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48. CSU Goliath – hat Muffe vor David(Partei für Franken)!

Sonntag, 30. Mai 2010 | Autor:

Frankenlied

 

 

Leserbrief: Nordbayerischer Kurier 12.12.2009

„Muffensausen“ scheint der große „Goliath“ Beckstein zu haben, sonst würde er nicht trotz des „C“s im Parteinamen gegen den kleinen „David“ in Form der neuen „Partei für Franken“ so unsachlich polemisieren. Hat er nichts aus seinem eigenen Wahldesaster (das Seehofer noch getoppt hat) gelernt? Sein „bayerischer“ Wahlkampf, sein Anbiedern und sein vorauseilender Gehorsam gegenüber München, sein Schönreden des beispiellosen Süd-Nord-Gefälles innerhalb Bayerns haben nichts genützt. Brutal wurde er von seinen oberbayerischen Parteifreunden weggemobbt und politisch entsorgt.

Scheinbar schaut Herr Beckstein auch kein bayerisches Fernsehen. Es ist ihm deshalb wohl entgangen, dass mittlerweile dort in Seifenopern, Krimis usw. nur noch oberbayerischer Kauderwelsch gesprochen wird. Ein Frankenfernsehen z.B. für die Metropolregion ist lange überfällig.

Und noch eins, Herr Beckstein, Ihr „Separatismusargument“ ist eine Lachnummer. Auch Sie sollten eigentlich wissen, dass es nach unserem Grundgesetz Art. 29 in Deutschland jederzeit möglich ist, Bundesländer zusammenzulegen oder neue zu bilden. Wir Franken wollen uns mit Sicherheit nicht aus der Bundesrepublik entfernen. Wenn, dann wollen dies die Altbayern, weil sie sich als ganz was besonderes fühlen. Das wäre dann Separatismus korrekt definiert.

Autor: Joachim Kalb

Thema: Partei für Franken | 7 Kommentare

47. CSU – Stoiberland ist abgebrannt

Sonntag, 30. Mai 2010 | Autor:

Frankenlied


 

 

Wikipedia Foto Benson.by – BayernLB.

 

So titelt der Stern in seiner Ausgabe 53/2009 – ‘Jahrelang protzte die CSU mit ihrer wirtschaftlichen Kompetenz. Doch der Milliardenskandal um die Bayerische Landesbank und ihre Tochter Hypo Alpe Adria ruiniert nun den Ruf der einstigen Staatspartei’. So weit der Stern. Alle Misere hatte doch ihren Anfang im Größenwahn Stoibers gefunden!

Mit dem Niedergang der Hypo-Vereinsbank ging der erste Traum Stoibers den Bach hinunter. Seine Träume, ja, er hatte mehrere, davon waren:

München zu einem der größten Finanzplätze Deutschlands, zum größten Versicherungs- und zum 1. Medienplatz zu machen. Die 1972 gegründete Landesstiftung und die Forschungsstiftung waren beide einst steinreich. Doch die Bayern-Regenten setzten beinahe das gesamte Vermögen auf eine Aktie: die der Bayerischen Vereinsbank. Am Ende verfügte der Freistaat über 27 Mio. Aktien und einen Aufsichtsratsposten, den bis 1995 der damalige Ministerpräsident Stoiber einnahm. 1998 übernahm die Bayerische Vereinsbank die schwächelnde Bayerische Hypotheken- und Wechselbank – den Deal hatte Stoiber eingefädelt. Er wollte München zum größten Finanzplatz machen und richtete dadurch nicht nur die Bayern-LB zu Grunde (1998!), auch die Hypobank und die Bayerische Landesaufbaubank kamen ins Schleudern. Er ließ durch die Bayern-LB noch einige Milliarden an Medienmogul Leo Kirch überweisen, obwohl der de facto schon pleite war.

Die AZ vom 13.1.2010 titelt: Bayern LB – neue Vorwürfe gegen Edmund Stoiber – Interview zeigt ihn als treibende Kraft hinter dem katastrophalen Landesbank-Deal.

Frontal 21 hat ein Interview von Stoiber mit dem kroatischen Fernsehen ausgegraben: ‘Wir sind außerordentlich daran interessiert, dass diese Übernahme erfolgreich ist’.

Stoiber dagegen hatte stets versichert, am Kaufvertrag nicht beteiligt gewesen zu sein. Darauf der kroatische Bankchef: Stoiber hat gelogen! (AZ vom 28.12.2009)

Und: Am 12.1.2010 berichtet Frontal: Stoiber habe der Regierung von Kroatien gedroht: ‘Entweder die HGAA an die Bayern LB oder kein Beitritt zur EU’ (!!!).

Die SPD-Abgeordnete Inge Aures hat mit ihrer SPD und den Freien Wählern Strafanzeige gegen Verantwortliche der Bayern-LB gestellt: Diese Leute versenken zehn Milliarden Euro und keinen interessiert das – da müssen einige von denen hinter Gitter’.

Der Bund der Steuerzahler kritisiert: ‘Die CSU-Granden, die zahlreich in den Gremien ihrer Landesbank vertreten sind, sind totale Nullen. Sie müssen sich in ihren Wahlkreisen vorrechnen lassen, wie viele Kindergärten, Schulen und Straßen man mit den verlorenen 3,7 Milliarden hätte bauen können’. (Stern 53/2009 – Die jetzige Krise der Bayern LB ist also nur eine Fortsetzung jahrelanger Fehlpolitik. “Stoiber ist politisch für das Debakel verantwortlich” Joachim Herrman lt. AZ vom 13.1.2010

Es ist schon merkwürdig, wie vielen Leuten man die Schuld an diesem Desaster geben will: Günter Beckstein, Erwin Huber, Kurt Faltlhauser, Michael Kemmer, Siegfried Naser, Hans Schaidinger, Werner Schmidt und noch einige mehr, nur EINER ist nicht dabei: Edmund Stoiber!

Schon sehr sonderbar!

Stoiber in Hochform – best of CSU


Stoibers Gestammelte Werke 


Norbert Gramlich

Thema: Vorbilder der Baiern | 8 Kommentare

46. Frankens Unterwürfigkeit

Sonntag, 30. Mai 2010 | Autor:

Frankenlied

 

Manche Städte Frankens feiern 200 Jahre Zugehörigkeit zu Bayern!

z. B.: Bayreuth:

