Metropolregion Nürnberg/Franken – das Markenzeichen Franken setzt sich durch! Ein Kommentar aus fränkischer Sicht von Joachim Kalb
Vor ca. 2 Jahren tauchte der Begriff Metropolregion Franken in der IHK-Zeitschrift auf. Norbert Gramlich schrieb damals die IHK an, wann es denn so weit sei. Nachdem der clevere Nürnberger OB Dr. Maly auch die Unterstützung der Staatsregierung und des Landtages erkämpft hatte, wurde die Angelegenheit zum Selbstläufer, die Presse überschlug sich. Auch der FB hat in Form von Leserbriefen und Veranstaltungsberichten kräftig mitgemischt und “Oberbedenkenträger” wie EU-Parlamentarier Dr. Wuermeling (CSU) und den Coburger OB Kastner (SPD) “zurechtgerückt”. Mit fliegenden “Franken-Fahnen” bekannten sich die fränkischen Kommunen und Städte zur Metropolregion Nürnberg/Franken. Nur wenige wie Schweinfurt standen abseits, was vielleicht an der zögerlichen Berichterstattung der Mainpresse lag. Originalton Dr. Mronz, OB Bayreuth: “Es gilt unseren leistungsstarken fränkischen Kultur- und Wirtschaftsraum zur Selbstbehauptung im großen Europa herauszustellen.” Dem ist nichts hinzuzufügen. Sich vom “Kirchtumdenken” abzuwenden und gesamtfränkisch zu denken, forderten auch Minister Schnappauf und die JU. Wie es aber in der Parteipolitik oft so ist, wurde wieder “hinten herum” von einigen CSU-Leutender Begriff Metropolregion “Nordbayern” gestreut. Unkritische Journalisten wie Herr Schmälzle vom “Nordbayerische” Kurier (BT) übernahmen arglos diesen Begriff.
Einige “Softifranken” haben es scheinbar noch nicht “geschnallt”, dass aufgrund der massiven Benachteiligungspolitik durch das zentralistische München der Pseudobegriff “Nordbayern” sehr negativ besetzt ist und für Bayern dritter Klasse und bayerisch Sibirien steht. Es scheint sich auch noch nicht überall herumgesprochen zu haben, dass Metropolregionen länderübergreifend sind. So gehört bereits das fränkische Aschaffenburg zur “hessischen” Metropolregion Frankfurt; und es wird höchste Zeit, dass sich das thüringische Sonneberg, Hildburghausen und Meiningen sowie das württembergische Tauberbischofsheim unserer neuen Metropolregion Nürnberg/Franken anschließen. Ende April stimmte die Konferenz der Raumordnungsminister in Berlin der Aufnahme zu. Die Zustimmung der EU-Kommission ist nur noch Formsache. Herzlichen Glückwunsch Herr Dr. Maly und herzlichen Glückwunsch auch an uns selbst – wir sind unserem Herzenswunsch, einer selbst bestimmten Region Franken, einen gewaltigen Schritt näher gekommen. Nun gilt es, das Erreichte nicht wieder durch parteipolitischen Hickhack und fränkisch-zänkisch zu verwässern!
Durch das vorläufige Scheitern der EU-Verfassung wurde uns vorläufig die Möglichkeit verbaut, über ein EU-Volksbegehren dieEuroparegion Frankenendgültig festzuklopfen.
Wenn man täglich erlebt, wie fränkische Bürger sich immer und immer wieder von der weiß – blauen “”mir san mir” Fraktion einlullen lassen, dann kann man nur hoffen, dass die großen Benachteiligungen die Franken die letzten 204 Jahre durch Baiern erlitten hat, endlich auch vom letzten Franken erkannt werden. Für die Benachteiligungen zur Zeit und in den zurückliegenden 50 Jahren steht eine Partei. Also wacht endlich auf und wählt fränkisch.
wir Franken müssen uns immer mehr unserer Wurzeln und unserer reichhaltigen Tradition bewußt sein. Bei der Suche nach Mundartbegriffen im Internet, bin ich auf die Homepage von Dieter Rieß gestoßen. Ich möchte Sie ermuntern in diesen Schätzen zu “graben”, es lohnt sich.
Ich freue mich, dass Sie im Moment mein Gast sind.
Auf diesen Seiten finden Sie musikpädagogische Tipps für die Arbeit mit Kindern und Senioren aus der Praxis für die Praxis, Sie erfahren vieles über bodenständiges Brauchtum unserer Gegend, amüsieren sich hoffentlich über so manchen Ausdruck und so manchen Spruch im Dialekt Südmittelfrankens, schmunzeln sicher über Heiteres und Besinnliches und erfahren, wer ich bin und womit ich mich beschäftige.
Sehen Sie sich um, Sie werden sicher viel Interessantes finden.
Fränkische Mundartbegriffe
Sprachregeln:
doppelte Selbstlaute werden lang gesprochen
bei doppelten Mitlauten ist der Selbstlaut davor kurz
muss ein i nach einem e alleine gesprochen werden, so ist das
so notiert => -i
z.B. Schle-icha = Schlehe
das Geschlechtswort „der“ wird gekürzt mit einem sehr dunklen a gesprochen
ähnlich wie der Endlaut des englischen Artikels „the“ und wird so dargestellt â
z.B dâ Vaddâ – der Vater
Es sollte auch nicht unerwähnt bleiben, dass bei uns in Franken der Babba Dee dringd (der Papa Tee trinkt), was heißen soll, dass es in unserem Dialekt keine harten Laute wie „t“ und „k“ gibt. Dafür benutzen wir das „d“ und das „g“.
Ein guter Rat:
Lesen Sie sich die Mundartbegriffe laut vor!
