Im Internet kann man sich zur Zeit über die Planung einer weiteren “Bayerischen Landesausstellung” des “Hauses der bayerischen Geschichte” (HdbG) informieren. Nach der katastrophalen Heinrichsausstellung in Bamberg (‘Heinrich hat Bayern ganz sehr geliebt’) und der ganz ordentlichen Ausstellung ‘Franken im Mittelalter’ in Forchheim lautet das spannende Thema im nächsten Jahr in Nürnberg ‘200 Jahre Franken in Bayern’ (www.franken-2006.de).
Das veröffentlichte Ausstellungskonzept fußt nun wieder auf der bekannt einseitigen und damit unwissenschaftlichen bayerischen Geschichtsdarstellung. Aus dem vorhandenen Meinungsspektrum sucht man sich gezielt und ausschließlich heraus, was dem bayerischen Zentralstaat nutzt. Weil der zu groß ist, darf die Bevölkerung nicht optimal informiert werden.
Die Botschaft der vermittelten Geschichte hat zu lauten:
Franken ist nicht dazu in der Lage, sich selbst zu verwalten.
Entsprechend werden zur Beschreibung der Zeit vor der Okkupation Frankens nur Autoren zitiert, die uns für zur Staatsbildung unfähige charakterlose Anpasser halten. Im Konzept tauchen die Namen des Oberpfälzers Karl Bosl und des aus München stammenden Werner Blessing auf. Bosls und Blessings These, die Franken wären erst in Bayern Franken geworden, es habe sie zuvor nicht gegeben, wird genüsslich als wissenschaftlich erwiesene Tatsache hingestellt. Dass es eine gegenteilige Auffassung gibt und dass Blessing selbst mangels ‘ausgedehnter und systematischer Quellenstudien’ nur von ‘vorläufigen Überlegungen’ spricht, soll der Bevölkerung nach dem Konzept vorenthalten werden. Weder taucht der Name Rudolf Endres auf, noch wird Jörg Engelbrecht zitiert, der darauf hinweist, dass sich gerade der fränkische Reichskreis durch starken regionalen Zusammenhalt ausgezeichnethat, in dem ein Bewusstsein dafür bestand, Franke zu sein (Engelbrecht, Interregiones, 3/1994). Um den Gedanken an eine fränkische Unabhängigkeit mit einem unguten Gefühl zu verbinden, werden im Übrigen wieder alle Register der Gehirnwäsche gezogen. So sollen die einzelnen Zeitepochen durch die ‘Bodenstruktur’ voneinander abgehoben werden. Der “Chronologie entsprechend” sollen die Besucher zunächst auf Lehmboden laufen, der erst im “modernen Bayern” moderneren Materialien weicht.
Autor: Manfred Hofmann
Das sagt der Forscher: Ein historisches Franken gibt’s gar nicht!
Historiker Prof. Werner K. Blessing (63) ist beim ‘Tag der Franken’ skeptisch: “Damit wird eine Tradition erfunden, die es gar nicht gibt.” Denn ein historisch gewachsenes Franken existiert streng genommen nicht. Blessing: “Im Mittelalter bestand das heutige Franken aus einer Vielzahl kleiner, eigenständiger Territorien z. B. Bistümer, Reichsstädte, Markgrafenschaften. 1500 wurde der Fränkische Reichskreis als gemeinsames Band gegründet. Erst 1806 wurden die Gebiete vom Kurfürstentum Bayern übernommen und zusammengefasst.”
Anmerkung:
Aha! Ein historisch gewachsenes Gebiet gibt es also gar nicht? Na so was! Zitat Enzyklopädie 2000:
“Mindestens seit dem 6. Jahrhundert scheinen die Bayern mit den benachbarten Franken in Konflikt geraten zu sein. Nach längeren Kämpfen behielten die Franken die Oberhand. Das hat spätestens vom 8. Jahrhundert an zu einer systematischen fränkischen Kolonisationstätigkeit in den bayerischen Bezirken nördlich der Donau geführt.” Das können halt die Altbaiern bis heute nicht vergessen! Haben die Franken doch zu einer Zeit schon gesiedelt, als im altbaierischen Raum noch die Wildsäue suhlten! Warum fragt man nicht kompetente Wissenschaftler wie z. B. Prof. Dr. Endres?
Langzeitkurierlesern sind noch Prof. Endres, Inhaber des Lehrstuhls für fränkische Geschichte an der Uni Bayreuth, sowie die NK-Redakteure Alexander Prechtl, Anja Meister und Susanne Schmalz bekannt. Letztere durch brillante Artikel über fränkische Geschichte. In seinen Erlangener Heften wies Prof. Endres den Kampf der fränkischen Bevölkerung um Demokratie und Freiheit in der Zeit nach der Okkupation und Ausplünderung Frankens durch Bayern nach 1806 wissenschaftlich nach.
