161. Frankenmedaille 2012 an Wolfgang Heyder
Donnerstag, 5. April 2012 | Autor: intern
Frankenlied
Im Bild von links: Joachim Kalb (Fränk. Bund), Wolfgang Heyder (Preisträger), Wolfgang Hoderlein und Jochen Pfeuffer (beide Fränk. Bund) und Bambergs OB Andreas Starke.
Fränkischer Bund e.V. verleiht zum 4.Mal die „Fränkische Verdienstmedaille“
Wolfgang Heyder, ein verdienter Franke
Der Manager des Deutschen Basketballmeisters Brose Baskets Bamberg, Wolfgang Heyder, wird Träger der Fränkischen Verdienstmedaille 2012. Die vom Fränkischen Bund e.V. verliehene Auszeichnung soll Persönlichkeiten würdigen, die durch ihre Haltung oder ihr Tun dazu beigetragen haben, Franken oder das Fränkische bekannt zu machen und ein Bekenntnis zu Franken und der fränkischen Kultur und Lebensart abgelegt zu haben. Nach Ansicht der fünf Vorstandsmitglieder, die sich einstimmig für Wolfgang Heyder ausgesprochen haben, erfüllt Wolfgang Heyder die Voraussetzungen optimal.
Wolfgang Heyder habe Basketball in Bamberg meisterhaft entwickelt und mit der Entwicklung der Bamberger Basketballeuphorie Bamberg und Franken in ganz Deutschland bekannter und sympathischer gemacht, heißt es in der Begründung der Verleihung. Es sei unbezahlbar, wenn in Fernsehen und Medien im Zusammenhang mit den Brose Baskets Bamberg Begriffe wie „die Meisterhaften aus Franken“, „Frankenderby“ (Spiele gegen Bayreuth und Würzburg) oder „Frankenhölle“ als Beschreibung für die einmalige Atmosphäre, die in der Stechert-Arena von den Fans erzeugt wird, fallen. Und zu keiner anderen Gelegenheit als zu (Heim)spielen der Brose Baskets Bamberg wurden TV-Zuschauer mit dem Anblick der Frankenfahne beglückt. Diesbezüglich gilt der Dank des Fränkischen Bundes gerade den Bamberger Fans, die bei den Spielen den Fränkischen Rechen, also die wirkliche Frankenfahne, schwenken.
„Wolfgang Heyder ist ein bekennender Franke, der sich über das Basketball-Management um Franken verdient gemacht hat. Der Fränkische Bund e.V. verleiht deshalb die Fränkische Verdienstmedaille 2011 an Wolfgang Heyder“, schließt die Erklärung der Jury.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Hoderlein Joachim Kalb Heike Fischer Jochen Pfeuffer Sabine Welß
Gleichberechtigte Vorstandsmitglieder des Fränkischen Bundes e.V.
Die bisherigen Preisträger waren:
2008: Wolfgang Hoderlein, Landtagsabgeordneter
2009: Christine Stahl, Vizepräsidentin des Bayerischen Landtages
2010: Herbert Bauer, Marketingexperte
Laudatio
Oberbürgermeister Andreas Starke anlässlich der Verleihung der Fränkischen Verdienstmedaille an Wolfgang Heyder am Sonntag, 1. April 2012, um 17:00 Uhr in der Stechert-Arena
Sehr geehrte Vorstandsmitglieder des Fränkischen Bunds,
verehrte Gäste,
sehr geehrter Herr Heyder, lieber Wolfgang,
Du siehst, die Ankündigung des Fränkischen Bundes Dich mit der „Fränkischen Verdienstmedaille“ auszuzeichnen, war doch kein Aprilscherz! Dass Du diese Ehrung vollauf verdient hast, daran besteht für mich kein Zweifel. Denn Dir kommt das Verdienst zu, Franken auf der Erfolgslandkarte des deutschen Sports verankert zu haben. Natürlich haben viele fränkische Vereine schon große Erfolge gefeiert. Doch entweder sind es Triumphe abseits der großen Publikumssportarten, die somit einer breiten Öffentlichkeit in der Regel verborgen bleiben, oder die Erfolge liegen schon einige Jahre oder gar Jahrzehnte zurück.