Fränkisch – Hochdeutsch
A
hosawüld
verrückt, überdreht
a Horrla
leichter Rausch
a net vâkäierd
gern gelitten
aa(r)dli
nett
aafbelzn
einen Obstbaum veredeln
Aafdermandi
Dienstag
aafg”schdellder Hennadreeg
geringschätzig für Angeber
aafkobbm
rülpsen
aafleina
auftauen
aaschifdi
allein ohne Partner
aaseiderd
einseitig
abbl
immer
Äbier
Kartoffel
Äbiergmöis
Kartoffelsuppe
Äbiernschlendern
Kartoffelsuppe
Äbiernschlendern mid Maseru
Kartoffelsuppe mit Majoran
Äbiernschobber
Kartoffelnudeln
Äbirschderz
Kartoffel zerstoßen in der Reine
Abwe-ing
Durchfall
Ächerla
Ähre
ächern
Ähren lesen
afbelzn
veredeln
aff der Bass
aufpassen, auflauern
afmandln
sich aufplustern
afmandln
Gras aufbocken
afschdeggn
Rindern Futter einlegen
aggern
pflügen
aggrad
genau
Äichsn
Achsel
Äischba
Espan
Äivadder
Trauzeuge
Ala
Großmutter
aldâ Schdinker
Faulpelz
Alde mei Alde
Ehefrau
Alder mei Aldâ
Ehemann
alderiern
sich aufregen
all Driid
immer, jeden Moment, auf jedem Tritt
all geddli Dooch
alle Tage
alldochi
Werktage, für W.
alldochis Klad
Werktagskleid
alldoochis Klaad
Werktagskleid
Allerweldspadschn
Frau austratschend
alli-alli-alli….”
so ruft man Gänse
Alludi
Piment
Ambirla
Funzel
amend
vielleicht
amml
immer
an Fizzer hoom
ein bisschen verrückt sein
an Socher dou
Bemerkenswertes sagen
Ananas
Erdbeeren
and
Sehnsucht haben mir is and
and dou
sich sehnen
and dou
Heimweh haben
Ander
Andreas
Anderich
Erpel
Anderling
Jungkuh nach dem ersten Kalb
Anderling
bei Zwillingsgeburten das zweite Kalb
Anga
Nacken
Annamierl
Anna-Maria
arch saa
arg sein des is mer arch das ist mir arg
asserwendi
außen, auswendig
Aungglos
Brille
ausbichd
wenn einer beim Trinken etwas verträgt
ausdofferd
ausgetrocknet (Nahrungsmittel)
ausfisln
genau ausfragen
aushöllern
aushöhlen
Ausnahm
Ausnahme
ausnaschdn
entasten
ausschnouchdln
auskundschaften
Aussecher
Kranker
Ausseecher
jemand der schlecht aussieht (krank ist)
B
Ba(r)n
Futtertrog
Babberdeggl
Pappkarton
Babberla
Klebeetikett, Pflaster
Babberla
Pflaster
Bäbi
Babette
Bach
Backmenge
Badder
Schmuckkette, Halskette
badderne-id
vorsichtig
baddln
sich auf einen Streit zu bewegen
Badln
wenn sich beim Spinnen und Wolle Wickeln, Schleifen bilden
Badschari
Bescherung à dou houscht dei Badschari da hast du deine B.
badschen
verpatschen, verraten
Badscherli
Kinderhändchen
Badzer
Schnuller
Baggers
Kartoffelpuffer
ballafdi
bald
Bambferli
Füße eines Kleinkindes
Bamsn
Kinder
Bänder braddn
die Bänder zum Strohbinden auslegen
Bangerd
ungezogenes Kind
Barabâ
Schlitzohr, gutütiges Schimpfwort
Barasol
Regenschirm
Bärbl
Barbara
Barcherd
Stoff angerauht
Bardl
Bartholomäus
barfessi
barfuss
Bärschla
junger Bursche
Bas
Kusine
baua
anpflanzen
Bauernfreidi
bäuerlich für Regentag (im Sommer)
Baunzer
Kartoffelnudeln
Baunzerli
kleine aus Fasern bestehende Wollkügelchen z.B. am Wollpullover
Baunzn
Rohrnudeln
Baunzn
Rohrnudeln
Bazzer
Schnuller
Bebberla
Losung eines Hasen
Bebbm
Ausschlag am Mund
Beck
Bäcker
Beddâ
Rosenkranz
Beddala
aufgesetzter erster StockFutterschneidemaschine neben der Fouderkammâ
Beddbrunzerla
Buschwindröschen
Bedder
Halskettchen
Bedzerla
Jungschaf
Beedkiddl
Nachthemd
Beerndreeg
Lakritze
Beggla
Stopfei für Strümpfe
Be-icherranzn
Schultasche
Be-ichersoog
Schultasche
Be-iderla
Petersilie
Beigl
Hackbeil
beißn
jucken
Bember
Kater
Bemberla
Losung eines Hasen
bembern
Geschlechtsverkehr haben
benzn
so lange nerven, bis man etwas bekommt
Bezzala
kleines Schaf
bfliedschn
weinen
Bfobferla
Motorrad (früher)
bfobfern
vor sich hin schimpfen
B’halder
Schrank Kleiderschrank
B’hälderla
Schränkchen
bibbern
frieren
Biberla
Jungpute
biberla-bib-bib
so ruft man Puten
Biesgurn
Frau zänkisch
Bießgurgn
böses, zänkisches Frauenzimmer
Bifang
Ackerzeile
Viele Wörter von A bis Z, können Sie auf der Homepage von Dieter Rieß finden. Viel Spaß und Gewinn dabei.
Der Fränkische Bund wird zum ersten Mal in einem für Bayern zugelassenem Schulbuch der Sozialkunde eingehend erwähnt.
Der bekannte Klettverlag aus Stuttgart geht im Bereich Landes- und Kommunalpolitik (Seite 106/107) auf einer Doppelseite auf das Thema „Frank und frei“ ein und zitiert komplett aus der Satzung des Fränkischen Bundes e.V. den § 2: „Hauptziel des Vereins ist die Bildung eines Landes Franken in der Bundesrepublik Deutschland…..“
Es wird auch argumentiert, dass die vom Fränkischen Bund angesprochenen Themen: Beutekunst, Gängelung der Franken, wirtschaftliche Benachteiligung usw. heute alles Popanz ist und durch die in den letzten 20 Jahren vorgenommenen „Ausgleichsmaßnahmen“ der Bayrischen Regierung, der Fränkische Bund keine Chance hat, seine Ziele zu erreichen.
Vielleicht schafft die Auseinandersetzung der Lehrer mit den Schülern für Denkanstöße bei den aufgeworfenen Fragestellungen.