Nun, den Lehrstuhl gibt es nicht mehr, auch keine entsprechende Lehrerausbildung sowie Unterricht über 1.000 Jahre fränkische Geschichte in unseren Schulen, also über die Region, in der wir hier leben. NK-Artikel dazu à Fehlanzeige! Man möchte uns geschichtslos und damit gesichtslos machen!
Voran das Bayerische Fernsehen: Mit pseudowissenschaftlichen Geschichtssendungen und Leuten wie Prof. Blessing aus München tut man so, als ob Franken schon immer zu Baiern gehörte.
Wir Franken hatten schon ein Weltreich als sich in München noch die Wildschweine den Hintern an den Eichen wetzten. Scherz beiseite, aber dass Herr Blessing bei anderer Gelegenheit ein fränkisches Zusammengehörigkeitsgefühl, das sich spätestens im 300 Jahre lang bestehenden fränkischen Reichskreis bis zur Ausplünderung Frankens durch die Bayern von Napoleons Gnaden um 1806 herausbildete,leugnet, ist sehr vermessen. Die Grundthese Blessings, die sich durch alle seine Publikationen und auch durch diesen Vortrag zieht, nämlich, dass der Flickenteppich Franken froh sein müsste, dass es Bayern zugefallen sei, ist absurd.
Baden-Württemberg, Hessen und Thüringen waren damals noch mehr zerstückelt als Franken und sind heute starke Bundesländer! Einfach nur lächerlich auch die These Blessings, Oberfranken habe Luitpold den Aufschwung zu verdanken, wo doch jeder Laie weiß, dass sich während seiner Regentschaft Deutschland in der industriellen Revolution bzw. Gründerzeit befand! Wir dummen Franken hätten das wahrscheinlich ohne Luitpold, dessen Mitwirken beim Ableben des Kinis übrigens bis heute nicht geklärt ist, nicht gemerkt.
Der Abstieg Frankens, Herr Blessing, setzte nicht 1914 ein, sondern 1964, leicht nachzuweisen an der Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts. Es war die Politik von Strauß bis Stoiber. Genau 1964 war erstmals das BIP Oberbayerns größer als das Frankens! Die Schere ging seitdem stetig auseinander. Nun haben wir es zum Schlusslicht in Bayern gebracht.
Sehr schlimm ist es, dass gerade der Frankenbund Historiker wie Prof. Blessing hofiert. Ein Verein, der offensichtlich seine Hauptaufgabe (Internet) darin sieht, sich vom Fränkischen Bund e.V. abzugrenzen.
Als öffentlich geförderter Kulturverein sollte er z.B. unsere Unterschriftenaktion (bis jetzt 10.806 Unterzeichner) zur Rückführung aller geraubten fränkischen Kulturgüter vorwiegend aus Münchner Museen in ihre ehemals fränkischen Standorte (z.B. Domschatz Bamberg) unterstützen!
In Anbetracht der kulturellen Leistungen von Markgräfin Wilhelmine für Bayreuth sollte man den Luitpoldplatz in Wilhelmineplatz umbenennen.
Landesvorstand Fränkischer Bund e.V.
Norbert Gramlich, Manfred Hofmann, Joachim Kalb
Thema: Geschichte Franken
Volksverdummung – und was man dagegen tun kann
Die Volkshochschule der Stadt Forchheim ergänzt mit ihrem aktuellen Programm die lückenhafte bayerische Geschichtsdarstellung anlässlich der diesjährigen bayerischen Geschichtsshow “Franken im Mittelalter” in der Kaiserpfalz.
Nachdem die Besucher der vom “Haus der Bayerischen Geschichte” ausgerichteten “Kaiser Heinrich II.”- Ausstellung in Bamberg dümmer raus als reingegangen sind, hat sich die Stadt Forchheim gut auf die für dieses Jahr angedrohte Austellung diese Hauses in den Räumen der Forchheimer Kaiserpfalz mit dem Titel “Franken im Mittelalter” vorbereitet.
Die Volkshochschule der Stadt Forchheim bietet eine Vielzahl von Vorlesungen zur fränkischen Geschichte an. Insbesondere sollte man sich den 10. Mai 2004 im Kalender anstreichen. Für diesen Tag ist Prof. Rudolf Endres mit der Vorlesung “Zur Geschichte des Fränkischen Reichskreises” angekündigt. Man erfährt etwas über die fränkisches Geschichte in der Zeit von 1500 bis zum Einmarsch des bayerischen Militärs, also die 300 Jahre der fränkischen Geschichte, die die Landesausstellung u.a. ausspart. In dieser Zeit haben sich die fränkischen Territorien im gut funktionierenden Fränkischen Reichskreis zusammengefasst. Es handelt sich hierbei sozusagen um ein bayerisches Staatsgeheimnis, weil nach Münchner Version der Geschichte Franken vor dem militärischen Anschluss nicht in der Lage war, sich selbst zu verwalten.
