkeit zum raschen Verbrauch bestimmt, so änderte sich das einschneidend mit der Erfindung des Untergärigen (erstmals 1474 in der Nahburger Chronik erwähnt). Dieses Bier war mit 9-10 Monaten möglicher Lagerzeit wesentlich länger haltbar.

Ein Problem der damaligen Zeit bestand in der kühlen Lagerung des begehrten Gerstensaftes. Im Winter bereitete dies keine Schwierigkeiten, im Sommer hingegen wird selbst in alten Gerichtsakten von sauerem Bier berichtet und der Baruer haftbar gemacht. Man sann also auf Abhilfe, zumal die Lagerkeller unter den Brauereigebäuden oft sowieso nur begrenzt aufnahmefähig waren.

Fast eine Ideallösung bat sich durch den Bau von Lagerstollen in Berg- und Böschungshängen. Vor allem die in Stein vorgetriebenen zeichneten sich durch eine gleichmässig kühle Temperatur zu allen Jahreszeiten aus, was für die Einlagerung besonders günstig war. Zweckmäßigerweise legte man diese, soweit möglich, noch auf der sonnenabgewandten Nordseite ein. Schattenspendende Bäume wurden – sofern nicht schon vorhanden – zur weiteren Kühlhaltung angepflanzt. Kein Wunder, dass solche meist außerhalb der Ansiedlungen gelegenen Plätze auch für unsere Vorfahren Anziehungspunkte waren, zumal das Pferd und Wagen mühsam zum Keller gebrachte und eingelagerte Bier gleich “ab Keller” ausgeschenkt wurde. Unsere noch heute bestehenden Bierkeller waren geboren.

Damit war in Oberfranken der Grundstein für den weiteren Siegeszug des Bieres gelegt. War vielerorts der Wein das übliche Sommergetränk (in Bamberg zum Beispiel bestanden in Jahr 1831 neben 62 Brauereien noch 40 Weinschänken auf Stadtgebiet), so wurde er bald vom Bier abgelöst.

Einen regelrechten “Kellerboom” verzeichnete man etwa um das Jahr 1830 und später. Wanderungen breiter Bevölkerungsschichten endeten häufig beim Kellerwirt oder führten auf schnellsten Wege dorthin. So ist es verständlich, dass im Jahr 1835 geschäftstüchtige Stegauracher Wirte ihre Kundschaft gleich per “Zeiselwagen” vom benachbarten Bamberg abholten. Viele Zeitungsanzeigen warben für den Kellerbesuch. Ja, die Redaktion des “Bamberger Tagblattes” richtete 1838 sogar ein “Felsenkeller-Anfrage-Büro” ein. Kein Wunder, dass ein zeitgenössischer Chronist stöhnte, “die Bierkeller seien das Hauptanliegen der Bamberger!”

Wachsender Konkurrenzdruck brachte ständig neue Ideen zur Gästeanlockung und Unterhaltung. Kegelbahnen wurden gebaut (teils noch heute in Betrieb), Schießbuden aufgestellt oder regelrechte Schießstände (z.B. in Forchheim – als Geburtshelfer des Annafestes) errichtet. Später kam der Bau von Musikpavillons (Wilde Rose Bamberg) dazu.

Doch jede Blütezeit neigt sich irgendwann einem Ende zu. Bestanden 1840 noch 63 Sommerkeller auf Bamberger Stadtgebiet, so waren es bis zur Jahrtausendwende nur noch 35. Ein regelrechtes Kellersterben brauchte der 1. Weltkrieg mit sich. Kriegsfolgen und Weltwirtschaftskrise reduzierten den Bestand auf gerade noch 11 im Jahr 1934. Ähnlich sah es auch im Umland aus. Noch heute lassen sich viele stillgelegte Anlagen in freier Natur feststellen.