Quelle: WIR – Wir in Franken
Eine immer währende Herausforderung an Kreativität und Beharrlichkeit
von Wolfgang Hoderlein, MdL
Wenn die Fußball-Europameisterschaft vorbei ist, so hoffe ich sehr auf die Fortsetzung eines dort aufgekommenen Phänomens – der Beflaggung von Autos mit der Deutschlandfahne, allerdings dann mit der Frankenfahne zum Ereignis “Tag der Franken 2008”. Wie sehr das auch gelingen mag, es ist Ausdruck einer Wandlung. Denn 2005 oder vorher wäre jeder Versuch, über eingeweihte Kreise hinaus das Thema Franken zu befördern und durch die Flaggen auch zu symbolisieren, fehlgeschlagen.
Das Gedenken an “1806 – 2006 – 200 Jahre Franken-Bayern” hat m. E. den Auslöser gegeben, ganz entscheidend durch die Aktivitäten des Fränkischen Bundes angestoßen und getragen. Auch für mich war dies plötzlich eine Ausgangsposition, wie ich sie früher für mein Anliegen (Ober-)franken im politischen Bereich nie fand. Dieser neue Nährboden, weiter begünstigt durch fruchtbares Klima und gute Winde ist es, der die Causa Franken weiter nach vorne bringt. Aber Obacht! Schnell kann der Rausch auch wieder verfliegen. Deshalb gilt es mit großer Beharrlichkeit und möglichst unerschöpflicher Kreativität (Nix da, von wegen “Hirn ist aus”) die Sache Franken zu (be)fördern.
Seit zwei Jahren versuche ich in der Flaggenfrage voranzukommen. “Sieg kommunale Gebäude, Teilsieg Landratsämter, Niederlage Staatsgebäude”, so lautet die Zwischenmeldung, auch unter unserem fränkischen MP-Landsmann, dem Günther aus Nürnberg. Ein weiteres Bemühen gilt der angemessenen Repräsentation fränkischer Kultur in den Veranstaltungen des Freistaats Bayern, auch und besondere in seinen Vertretungen in Brüssel und Berlin. Schließlich will ich aktuell erreichen, dass im nächsten Grünbuch der EU und der Revision der entsprechenden EU-Verordnung der Begriff “Franken, fränkisch” als geschützter Begriff der EU-Herkunftsbezeichnungen für Lebensmittel aufgelistet wird. So etwas wie “Bayrischer Meerrettich” darf einfach nicht mehr passieren, Leider nicht gelungen ist auch der Versuch, die Deutsche Rentenversicherung davon abzubringen, die Fusion ihrer bisherigen LVA’s Ober-/Mittelfranken und Unterfranken in “Nordbayern” umzubenennen. Mein Vorschlag “Deutsche Rentenversicherung Franken” wurde abgelehnt.
Aber, suwos macht uns Franken nur hädder, odder? So melde ich abschließend zur Beruhigung, dass es mir gelungen ist, bei der Spitze der Deutschen Bahn Gewissheit darüber zu erlangen, dass das Frankenstadion nach seiner kulturschändenden Umtaufe in Easy-Credit-Stadion nun nicht nach sich zieht, dass der Bahnhof “Nürnberg-Frankenstadion” auch künftig nicht Easy-Credit-Halt heißen soll. Man hat mir zugesichert, dass es (b.a.w.) bei “DB-Halt Nürnberg-Frankenstadion” bleiben soll. Subber, odder?
An Tagen, wo man solche Briefe bekommt, da macht mer gern a’ Seidla auf. Der Fortschritt ist eine Schnecke, der fränkische allemal. Kein Grund zur Traurigkeit, sondern nur zu weiterer Entschlossenheit.
In diesem Sinne allen Menschen guten Willens
fränkisch verbunden Ihr Wolfgang Hoderlein
Manche Städte Frankens feiern 200 Jahre Zugehörigkeit zu Bayern!
z. B.: Bayreuth:
Am 9. Januar 2010 war der ‘Ball der Stadt Bayreuth’ unter dem Motto: ‘Unter weiß-blauem Himmel’, die Stadt will auch das Bürgerfest Anfang Juli unter dieses Motto stellen.
Man gibt zwar zu, dass die Schlösser der Markgrafen nach Beginn der bayerischen Herrschaft eine beträchtliche Abwanderung von Gemälden und Mobiliar nach München zu verzeichnen hatte. Der Zuwachs an Kunstgegenständen aller Art kam dem neu geschaffenen bayerischen Königshaus gerade recht, aber….. ‘was wäre Bayreuth ohne Bayern? Richard Wagner wäre niemals nach Bayreuth gekommen, es gäbe keine Festspiele, König Ludwig II von Bayern sei Dank! Bayreuth wäre ein Städtchen in der Provinz geblieben.’
Der emeritierte Universitätsprofessor Helmut Schaller verwies auf den ‘gescheiterten Versuch patriotischer Franken’ (der FB?), 1997 einen ‘eigenen Freistaat Franken’ von Bayern abzutrennen. Das Bundesverfassungsgericht ”habe den Sezessionisten damals eine Absage erteilt’.
Schaller zitierte ein Wort des Bayern-Königs Ludwig I: ‘Außerhalb Bayerns gibt es kein Leben, und wenn es ein Leben gibt, so ist es nicht so wie das bayerische….’
Anm. des Verfassers NG: Bayreuth hätte nicht in der Provinz verschwinden müssen. Sein Opernhaus, das jetzt in die Unesco Welterbeliste aufgenommen werden soll, seine Eremitage, sein Altes und Neues Schloss mit dem Hofgarten, die evang. Stadtkirche, die kath. Schlosskirche. In mittelbarer Nähe das Schloss und die Parkanlage Fantaisie, und Sanspareil, alles Kulturgüter, die vor der Bayern-Zeit entstanden sind und die auch viele Besucher nach Bayreuth gebracht hätten. Und nicht nur die paar Wochen in der Festspielzeit, sondern das ganze Jahr über!
z. B. Erlangen:
In den ‘Die amtlichen Seiten’, Mitteilungsblatt der Stadt Erlangen, steht es: Vor 200 Jahren stellte das Schicksal für die Erlanger eine wichtige Weiche: Die Hugenottenstadt fällt am 28. Februar 1810 durch den Vertrag von Paris an das junge Königreich Bayern.