Am 9. Januar 2010 war der ‘Ball der Stadt Bayreuth’ unter dem Motto: ‘Unter weiß-blauem Himmel’, die Stadt will auch das Bürgerfest Anfang Juli unter dieses Motto stellen.
Man gibt zwar zu, dass die Schlösser der Markgrafen nach Beginn der bayerischen Herrschaft eine beträchtliche Abwanderung von Gemälden und Mobiliar nach München zu verzeichnen hatte. Der Zuwachs an Kunstgegenständen aller Art kam dem neu geschaffenen bayerischen Königshaus gerade recht, aber….. ‘was wäre Bayreuth ohne Bayern? Richard Wagner wäre niemals nach Bayreuth gekommen, es gäbe keine Festspiele, König Ludwig II von Bayern sei Dank! Bayreuth wäre ein Städtchen in der Provinz geblieben.’
Der emeritierte Universitätsprofessor Helmut Schaller verwies auf den ‘gescheiterten Versuch patriotischer Franken’ (der FB?), 1997 einen ‘eigenen Freistaat Franken’ von Bayern abzutrennen. Das Bundesverfassungsgericht ”habe den Sezessionisten damals eine Absage erteilt’.
Schaller zitierte ein Wort des Bayern-Königs Ludwig I: ‘Außerhalb Bayerns gibt es kein Leben, und wenn es ein Leben gibt, so ist es nicht so wie das bayerische….’
Anm. des Verfassers NG: Bayreuth hätte nicht in der Provinz verschwinden müssen. Sein Opernhaus, das jetzt in die Unesco Welterbeliste aufgenommen werden soll, seine Eremitage, sein Altes und Neues Schloss mit dem Hofgarten, die evang. Stadtkirche, die kath. Schlosskirche. In mittelbarer Nähe das Schloss und die Parkanlage Fantaisie, und Sanspareil, alles Kulturgüter, die vor der Bayern-Zeit entstanden sind und die auch viele Besucher nach Bayreuth gebracht hätten. Und nicht nur die paar Wochen in der Festspielzeit, sondern das ganze Jahr über!

z. B. Erlangen:

In den ‘Die amtlichen Seiten’, Mitteilungsblatt der Stadt Erlangen, steht es: Vor 200 Jahren stellte das Schicksal für die Erlanger eine wichtige Weiche: Die Hugenottenstadt fällt am 28. Februar 1810 durch den Vertrag von Paris an das junge Königreich Bayern.
“Im Unterschied zu vielen anderen Gebietserwerbungen, die von den neuen Machthabern gründlich ausgebeutet wurden, gehörte Erlangen zu den Gewinnern dieser Phase, in der das ‘moderne Nordbayern’ entstand. Und wie durch ein Wunder blieb die Stadt von den militärischen Auseinandersetzungen in der Region praktisch unbehelligt.
Dafür gelangten wertvolle Kulturschätze nach Erlangen, u.a. die Bibliotheken der 1809 aufgehobenen Nürnberger Universität in Altdorf” (sieh einer an! NG)

z. B. Kulmbach:

Bekanntlich findet der ”Tag der Franken” dieses Jahr in Kulmbach statt. Da wurden schon Stimmen laut, die diesen Tag mit einer 200-Jahrfeier zur Zugehörigkeit Bayern evtl. mit einem Festzug verbinden möchten. Da müssen wir aber gewaltig aufpassen. War schon im letzten Jahr der ‘Tag der Franken’ fast eine reine CSU-Veranstaltung!

Quellen: Nordbayerischer Kurier vom 10.12.2009 (Bernd Mayer) – Termine der Stadt Bayreuth, Amtsblatt der Stadt Erlangen (Andreas Jakob). Norbert Gramlich

Wann will Franken aufwachen?

Thema: Frankenseite | 4 Kommentare

45. CSU – Aufräumen mit dem Mythos Franz Josef Strauss

Samstag, 29. Mai 2010 | Autor:

Frankenlied

 


 

Früherer Ministerialrat Wilhelm Schlötterer prangert in seinem Enthüllungsbuch Amigo-Wirtschaft an – Setzte Hohlmeier Stoiber unter Druck?


Bayreuth
Von Peter Engelbrecht

„Strauß wollte mir den Garaus machen“, sagt Wilhelm Schlötterer und lächelt. Eine Zeitung titelte über den früheren Ministerialrat im bayerischen Finanzministerium sogar: „Der Mann, den Strauß vernichten wollte.“

Zweifellos ist Schlötterer der Star des Abends, doch von Allüren keine Spur. 120 Besucher sitzen dicht gedrängt in der Markgrafen-Buchhandlung, um der Lesung aus seinem Enthüllungsbuch „Macht und Missbrauch – Franz Josef Strauß und seine Nachfolger“ zu lauschen. Der 70-jährige Oberbayer rechnet mit der Amigo-Wirtschaft gnadenlos ab, dies aber in einer unaufgeregten, ja geradezu charmanten Weise. Er streut geschickt Pointen und Anekdoten, aber manchmal bleibt den Zuhörern das Lachen sprich-wörtlich im Hals stecken. So unerhört ist das, was der mutige Aufklärer über die Interna bayerischer Politik berichtet.

Gier nach Geld

Schlötterer räumt mit dem in der CSU noch immer gepflegten Mythos Strauß kräftig auf. Seine Gier nach Geld und Macht ließ den einstigen CSU-Vorsitzenden und bayerischen Ministerpräsidenten „sich selbst zum Gesetz erheben“, schildert der Referent nüchtern. Seine Ausführungen sind mit zahlenreichen Fakten untermauert, klingen schlüssig. Dieser Regierungsstil, die Ausbeutung des Staates für Partei- und Privatinteressen, sagt Schlötterer, endete jedoch nicht mit der Ära Strauß, sondern reicht über Max Streibl und Edmund Stoiber bis hin zu Erwin Huber. Schlötterer, einst der oberste Steuerfahndungsbeamte im Freistaat, kämpfte Zeit seines Berufslebens für Steuergerechtigkeit. „Ich habe erlebt, dass manche anders behandelt wurden.“ Hier nennt er beispielsweise die Steuer-Affäre um den „Wienerwald“-Besitzer Friedrich Jahn, die vom Justizministerium mit Hilfe der Staatsanwaltschaft betriebene Demontage des CSU –Bundestagsabgeordneten Erich Riedl und die massiven Ermittlungsbehinderungen gegen den Strauß-Sohn Max Josef. „Ich wollte, dass bestimmte Steuerpflichtige nach Recht und Gesetz behandelt werden“, sagt er. Dafür wurde er von den Mächtigen mit zahlreichen Disziplinarverfahren und Strafversetzungen überzogen, doch der Spitzenbeamte wehrte sich und bekam recht: Alle Verfahren wurden eingestellt. Schlötterer bezeichnet die CSU – Ikone Franz Josef Strauß als Mann mit einem Doppelleben. Einmal das Politische und das andere: „Das Kriminelle“. Die Verfolgung eines Unschuldigen, also seiner Person, sei ein Straftatbestand. Strauß stehe zudem unter dem Verdacht, illegal ein riesiges Vermögen beschafft zu haben, darunter aus Provisionen aus dem Waffenhandel. Ein zweiter Verdacht laute, dass er dieses Kapital weitgehend der Steuer ent-zogen habe. Laut Gerüchten sei dieses Vermögen auf bis zu 400 Millionen Mark geschätzt worden.

In den letzten Jahren hört man immer häufiger das Wort Bananenrepublik. Darüber lohnt es einmal nachzudenken.