Dennoch ist das Gebiet Bamberg bis Erlangen als Sommerkeller Region fast konkurrenzlos. Es lässt sich jedoch gerade in letzter Zeit feststellen, dass steigende Beliebtheit und wachsender Gästestrom eine Reaktivierung längst stillgelegter Keller mit sich brachten.

Diese Neuorientierung hält an und bringt manchen Wirt zur Überlegung, wie die Attraktivität seines Wirtschaftsbetriebes weiter gesteigert werden kann. Familiengerechte Verbesserungen mit der Anlegung kleiner Spielplätze sind z.B. eine Möglichkeit, gestresste Eltern als Stammgäste an sich zu binden. Einige merkwürdige Blüten bringt dies aus meiner Sicht zwar auch hervor – aber das mag vielleicht nur meine einseitige Meinung sein, weswegen ich eine Beurteilung lieber ihnen überlasse.

 

Roppelt Keller Stiebarlimbach

 

Kellertipps, für Anfänger und Fortgeschrittene

Auswärtigen Besuchern und “Neubürgern” sieht man direkt das Fragezeichen an, wenn zum Kellerbesuch geladen wird. Ein solcher Besuch wäre in anderen bundesdeutschen Landen – ganz im Sinne der dortigen Bedeutung des Wortes “Keller” – wohl kaum eine Attraktion. Wer würde sich schon zwischen Heizöl und Kartoffeln wohlfühlen.

Ganz anders bei uns im Frankenland! Einen schönen Sommertag vorausgesetzt, lässt es sich “auf’m Keller” recht gut leben. Natürlich sitzt man dort mit Direktanschluss zur Natur. Vielleicht haben Sie das Glück, mit einem Vogel beim Nestbau zuschauen zu können – dafür erfreut er Sie mit einer “Ladung” auf Ihr Sonntagshemd! Doch hat dies den unschätzbaren Vorteil, dass der in geschlossenen Wirtschaftsräumen übliche Dunst erst gar nicht entstehen kann – er zieht einfach nach oben ab! Auch eine muntere Kinderschar hört sich hier viel weniger “bedrohlich” an. Schließlich wird einige Abwechslung und Freiraum geboten.

 

Roppelt – Bierkeller Stiebarlimbach

 

 

Genießen Sie unser Keller- und Weizenbier in einmaliger Atmosphäre. Dazu empfehlen wir echt fränkische Spezialitäten, wie Schäuferla, Knöchla, Schweinehaxen, Bratwürste oder Räucherfleisch mit Bohnakern. Oder einfach eine zünftige Hausmacher Brotzeit mit frischem Bauernbrot. Zum Kaffee gibt es selbstgebackene Kuchen.

 

 

Forchheim – Kellerwald

 

Glockenkeller auf den oberen Kellern

 

Ein besonderer Höhepunkt der Bierkellerkultur befindet sich am Kellerwald in Forchheim. Hier findet auch alljährlich das bekannte Volkfest Frankens, dass Annafest statt. An 10 Tagen sind auf 22 Kellern des Kellerberges alle Kräfte im Einsatz, um den Durst und Hunger der Forchheimer und ihrer Gäste zu stillen.

Die Keller des Kellerwaldes sind in die “unteren” und “oberen” Keller eingeteilt. Sie sind meist auch auserhalb des Annafestes bei “Kellerwetter” geöffnet. Wegen ihrer schattigen Lage geht die Saison etwa von Ende Mai bis Ende August. Sie sind allesamt sehr ruhig gelegen und vom Straßenverkehr verschont.

 

 

 

Annafest 2014

 

Der Keller mit der schönsten Aussicht in das Wiesenttal befindet sich in Reifenberg.

Von Vexierkapelle aus ca. 10 Minuten Fussweg.

 

 

 

 

 

Es gäbe noch viel zu schreiben und mitzuteilen, aber ich muss hier Schluss machen. Wünsche viel Freude bei der Erkundigung unserer Franken Keller Kultur.