“Im Unterschied zu vielen anderen Gebietserwerbungen, die von den neuen Machthabern gründlich ausgebeutet wurden, gehörte Erlangen zu den Gewinnern dieser Phase, in der das ‘moderne Nordbayern’ entstand. Und wie durch ein Wunder blieb die Stadt von den militärischen Auseinandersetzungen in der Region praktisch unbehelligt.
Dafür gelangten wertvolle Kulturschätze nach Erlangen, u.a. die Bibliotheken der 1809 aufgehobenen Nürnberger Universität in Altdorf” (sieh einer an! NG)
z. B. Kulmbach:
Bekanntlich findet der ”Tag der Franken” dieses Jahr in Kulmbach statt. Da wurden schon Stimmen laut, die diesen Tag mit einer 200-Jahrfeier zur Zugehörigkeit Bayern evtl. mit einem Festzug verbinden möchten. Da müssen wir aber gewaltig aufpassen. War schon im letzten Jahr der ‘Tag der Franken’ fast eine reine CSU-Veranstaltung!
Quellen: Nordbayerischer Kurier vom 10.12.2009 (Bernd Mayer) – Termine der Stadt Bayreuth, Amtsblatt der Stadt Erlangen (Andreas Jakob). Norbert Gramlich
Erschienen in “franken – Magazin für Land und Leute”
Ausgabe März / April 2010
Die Veröffentlichung erfolgt Dank freundlicher Genehmigung
von Frau Sabine Kulemkampff
Diffus fränkisch, aber: freiheitlich
Zu den unzweifelhaften Verdiensten des Fränkischen Bundes gehört es, daß man das Thema Franken den Rechtsradikalen entrissen hat. In unserer kleinen Serie „Wer liebt eigentlich Franken und warum?” stellen wir diesmal also einen äußerst agilen und aktiven Verein vor, den Fränkischen Bund e.V.
Von Sabine Kulenkampff’
Er war von Anfang an dabei und engagiert: Joachim Kalb, Dipl. Ing. FH, Berufsschullehrer für Metallbau und Sozialkunde, verheiratet, drei Kinder. Der überzeugte Demokrat („Nur hier kann man sich wehren!“) las 1989, in der Frankenpost Hof einen Zeitungsartikel. Darin wurde gemeldet, dass es einen Verein mit dem Namen „Landsmannschaft Franken“ gäbe. Zunächst abgeschreckt durch den Namen „Landsmannschaft“, der an Schlesien oder sonstige Revanchistengruppen erinnerte, beobachtete Kalb weiter das Geschehen und trat gemeinsam mit seinem Kollegen Peter Purucker dem Würzburger Verein bei, als dieser im Rahmen der deutschen Wiedervereinigung die durch das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland (Art. 29) angelegte Möglichkeit zur Neuordnung der Bundesländer zu einem Volksbegehren mit dem Ziel der Gründung des Bundeslandes Franken nutzen wollte. Kalb und Purucker gründeten 1990 den Kreisverband Oberfranken, versammelten schnell 150 Mitglieder (vor allem aus sozial-liberalem Umfeld) und änderten aus naheliegenden Gründen den Namen des Vereins auf Fränkischer Bund e.V. Die Namenswahl, so schmunzelt Kalb, der sehr viel Sinn für Humor hat und diesen bei seiner Sisyphos – Arbeit an der fränkischen Sache wohl auch braucht, wurde auch dadurch bestimmt, dass man den Frankenbund ein wenig ärgern wolle. Erst 2008 erfuhr er von der Zeitschrift „Der Fränkische Bund“, einer ab 1926 erscheinenden Kulturzeitung, die damals zur Förderung der fränkischen Kunst und Kultur in Bamberg gemacht, aber in den dreißiger Jahren von den Nazis abgeschafft wurde.
Regionalismus nicht Patriotismus Kurze Zeit später – noch 1990 – erlebten die engagierten Oberfranken einen Schock: Aus einem Artikel in der TAZ erfuhren sie, dass unter den Würzburger Gründungsmitgliedern und im Vorstand der „Fränkischen Landsmannschaft“ mehrere Rechtsradikale waren, die den Republikanern und der NPD angehörten, daneben allerdings auch ein ahnungsloser SPDler…. Unter den nunmehr entlarvten war auch Uwe Meenen, der später den vom Verfassungsschutz als radikal eingestuften „Bund Frankenland“ gründete, der – obwohl nur etwa 20 Mitglieder umfassend – zum Beispiel in Gräfenberg durch neonazistische Umtriebe erhebliche Probleme macht. Mit demokratischen Mitteln arbeiteten die Vereinsmitglieder zusammen und setzten Meenen und Konsorten mit mehreren Misstrauensanträgen ab, schlossen die Rechten alsbald aus dem Verein aus. Die Vereinssatzung ist heute so gehalten, das Mitglieder radikaler Gruppierungen jederzeit aus dem Fränkischen Bund ausgeschlossen werden können. Ein weiterer prominenter Rechter, der ausgeschlossen wurde, war der NPD – Funktionär Jürgen Höhl aus Untersteinach. Es war ein hartes Stück Arbeit, berichtet Joachim Kalb, den Verein von Rechtsradikalen zu säubern. Jedoch ist hierin der vielleicht größte Verdienst des Fränkischen Bundes zu erblicken: Bereits Anfang der 1990er Jahre ist es auf diese Weise gelungen, das Thema Franken den Rechtsradikalen zu entreißen.
„Regionalismus heißt nicht Patriotismus!“ stellt Kalb klar, dessen Verein inzwischen auch Mitglied im Bündnis gegen Rechts ist. „Das Thema Franken gehört nicht in solche Hände!“ Er mahnt die gesamtgesellschaftliche Aufgabe der Kampfes gegen Rechts an; alle Demokraten seien dazu aufgerufen, sich gegen die in ihren Methoden subtiler werdenden Rechten abzugrenzen und diese zu entlarven.
Franken als europäische Region sichtbar machen. „Wir müssen die Interessen unserer Region im Zeitalter der Globalisierung innerhalb Europas vertreten!“ umreißt Kalb die heute vordringlichste Aufgabe des Fränkischen Bundes. Zwar hatte der Fränkische Bund nach Ausschluss der Rechten mit einem neuen Vertrauensmann, Dieter Ludwig, nochmals ein Volksbegehren zum Thema Bundesland Franken angestrengt. Doch scheiterte dieses vor dem Bundesverfassungsgericht.