Brose Baskets 01.04.12 gegen Hagen
Den „Club“ aus Nürnberg zum Beispiel ist selbst für Menschen ein Begriff, die sich nicht für Fußball interessieren. Dass der FCN aber ein Synonym für sportlichen Erfolg ist, wird wohl kaum jemand behaupten. Abgesehen von einem kurzen Höhenflug im Jahr 2007 – gekrönt vom DFB-Pokalsieg – liegt die letzte Meisterschaft des einstigen Rekordmeisters inzwischen auch schon wieder 44 Jahre zurück. Auch die SpVgg aus Fürth verbindet man eher mit tragischem Scheitern. Es wird auch von Jahr zu Jahr schwieriger, noch Zeitzeugen der drei Meisterschaften der Kleeblättler von 1914, 1926 und 1929 zu finden. Falls sie noch leben, können sie sich meistens nicht mehr daran erinnern… Auch die letzte Meisterschaft der Handballer vom TV Großwallstadt in Unterfranken ist mittlerweile schon 22 Jahre her.
Geht es also um aktuellen sportlichen Erfolg und nicht um historische Verdienste, dann sind die brose baskets im Moment sozusagen der FC Bayern München der Franken. Nach dem Pokalsieg 1992 holte man 2005 und 2007 die Deutsche Meisterschaft nach Bamberg, in den vergangenen beiden Jahren sogar das Double. Nach dem dritten Pokalsieg in Folge am Sonntag vor einer Woche – ein historischer Erfolg! – ist nun sogar das dritte Double hintereinander möglich. Diese Titelsammlung ist wirklich beeindruckend. Längst ist Bamberg in ganz Deutschland als Basketball-Hochburg bekannt.
Dazu trägt auch der gewaltige Zuschauerzuspruch bei. Die Auslastung der Stechert-Arena beträgt sage und schreibe 99,97 %. Mit knapp 6.800 Zuschauern im Schnitt haben die brose baskets den höchsten Zuspruch aller Basketball-Vereine in Deutschland. Die Bamberger Basketball-Fans verwandeln die Stechert-Arena an jedem Spieltag in die bei den Gegnern so gefürchtete „Frankenhölle“.
Zwar ist unsere Arena schon die drittgrößte Sporthalle in Bayern, doch selbst wenn sie die größte wäre, könnten – insbesondere während den Playoffs – niemals alle Kartenwünsche erfüllt werden. Immer müssen zahlreiche Basketballfans draußen bleiben, weil sie kein Ticket bekommen. Zu tausenden verfolgen die Fans dann die Spiele ihrer Mannschaft beim Public Viewing in der Bamberger Innenstadt. Der Ausnahmezustand der dann in unserer Stadt herrscht, führt Auswärtigen immer vor Augen, dass Basketball in Bamberg nicht nur eine Sportart ist, sondern vielmehr ein Lebensgefühl.
Der Vater der Erfolge ist zweifellos Wolfgang Heyder. Wo würde der Bamberger Basketball ohne ihn stehen? Sicher nicht da, wo er heute ist. Um im Bild mit dem FC Bayern zu bleiben: Wolfgang Heyder ist quasi der fränkische Uli Hoeness. Ebenso wie dieser rettete er einen Bundesligisten, der nahezu bankrott war. Er war die treibende Kraft hinter dem Um- und Neubau einer modernen Spielstätte, die heute zu den größten Hallen in Bayern gehört. Und er versteht seit mehr als zwölf Jahren, die richtigen Spieler und die richtigen Trainer nach Bamberg zu holen. Er ist der Macher eines Teams, dass nicht nur in Deutschland an der Spitze steht, sondern auch in den europäischen Wettbewerben auch gegen Mannschaften eine gute Figur macht, deren finanzielle Möglichkeiten um ein Vielfaches höher sind als die der brose baskets.