Bananen – Pixelio Joachim Frewert

 

 

Davon habe Tochter Monika Hohlmeier 150 Millionen Mark geerbt, hätten Leute berichtet, „die damit zu tun hatten“. Strauß habe allein als Testamentsvollstrecker für den Baur-Versand in Burgkunstadt 300 000 Mark pro Jahr erhalten. Als das Buch im Juli 2009 erschien, kündigten die Strauß-Kinder an, juristisch dagegen vorzugehen. In dem 412-Seiten-Werk würden „Unwahrheiten“ verbreitet, behaupteten sie, Schlötterer wurde sogar als „fanatisch“ beschimpft. Doch bislang sei gegen das Buch nichts unternommen worden, berichtet der Autor. Auch Stoiber sei Bestandteil des Amigo-Systems gewesen. So habe dieser mehrere kostenlose Urlaube in der Villa des Waffenhändlers Dieter Holzer verbracht.

Schlötterer erinnert an die Dossier-Affären von Hohlmeier 2004 in einer Sitzung des Münchner CSU-Vorstandes und an Dossiers, mit denen sie ebenfalls 2004 Oberstudiendirektoren wegen ihrer Gegnerschaft zum G 8 gedroht haben soll. Stoiber habe trotz der Affären lange an ihr festgehalten. Man habe vermutet, dass es Dossiers über Stoiber gegeben haben könnte. Auch SPD-Landtagsfraktionschef Franz Maget habe die Frage gestellt, ob Stoiber erpressbar sei. „Da haben sie eine edle Dame an Land gezogen“, kommentierte Schlötterer mit Verweis auf ihr Mandat als oberfränkische Europaabgeordnete und erntete für diesen Satz herzliches Lachen.

Weiter CSU-Mitglied

Schlötterer sagt, er sei weiterhin Mitglied in der CSU und erhalte aus der Partei auch viel Zuspruch für sein Buch, allerdings nur unter der Hand. Die Missstände beträfen nur einen engen Zirkel. Die Zuhörer quittierten seine Ausführungen mit langem Applaus. Die Grünen-Landtagsabgeordnete Ulrike Gote, die Schlötterer eingeladen hatte, fordert, den Strauß Mythos zu de-montieren und den Münchner Flughafen umzubenennen.

Schlußbemerkung:

Jeder Bürger sollte sich einmal Gedanken darüber machen, dass ein Franz Josef Strauß das Vorbild von vielen namhaften Politkern oder Wirtschaftsführern in Bayern und darüber hinaus ist. Auch ein Herr Beckerbauer, der Millionen am Fiskus vorbeigemogelt hat, wird in Bayern und Deutschland als Idol für die Jugend dargestellt. Na, dann gute Nacht Deutschland. Aber ich glaube daran, dass wir in Bayern und Deutschland noch Menschen mit einem intaktem Gewissen haben, diese können sich dazu selbst eine Meinung bilden.

Thema: Vorbilder der Baiern | 6 Kommentare

44. CSU – Wie Franken an der Nase herum geführt wird!

Donnerstag, 27. Mai 2010 | Autor:

Frankenlied

 

Viel heiße Luft

THEMA: SEEHOFER

Sein und Schein vermischen sich manchmal im politischen Tagesgeschäft. Ebenso große Ankündigungen und die harte Wirklichkeit, die mit blumigen Politikerworten wenig gemein hat. Ein gutes Beispiel für eben diese beklagenswerte Entwicklung war die Veranstaltung mit dem voll-mundigen Titel „Bevölkerungsentwicklung in Oberfranken – Handlungsansätze und Strategien“ am Donnerstag in Selb. Wer Konkretes zu diesem brennenden Problem erwartet hatte, vielleicht sogar die angekündigten Handlungsansätze, sah sich enttäuscht.

Ministerpräsident Horst Seehofer, verantwortlich für die Strukturpolitik in unserem weißblauen Bayernland, vermied es tunlichst, auch nur irgendeinen konkreten Ansatz mitzuteilen. Stattdessen gab es Standardaussagen zu allen möglichen Themen. Dabei ist die Selber Veranstaltung kein Einzelfall. Immer wieder laden Politiker und öffentliche Verwaltung zu Terminen ein, bei denen man sich als kritischer Beobachter hinterher fragt, was denn eigentlich an konkret Neuem herausgekommen ist. Oft geht es einfach nur um Wichtigtuerei, Selbstdarstellung und das Produzieren von „heißer Luft“.

Beispiel Selb:

Da fahren einige schwere schwarze Limousinen aus München vor, zwei davon haben sogar ein Blaulicht auf dem Dach. Ein halbes Dutzend Leibwächter sorgt für die Sicherheit von Seehofer, hinzu kommen wichtige Begleiter, die Aktenstapel hin und her tragen. Hört man sich unter den zahlreich vertretenen Kommunalpolitikern um, macht sich Enttäuschung breit. Auf der Konferenz wird viel erzählt, doch wie das letztendlich bezahlt werden soll, sagt niemand. „Den Letzten beißen die Hunde“, lautet ein Sprichwort, und das sind häufig die Bürgermeister, die ohnehin blank sind. Manche von ihnen gehen schon gar nicht mehr hin, weil sie die „Schaufensterreden“ nicht mehr hören können. Wenn Bürgermeister klagen, dass Dorferneuerungsprojekte eine Wartezeit von 15 Jahren (!) haben, kann man die Enttäuschung nur zu gut verstehen.

Autor: Peter Engelbrecht Nordbayern Kurier

“Franken brauchen die Vielfalt”

Eine Initiative der Freien Franken (FF) forderte in einer Petition an den Landtag die Fusion der drei bisherigen Bezirke Ober-, Mittel- und Unter-franken in einen schlagkräftigen “Bezirk Franken”. Zwar ist bekanntlich auch Ministerpräsident Stoiber stets an bayerischer Strahlkraft interessiert, sein Innenstaatssekretär Georg Schmid äußerte dennoch Bedenken: So lege die Verfassung ausdrücklich die Zahl von sieben Bezirken fest, die zudem bereits seit 1837 “im Wesentlichen unverändert” bestünden. Der “gegenwärtige Gebietszuschnitt” sei zudem für Bayern “eine sachgerechte Lösung, die den sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Gegebenheiten entspricht”.

Dieser Meinung schlossen sich auch die Fraktionen des Landtags an – und lehnten den Vorstoß einstimmig ab.

Mittelfranke Manfred Weiß (CSU) will dagegen von einer Frankenfusion grundsätzlich nichts wissen: “Den Franken entspricht die Vielfalt der drei Bezirke mehr”, erklärte er. Denn anders als in Oberbayern, wo die Menschen von ‘Bad Reichenhall bis Ingolstadt’ die gleiche Identität präge, legten sie großen Wert auf ihre regionalen Eigenheiten”, findet der frühere Justizminister: “Da sind wir Franken völlig anders”.