Noch immer stehen die Mitglieder des Fränkischen Bundes zu der Überzeugung, dass Franken als eigenständige Region (Teile Thüringens und Baden-Württembergs einbeziehend) nach der im Grundgesetz verankerten möglichen Neuregelung der Bundesländer so viel Anspruch auf Eigenständigkeit haben müsste wie etwa das „Hybridland“ Rheinland-Pfalz, das nie ein eigenes Wappen besessen hatte. Die Durchsetzung eines Bundeslandes Franken jedoch steht nicht im Vordergrund der Arbeit des Vereins und wird nicht mehr verfolgt. Joachim Kalb verteidigt seine Gruppe gegen den Separatismusvorwurf. Separatismus hieße, ein Landesteil der Bundesrepublik – etwa Bayern – wolle sich verabschieden und einen eigenen Staat innerhalb Europas bilden. Hier geht es jedoch heute lediglich darum, den radikalen Münchener Zentralismus zu demaskieren und zu verhindern, das Bayern europaweit als geschlossene Region auftritt und die fränkischen Gebiete ins Hintertreffen geraten – so gehen beispielsweise EU – Fördermittel verloren, die in Franken dringend gebraucht würden, beispielsweise um die regionalen wirtschaftlichen Benachteiligungen auszugleichen und den daraus resultierenden voranschreitenden Bevölkerungsschwund, etwa in Oberfranken, zu bremsen. Als Beispiele für diese Nachteile führt Kalb an, wie die Oberfränkische Porzellanindustrie – z. B. die Traditionsfirma Rosenthal – ohne jeden Rettungsversuch der Bayrischen Staatsregierung zugrunde ging und dadurch ein wichtiger Arbeitgeber aus der Region verschwand. Hier hätte die rechtzeitige Etablierung von die Industrie beflügelnden Forschungseinrichtungen etwa die Umstellung der Produktion auf keramische Bremsbeläge vorbereiten und das Schlimmste verhindern können… Doch solche Forschungseinrichtungen gibt es zumeist nur im Raum München.
Kein Hass auf die Bayern Auf keinen Fall, so Kalb, ginge es darum, einen Hass gegen Bayern zu schüren, das nutzt niemanden! Ein Ziel wäre es jedoch, die fränkischen Mandatsträger dazu zu bringen, in München konsequent für die Region einzutreten, in der sie gewählt wurden. Dies ist leider nicht selbstverständlich. Wer sich für Franken einsetzt, wird oft als Oppositionszugehöriger empfunden, was so aber nicht stimmt. Der Einsatz für die Region sollte über den Parteiinteressen stehen, doch wollen die meisten Politiker innerhalb Bayerns etwas werden und ordnen sich so im Zweifelsfalle den bayrischen Parteiinteressen unter. Insbesondere Unionsmitglieder können sich oft nur heimlich der Fränkischen Sache verschreiben, um keinen Karriereknick befürchten zu müssen! Hier versucht der Fränkische Bund als überparteilicher Verein ausgleichend einzugreifen, die MdLs aller Parteien auf regionale Treue zu verpflichten. Doch sollte das Engagement für die Region nicht nur Parteipolitikern vorbehalten sein, jeder Bürger sollte ein demokratisches Mitspracherecht haben und objektive Informationen zu fränkisch-regionalen Problemen erhalten können, auf deren Basis eine mündige Mitgestaltung des sozialen Lebens erst möglich ist.
Zur Zeit widmet sich der Fränkische Bund einem Problem, das fast zu lächerlich scheint um wahr zu sein, es aber dennoch ist. Es handelt sich um die Frankenfahne, den weiß-roten Rechen. Kaum zu glauben: Aber auf öffentlichen Gebäuden, zum Beispiel: Auf der Kulmbacher Plassenburg, darf sie nicht wehen. Selbst während des im Sommer bevorstehenden Tages der Franken wird hoch über Kulmbach nur das Wittelsbachsche weiß-blau zu sehen sein. Die Frankenfahne ist nicht erlaubt! Welche Ängste verbindet man wohl in München mit so einem Stück Stoff? Der Fränkische Bund, ebenso auch die Fränkische Arbeitsgemeinschaft und auch der Frankenbund, drei Franken liebende Gemeinschaften (die wir hier im Franken-Magazin nun nacheinander vorstellen werden), bemühen sich, dieser Farce beizukommen. Das ist übrigens nur eines von vielen Beispielen der wachsenden Zusammenarbeit dieser fränkischen Gruppierungen.
Der Fränkische Bund hat heute ca. 600 Mitglieder, die zumeist einen höheren Bildungsstand aufzuweisen haben. Er finanziert sich durch Mitgliedsbeiträge. Es herrscht ein strenges Regiment – es gibt keine Karteileichen, wer seine Beiträge nicht zahlt, fliegt ebenso schnell raus wie politisch Verdächtige. „Unser Verein hat nichts zu bieten“ berichtet Kalb, „Wir bringen den Mitgliedern keine persönlichen Vorteile, keine Butterfahrten oder sonstigen Vergnügungen. Aber Leute, deren Einstellung unserem fränkischen Denken entspricht, sind willkommen, werden aufgeklärt und informiert.“ Dies geschieht durch die regelmäßige Zusendung eines Pressespiegels zu fränkischen Themen an die Mitglieder und Interessierten, die sich unter www.fränkischer Bund.de für den Newsletter anmelden. Die Organisationsform des Fränkischen Bundes bezeichnet Kalb als „diffus fränkisch – freiheitlich“. Unter Hinweis darauf, das die deutschen Freiheitsideale von 1848 vor allem in Franken Tradition hatten und weiter fanden (Kalb: „Franken gab den Hugenotten eine Heimat, in München durfte kaum ein evangelischer Bäcker einen Laden eröffnen“), wird die Gruppe von fünf gleichberechtigten Vorständen geleitet – jeder macht was er will und soviel er schafft! Ein derart freiheitlich organisierter Verein kann nicht leicht zerschlagen werden!