Kommentar zum Ausgang der Landtagswahl in Bayern 2008 aus fränkischer Sicht
Von Joachim Gehrig, KV Würzburger-Land
CSU und CDU- Politiker sowie Politologen rätseln um die Gründe der historischen und katastrophalen Wahlniederlage der CSU bei den Landtagswahlen in Bayern.
Es wird unter Anderem die Berliner Politik verantwortlich gemacht, ohne jedoch zu bedenken, dass dort die CSU mit in der Regierung sitzt. Des weiteren werden Sachthemen wie Schulpolitik, Antirauchergesetz und weiß sonst noch was für den Niedergang verantwortlich gemacht.
Vielleicht liegen die Gründe der CSU-Schlappe aber ganz wo anders? Vielleicht haben diese Wahlen auch klar gemacht, dass sich immer weniger Menschen in Bayern mit diesem „CSU- Staat“ identifizieren können oder wollen!? Vielleicht wollten viele Franken dem Wahlaufruf der CSU, „Bayern wählen“, nicht folgen und haben sich anderen bürgerlichen Parteien zugewandt!?
Diese Politik wurde nun abgestraft – in den ländlichen Gebieten in Franken noch nicht so brutal, wie in den Städten, aber das wird dort auch noch kommen!
Fazit:
Die Symbiose – CSU ist gleich Bayern und Bayern ist gleich CSU gehört vorerst, und das zum Glück für alle „Nichtbayern“ in diesem Bundesland, der Vergangenheit an!
Interview der Frankenpost mit J. Kalb
FLAGGENSTREIT „Benachteiligungspolitik Altbaierns gegenüber Franken“. Von Roland Rischawy
Erschienen am 01.09.2008 in der Frankenpost
Hof – Franken ist zurzeit groß im Gespräch. Angefacht wurde die Diskussion durch eine – aus fränkischer Sicht –provokative Anordnung der Staatsregierung in München und durch eine patriotische Gegenoffensive der Interessenvertreter Frankens, die sich aus historischen Gründen nicht als Bayern sehen.
Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann, ein gebürtiger Franke, hat – wie berichtet – verfügt, dass an staatlichen Gebäuden künftig dauerhaft die weiß-blaue Rauten- beziehungweise Streifenfahne Bayerns und die Bundesflagge gemeinsam wehen sollten. Seit der Minister-Erlass nach und nach in die Tat umgesetzt wird, sehen fränkische Patrioten rot, allen voran die Vertreter des Fränkischen Bundes, der 600 Mitglieder hat und die Interessen der Region Franken seit 1990 mit Vehemenz vertritt.
„Es geht um verletzte Gefühle“
In Anspielung auf die Tatsache, dass der fränkische SPD-Landtagsabgeordnete Wolfgang Hoderlein in der Vergangenheit wiederholt mit dem Vorstoß abgeblitzt ist, die Staatsregierung möge an öffentlichen Gebäuden in Franken auch die Frankenfahne zulassen, stellt Vorstandsmitglied Joachim Kalb die provozierende Frage: „Sollen wir Franken durch den neuen unnötigen Fahnenerlass und ein Verbot der Frankenfahne an staatlichen Gebäuden erneut mit der gleichen Fahne wie vor 200 Jahren erobert werden?“ Gerade die Nürnberger Burg habe großen Symbolwert für Franken, fährt Kalb fort. „Wir wollen dort unsere Fahne sehen. Es geht hier nicht um Patriotismus, sondern um verletzte Gefühle.“
„Älter als der Freistaat“
Der Abgeordnete Hoderlein erinnert in seinem jüngsten Brief an Innenminister Herrmann daran, dass Burgen und Schlösser in Franken älter seien als der Freistaat Bayern, ihre Geschichte sei fränkisch, nicht bayerisch. „Wenn der Minister die Beflaggung mit der Bayernfahne anordnet, ist das sein Recht“, betont Hoderlein. „Daneben aber zugleich eine Frankenfahne zu hissen, wäre seine Pflicht und seine Schuldigkeit gegenüber der Geschichte und der Kultur Frankens.“
Nein zur Frankenfahne
Herrmann lehnte die Zulassung der Frankenfahne, wie berichtet, wie schon sein Vorgänger im Amt, der jetzige Ministerpräsident Günther Beckstein, mit dem Hinweis ab, nach der einschlägigen Verordnung dürften nur Hoheitssymbole zur Beflaggung staatlicher Gebäude verwendet werden.