Dazu ein Kommentar von Joachim Gehrig:

Franken braucht keine Einigkeit, entschied der Bayerische Landtag und lehnt die Petition der Freien Franken aus Selbitz ab. Ist ja auch kein Wunder! Denn drei Franken müssen, jeder für sich und oft vergeblich, sich in München abmühen um ein paar politische Notwendigkeiten für ihre jeweilige Region durchzusetzen. Ein einheitliches Franken wäre dagegen ein echtes Gegengewicht zu Altbayern und somit sicher nicht von dort gewünscht. Mit dieser Aussage hat er Recht, der gute Herr Weiß aus Mittelfranken. Wir Franken sind wirklich anders. Aber, die Sache mit der nicht vorhandenen gemeinsamen Identität, da sollte er doch mal seine Franken fragen und nicht die Herren Stoiber, Glück, Huber und Co. Haben hier vielleicht ein paar fränkische Politiker und (höhere) Regierungsbeamte Angst um ihre lukrativen Posten?

Rheinfränkischer Oberhirte

Leserbrief in der Mainpost – vom 5. Juli 2005 von Heribert M. Reusch:

In Ihrem Bericht wird unser Bischof also “Neu-Bayer” bezeichnet. Er selbst sieht sich als rheinischer Franke. So weit so gut. Nun zu den geschichtlichen Zusammenhängen: Im kommenden Jahr gedenkt man der 200jährigen Zugehörigkeit der Regionen Franken und Schwaben – von Okkupanten Altbayern als “Neubayern” bezeichnet -zum heutigen Freistaat.

Neubayern sind also so genannte “Staatsbayern”, das heißt also, keine echten Bayern. Folglich ist – stammesgeschichtlich betrachtet – der Franke auch kein Bayer.

Logischerweise ist dann der Kölner Friedhelm Hofmann auch kein “Neu-Bayer”, sondern der rheinfränkische Oberhirte von Mainfranken, besser gesagt von ganz Unterfranken.

 

Stoiber ignoriert Franken

Ein Beitrag von Heribert M. Reusch

Die Großgemeinde Schonungen (8300 Einw.) – 6 km östlich von Schweinfurt am Main gelegen – muss seit 5 Jahren damit leben, das größte bewohnte Altlastgebiet Bayerns zu sein. Hierbei handelt es sich um die hochgiftigen Hinterlassenschaften einer ehemaligen Farbenfabrik, welche vor über 100 Jahren hier das berühmt-berüchtigte “Schweinfurter Grün” herstellte. Es wird geschätzt, dass ca. 2 Mio. Tonnen mit Arsen, Blei und Zink belastete Abfälle hier “entsorgt”, d. h. vergraben wurden!

Es ist eine Fläche von über 10 ha betroffen. Bei Bodenproben wurden bis zu 148 Gramm Arsen in einem Kilo Erde festgestellt! Eine Mio. Euro musste bisher allein für Untersuchungen aufgebracht werden. Und das Ende ist noch nicht abzusehen. Das schlimmste aber ist, da der Verursacher nicht mehr greifbar ist, haften nach dem Bundesbodenschutzgesetz im Endeffekt die unschuldigen Grundstücksinhaber als sog. “Zustandsstörer”! Die Gesamtsanierungskosten werden auf über 60 Mio. Euro geschätzt; 123 Grundstücke mit 321 Personen sind betroffen! In einer solchen Situation sind die Bürger in erster Linie auf die Hilfe des Staates angewiesen. Und wie sieht diese aus? Ministerpräsident Stoiber lässt im Jahr 2002 diese – unter dem Fabrikantennamen Sattler bekannt gewordene – Altlast zur Chefsache erklären. Blicken hat sich der Herr Landesvater aber hier niemals lassen, obwohl er mehrmals in der Nähe war. So z.B. auch am 9. Juli, beim Landesparteitag der Jungen Union in Schweinfurt. Zeitliche Gründe waren die Ausrede für sein Nichterscheinen in Schonungen. Da kamen die Schonunger zu ihm, 800 an der Zahl, darunter auch einiger FB-ler. Stoiber zog es vor, bei seiner verspäteten Ankunft sofort in der Tiefgarage zu verschwinden, und ließ die Demonstranten vor dem Konferenzzentrum im Regen stehen!

 

Fazit: Läge Schonungen in Oberbayern, dann wäre die Sache längst erledigt. Aber Franken ist Stoiber egal! Ein Grund mehr für: “200 Jahre Bayern sind genug”!

 

 

Franken Spiegel

Monatsschrift für geistiges Leben in Franken (aus dem Jahr 1951)

Dieser Artikel von 1951 zeigt und beweist, wie Altbayern seit Kriegsende mit uns umgeht. Es zeigt auch, wie dringend notwendig der unabhängige Bürgerverein Fränkischer Bund e.V. heute im Jahre 2005 ist und zukünftig sein wird. Dieser Zustand kann nicht so bleiben!

Joachim Kalb

Auf-Bayern-stolz-nein-danke..

Hier einige Auszüge: Immer wieder das gleiche Thema! Unerschöpflich scheint es zu sein. Wer den “Außerordentlichen Haushalt 1950” aufschlägt und zum “Sonderausweis über Wiederinstandsetzungen sowie Neu- und Erweiterungsbauten auf dem Gebiet des Hochbaues im Bereich sämtlicher Staatsministerien Bayerns” kommt, muss feststellen, dass wirklich alle Bäche Bayerns nach München fließen, so wie alle Wege nach Rom führen. In der “Fränkischen Arbeitsgemeinschaft” ist mit vollem Recht eine kontrollierende und protestierende “Behörde” entstanden. Sie kann wertvolle Arbeit leisten, wenn es ihr gelingt, aus dem Befehlsstaat Napoleons ein organisches Gebilde zu machen, hat sie eine historische Aufgabe erfüllt. Kein Recht soll dabei geschmälert werden, aber alte, naturgegebene Rechte sollen wieder eingesetzt werden und die bestehenden ergänzen, vertiefen helfen. Da ist der Zusammentrag, Zahlen, die dem Leben dienen, die einen Pulsschlag nachgehen und zeigen, wie ein Staat durchblutet wird. Der Staat ist ein Organismus, und kein Organismus wird eines seiner Glieder verkümmern lassen dürfen, ohne Schaden am Ganzen zu nehmen. Zum Beispiel hatte das Staatsministerium für Unterricht und Kultus einen Etat von 22,5 Mio. DM. Davon flossen alleine 15,485 Mio. nach Oberbayern, der Rest auf alle anderen Regierungsbezirke. Welch ein Kontrast! Immer wieder kommen Klagen aus Franken, Schwaben und der Oberpfalz. Die Schul-, die Gerichtsverhält-nisse geben zu Kritik Anlass. Kisten dienen als Stühle, Räucherkammern als Gerichtssäle. Die Gesundheit der Schuljugend ist bedroht; in laufend- und überbelegten Zimmern wird Unterricht gehalten. Da ist das Beispiel der “Hochschule der bildenden Künste in München” und das Gegenbeispiel der “Akademie der bildenden Künste in Nürnberg”. Bei der Hochschule in München handelt es sich um Ausbesserungsarbeiten, in Nürnberg um die Errichtung eines völlig neuen Gebäudes. München bekommt 622.100 DM, Nürnberg 167.950 Zuschuss!

