380. München lügt – Teil 16
Sonntag, 5. November 2023 | Autor: intern
Frankenlied
Liebe Blogbesucher,
es gefällt mir immer wieder wie Manfred Hofmann die Wahrheit schlicht und einfach auf dem Punkt bringt. Das ist ein Merkmal von uns Franken und zeigt auch, dass wir weltoffen und ehrlich alle Probleme ansprechen und da nicht lange herum zu drücken, wie man dies im Süden tut. Daran zeigt sich auch wieder das Franken keine Baiern sind. Wir reden anders und ticken anders, und das ist gut so.
Dass das “Haus der Bayerischen Geschichte” (HdBG), laut Eigenwerbung „die zentrale Einrichtung des Freistaats Bayern für moderne Geschichtsvermittlung“, unwissenschaftlich, weil nicht ergebnisoffen arbeitet, war an dieser Stelle schon Thema. Das HdBG fungiert nicht als wissenschaftliche Forschungseinrichtung, sondern als „staatliches Repräsentations‐instrument“ und „Mittel bayerisch‐eigenstaatlicher Identitätspflege“.
Die durch Staatsverordnung erlassene Vorgabe lautet, eine einheitliche „bayerische Geschichte“ zu vermitteln. Diese eigentlich unlösbare Aufgabe lösen die „zentralen Geschichtsvermittler“ dadurch, dass man Franken vor dem Anschluss an Bayern jede historische Bedeutung aberkennt und so tut, als wäre die Region gleichsam erst Anfang des 19. Jahrhunderts als Anhängsel in die Geschichte eingetreten.
Deutlich macht man das einmal mehr in der Landesaustellung „Barock! Bayern und Böhmen“, die vom HdBG derzeit veranstaltet wird.
Wenn dort von „Bayern“ gesprochen wird, ist Franken nicht gemeint. Das hat es nach bayerischer Geschichtspolitik seinerzeit schlicht nicht gegeben. Im Dreißigjährigen Krieg sei Bayern „einer der großen Spieler“ gewesen, habe für den Habsburger Kaiser Böhmen und für sich selbst die Kurfürstenwürde gewonnen. Nach der Katastrophe sei es um den Wiederaufbau gegangen. Seine Form habe der in Böhmen wie in Bayern im Barock gefunden. Aus den Verwüstungen sei in beiden Ländern ein gemeinsamer Kulturraum entstanden erzählt uns das HdBG.
Dass man die Rolle Bayerns lediglich als die eines „großen Spielers“ beschönigt, wundert einen angesichts der Marketingaufgabe des HdBG nicht. Golo Mann berichtet uns in seiner Wallensteinbiografie davon, dass Bayern den Krieg begonnen hat. Wallenstein selbst wird dort mit der Aussage „all dies Kriegsunwesen verdanke man Bayern“ zitiert.
Schließlich wundert es auch nicht, dass das Schicksal Frankens im Dreißigjährigen Krieg keine Rolle spielt. Dass der Fränkische Reichskreis nicht als Kriegstreiber fungiert und man dort bis zuletzt trotz unterschiedlicher Konfessionen dem Gemeinwohl dienend zusammengearbeitet hat, würde die gut abgerichteten bayerischen Untertanen nur verwirren. Stattdessen hat man eine Schau konzipiert, die den „Fokus“ auf die Regentschaft des kriegstreiberischen Herzogs und späteren Kurfürsten Maximilian I. von Bayern legt.
Anmerkung zum Beitrag von Manfred Hofmann:
Das Bild sagt aus, was Manfred Hofmann in seinem Beitrag klarstellen wollte. Wir Franken werden von München weiß – blau manipuliert.
Autor: Manfred Hofmann
Quelle: Fränkischer Bund Magazin 2023 – 1