 

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398. Bierkeller Kultur in Franken – Teil 1 Stadt und Landkreis Bamberg

Samstag, 23. August 2025 | Autor:

Frankenlied

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Liebe Blogbesucher,

Franken ist eine Hochburg, wenn es um Qualität und Quantität von Bierkellern geht. Nirgendwo in der Welt wird man solch eine Kultur antreffen. Damit sie einen Einblick in diese Kultur erhalten, habe ich mich die letzten Jahre damit etwas auseinandergesetzt. Da gibt es zum Beispiel zwei umfangreiche Kellerführer von Peter Sem aus Bamberg, der im Teil 1, Keller und Biergärten in Stadt und Landkreis Bamberg umfangreich erkundet hat. Sage und schreibe 86 Objekte sind hier im Teil 1 mit vielen Informationen aufgelistet. Allerdings nicht mehr aktuell, weil schon 35 Jahre alt. Trotzdem will ich ihnen hier einmal für einige alte und neue Informationen von Kellern aus den Raum Bamberg an die Hand geben.

 

An dieser Stelle bedanke ich mich ausdrücklich bei Herrn Peter Sem für die Genehmigung zur Veröffentlichung hier in meinen Blog.

 

Geschichte

Entstehung der Bierkeller

 

War früher das obergärige Bier wegen nur kurzer Haltbarkeit zum raschen Verbrauch bestimmt, so änderte sich das einschneidend mit der Erfindung des Untergärigen (erstmals 1474 in der Nahburger Chronik erwähnt). Dieses Bier war mit 9-10 Monaten möglicher Lagerzeit wesentlich länger haltbar.

Ein Problem der damaligen Zeit bestand in der kühlen Lagerung des begehrten Gerstensaftes. Im Winter bereitete dies keine Schwierigkeiten, im Sommer hingegen wird selbst in alten Gerichtsakten von sauerem Bier berichtet und der Baruer haftbar gemacht. Man sann also auf Abhilfe, zumal die Lagerkeller unter den Brauereigebäuden oft sowieso nur begrenzt aufnahmefähig waren.

Fast eine Ideallösung bat sich durch den Bau von Lagerstollen in Berg- und Böschungshängen. Vor allem die in Stein vorgetriebenen zeichneten sich durch eine gleichmässig kühle Temperatur zu allen Jahreszeiten aus, was für die Einlagerung besonders günstig war. Zweckmäßigerweise legte man diese, soweit möglich, noch auf der sonnenabgewandten Nordseite ein. Schattenspendende Bäume wurden – sofern nicht schon vorhanden – zur weiteren Kühlhaltung angepflanzt. Kein Wunder, dass solche meist außerhalb der Ansiedlungen gelegenen Plätze auch für unsere Vorfahren Anziehungspunkte waren, zumal das Pferd und Wagen mühsam zum Keller gebrachte und eingelagerte Bier gleich “ab Keller” ausgeschenkt wurde. Unsere noch heute bestehenden Bierkeller waren geboren.

Damit war in Oberfranken der Grundstein für den weiteren Siegeszug des Bieres gelegt. War vielerorts der Wein das übliche Sommergetränk (in Bamberg zum Beispiel bestanden in Jahr 1831 neben 62 Brauereien noch 40 Weinschänken auf Stadtgebiet), so wurde er bald vom Bier abgelöst.

Einen regelrechten “Kellerboom” verzeichnete man etwa um das Jahr 1830 und später. Wanderungen breiter Bevölkerungsschichten endeten häufig beim Kellerwirt oder führten auf schnellsten Wege dorthin. So ist es verständlich, dass im Jahr 1835 geschäftstüchtige Stegauracher Wirte ihre Kundschaft gleich per “Zeiselwagen” vom benachbarten Bamberg abholten. Viele Zeitungsanzeigen warben für den Kellerbesuch. Ja, die Redaktion des “Bamberger Tagblattes” richtete 1838 sogar ein “Felsenkeller-Anfrage-Büro” ein. Kein Wunder, dass ein zeitgenössischer Chronist stöhnte, “die Bierkeller seien das Hauptanliegen der Bamberger!”