Letzte Meldung:

Am 16.7.2005 war Stoiber in Bamberg beim Bezirksparteitag der CSU. Er gab sich kämpferisch und versicherte, …man habe viel für Oberfranken getan und es sei sogar ein Fraunhofer Institut angedacht.

So nebenbei kam heraus, dass die Gemeinde Miesbacher Land sich Sorgen mache, wie man das Guthaben von 2000 Euro pro Einwohner günstig anlegen könne, während in O’fra pro Einwohner Schulden von 4000 Euro vorhanden seien.

Thema: So wird Franken benachteiligt | 14 Kommentare

43. Dachmarke überflüssig wie ein Kropf

Sonntag, 16. Mai 2010 | Autor:

Frankenlied

 


 

Das Super LOGO der Super Oberfranken

Kosten 500.000.- Euro bezahlt nach Berlin

Das LOGO der Franken

Kosten Null Euro

Leserbrief

Nordbayerischen Kurier 21.04.2010
Berechtigter Weise ist dieser Tage das Kürzel FDP (= Westerwelle) für viele zum Reizwort geworden. Ungeachtet dessen muss man aber Herrn Nagel uneingeschränkt voll zustimmen, wenn er Herrn Wenning kritisiert, weil er 500.000 Euro sinnlos für eine „Dachmarke“ verschleudert hat.

Staffelberg

Das Hobby von Frau Huml und Herrn Wenning, eine Dachmarke Oberfranken zu entwickeln, ist genau so überflüssig und kleinkariert wie die letzte „Großtat“ des Amtsvorgängers Herrn Anger, der den Mittelpunkt von Oberfranken suchte und sogar fand. Über den Verein „Oberfranken Offensiv“ versuchen Huml und Wenning sogar damit unsere Schüler zu belästigen, die sicher sinnvolleres zu tun haben.

Was soll dieses fränkische Sektierertum überhaupt? Ist etwa Mainfranken mit seinen Heckenwirtschaften oder Mittelfranken mit seinem Schäuferla keine Genussregion? Unsere fränkische Lebensart ist in „Ober“-, „Unter“-, „Mittel“-, „Hoch“-Franken gleichermaßen sicht- und spürbar!

Wenn man schon Geld übrig hat, dann sollte endlich mal unter einem einheitlichen Frankenlogo für das Fichtelgebirge, die Fränkische Schweiz (die sind da schon weiter), den Frankenwald usw. eine ganzheitliche ordentliche Tourismuswerbung gemacht werden. Geworben wird mit fränkischer Lebensart und Kultur, also mit fränkischem Kellerbier, Frankenwein, Bratworscht, Klöß, Pressack, Staffelberg, Walberla, Ochsenkopf, mit Osterbrunnen und rot-weißen Maibäumen, mit dem Bamberger Domschatz….

Schwupp, da wären wir schon wieder bei der FDP. Denn den Domschatz rückt FDP-Minister Heubisch nicht raus. Und sein Fraktionschef Hacker aus Bayreuth ist in dieser Frage „FDP-mäßig“ im Landtag einfach umgefallen, sonst hätten wir ihn vielleicht schon.

Wenn wir natürlich weitermachen mit Bleaml-Alm, weiß-blau-gerauteten Tischdecken, Wittelsbacher Fahnen, Schmankerln, Haferln, Obatztn, Chiemsee-Trachten usw., dann sind wir ein viertklassiger Abklatsch und kein Original. Dann schaun sich die Leute natürlich lieber die Original-Seppl-Kultur in Oberbayern an und fahren an „Ober“-….Franken vorbei.

Joachim Kalb
Fränkischer Bund e.V.

 

 

Pressemitteilung vom 28.11.2010

 

Der Fränkische Bund e.V. fordert im Interesse des Steuerzahlers den Verein Oberfranken Offensiv auf, das ungeliebte Oberfrankenlogo zurückzunehmen und keine weiteren Mittel in die verschwenderische Kampagne zu stecken. Stattdessen soll der allseits akzeptierte und beliebte „Frankenrechen“ als Logo dienen sowie die Metropolregion Nürnberg / Franken nach Kräften unterstützt werden.

Die grundlose Abwahl von OB Starke (SPD) zeige einmal mehr, dass es sich bei o.g. Verein um eine CSU-nahe Organisation handle, was der Sache nicht dienlich sei, so der Vorstandssprecher des Fränkischen Bundes e.V., Joachim Kalb.

Wenn, wie von Frau MdL Gote festgestellt wurde, bereits 1 Million Euro für ein in der Öffentlichkeit massiv umstrittenes Logo und dessen „Verordnungsversuch“ ausgegeben wurden, muss dies ernsthafte Konsequenzen haben, so Kalb.

Oberfranken wird –wie Bayern – seit 60 Jahren von der CSU regiert und ist in dieser Zeit im innerbayerischen Vergleich völlig „abgestürzt“ und jetzt absolutes Schlusslicht in Bayern. Nun soll uns ausgerechnet ein CSU-naher Verein mit einem tausendfach überteuerten hässlichen Logo und einer diffusen Dachmarkenaktion nach vorne bringen? Mit diesem Dachmarkenrummel möchte man, so Kalb, nur von der traurigen Tatsache ablenken, dass man in München völlig abgemeldet und ohne jeglichen Einfluss auf die Tagespolitik ist. So traut man sich nicht einmal unsere größten Probleme wie den massiven Bevölkerungsschwund und die völlig verfehlte Strukturpolitik deutlich und hier für alle vernehmbar anzusprechen!

Wir vom Fränkischen Bund e.V. haben auch nicht vergessen, dass sich die Bambergerin Frau Huml am 15.2.2007 im Bayerischen Landtag, als es um die von uns beantragte Rückführung des Bamberger Domschatzes aus München ging, der Stimme enthalten hat. Quer durch die Parteien unterstützten damals u.a. auch der Bezirk unsere diesbezügliche Petition und Unterschriftenaktion (14.000 Unterschriften). Das sagt alles!

Im Übrigen zur Erinnerung: „Franken“ bedeutet seit jeh her: „die Freien“!

 

Joachim Kalb

 

 

Thema: Regieren ohne das Volk | 2 Kommentare

42. Diffus fränkisch – aber: freiheitlich

Montag, 10. Mai 2010 | Autor:

Frankenlied

 


 

Erschienen in “franken – Magazin für Land und Leute”
Ausgabe März / April 2010

Die Veröffentlichung erfolgt Dank freundlicher Genehmigung
von Frau Sabine Kulemkampff

Diffus fränkisch, aber: freiheitlich

Zu den unzweifelhaften Verdiensten des Fränkischen Bundes gehört es, daß man das Thema Franken den Rechtsradikalen entrissen hat. In unserer kleinen Serie „Wer liebt eigentlich Franken und warum?” stellen wir diesmal also einen äußerst agilen und aktiven Verein vor, den Fränkischen Bund e.V.