Für Joachim Kalb und seinen Fränkischen Bund ist die Flaggen-Affäre nur „eine, wenn auch typische Randerscheinung in derzentralistischen Benachteiligungspolitik Altbaierns gegenüber Franken“.Der 61 Jahre alte Berufsschullehrer und Franken-Patriot aus Weidenberg erinnert daran, dass sich durch die Gründung des Fränkischen Reichskreises im Jahr 1500 ein gesamtfränkisches Bewusstsein gebildet habe, das bis heute existiere. Durch die napoleonische Ära – Kaiser Napoleon schenkte seinem damaligen verbündeten Baiern die Region Franken – sei Franken „eingegliedert, zersplittert und ausgeplündert“ worden. Viele Kunstschätze – darunter der Bamberger Domschatz und der berühmte „Hofer Altar“ – lagerten noch immer als „Beutekunst“ in München und nicht dort, wo sie hingehörten als fränkisches Eigentum.
„Wäre die Nürnberger Burg nicht zu schwer gewesen, stünde sie heute auch in München“, gibt Joachim Kalb scherzhaft zu bedenken und fügt hinzu:„Die willkürliche Aufteilung in Ober-, Unter- und Mittelfranken hat es den Politikern im altbaierischen Speckgürtel bisher leicht gemacht, Franken politisch und wirtschaftlich gegeneinander auszuspielen, um Altbaiern zu stärken.“Daher lautet die zentrale Forderung des Fränkischen Bundes, dass die drei fränkischen Bezirke zusammengelegt werden müssten zu einem Bezirk Franken, der von der Einwohnerzahl her betrachtet genauso stark wäre wie Oberbayern. Nähme man die ausgegliederten fränkischen Teile in Württemberg und in Südthüringen (siehe Karte) hinzu, wäre diese Region mit 5,4 Millionen Einwohnern und 27 000 Quadratkilometern unter 17 Bundesländern an Position 7 in Deutschland. „Gemessen am Brutto-Inlandsprodukt stünden wir auf Platz 6 hinter Niedersachsen“, sagt Kalb, „trotz der anhaltenden Benachteiligungspolitik durch die Regierung in München, die seit Jahrzehnten das meiste Geld in den Großraum München und nach Oberbayern steckt.“
„Wir bleiben am Thema“
„Der Fränkische Bund will seine Ziele nicht mit dem Kopf durch die Wand durchsetzen“, sagt Joachim Kalb, „aber wir bleiben konsequent am Thema: Unser Ziel ist letzten Endes ein eigenes Bundesland Franken – einer EU-Region, die so groß wie Belgien und wirtschaftlich so stark wie Tschechien und die Slowakei zusammen wäre!“ Nachdenklich fügt der fränkische Patriot unter Hinweis auf den legendären Ausspruch des oberfränkischen FDP-Politikers Thomas Dehler (1897 bis 1967) hinzu: „Wir Franken sind keine Bayern!“
Zeitungsartikel
Offener Brief an den bayerischen Innenminister
Bayer. Staatsministerium des Innern
Herrn Minister
Joachim Herrmann
Odeonsplatz3
80539 München Gambach 30.08.2008
Offener Brief an den bayerischen Innenminister,
Herrn Joachim Herrmann
Bezug: Beflaggung von Gebäuden, im Zuständigkeitsbereich des Bayerischen Finanzministeriums, bzw. Bayerische Schlösser u. Seenverwaltung.
Hier: Beflaggung der Würzburger, ehemals fürstbischöflichen, Residenz
Sehr geehrter Herr Herrmann,
zunächst möchte ich Ihnen meine Anerkennung aussprechen, an allen historischen Baudenkmälern in Bayern, wie z. B. der Residenz in Würzburg, die ganzjährige Beflaggung zur Förderung von Heimatbewusstsein und Identität anzuordnen.
Jedes Land braucht derartige Attribute um – gerade in einer sich zunehmend globalisierenden Welt Selbstbewusstein und staatlichen Fortbestand zu wahren.
Was jedoch die Farben der Flaggen betrifft, so scheiden sich die Geister in Franken doch ganz erheblich!
Gegenstand der Kritik sind hier nicht die Farben Schwarz-Rot-Gold oder das europäische Sternenbanner.
Franken fühlen sich grundsätzlich als Deutsche und Europäer und dies mit ganzem Herzen!
Aber: „Franken sind keine Bayern!!!“ (Dr. Thomas Dehler)
Was viele Franken an ihren historischen Gebäuden empfindlich stört ist die Beflaggung mit den Farben weiß-blau!