Wachsender Konkurrenzdruck brachte ständig neue Ideen zur Gästeanlockung und Unterhaltung. Kegelbahnen wurden gebaut (teils noch heute in Betrieb), Schießbuden aufgestellt oder regelrechte Schießstände (z.B. in Forchheim – als Geburtshelfer des Annafestes) errichtet. Später kam der Bau von Musikpavillons (Wilde Rose Bamberg) dazu.

Doch jede Blütezeit neigt sich irgendwann einem Ende zu. Bestanden 1840 noch 63 Sommerkeller auf Bamberger Stadtgebiet, so waren es bis zur Jahrtausendwende nur noch 35. Ein regelrechtes Kellersterben brauchte der 1. Weltkrieg mit sich. Kriegsfolgen und Weltwirtschaftskrise reduzierten den Bestand auf gerade noch 11 im Jahr 1934. Ähnlich sah es auch im Umland aus. Noch heute lassen sich viele stillgelegte Anlagen in freier Natur feststellen.

Dennoch ist das Gebiet Bamberg bis Erlangen als Sommerkeller Region fast konkurrenzlos. Es lässt sich jedoch gerade in letzter Zeit feststellen, dass steigende Beliebtheit und wachsender Gästestrom eine Reaktivierung längst stillgelegter Keller mit sich brachten.

Diese Neuorientierung hält an und bringt manchen Wirt zur Überlegung, wie die Attraktivität seines Wirtschaftsbetriebes weiter gesteigert werden kann. Familiengerechte Verbesserungen mit der Anlegung kleiner Spielplätze sind z.B. eine Möglichkeit, gestresste Eltern als Stammgäste an sich zu binden. Einige merkwürdige Blüten bringt dies aus meiner Sicht zwar auch hervor – aber das mag vielleicht nur meine einseitige Meinung sein, weswegen ich eine Beurteilung lieber ihnen überlasse.

 

Schmausenkeller Reundorf

Kellertipps, für Anfänger und Fortgeschrittene

Auswärtigen Besuchern und “Neubürgern” sieht man direkt das Fragezeichen an, wenn zum Kellerbesuch geladen wird. Ein solcher Besuch wäre in anderen bundesdeutschen Landen – ganz im Sinne der dortigen Bedeutung des Wortes “Keller” – wohl kaum eine Attraktion. Wer würde sich schon zwischen Heizöl und Kartoffeln wohlfühlen.

Ganz anders bei uns im Frankenland! Einen schönen Sommertag vorausgesetzt, lässt es sich “auf’m Keller” recht gut leben. Natürlich sitzt man dort mit Direktanschluss zur Natur. Vielleicht haben Sie das Glück, mit einem Vogel beim Nestbau zuschauen zu können – dafür erfreut er Sie mit einer “Ladung” auf Ihr Sonntagshemd! Doch hat dies den unschätzbaren Vorteil, dass der in geschlossenen Wirtschaftsräumen übliche Dunst erst gar nicht entstehen kann – er zieht einfach nach oben ab! Auch eine muntere Kinderschar hört sich hier viel weniger “bedrohlich” an. Schließlich wird einige Abwechslung und Freiraum geboten.

 

Die aktuellen Daten für Schmausenkeller Reundorf können sie diesen Link entnehmen.

Schmausenkeller

 

 

Der schönste Keller Bambergs – meine Meinung – ist der Spezial Keller, Steinwartstraße 8.

 

Spezial-keller

 

 

Schöner Blick über einen Teil Bambergs bis zu den Ausläufern des Jura.