Von Sabine Kulenkampff’

 

 

Er war von Anfang an dabei und engagiert: Joachim Kalb, Dipl. Ing. FH, Berufsschullehrer für Metallbau und Sozialkunde, verheiratet, drei Kinder. Der überzeugte Demokrat („Nur hier kann man sich wehren!“) las 1989, in der Frankenpost Hof einen Zeitungsartikel. Darin wurde gemeldet, dass es einen Verein mit dem Namen „Landsmannschaft Franken“ gäbe. Zunächst abgeschreckt durch den Namen „Landsmannschaft“, der an Schlesien oder sonstige Revanchistengruppen erinnerte, beobachtete Kalb weiter das Geschehen und trat gemeinsam mit seinem Kollegen Peter Purucker dem Würzburger Verein bei, als dieser im Rahmen der deutschen Wiedervereinigung die durch das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland (Art. 29) angelegte Möglichkeit zur Neuordnung der Bundesländer zu einem Volksbegehren mit dem Ziel der Gründung des Bundeslandes Franken nutzen wollte. Kalb und Purucker gründeten 1990 den Kreisverband Oberfranken, versammelten schnell 150 Mitglieder (vor allem aus sozial-liberalem Umfeld) und änderten aus naheliegenden Gründen den Namen des Vereins auf Fränkischer Bund e.V. Die Namenswahl, so schmunzelt Kalb, der sehr viel Sinn für Humor hat und diesen bei seiner Sisyphos – Arbeit an der fränkischen Sache wohl auch braucht, wurde auch dadurch bestimmt, dass man den Frankenbund ein wenig ärgern wolle. Erst 2008 erfuhr er von der Zeitschrift „Der Fränkische Bund“, einer ab 1926 erscheinenden Kulturzeitung, die damals zur Förderung der fränkischen Kunst und Kultur in Bamberg gemacht, aber in den dreißiger Jahren von den Nazis abgeschafft wurde.

Regionalismus nicht Patriotismus
Kurze Zeit später – noch 1990 – erlebten die engagierten Oberfranken einen Schock: Aus einem Artikel in der TAZ erfuhren sie, dass unter den Würzburger Gründungsmitgliedern und im Vorstand der „Fränkischen Landsmannschaft“ mehrere Rechtsradikale waren, die den Republikanern und der NPD angehörten, daneben allerdings auch ein ahnungsloser SPDler…. Unter den nunmehr entlarvten war auch Uwe Meenen, der später den vom Verfassungsschutz als radikal eingestuften „Bund Frankenland“ gründete, der – obwohl nur etwa 20 Mitglieder umfassend – zum Beispiel in Gräfenberg durch neonazistische Umtriebe erhebliche Probleme macht. Mit demokratischen Mitteln arbeiteten die Vereinsmitglieder zusammen und setzten Meenen und Konsorten mit mehreren Misstrauensanträgen ab, schlossen die Rechten alsbald aus dem Verein aus. Die Vereinssatzung ist heute so gehalten, das Mitglieder radikaler Gruppierungen jederzeit aus dem Fränkischen Bund ausgeschlossen werden können. Ein weiterer prominenter Rechter, der ausgeschlossen wurde, war der NPD – Funktionär Jürgen Höhl aus Untersteinach. Es war ein hartes Stück Arbeit, berichtet Joachim Kalb, den Verein von Rechtsradikalen zu säubern. Jedoch ist hierin der vielleicht größte Verdienst des Fränkischen Bundes zu erblicken: Bereits Anfang der 1990er Jahre ist es auf diese Weise gelungen, das Thema Franken den Rechtsradikalen zu entreißen.

„Regionalismus heißt nicht Patriotismus!“ stellt Kalb klar, dessen Verein inzwischen auch Mitglied im Bündnis gegen Rechts ist. „Das Thema Franken gehört nicht in solche Hände!“ Er mahnt die gesamtgesellschaftliche Aufgabe der Kampfes gegen Rechts an; alle Demokraten seien dazu aufgerufen, sich gegen die in ihren Methoden subtiler werdenden Rechten abzugrenzen und diese zu entlarven.


 

Franken als europäische Region sichtbar machen. „Wir müssen die Interessen unserer Region im Zeitalter der Globalisierung innerhalb Europas vertreten!“ umreißt Kalb die heute vordringlichste Aufgabe des Fränkischen Bundes. Zwar hatte der Fränkische Bund nach Ausschluss der Rechten mit einem neuen Vertrauensmann, Dieter Ludwig, nochmals ein Volksbegehren zum Thema Bundesland Franken angestrengt. Doch scheiterte dieses vor dem Bundesverfassungsgericht.

Noch immer stehen die Mitglieder des Fränkischen Bundes zu der Überzeugung, dass Franken als eigenständige Region (Teile Thüringens und Baden-Württembergs einbeziehend) nach der im Grundgesetz verankerten möglichen Neuregelung der Bundesländer so viel Anspruch auf Eigenständigkeit haben müsste wie etwa das „Hybridland“ Rheinland-Pfalz, das nie ein eigenes Wappen besessen hatte. Die Durchsetzung eines Bundeslandes Franken jedoch steht nicht im Vordergrund der Arbeit des Vereins und wird nicht mehr verfolgt. Joachim Kalb verteidigt seine Gruppe gegen den Separatismusvorwurf. Separatismus hieße, ein Landesteil der Bundesrepublik – etwa Bayern – wolle sich verabschieden und einen eigenen Staat innerhalb Europas bilden. Hier geht es jedoch heute lediglich darum, den radikalen Münchener Zentralismus zu demaskieren und zu verhindern, das Bayern europaweit als geschlossene Region auftritt und die fränkischen Gebiete ins Hintertreffen geraten – so gehen beispielsweise EU – Fördermittel verloren, die in Franken dringend gebraucht würden, beispielsweise um die regionalen wirtschaftlichen Benachteiligungen auszugleichen und den daraus resultierenden voranschreitenden Bevölkerungsschwund, etwa in Oberfranken, zu bremsen. Als Beispiele für diese Nachteile führt Kalb an, wie die Oberfränkische Porzellanindustrie – z. B. die Traditionsfirma Rosenthal – ohne jeden Rettungsversuch der Bayrischen Staatsregierung zugrunde ging und dadurch ein wichtiger Arbeitgeber aus der Region verschwand. Hier hätte die rechtzeitige Etablierung von die Industrie beflügelnden Forschungseinrichtungen etwa die Umstellung der Produktion auf keramische Bremsbeläge vorbereiten und das Schlimmste verhindern können… Doch solche Forschungseinrichtungen gibt es zumeist nur im Raum München.