Um ein Spitzenteam zu formen, braucht es bekanntlich nicht nur einen guten Blick für die richtigen Spieler und ein geschicktes Händchen bei der Vertragsgestaltung mit diesen, sondern auch die entsprechenden finanzielle Mittel. Denn seien wir ehrlich: Die Spieler kommen nicht nach Bamberg, weil die Stadt so schön ist und das Rauchbier so gut schmeckt. Basketball ist ein Profisport – und die Spieler wollen entsprechend bezahlt werden. Verglichen mit Städten mit einem wirtschaftlichen Potenzial wie Frankfurt, München oder Berlin ist Bamberg ein ganz kleines Licht. Umso beeindruckender ist es, wie es Wolfgang Heyder seit vielen Jahren immer wieder schafft, einen Etat auf die Beine zu stellen, mit dem die brose baskets national konkurrenzfähig sind.
Dabei setzt er aber nicht nur auf Spieler von auswärts, sondern legt viel Wert auf die Nachwuchsförderung. Zahlreiche Basketball-Talente aus Franken wurden und werden bei den brose baskets unter professioneller Anleitung ausgebildet und erhalten dadurch die Chance, in ihrer Heimat den Traum vom Bundesliga-Basketballspieler zu verwirklichen.
Darüber hinaus zeigen die brose baskets immer wieder soziales Engagement. Ich denke dabei zum Beispiel an das bundesweit einmalige Projekt „BasKIDball“. Jungen und Mädchen zwischen 8 und 18 Jahren haben von Montag- bis Samstagnachmittag die Möglichkeit, in der Turnhalle der Erlöserschule gemeinsam mit „echten“ Basketballern der Brose Baskets zu trainieren. Im Vordergrund steht dabei nicht die Talentsichtung, sondern die gemeinsame Freizeitgestaltung. Die Betreuung wird völlig kostenlos und ohne Anmeldung angeboten und alle Kinder und Jugendlichen sind herzlich eingeladen vorbeizukommen, mitzuspielen oder einfach nur zuzuschauen. Als Schirmherr des Projekts konnte übrigens Dirk Nowitzki gewonnen werden.
Auch persönlich zeigt Wolfgang Heyder bürgerschaftliches Engagement. So ist er unter anderem als Beisitzer im Verein Soziale Stadt aktiv. Der Verein unterstützt das Bund-Länder-Förderprogramm „Soziale Stadt“, das die Lebensbedingungen in sozial schwachen Stadtteilen verbessern will. Ferner ist er Mitglied im Kuratorium im Verein Kultürla und hilft mit, das fränkische Kulturleben zu fördern.
Meine Damen und Herren,
Wolfgang Heyder ist ein großartiger Basketball-Manager, der diese Aufgabe mit absoluter Hingabe erfüllt. Ebenso wie Uli Hoeness vertritt er die Interessen seines Klubs lautstark und mit Nachdruck. – Als Oberbürgermeister kann ich aber bestätigen, dass Wolfgang Heyder nicht nur ein harter, sondern auch stets ein fairer Verhandlungspartner ist. Sein Wort gilt. Getroffene Vereinbarungen werden immer eingehalten.
Man wird Wolfgang Heyder aber nicht gerecht, wenn man nur seine Fähigkeiten als Basketball-Manager hervorhebt. Er ist nämlich auch ein genialer Veranstalter. Diese Begabung war ihm quasi in die Wiege gelegt. Schon als Schüler am Dientzenhofer-Gymnasium organisierte er die Schulbälle. Und zwar geschickterweise in Kooperation mit dem städtischen Eichendorff-Gymnasium, einer reinen Mädchenschule. Kein Wunder, dass diese Schulbälle rasch einen legendären Ruf hatten. Es gab die beste Musik und die hübschesten Mädchen. Schon allein wegen der Anstiftung zahlreicher Partnerschaften zwischen fränkischen Jungmännern und Jungfrauen, die durch diese Bälle ermöglicht wurden, hätte der Fränkische Bund eigentlich Grund genug, Wolfgang Heyder heute mit der Fränkischen Verdienstmedaille auszuzeichnen!
Seine außerordentlichen Veranstaltungs- und Organisationsbegabung mündete schließlich in die Gründung der Veranstaltungsservice Bamberg GmbH, bei der er einer von drei Geschäftsführern ist. Über 200 Konzerte, Messen, Musicals und Open-Airs im gesamten fränkischen Raum werden von dem Unternehmen organisiert. Er hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten zahllose Weltstars in die Region geholt – und sich auch damit höchste Verdienste um Franken erworben. Erstens wissen Stars wie Elton John, Rod Stewart oder Andrea Bocelli nun überhaupt, dass es die Region Franken überhaupt gibt. Und zweitens ist das Unternehmen ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die gesamte Region.