 

Es gäbe noch viel zu schreiben und mitzuteilen, aber ich muss hier Schluss machen. Wünsche viel Freude bei der Erkundigung unserer Franken Keller Kultur.

 

 

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397. Fränkisch ist doch der allerschönste Dialekt – Teil 10

Dienstag, 12. August 2025 | Autor:

Frankenlied

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Liebe Blogbesucher,

wie wunderbar sind all die Dialekte in unserem Land. Aber es gibt einen Dialekt der etwas Besonderes ist und das ist Fränkisch.

 

Die deutsche Bahn hat Fränkisch zur Nummer 1 gewählt

 

Einfach einmalig!

 

FränkischPreussisch/ Hochdeutsch
a/äEin
a Broudworschd1 Bratwurst
a Drumm Hudslbrohdein großes Stück Früchtebrot
ä gor! ach nein!
A wa!Ach was!
A weng wos gehd scho...1. Ich habe auch Durst auf ein Bier
2. Wir werden eine beiderseits zufriedenstellende Lösung finden
3. Kompromissangebot
4. Ich trinke gerne noch ein Bier

 

Hier kommt Anna

 

 

 

 

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396. Fränkisch ist doch der allerschönste Dialekt – Teil 9

Montag, 11. August 2025 | Autor:

Frankenlied

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Liebe Blogbesucher,

wie wunderbar sind all die Dialekte in unserem Land. Aber es gibt einen Dialekt der etwas Besonderes ist und das ist Fränkisch.

 

Die deutsche Bahn hat Fränkisch zur Nummer 1 gewählt

 

Sätze, die beweisen, dass Franken international kommunizieren können:

1. Shower mall hair – doe left a eagel.
2. In day show dammer my face way.
3. Day wise washed is fie dair.
4. Broader, is day blowed washed fed.God sigh dunk hammer fill sower crowd.
5. Hide is a hits – doe most shower dust net I gazed.
6. Sea, bringer`s a mall dry sidely beer.
7. Hide Kennedy a mall Ford gay.
8. Up n people reader dry egg wars fry.

 

und für alle Nichtfranken die Übersetzung:

 

1. Schau mal hin, da läuft ein Igel.
2. In den Schuhen tun mir meine Füße weh.
3. Die Weißwurst ist fei (Lückenfüller bzw. Betonung) teuer.
4. Bruder, ist die Blutwurst fett. Gott sei Dank haben wir viel Sauerkraut.
5. Heute ist eine Hitze, da musst schauen, dass du nicht eingehst.
6. Sie, bringen Sie mal (bitte) drei Seidla (0,5l) Bier.
7. Heute können die auch mal fortgehen.
8. Ab dem Biebelrieder Dreieck wars frei (Autobahn bei Würzburg)

 

 

Weiter mit Anna

 

 

 

 

Dieser Dialekt ist doch einfach Spitze!

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395. Fränkisch ist doch der allerschönste Dialekt – Teil 8

Freitag, 8. August 2025 | Autor:

Frankenlied

 

Liebe Blogbesucher,

wie wunderbar sind all die Dialekte in unserem Land. Aber es gibt einen Dialekt der etwas Besonderes ist und das ist Fränkisch.

 

Zur Einstimmung mal etwas Besonderes.

Sätze, die beweisen, dass Franken international kommunizieren können:

1. Shower mall hair – doe left a eagel.
2. In day show dammer my face way.
3. Day wise washed is fie dair.
4. Broader, is day blowed washed fed.God sigh dunk hammer fill sower crowd.
5. Hide is a hits – doe most shower dust net I gazed.
6. Sea, bringer`s a mall dry sidely beer.
7. Hide Kennedy a mall Ford gay.
8. Up n people reader dry egg wars fry.