Kein Hass auf die Bayern
Auf keinen Fall, so Kalb, ginge es darum, einen Hass gegen Bayern zu schüren, das nutzt niemanden! Ein Ziel wäre es jedoch, die fränkischen Mandatsträger dazu zu bringen, in München konsequent für die Region einzutreten, in der sie gewählt wurden. Dies ist leider nicht selbstverständlich. Wer sich für Franken einsetzt, wird oft als Oppositionszugehöriger empfunden, was so aber nicht stimmt. Der Einsatz für die Region sollte über den Parteiinteressen stehen, doch wollen die meisten Politiker innerhalb Bayerns etwas werden und ordnen sich so im Zweifelsfalle den bayrischen Parteiinteressen unter. Insbesondere Unionsmitglieder können sich oft nur heimlich der Fränkischen Sache verschreiben, um keinen Karriereknick befürchten zu müssen! Hier versucht der Fränkische Bund als überparteilicher Verein ausgleichend einzugreifen, die MdLs aller Parteien auf regionale Treue zu verpflichten. Doch sollte das Engagement für die Region nicht nur Parteipolitikern vorbehalten sein, jeder Bürger sollte ein demokratisches Mitspracherecht haben und objektive Informationen zu fränkisch-regionalen Problemen erhalten können, auf deren Basis eine mündige Mitgestaltung des sozialen Lebens erst möglich ist.

Zur Zeit widmet sich der Fränkische Bund einem Problem, das fast zu lächerlich scheint um wahr zu sein, es aber dennoch ist. Es handelt sich um die Frankenfahne, den weiß-roten Rechen. Kaum zu glauben: Aber auf öffentlichen Gebäuden, zum Beispiel: Auf der Kulmbacher Plassenburg, darf sie nicht wehen. Selbst während des im Sommer bevorstehenden Tages der Franken wird hoch über Kulmbach nur das Wittelsbachsche weiß-blau zu sehen sein. Die Frankenfahne ist nicht erlaubt! Welche Ängste verbindet man wohl in München mit so einem Stück Stoff? Der Fränkische Bund, ebenso auch die Fränkische Arbeitsgemeinschaft und auch der Frankenbund, drei Franken liebende Gemeinschaften (die wir hier im Franken-Magazin nun nacheinander vorstellen werden), bemühen sich, dieser Farce beizukommen. Das ist übrigens nur eines von vielen Beispielen der wachsenden Zusammenarbeit dieser fränkischen Gruppierungen.

Der Fränkische Bund hat heute ca. 600 Mitglieder, die zumeist einen höheren Bildungsstand aufzuweisen haben. Er finanziert sich durch Mitgliedsbeiträge. Es herrscht ein strenges Regiment – es gibt keine Karteileichen, wer seine Beiträge nicht zahlt, fliegt ebenso schnell raus wie politisch Verdächtige. „Unser Verein hat nichts zu bieten“ berichtet Kalb, „Wir bringen den Mitgliedern keine persönlichen Vorteile, keine Butterfahrten oder sonstigen Vergnügungen. Aber Leute, deren Einstellung unserem fränkischen Denken entspricht, sind willkommen, werden aufgeklärt und informiert.“ Dies geschieht durch die regelmäßige Zusendung eines Pressespiegels zu fränkischen Themen an die Mitglieder und Interessierten, die sich unter www.fränkischer Bund.de für den Newsletter anmelden. Die Organisationsform des Fränkischen Bundes bezeichnet Kalb als „diffus fränkisch – freiheitlich“. Unter Hinweis darauf, das die deutschen Freiheitsideale von 1848 vor allem in Franken Tradition hatten und weiter fanden (Kalb: „Franken gab den Hugenotten eine Heimat, in München durfte kaum ein evangelischer Bäcker einen Laden eröffnen“), wird die Gruppe von fünf gleichberechtigten Vorständen geleitet – jeder macht was er will und soviel er schafft! Ein derart freiheitlich organisierter Verein kann nicht leicht zerschlagen werden!

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41. Tag der Franken 2009 – Bad Windsheim wird von CSU mißbraucht

Montag, 10. Mai 2010 | Autor:

Frankenlied

 


 

Franken in Europa, Europa in Franken

Der Tag der Franken am 5. Juli 2009 im Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim

Von Sabine Kulenkampff


Es wird eine bunte, sehr lebendige Veranstaltung werden. Verteilt auf die historischen Gebäude im Fränkischen Freilandmuseum werden sich einen Tag lang, am 5. Juli 2009 ab 9.00 Uhr, Teilnehmer aus den 27 Mitgliedstaaten der EU den Besuchern präsentieren: Theater, Volksmusik und Trachten werden gezeigt, Informationen über Lebensweise und Kultur vermittelt, auch kulinarisch ¬werden die Gäste sich vorstellen. Die Teilnehmer sind Partnergemeinden fränkischer Städte und anderer Gebietskörperschaften, Vereine und Konsulate aus europäischen Ländern, die alle eines gemeinsam haben: Sie sind mit Franken verbunden, und gestalten unter dem Motto „Franken in Europa – Europa in Franken“ den in diesem Jahr vom mittelfränkischen Bezirk ausgerichteten Tag der Franken mit. Tag der Franken?

Der fränkische Reichskreis


Es begann mit einem Schreiben an den Bayerischen Landtag, Referat Eingaben und Beschwerden, vom 14.10.2004: „Sehr geehrte Damen und Herren, ich wünsche mir einen Tag der Franken und möchte deshalb eine Petition einreichen. Der Tag der Franken soll ein Fest, ein Jahrestag der Franken und ein Schaufenster für die Vereine und das Handwerk werden.“ So schrieb der inzwischen leider verstorbene Freie Bankkaufmann Werner Bächer aus Selbitz, Jean-Paul-Straße. Ein wenig nach Jean Paul klingt die Weiterleitung der Eingabe an den damaligen Landtagspräsidenten, durch einen Staatssekretär: „Dem Petenten geht es offensichtlich nicht um die Einführung eines zusätzlichen Feiertages, sondern um einen jährlich wiederkehrenden, durch Öffentlichkeitsarbeit bekannt zu machenden Aktionstag, der die Bedeutung Frankens unterstreichen soll.“ Mit den „landschaftlichen und kulturellen Schönheiten sowie mit den wirtschaftlichen Aktivitäten und touristischen Vorzügen der fränkischen Region“ solle man sich am Tag der Franken befassen. Der Antrag wurde der Staatsregierung vorgelegt, der Landtag beurteilte die Eingabe Bächers positiv. Dann geschah erst einmal – nichts. 2005 nahmen sich Dr. Helmut Ritzer und der damalige Bayerische Innenminister Dr. Günther Beckstein der Sache an. Dr. Ritzer berichtet, daß es längst einen Tag der Hessen gab, eine „Wahnsinnsveranstaltung“, alsbald auch einen Tag der Sachsen und einen Tag der Thüringer. Auch den Versuch, einen Tag der Bayern abzuhalten – 2001 in Regensburg – gab es schon, aber es wurde nichts Rechtes daraus. „Aber es gibt Menschen,“ sagt Ritzer, „die fränkisch denken und nicht ruhen!“

Fränkisch denken, das heißt für den Erlanger Juristen, ehemaligen Vizepräsidenten des Bayerischen Landtags und heutigen Vorsitzenden der Fränkischen Arbeitsgemeinschaft, gegen einseitige Darstellungen Bayerns einzutreten. Es gibt drei Stämme in Bayern, die längst nicht alle weiß-blaue Lederhosen tragen: Bayern, Schwaben und Franken. Nicht um Separatismus geht es Ritzer, aber um Förderung der weniger beachteten Teile des Staatsgebietes, um Abschaffung der vor allem finanziellen Benachteiligung Frankens. Beispielsweise wurden lange Zeit Max Planck Institute, Fraunhoferinstitute oder andere regional wichtige Einrichtungen nur in den Bayerischen Regierungsbezirken unterstützt, in München gibt es drei staatlich geförderte, erstklassig ausgestattete Universitätskliniken, während etwa die in Erlangen angesiedelten Unikrankenhäuser erst jetzt endlich saniert, verbessert und umgebaut werden.