Von Joachim Gehrig,
Fränkischer Bund e. V. ,Würzburger Land
In der Redewendung „frank und frei“, einen Brief „frankieren“, sprich freimachen, in der Währung der Schweiz oder auch im Ländernamen Frankreich haben sich überregionale Erinnerungen an sie erhalten, an die Franken.
Franken, das meint jene Sammlung germanischer Stämme die im 5. Jhrd. vom Rhein aus aufbrach, um gewissermaßen gewaltsam ein vereintes Europa zu gründen, das Frankenreich.
Bereits im 3. Jhrd. wurden die germanischen Stämme rechts des Rheins, also des damaligen Limes, von den Römern als „Franci“ bezeichnet. Was so viel wie „Freie“ bedeutet.
Während nun seit einem Jahrtausend Frankreich als westfränkische Hälfte für sich den Namen der Franken und ihres Reiches als Ganzes beansprucht, nennt sich in Deutschland bis heute ein Rest der östlichen Hälfte, nämlich der nördliche Teil Bayerns und Baden-Württembergs, heute noch Franken. Hier wird deutsche Geschichte allerorten lebendig. Von Franken aus zogen Kreuzritter ins Heilige Land.
Wie etwa der Nürnberger Martin Ketzel. Er war allerdings kein Kreuzritter mehr als er 1477 seine Heimatstadt verließ. Ihm ging es auch nicht um die Bekämpfung der „Ungläubigen“. Der brave Ritter Ketzel wollte lediglich vor Ort die Entfern-ungen aller Stationen, die vom Kreuzweg Christi überliefert sind, nach Schritten abmessen, damit er in Nürnberg einen genauen Kreuzweg nachbilden lassen konnte.
Aus dem Fränkischen kommen auch einige der bekanntesten Minnesänger des Mittelalters. In Würzburg etwa soll Walther von der Vogelweide begraben sein, der den Literaturwissenschaftlern als „größter deutscher Liederdichter des Mittelalters gilt“. In dem Gedenkstein aus dem Jahr 1930, im Lusamgärtlein, hinter dem Neumünster sind Mulden eingelassen die Vögel als Trink- u. Futterstellen dienen sollen. Denn „Frank und Frei“ fühlte sich dieser „Spielmann des Reiches“. Als erster unter den deutschen Dichtern griff er politische Themen auf und nahm Partei für König und Kaiser und gegen den Papst.
In gleichem Atemzuge zu nennen ist Wolfram v. Eschenbach und sein Parzifal-Epos. Neueren Erkenntnissen zufolge entstanden Teile des Werkes auf der Wildenburg im Odenwald unweit Amorbach. Der Sproß einer erstmals 1268 in Eschenbach, im heutigen Mittelfranken erwähnten Ritterfamilie prägte die Mittelalterliche Ritterepik in Deutschland. Neben vielen anderen, wie z. B. Hugo v. Trimberg, geboren in Wern bei Schweinfurt, Otto v. Botenlauben aus Bad Kissingen oder Konrad v. Würzburg, waren sie die Mitbegründer deutscher Literatur und mithin Vorgänger berühmter Literaten und Poeten späterer Zeiten.
Nicht zu vergessen ein Franke Namens „Regiomontanus“ mit bürgerlichem Namen Johannes Müller, geboren am 14. Juni 1436 in Königsberg in den Hassbergen. Der Mathematiker und Astronom schuf mit seinen Berechnungen erst die Basis für die Entdeckungsreisen berühmter Seefahrer wie Christoph Columbus, Magellan oder Vasco da Gama und stellte die damals führenden Lehrmeinungen italienischer Gelehrter ad absurdum. Er hing an seiner Heimatstadt, denn er nannte sich schon früh nach ihr Johann von Küngsperg oder in lateinischer Übersetzung, was der Mode der Zeit entsprach, Regio Montanus. In Italien gab er sich zeitweilig auch die Namen Johannes Francus oder Johannes Germanicus.
Martin Behaim geboren am 6. Oktober 1459 in Nürnberg, Spross einer angesehenen Fernhandelsfamilie, der führende Kosmograph seiner Zeit und wohl bedeutendste deutsche Seefahrer aller Zeiten. Als er während einer Schiffsreise von Antwerpen nach Lissabon sah, mit welchen Messungen die Niederländer und Portugiesen ihre Schiffe lenkten, erschien ihm dies äußerst primitiv und rück-ständig. Standortbestimmungen des Schiffes waren bis dahin nur in Küstennähe möglich. Er konnte es wahrscheinlich gar nicht fassen, dass die führenden See-fahrernationen weder den Jakobsstab noch Astrolabien und Ephemeriden kannten. Dabei muss ihm klar geworden sein, welche Möglichkeiten sich für diese Staaten ergäben, wenn er ihnen seine Kenntnisse aus der Gelehrtenstube des Regiomontanus zur Verfügung stellte. Die Ergebnisse sind bekannt!
„Damit der gemein Mann nit betrogen werd!“ Adam Riese, geboren 1492 im fränkischen Staffelstein. Ihm verdanken wir unter anderem das was wir heute bürgerliches Rechnen nennen. Adam Riese, im Übergang vom Mittelalter in die Neuzeit, trug durch sein revolutionäres „Zahlenzauberwerk“ wesentlich dazu bei, dass die Entwicklung des wissenschaftlichen Fortschritts unumkehrbar wurde. In Erinnerung an ihren großen Sohn feierte die Stadt Staffelstein den Beginn des neuen Jahrtausends –richtigerweise- erst zu Beginn des Jahres 2001.
Tilman Riemenschneider, war kein gebürtiger Franke, hatte jedoch seinen Lebensmittelpunkt in Würzburg. Er ist also Franke geworden! Er ist einer der ersten Künstler überhaupt die, nach dem Untergang der Antike, der Materie Holz wieder den lebensechten Ausdruck von Trauer oder Freude verleihen konnten. Seine Bildnisse sind noch heute weit über die Region hinaus und in aller Welt zu bestaunen. Im Bauernkrieg von 1525 der ganz Franken und Schwaben, das Elsass und Thüringen ergriff stellte er sich, als Altbürgermeister von Würzburg, auf die Seite der aufständischen Bauern. Ein Engagement, dass ihm der Fürstbischof und Herzog zu Franken, Konrad II. von Thüngen übel nahm. Nach 1525 sind keine herausragenden Werke Riemenschneiders mehr nachweisbar. Es heißt man ließ ihm die Hände brechen. Wahrscheinlicher aber ist, dass er von der Herrschaft -zur Strafe- keine Aufträge mehr bekam.