Diese Schlösser und Burgen legen Zeugnis fränkischer Integrität, Identität und Kultur, im sog. „Alten Reich“, ab! Sie hatten ihre große Zeit nicht unter der bayerischen Raute! Diese Attribute verloren sie schlagartig, gewissermaßen über Nacht mit der Okkupation durch Churbaiern im Jahre 1802 bzw. dem Königreich Bayern ab 1814/15.
Gegen besagte bairische Beflaggung wäre unter der Maßgabe, dass man von Anfang an „seine Franken“ als gleichberechtigte Partner in Bayern wahrgenommen hätte gar nichts einzuwenden und wäre wahrscheinlich heutzutage keiner politischen Diskussion mehr wert. Jedoch weiß jeder Geschichtskundige in diesem Land wie die „Einverleibung“ stattgefunden und der München-orientierte Zentralismus bis heute aufrechterhalten wird.
Auch würde es der bayerischen Staatsmacht sicher zur Ehre gereichen und der „Bayerischen Krone“ kein Zacken aus derselben fallen den Franken mit der Hissung deren angestammter Farben, an ihren fränkischen Baudenkmälern, ein Stückchen Identität und Respekt ihrer, im Laufe von 15 Jahrhunderten, erbrachten Leistungen zukommen zu lassen!?
Dass von Ihnen als Franke, gleiches gilt für Ihren Vorgänger im Amt, solche Anordnungen getroffen bzw. aufrechterhalten werden, ist vielen unverständlich und nicht nachvollziehbar. Ein hartleibiges Verstecken hinter der Bayerischen Flaggenverordnung, und anderer, längst überkommener Verträge und Gesetze, führt nicht weiter! Verordnungen kann man, viel leichter noch als Gesetze, ändern! Wenn man will!!!
Mit freundlich, fränkischen Grüßen nach München
Joachim Gehrig
Antwortschreiben am 17.12.2008 von Herrn Herrmann:
Sehr geehrter Herr Gehrig,
für Ihren Offenen Brief vom 30. August 2008 danke ich Ihnen. Es freut mich, dass die vom Ministerrat auf meinen Vorschlag beschlossene Dauerbeflaggung Ihre Zustimmung findet. Allerdings sind für die Beflaggung staatlich genutzter Gebäude in Bayern grundsätzlich nur die bayerische Staatsflagge, die Bundesflagge und die Europaflagge vorgesehen. Über die Beflaggung der Nürnberger Kaiserburg und der übrigen im Eigentum des Freistaates Bayern stehenden Schlösser. Burgen und Residenzen hat die zum Geschäftsbereich des Staatsministeriums der Finanzen gehörende Schlösserverwaltung zu entscheiden. Sie hat das im Einklang mit den geltenden Beflaggungsregeln getan.
Dass Sie über die Zugehörigkeit Frankens zu Bayern seit 200 Jahren nicht glücklich sind, respektiere ich. Die Fakten sind aber unbestreitbar und die große Mehrheit der Menschen in Franken fühlt sich durchaus wohl innerhalb Bayerns.
Während das große Bayerische Staatswappen in besonderer Weise allen Volksstämmen in Bayern gerecht zu werden versucht, sind die Landesfarben für die Flagge allein weiß und blau. Es entspricht historischer Tradition, neben der Flagge Europas, des Bundes und des Freistaats in den jeweiligen Regionen auch die Flagge eines Bezirks, eines Landkreises und einer Gemeinde zu hissen. Gerade die Flaggen der fränkischen Bezirke bringen fränkische Identität sehr gut zum Ausdruck.
Im Übrigen darf ich Ihnen aber auch versichern,dass ich mich weiterhin nachdrücklich für die Belange der drei fränkischen Regierungsbezirke einsetzen werde. Insoweit erinnere ich auch daran, dass ich mich schon in meiner Eigenschaft als Vorsitzender der CSU-Landtagsfraktion erfolgreich für einen eigenen „Tag der Franken” eingesetzt habe, der seit 2006 am ersten Sonntag im Juli gefeiert wird.
Im Übrigen bin ich der Überzeugung, dass sich auch die Franken als Bürger des Freistaats Bayern fühlen. Franken ist ein konstitutiver Teil unseres Landes, auf den wir alle stolz sind und der sich in einem einheitlichen Ganzen hervorragend entfalten kann.
Mit freundlichen Grüßen
Joachim Herrmann
Provokation von Innenminister Herrmann
Wikipedia Foto Harald Bischoff – Dr.Joachim Herrmann
Gedanken, Anmerkungen und Anregungen vom Mitglied im Landesvorstand des Fränkischen Bundes e.V. Joachim Kalb zur jüngsten durch den Wahlkampf verursachten Provokation von Innenminister Herrmann. Die Rautenflagge soll an allen im Besitz des bayerischen Staates befindlichen Gebäuden, u.a. also auch der Nürnberger Burg (Kabinettsbeschluss), wehen.