Auch im kulturellen Bereich, etwa was die Museumslandschaft anbelangt, war Franken lange im Rückstand. Die Bahnanbindung an die Hauptstadt ist immer noch schlecht. Dem versucht seit 1948 erfolgreich die Fränkische Arbeitsgemeinschaft entgegenzuwirken. Es handelt sich hierbei um eine kommunalpolitische Vereinigung, zu deren Gründern die Städte Würzburg, Nürnberg und Bamberg gehörten. Es folgten weitere Städte, Landkreise und Einzelpersonen, historische und kulturelle Vereine, politische Mandatsträger. Nicht alle, aber viele kommunale Gebietskörperschaften sind inzwischen beigetreten – die es nicht taten, wurden wohl vom freiwilligen Mitgliedsbeitrag abgeschreckt. Die Fränkische Arbeitsgemeinschaft lehnt die Forderung eines eigenen Bundeslandes Franken als nicht realistisch ab. Zusammenarbeit, nicht Zusammenschluß ist die Devise der Arbeitsgemeinschaft.

Sie drängt den Bund, das Land und die Europäische Union zu einer regionalen Stärkung der fränkischen Wirtschaftsräume. Seit der Eingliederung des Fränkischen Reichskreises in das durch Napoleon neu gegründete Königreich Bayern, 1806, wurde Franken nicht mehr als Ganzes gesehen. Der Fränkische Reichskreis! Am 2. Juli 1500 wurde auf dem Reichstag zu Augsburg das Heilige Römische Reich Deutscher Nationen in Reichskreise unterteilt. Die einstigen Gebietsteile des ¬historischen Frankens wurden von „Reichskreis 1“ in „Fränkischer Reichskreis“ umbenannt. Und der Fränkische Reichskreis hat gut funktioniert, dreihundert Jahre lang! Juristisch hatte er zwar nicht die Qualität eines eigenen Staates, doch durchaus Staatengemeinschaftscharakter, berichtet Dr. Ritzer. Die verschiedenen fränkischen Gebietskörperschaften haben gut zusammengearbeitet, es gab eine funktionierende Infrastruktur, das Zoll wesen war einheitlich, bei Hungersnöten half man sich aus – und: Trotz aller Konfessionsunterschiede kam man als Einheit über den Dreißigjährigen Krieg. Dies sollte im fränkischen Selbstbewußtsein und im Bewußtsein der Verantwortlichen in Bayern verankert werden, meint der überzeugte Franke Ritzer: Wir sind keine Nordbayern, haben eine eigene Geschichte!

Die Franken als Wegbereiter Europas


Die Fränkische Arbeitsgemeinschaft also sollte und wollte nun den Tag der Franken auf den Weg bringen, der „Geburtstag“ des Fränkischen Reichskreises, der 2. Juli, wurde als Datum erwählt – bzw. wird zumeist der auf den 2. Juli folgende Sonntag genutzt. Die Idee, die einzelnen Regierungsbezirke abwechselnd zur Ausrichtung des Tags der Franken einzuladen und das Haus der Bayerischen Geschichte zu beteiligen, nahm schnell Gestalt an. Der Bezirkstagspräsident von Mittelfranken, Richard Bartsch, unterstützte die Idee, und so wurde aus Anlaß der Nürnberger Ausstellung „200 Jahre Franken in Bayern“ der Tag der Franken erstmals veranstaltet, nachdem der Bezirk Mittelfranken bereit war, zusammen mit der Fränkischen Arbeitsgemeinschaft und dem Fränkischen Bund die Veranstaltung auszurichten. 2007 wurde das oberfränkische Bamberg, das gerade 1000 Jahre Bistum feierte, zum zweiten Veranstaltungsort, verantwortlich für die Durchführung war der Bezirk Oberfranken. 2008 war Miltenberg in Unterfranken der Gastgeber.

Nunmehr war der Tag der Franken etabliert, es geht weiter! Nächstes Jahr wird wieder Oberfranken der Gastgeber sein, und nun kommt es schon zu einem Wettbewerb, wie um die Veranstaltung der Olympiade: Kulmbach hat sich diesmal erfolgreich um die Durchführung beworben, Bayreuth mußte zurückstehen und kommt 2013 dran! Aber zunächst erfolgt, veranstaltet vom Bezirk Mittelfranken, am 5. Juli der diesjährige Tag der Franken. Vorher wird ein wissenschaftliches Symposium am 26. Juni 2009 im Bezirksrathaus Ansbach stattfinden: „Tag der Franken – Geschichte – Anspruch –Wirklichkeit“ ist das Thema. Dort wird auch der Unterschied des Tags der Franken zu dem von den Nazis veranstalteten „Fränkischen Tag“ erläutert werden.

Erstmals wird in Bad Windsheim vom Bezirk Mittelfranken der Tag der Franken als eigenständige Veranstaltung durchgeführt, zudem, auch aus Anlaß der Europawahl, im oben beschriebenen europäischen Zusammenhang. „Die Franken sind die Wegbereiter Europas!“ sagt Helmut Ritzer mit Nachdruck. Zwei Weltreiche seien von Franken gegründet worden: Frankreich und das Heilige Römische Reich Deutscher Nation. Franken gehe auch heute noch über die Regierungsbezirksgrenzen hinaus. Heilbronn, die Hohenloher Gebiete seien im Grunde fränkisch, der weiß-rote Frankenrechen ist im Staatswappen Baden-Württembergs zu finden! Auch im heutigen Thüringen gibt es fränkische Regionen.

Die Ausstellung „Franken – Wegbereiter Europas“, welche nicht in Bayern stattfinden durfte, sondern nach Baden – Württemberg auswandern mußte, habe das anschaulich gemacht. „Wir Franken sind die Kinder Europas!“ mit Stolz nennt Ritzer Franken den Drehscheibenraum Europas, verweist auf jahrhundertealte Kontakte nach Prag, in den Osten, Westen, Norden und Süden: „Es ist wunderbar, daß der Bezirk Mittelfranken Partnerschaften mit Pommern, dem Limousin in Frankreich und vielen anderen europäischen Gebieten unterhält!“ Am 5. Juli in Bad Windsheim werden sie sichtbar werden, für jeden, der sich interessiert und genußbereit ins Freilandmuseum aufmacht!

Weitere Infos: www.tagderfranken.de

Thema: Tag der Franken | 3 Kommentare

Franken sind keine Baiern
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