 

und für alle Nichtfranken die Übersetzung:

 

1. Schau mal hin, da läuft ein Igel.
2. In den Schuhen tun mir meine Füße weh.
3. Die Weißwurst ist fei (Lückenfüller bzw. Betonung) teuer.
4. Bruder, ist die Blutwurst fett. Gott sei Dank haben wir viel Sauerkraut.
5. Heute ist eine Hitze, da musst schauen, dass du nicht eingehst.
6. Sie, bringen Sie mal (bitte) drei Seidla (0,5l) Bier.
7. Heute können die auch mal fortgehen.
8. Ab dem Biebelrieder Dreieck wars frei (Autobahn bei Würzburg)

 

 

Nun geht es weiter mit Anna.

 

 

 

 

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394. Fränkisch ist doch der allerschönste Dialekt – Teil 7

Mittwoch, 6. August 2025 | Autor:

Frankenlied

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Liebe Blogbesucher,

wie wunderbar sind all die Dialekte in unserem Land. Aber es gibt einen Dialekt der etwas Besonderes ist und das ist Fränkisch.

Sätze, die beweisen, dass Franken international kommunizieren können:

 

1. Shower mall hair – doe left a eagel.
2. In day show dammer my face way.
3. Day wise washed is fie dair.
4. Broader, is day blowed washed fed.God sigh dunk hammer fill sower crowd.
5. Hide is a hits – doe most shower dust net I gazed.
6. Sea, bringer`s a mall dry sidely beer.
7. Hide Kennedy a mall Ford gay.
8. Up n people reader dry egg wars fry.

 

und für alle Nichtfranken die Übersetzung:

 

1. Schau mal hin, da läuft ein Igel.
2. In den Schuhen tun mir meine Füße weh.
3. Die Weißwurst ist fei (Lückenfüller bzw. Betonung) teuer.
4. Bruder, ist die Blutwurst fett. Gott sei Dank haben wir viel Sauerkraut.
5. Heute ist eine Hitze, da musst schauen, dass du nicht eingehst.
6. Sie, bringen Sie mal (bitte) drei Seidla (0,5l) Bier.
7. Heute können die auch mal fortgehen.
8. Ab dem Biebelrieder Dreieck wars frei (Autobahn bei Würzburg)

Los geht’s mit Anna

 

 

 

 

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384. So schön ist unser Frankenland Teil 3

Freitag, 10. November 2023 | Autor:

Frankenlied


 

 
Liebe Blogbesucher,

geniessen Sie die Eindrücke unserer fränkischen Region, die etwas Besonderes ist. Als echter Franke, kann man sich keine andere Gegend vorstellen, weil Landschaft, Essen und Trinken einfach einmalig sind.

 

Dachsbach

 

 

 

 

 

 

Kleinziegenfeld

 

Kirschblüte April 2018 Fränkische Schweiz

Tüchersfeld Fränkische Schweiz 2011

Fränkische Schweiz am Zuckerhut Mai 2007

 

 

 

 

 

Leinleitertal Sept. 2011

 

Leinleitertal Juni 2010

 

Frankendorf 1984

 

bei Gottesgab Juni 2023

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378. So schön ist unser Frankenland – Teil 2

Montag, 30. Oktober 2023 | Autor:

Frankenlied

Liebe Besucher,

geniessen Sie die Eindrücke unserer fränkischen Region, die etwas Besonderes ist. Als echter Franke, kann man sich keine andere Gegend vorstellen, weil Landschaft, Essen und Trinken einfach einmalig sind.

 

Winterlandschaft bei Uttstadt

 

Wegkreuz bei Uttstadt

 

Schloß Adelsdorf Innenhof

 

 

 

 

 

 

 

 

Spezikeller Bamberg

 

Schlenkerla Bamberg

 

 

Sandkerwa Bamberg – hier fällt niemand um

 

 

Grüner Markt Juni 2015

 

 

 

 

 

 

 

Rosengarten Bamberg September 2012

 

Altes Rathaus Bamberg Oktober 2017

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Krippe am Schönleinsplatz Bamberg

 

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Franken sind keine Baiern
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