Fakten
Vor 200 Jahren wurde Franken, also auch Nürnberg, im Zeichen der gerauteten Fahne von Montgelas im Auftrag der Wittelsbacherokkupiert und ausgeplündert. Wertvolle Kulturgüter wurden zerstört, eingeschmolzen oder nach München verschleppt, wo sie heute noch zum Teil in verstaubten Depots lagern. Dies war derJudaslohn, den Napoleon den Baiern für den Verrat an den anderen deutschen Stämmen und europäischen Völkern zukommen ließ. Napoleon schenkte Franken den Bayern. Mit dem Erlös aus den Plünderungen konnten die Wittelsbacher das vorher völlig unbedeutende München erst zur Hauptstadt ausbauen. Wäre die Nürnberger Burg nicht zu schwer gewesen, stünde sie heute auch in München.
Die Franken wehrten sich und waren maßgeblich an der schwarz-rot-goldenen Revolution von 1848/49 beteiligt – eine Revolution, auf die sich unser heutiges Demokratieverständnis begründet. So gab es am 13. Mai 1849 einen Frankentag in Nürnberg. Mit schwarz-rot-goldenen Fahnen drohten damals 30.000 Menschen mit dem Abfall von Bayern, falls der reaktionäre Wittelsbacher König den Landtag auflösen sollte.
Während sich in der Folgezeit Bayern öfters mal von Deutschland verabschieden wollte und stets nach einer Extrawurst verlangte, war und ist Franken immer deutsches Kernland und stets loyal. Deshalb gehört auf die Burg auch eine Deutschlandfahne. Erst jüngst hat der Erlanger Professor Wüst festgestellt, dass es noch lange dauern wird, bis Franken und Baiern aufgrund der großen Mentalitätsunterschiede miteinander klar kommen.
Fahnen waren auch stets das Symbol für Besitz ergreifen, erobern. Die Kolonialmächte eroberten ihre Kolonien mit der Fahne voran. Die Russen setzten bei der Eroberung Berlins die Fahne auf den Reichstag. Die chinesische Fahne wehte bei der Einverleibung Tibets in Lhasa. Sollen wir Franken durch den neuen unnötigen Fahnenerlass und ein Verbot der Frankenfahne an staatlichen Gebäuden erneut mit der gleichen Fahne wie vor 200 Jahren erobert werden?
Soweit zur Vergangenheit.
Im Zuge des Wahlkampfes werden alle geschichtlichen Fakten und Befindlichkeiten beiseite geschoben. Weiß-blau gerautet die CSU, weiß-blau gerautet Bayern, weiß-blau gerautet Bikinis, Sommer Sonne Bayern! Vielleicht will man mit der staatlichen Verordnung auch verhindern, dass sich ein gesundes, nicht patriotisch überzogenes Regionalbewusstsein als Gegenentwicklung zur gesichtslosen Globalisierung in Franken und überall auf der Welt entwickelt. Der bayerische Zentralismus ist in Gefahr. Äußeres Zeichen: die Anzahl der Frankenfahnen in unserem Frankenland hat sich in den letzten Jahren vervielfacht!
Konsequenzen
Wir fordern Innenminister Herrmann auf, sein im Juni 2004 aufgrund der Petition des Fränkischen Bundes e.V. sowie auf Druck der Opposition im Bayerischen Landtag abgegebenes Versprechen, den Bamberger Domschatz und andere Kulturgüter aus München wieder dauerhaft nach Franken zu verbringen, endlich einzulösen! Der Fränkische Bund e.V. wird dann in Kürze ca. 12.000 Unterschriften vorlegen und eine neue Petition an den Landtag stellen. Alle fränkischen Kulturgüter (Liste hier in der HP) sollen zurückgeführt werden.
Wir fordern Herrn Herrmann außerdem auf, als Vorsitzender des Tourismusverbandes Franken zurückzutreten. Dies sollte jemand machen, der zu fränkischen Farben steht.Der Verband war u.a. auch deshalb erfolgreich, weil er mit einer einheitlichen rot-weißen Werbung gezielt für Franken und nicht für Nordbayern warb! Wieso hat die CSU eigentlich den Vorsitz für all diese Vereine in Erbpacht erhalten? Sie verdrängt damit engagierte, ehrenamtliche und parteilose Bürger.
Zum Schluss fordern wir unsere Mitbürger auf, weiterhin Flagge zu zeigen, und zwar die fränkische. Im Internet haben wir eine Liste aufgelegt, wo in unserem Frankenland überall eine Frankenfahne wehen sollte! Machen Sie es so wie ein Bayreuther Bürger, der nahe dem gerautet beflaggten Regierungsgebäude eine große Frankenfahne aus seinem Fenster gehängt hat.