Caspar Schott S.J., auch Gaspar Schott (* 5. Februar 1608 in Königshofen; † 22. Mai 1666 in Würzburg) war ein wissenschaftlicher Autor und Pädagoge der Barockzeit. Schott besuchte das Würzburger Jesuitengymnasium und trat 1627 selbst dem Orden bei. Bei seinen Studien in Würzburg lernte er Athanasius Kircher kennen. 1631 flohen die Jesuiten vor den nahenden schwedischen Truppen. Schott wurde vom Orden nach Palermo geschickt, um seine Studien abzuschließen. Er blieb 20 Jahre in Sizilien als Lehrer für Mathematik, Philosophie, Moraltheologie an der Jesuitenschule in Palermo. 1652 sandte ihn der Orden nach Rom als Unterstützung für die wissenschaftlichen Arbeiten Kirchers. Er entschloss sich, Kirchers Arbeiten zu publizieren. 1655 kehrte er als Professor ans Würzburger Gymnasium zurück, wo er zeitlebens Mathematik und Physik unterrichtete. Er war Hofmathematker und Beichtvater des Kurfürsten Johann Philipp von Schönborn.
Franz Daniel Pastorius, geb. am 26. September 1651 in Sommerhausen a. Main gründete die erste deutsche Siedlung in Nordamerika, in der britischen Kolonie Pennsylvania, und nannte sie Germantown. Nebenbei war er einer der aller ersten Verfechter der menschlichen Freiheit und Gleichheit er griff der späteren Sklavenbefreiung in Nordamerika und der französischen Revolution weit voraus.
Last but not least, Balthasar Neumann, geboren 1687 in Eger, gestorben 1753 in Würzburg. Er kam als junger Bronzegießergeselle nach Würzburg. Das gute Schicksal wollte es, dass er eine Würzburgerin heiratete und mit ihr, in dieser Stadt, seine Familie gründete. Hätte es ihn nicht gegeben – wir stünden heute an dieser Stelle vielleicht im Freien. Blickten wir aus dem Fenster würden wir möglicherweise an dem Platz, an dem sich die fürstbischöfliche Residenz majestätisch erhebt, nur einen Parkplatz sehen? Wir wissen es nicht! Was wir aber wissen ist, dass sich die Bauten dieses begnadeten Baumeisters wie eine Perlenkette durchs Frankenland bis ins Rheinland ziehen. Schon nicht mehr ganz jung stand der berühmte Wahlfranke als Stückjunker der fränkischen Kreisartillerie -im Türkenkrieg von 1719- vor Belgrad. Von Prinz Eugen im Feldlager nach seiner Herkunft befragt, wies Neumann auf seinen Geburtsort Eger. Also ist er ein „Böhm“ erwiderte der Savoyer. „Nein, ein Frank!“ gab Neumann zur Antwort. Seine militärische Karriere beendete Balthasar Neumann als Obrist der Fränkischen Kreisartillerie. Aber auch als Festungsbaumeister war er ein gefragter Mann, so baute er unter anderem die Festung Würzburg und die Festung Ehrenbreitstein -hoch über Koblenz gelegen- nach damaligen modernsten Gesichtspunkten aus.
Balthasar Neumann kann mit all seinen Genies, sei es als Stückgießer, als Soldat, Festungs- und Schlossbaumeister, ohne zu übertreiben als Universalgenie seiner Zeit bezeichnet werden.
Die Reihe der großen Franken ließe sich, mit dem Humanisten Ullrich von Hutten aus Birkenfeld in den Haßbergen, den großen Söhnen Karlstadts, wie dem Chemiker Rudolf Glauber, Erfinder des Glaubersalzes, dem Mathematiker Johann Schöner, Andreas Bodenstein alias Dr. Carlstadt, Reformator und zeitweise enger vertrauter Luthers, den Gebrüdern Cranach aus Kronach, den Nürnbergern Veit Stoß, Albrecht Dürer und Peter Henlein, dem Erfinder der Taschenuhr, oder dem Maler Matthias Grünewald, genannt „Meister des Schreckens“, noch eine ganze Weile fortführen.
Doch möchte ich mich jetzt in die Zeit nach der Säkularisation begeben. In eine Zeit in der fränkische Leistungen gerne von Bayern vereinnahmt werden.
Jean Paul, Dichter und Romancier, mit bürgerlichem Namen Fritz Richter, geb. am 12. März 1763 in Wunsiedel. „Ich bin gern in dir geboren, kleine, aber gute, lichte Stadt! Städtchen am langen hohen Gebirge, dessen Gipfel wie Adlerhäupter auf uns hernieder sehen“ waren Altersworte des Dichters.
„Ihr Deutschen von dem Fluthenbett des Rheines, bis wo die Elbe sich in´s Nordmeer gießet, Die ihr vordem ein Volk ein großes hießet, Was habt ihr denn, um noch zu heißen eines“. Diese Zeilen stammen von keinem geringeren als Friedrich Rückert, geboren am 16. Mai 1788 in Schweinfurt, draufgängerischer Dichter für das verloren gegangene nationale Bewusstsein der Deutschen, Romantiker und Orientalist. Am Ende seines Lebens beherrschte er neben syrisch noch, sage und schreibe, 43 andere Sprachen.
Wer von Ihnen trägt heute Blue Jeans? Ohne Levi (Löb) Strauß, geb. am 26.Februar 1829 im fränkischen Buttenheim müsste er vielleicht in Unterhosen dasitzen. Der Sohn eines jüdischen Schnittwarenhändlers wanderte um 1852 nach Amerika aus um dort mit Stoffen zu handeln. Die Erfolgstory der Bluejeans begann mit dem Goldrausch in Kalifornien als die Goldgräber stabile Hosen brauchten.
Wer denkt schon, wenn er Fahrrad fährt an Schweinfurt? Friedrich Fischer konnte als erster exakt runde Kugellager herstellen und revolutionierte die menschliche Fortbewegung.