Ich bin sehr dankbar dafür, dass sich Wolfgang Heyder als erfolgreicher Unternehmer auch bereit erklärt hat, als ehrenamtlicher Botschafter für den Wirtschaftsraum Bamberg zu werben. Ferner ist er Gründungsmitglied im Wirtschaftsclub Bamberg.
Ebenso freut es mich, dass sich Wolfgang Heyder auch kommunalpolitisch engagiert. Auch in der Politik ist er der Farbe der brose baskets, dem Rot, treu geblieben und gehört seit Anfang März als Nachrücker der SPD-Fraktion im Bamberger Kreistag an. Er ist dort künftig im Jugendhilfeausschuss, im Familienausschuss und im Umweltausschuss aktiv. Sollte er für die Politik die gleiche Begeisterung wecken können wie für den Basketball in Bamberg, dürfte es mit der Politikverdrossenheit bald vorbei sein.
Wolfgang Heyder ist zweifellos nicht nur ein äußerst erfolgreicher Basketball-Manager, sondern eine herausragende Persönlichkeit des fränkischen Wirtschaftslebens. In all seinen Funktionen hat er viel für die Region Franken und die hier wohnenden Menschen bewegt. Die Auszeichnung mit der „Fränkischen Verdienstmedaille“ ist insofern folgerichtig und mehr als verdient. Ich danke dem Vorstand des Fränkischen Bundes für die Entscheidung, Herrn Wolfgang Heyder diese Ehrung zuteil werden zu lassen. Dir, lieber Wolfgang, gratuliere ich ganz herzlich zu dieser Auszeichnung. Ich füge den Wunsch hinzu, dass Du weiterhin ein so erfolgreicher Repräsentant des fränkischen Sport-, Kultur- und Wirtschaftslebens bleibst wie bisher!
Ein Bericht von Wolf- Dietrich Weissbach vom Frankenmagazin
Fränkische Verdientsmedaille
„Die heißeste Frankenhölle ist immer noch schöner als der strahlendste Bayernhimmel.“ Das ist vielleicht nicht gerade das offizielle Motto des Fränkischen Bundes, unter dem seit einigen Jahren eine Fränkische Verdienstmedaille vergeben wird, wohl aber – eher augenzwinkernd – drückt dies eine Art Grundstimmung aus. Jedenfalls sind weder die Vorstände des Vereins noch die Preisträger, angefangen bei dem SPD-Politiker Wolfgang Hoderlein (2008) über die Grüne Landtagsvizepräsidentin Christine Stahl (2009) und dem Marketingexperten Herbert Bauer (2010) bis zum aktuellen Preisträger, dem Manager der Brose Baskets Bamberg, Wolfgang Heyder, verbissene Ideologen. Mit der Medaille werden Persönlichkeiten ausgezeichnet, „die sich nachhaltig, unmißverständlich und nicht nur vordergründig für die legitimen Interessen unserer Heimat einsetzen“. Geehrt werden „Menschen mit Rückgrat, keine Anpasser und Schönredner, sondern solche, die sich mit langem Atem auch bei Gegenwind für die Belange unseres ganzen Frankenlandes einsetzen“. Für den Fränkischen Bund e.V. gehört zu diesen der Preisträger des Jahres 2011. „Wolfgang Heyder hat, neben seiner erfolgreichen Trainerarbeit im Nachwuchsbereich, es geschafft, daß Bamberg zur Basketball-Hauptstadt in Deutschland aufgestiegen ist. Oft im Hintergrund, hat er den Verein hauptverantwortlich zu einer zukunftsfähigen Institution mit umgebaut. Und er hat es verstanden, die gesamte Region in diese Entwicklung einzubeziehen. Die Laudatio anläßlich der offiziellen Verleihung in der Stechert-Arena vor einem Bundesliga-Spiel der Bamberger Baskettballmannschaft hielt übrigens Bambergs OB Andreas Starke.
Mit freundlicher Genehmigung von Wolf-Dietrich Weissbach , Franken – Magazin für Land und Leute)