Stolz auf Bayern — nein Danke, ich bin Franke!
Die Nürnberger Burg zeigt weiß-blaue Flagge Provokation für Frankens Patrioten
NÜRNBERGER ZEITUNG 16.08.08
Auf der Nürnberger Burg weht ein neuer Wind, ein ganz bayerischer. Neuerdings sind dort oben Schwarz-Rot-Gold und Weiß-Blau dauergehisst, nicht mehr nur an Feiertagen. Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann möchte, dass Bayern Flagge zeigt. Der Fränkische Bund möchte, dass er das bleiben lässt.
Überall Weiß und Blau, das macht die Vereinsmitglieder ganz rot vor Wut. «Katastrophe!», poltert Detlev Tartsch, einer der Kreisvorsitzenden des Fränkischen Bunds. Der Schweinfurter, der in Nürnberg den Frankenland-Versand betreibt, kann schier endlos schimpfen auf den jüngsten Beleg für die «Verhinderungsstrategie» der Staatsregierung.
«Die Intention ist ganz klar, jede Möglichkeit zu verhindern, ein Gesamtfranken sich mit fränkischer Symbolik präsentieren zu lassen.» Der 63-Jährige spricht von «Identifikationsunterdrückung», und die mache «Magengrollen und Kopfschmerzen».
Alljährlich eine Staatsaffäre.
So schlimm sei der bloße Anblick jetzt auch wieder nicht, gesteht Christian Hölzlein, ebenfalls Kreisvorsitzender. «Ich sehe von meinem Büro aus die Burg, und das sieht jetzt schon toll aus. » Die Provokation liege vielmehr darin, dass damit gerade die Landesregion als bayerisch abgestempelt werde, deren Patrioten beharrlich um Anerkennung ihres «Landes im Land» ringen. Der bloße Wunsch des Vereins nach dem einmaligen Aufhängen der Frankenfähne am Tag der Franken gerate alljährlich zur Staatsaffäre. Auf staatlichen Gebäuden bleibt sie verboten.
Was würde sich der Freistaat vergeben, wenn er einmal seine weiß-blau okkupierten Masten kurz für ein nichtstaatliches Rot-Weiß freigäbe- «Wir Franken haben nun mal unsere eigene Kultur.» Nürnberg habe es nicht nötig, für Bayern zu werben, meint der 30-jährige Hölzlein, «dann wirbt es doch immer nur für München, wo das Geld hinfließt». Und wenn der Frankenrechen wenigstens als Nummer drei auf dem Sinwellturm sitzen dürfte! Die Staatregierung messe in Sachen Flaggenstrenge mit zweierlei Maß, sagt Detlev Tartsch. «Am Bayreuther Festspielhaus dürfen sogar Sponsorenfahnen hängen.»
Dabei wollte Joachim Herrmann, Franke aus Erlangen, nur Gutes tun. Im Ausland habe er gesehen, wie großzügig öffentliche Bauten weltweit beflaggt sind. Das ließ er zum 17. Juni auf die bayerischen Regierungsgebäude übertragen, fortan sollen sie das ganze Jahr über im Schmuck stehen. Das Finanzministerium bezog dann gleich die ihm unterstellten Schlösser und Burgen in die pausenlose Beflaggung ein. Beim Thema «Herrmann» winkt Tartsch ab. Der zähle leider zu den vielen fränkischen Abgeordneten, die ihre Identität mit dem Überschreiten der Donau abstreifen.
Detlev Tartsch wohnt hinter der Burg, da würde er gern mal einen Schrotflintenwettbewerb auf die neue Burgflagge … natürlich nur ein Witz, er lacht laut. Jetzt schießt er sich erst mal ein auf die neue Wahlkampagne der CSU. «Stolz auf Bayern» heißt die und besteht unter anderem aus einem Video (https://videocenter.csu.de/pub/stolzaufbayern/), das außer vier Nürnberger Postkartenansichten Franken auszublenden scheint.
Tartsch hat gerade ein Fattblatt in Arbeit. «Auf Bayern stolz- Nein Danke, ich bin Franke!» heißt der Titel, es wettert gegen die «Rautenflut»,«Bajuwarisierung» und Abkanzlung der «Nordbayern». Ein Frankenrechen bricht sich darauf Bahn durch die weiß-blaue Raute.
Isabel Lauer
Bericht vom „Tag der Franken“ 2008
Erfahrungsbericht, „Tag der Franken“ 2008 in Miltenberg,
aus Sicht des Fränkischen Bund e. V.
Gambach, 09.07
Der dritte – offizielle Tag der Franken fand, wie hinlänglich in den Medien berichtet, heuer im romantischen Mainstädtchen Miltenberg statt.