Ludwig Erhard, geboren am 05.Februar 1897 in Fürth. Von seinen Landsleuten „Volkskanzler“, im Ausland Mr. Wirtschaftswunder genannt. Er war deutscher Wirtschaftsminister und Begründer der „sozialen Marktwirtschaft“.
Der Physiker und Nobelpreisträger von 1932, Werner Heisenberg, geboren am 05. Dezember 1901 in Gramschatz bei Würzburg. Mitbegründer der Quantenmechanik und Schöpfer der Heisenberg´schen Unschärferelation.
Henry Kissinger, amerik. Außenminister aus Fürth, der als Jude seine fränkische Heimat verlassen musste um der Verfolgung durch die Nazis zu entgehen, Grete Schickedanz ebenfalls aus Fürth, Begründerin eines der größten Versandhäuser Europas, Alois Alzheimer, Psychiater und Neurologe, Erforscher der gleichnamigen Alterskrankheit aus Marktbreit, Ernst und Willy Sachs die Industriellen aus Schweinfurt, Erfinder der Fahrradnabe mit Freilauf und Rücktrittbremse und Gunter Sachs, bekannter Playboy und Jetsetter der 60er Jahre, schließen die Liste bekannter und berühmter Franken der Neuzeit bei weitem nicht ab.
An dieser Stelle alle, über unsere Grenzen hinaus bemerkenswerte Franken, aufzuzählen würde den hiesigen Rahmen erheblich sprengen!
Weiterführende Literatur ist im Buchhandel erhältlich.
Text: Viktor v. Scheffel u. A. – Melodie: V. E. Becker 1.Wohlauf, die Luft geht frisch und rein, wer lange sitzt muss rosten; den allerschönsten Sonnenschein lässt uns der Himmel kosten. Jetzt reicht mir Stab und Ordenskleid der fahrenden Scholaren, ich will zur schönen Sommerzeit ins Land der Franken fahren! Valleri, vallera, valleri, vallera, ins Land der Franken fahren!
2.Der Wald steht grün, die Jagd geht gut, schwer ist das Korn geraten; sie können auf des Maines Flut die Schiffe kaum verladen. Bald hebt sich auch das Herbsten an, die Kelter harrt des Weines; der Winzer Schutzherr Kilian beschert uns etwas Feines. Valleri, vallera, valleri, vallera, beschert uns etwas Feines.
3.Wallfahrer ziehen durch das Tal mit fliegenden Standarten. hell grüßt ihr doppelter Choral den weiten Gottesgarten. Wie gerne war’ ich mitgewallt, ihr Pfarr’ wollt mich nicht haben! So muss ich seitwärts durch den Wald als räudig’ Schäflein traben. Valleri, vallera, valleri, vallera, als räudig Schällein traben.
4.Zum heil’gen Veit von Staffelstein komm ich empor gestiegen und seh’ die Lande um den Main zu meinen Füßen liegen. Von Bamberg bis zum Grabfeldgau umrahmen Berg und Hügel die breite stromdurchglänzte Au – ich wollt’, mir wüchsen Flügel. Valleri, vallera, valleri, vallera, ich wollt, mir wüchsen Flügel.
5. Einsiedelmann ist nicht zu Haus, dieweil es Zeit zu mähen; ich seh’ ihn an der Halde draus’ bei einer Schnitt’rin stehen. Verfahrener Schüler Stoßgebet, heißt: Herr, gib uns zu trinken! Doch wer bei schöner Schnitt’rin steht, dem mag man lange winken.
Valleri, vallera. valleri, vallera, dem mag man lange winken.
6. Einsiedel, das war missgetan, dass du dich hübst von hinnen! Es liegt, ich seh’s dem Keller an, ein guter Jahrgang drinnen. Hoiho, die Pforten brech’ ich ein und trinke, was ich finde. Du heil’ger Veit von Staffelstein, verzeih mir Durst und Sünde!
Valleri, vallera, valleri, vallera, verzeih mir Durst und Sünde.
7. O heil’ger Veit von Staffelstein, beschütze deine Franken und jag’ die Bayern aus dem Land! Wir wollen’s ewig danken. Wir wollen freie Franken sein und nicht der Bayern Knechte. O heil’ger Veit von Staffelstein, wir fordern uns’re Rechte!
Valleri, vallera, valleri, vallera,wir fordern uns’re Rechte!
Staffelberg
8. Napoleon gab als Judaslohn – ohne selbst es zu besitzen – unser Franken und eine Königskron’ seinen bayrischen Komplizen. Die haben fröhlich dann geraubt uns Kunst, Kultur und Steuern, und damit München aufgebaut. Wir müssen sie bald feuern!
Valleri, vallera, valleri, vallera,wir müssen sie bald feuern!
Freiheit für Franken
9. Drum, heil’ger Veit von Staffelstein, Du Retter aller Franken: Bewahre uns vor Not und Pein, weis’ Bayern in die Schranken! Wir woll’n nicht mehr geduldig sein, denn nach zweihundert Jahren, woll’n wir – es muß doch möglich sein – durch’s f r e i e Franken fahren!
Valleri, vallera, valleri, vallera, durch’s f r e i e Franken fahren!
geniessen Sie die Eindrücke unserer fränkischen Region, die etwas Besonderes ist. Als echter Franke, kann man sich keine andere Gegend vorstellen, weil Landschaft, Essen und Trinken einfach einmalig sind.
Fränkischer Spiegelkarpfen
Nur Franken kennen den Wert – Schäuferla mit Kloß und Kellerbier
Kuhherde bei Hesselberg
Wir haben Kultur in Franken – Klorollen für die Kühe
als ich eines der letzten Exemplare dieses Buch erwerben konnte und gelesen habe, ist in mir der Wunsch entstanden den Text zu veröffentlichen.
Von der FAG(Fränkischen Arbeitsgemeinschaft) wurde der Text ins Netz gestellt.
Man braucht viel Liebe gegenüber Bayern, wenn man studiert, wie man mit unsFranken in den letzten 200 Jahren umgesprungen ist.
Ich hoffe und wünsche mir, dass bei vielen Menschen in Franken ein „Ruck durch die Reihen geht“, und wir uns nicht länger als Zahler für die „Schicke micki Region“ München und Oberbayern benutzen lassen.