Neben vielen Attraktionen war unter anderem auch unser FB e.V. und Frankenlandversand am Samstag, 05.07. 08 und Sonntag 06.07.08 vor Ort vertreten.
Unter Verwendung von vielerlei Infomaterial und am Stand platzierter Karten und Grafiken konnte dem zahlreichem, interessiertem Publikum die Ziele des FB e. V. verdeutlicht und nähergebracht werden.
Auch die Problematik der in der Säkularisation nach München verbrachten fränkischen „Beutekunst“, und deren Rückführung wurde durch die gute Argumentation der am Stand eingesetzten Mitstreiter den Bürgern bewusst gemacht. Schon am Samstag zeigten 110 Bürger durch ihre Unterschrift ihre Unterstützung für die Bemühungen des FB.
Am Sonntag, dem eigentlichen Frankentag konnten noch einmal 60 Unterschriften eingefahren werden. Insgesamt überraschte das rege Interesse der Bevölkerung an den Themen des FB, im bisher eher „pro-bayerisch“ eingestellten westlichen Unterfranken, das eingesetzte FB- Team. Daher überraschte es auch nicht, dass einige Neumitglieder darunter der „Singende Fremdenführer“ von Miltenberg in unserem Bürgerverein begrüßt werden konnten.
An dieser Stelle Dank und Anerkennung für die Einsatzbereitschaft aller Beteiligter!
Die fränkische Sache ist auf einem guten Weg!
Joachim Gehrig
Fränkischer Bund e. V.
Kreisverband Würzburger Land
Zur Frage: Franken sind doch auch Bayern oder? Sabine Welß 95444 Bayreuth, den 03.01.2008
CSU – Generalsekretärin
Christine Haderthauer
München
Zur Frage: Franken sind doch auch Bayern oder?
Sendung im Bayrischen Rundfunk am 21.12.07
22.3o Uhr Aufgemerkt! Pelzig unterhält sich
Sehr geehrte Frau Generalsekretärin Haderthauer,
vorneweg möchte ich mich erst entschuldigen für die etwas späte Reaktion, aber es waren und sind noch immer die christlichen Feiertage dazwischen und als CSU-Vertreterin haben Sie doch sicher Verständnis dafür, dass man diese zur Kenntnis nimmt und dem entsprechend vorbereitet und feiert.
In der obigen Sendung stellen Sie die Frage: Franken sind doch auch Bayern oder? Dass es dadurch „Herrn Pelzig” die Sprache verschlägt und er das Schlucken anfingt,…,…..dafür habe ich Verständnis. Denn als Franke kann man über so viel Unkenntnis nur so reagieren, wenn man wenigstens einigermaßen höflich sein möchte.
Noch immer scheint: Es wissen noch immer nicht alle Bayern speziell die Oberbayem und leider auch die Franken – Franken und Bayern sind zwei Paar Stiefel (fränkische Redensart),auch wenn man schon über zweihundert Jahre versucht, diese Tatsache zu verdrehen und gar, die Franken zu integrieren. Vielleicht fiele es leichter – das Integrieren – wenn man die Franken gleichbedeutend wie die Oberbayern behandeln würde? Wäre das eine Frage zurück?
Wenn Sie den Transrapid ansprechen: Bereits die Reaktion im Studio müsste Ihnen vielleicht zu denken gegeben haben. Tatsache ist: bereits vor Jahren waren die Wanderwege in Oberbayern geteert und in Franken gab es noch nicht einmal Radfahrwege. Natürlich sind an so einer Situation auch die fränkischen Politiker schuld. Vielleicht nehmen Sie sich mal etwas Zeit, um sich über die Straßenverhältnisse in Franken zu informieren. Oder:
Die Situation im Bayrischen Rundfunk; erst vor kurzem musste ich erleben: es wird vom Jakobsweg erzählt, der von Würzburg ausgeht und das ganze wurde mit Schrammlmuskik untermalt. Schrammelmusik gehört nach Wien. Wenn man sich etwas Mühe gibt, dann steht dafür auch fränkische Musik zur Untermalung bereit
Nur soviel in aller Kürze, denn wenn man als Franke mal anfängt mit dem Aufzählen der Missstände, kommt man leicht in Versuchung, kein Ende zu finden.
Und noch ein Tipp: Solange wir Franken noch sooo im Hintergrund stehen im Vergleich mit Oberbayem sollte man einem solchen in keinster Weise mit Geschenken im Rautenmuster beglücken oder erziehen wollen.. Aber diese Erfahrung haben Sie ja bereits gemacht.
Mit guten Wünschen für das neue Jahr für Sie persönlich und im Dienst und natürlich mit guten Wünschen für das neue Jahr auch für unser schönes Franken.