123. Fränkisch is doch der allerschönste Dialekt – Teil 3
Montag, 17. Januar 2011 | Autor: intern
Frankenlied
Der fränkische Mann und seine Sprache – ein analytischer Abriss mit Beispielen
Im südlichen Teil der Bundesrepublik Deutschland lebt seit Jahrtausenden ein Volk, welches sich durch einige Eigenarten deutlich von anderen Erdbewohnern abhebt. Es handelt sich hierbei um die Franken.
Ein besonders markantes Merkmal dieser eigenen Menschenrasse ist die verbale Ausdrucksform, welche speziell von den männlichen Franken perfektioniert wurde. Es ist diesem Volksstamm gelungen, eine Sprachform zu entwickeln, deren Prägnaz und Kompaktheit bislang nicht übertroffen wurde.
Meist beschränkt man sich auf nur drei Worte pro Satz. Einige Ausdrücke haben sogar nur wenige Buchstaben. Die in der modernen Datenverarbeitung üblichen Reduktionverfahren versagen vollständig, da eine weitere Komprimierung physikalisch nicht mehr möglich ist. Aus diesem Grunde wird derzeit eine weltweite Einführung dieser Sprache zumindest in der Textverarbeitung diskutiert.
Leider ist es der Sprachwissenschaft trotz erheblicher Anstrengung bis Dato nicht gelungen die Entstehungsphasen dieser Sprache eindeutig zu rekonstruieren. Man vermutet lediglich, das eine in dieser Region verbreitete Droge namens Bier an der Entstehung beteiligt war. Der Konsum dieser Droge wird dort übrigens als “saufn” bezeichnet und wirkt hauptsächlich auf das Sprachzentrum im Kleinhirn. Entgegen all diesen Widrigkeiten ist Franken insgesamt ungewöhnlich erfolgreich. Der Fränkische Mann ist anpassungsfähig und lernbereit, hat eine stattliche Gestalt und ist stets kommunikationsbereit. Bereits nach kurzer Betrachtung erkennt man seine charismatische Ausstrahlung. Der gesellschaftliche Erfolg des Franken ist im Wesentlichen vom seinem sicheren Auftreten gekennzeichnet. Von Nicht-Franken wird er manchmal als etwas forsch angesehen. Dabei handelt es sich lediglich um die natürliche Urkraft die der Franke im Laufe der Evolution(Gschmarri) erworben hat.
Allein durch seine dynamische Gesamterscheinung wird er sofort anerkannt und respektiert. Er artikuliert, wie erwähnt, stets knapp, treffend und präzise. Anhand der folgenden Beispielen soll gezeigt werden, wie sich der Franke in verschiedenen Situationen ausdrückt:
Man erkennt deutlich Ihre nicht-fränkische Abstammung | Breuss |
Ich hege starke Recentiments gegenüber Norddeutschen | Saubreuss |
Es handelt sich um einen Südeuropäer | A Necher |
Sie machen auf mich einen sehr ängstlichen Eindruck | Muffngänger |
Ihr Bildungsgrad scheint eher niedrig angesiedelt zu sein | debb |
Ihre f. nsichten sind für mich nicht nachvollziehbar | Kumm, derzähl nix |
Nach meiner subjektiven Einschätzung verfügen Sie über eine gewisse Naivität | Debberla |
Ich verspüre eine ungewöhnlich heftige Aggression gegen Sie | Ich hau der anna nei dast die speist |
Ich rate Ihnen dringend zu etwas mehr verbaler Zurückhaltung | Halt die Babbm |
Ich erkenne in Ihren Äußerungen keinerlei Logik | Gschmarri |
Infolge heftiger Erheiterung musste ich unerwartet urinieren und befeuchtete mir dabei das Beinkleid | Vor lachn in die husn brunnst |
Damit habe ich absolut nicht gerechnet | Leggst mi am Arsch |
Ich darf Sie doch höflichst ersuchen diesen Ort umgehend zu verlassen | verschwind |
Derzeit bin ich nicht bereit mich mit Ihnen und Ihren Ansichten in irgendeiner Weise auseinander zu setzen | Konnst mi a wenig gern hom |
Hiermit drohe ich Ihnen ernsthafte körperlich Gewalt an | Brauchst a schelln |
Das betriebliche Zusammenleben schweißt im Laufe der Jahre zu einer festen Gemeinschaft zusammen. Auch ohne viele Worte versteht man sich. Der Fränkische Mann konzentriert sich auf den Kern der Sache und verzichtet dabei bewusst in seiner Ausdrucksweise auf übertriebene Floskeln oder Schönfärberei.
Ich kann Ihrer Berufsgruppe nur wenig Wertschätzung entgegen bringen | Dullnrahmer |
Es war nicht besonders kollegial von Ihnen, diese Information an die Geschäftsleitung weiter zu geben | Maulaff |
Es fällt mir schwer den Gedankengängen unseres Betriebsleiters zu folgen | Der Kappo hatt an Badscher |
Ich bin derzeit sehr beschäftigt, werde mich aber im Anschluss um Ihr Anliegen bemühen | Glei bin i do |
Ich sehe mich derzeit völlig ausser Stande, die gegebene Situation irgendwie zu verbessern | do kannst nix machn |
Im Interesse der friedlichen Koexistenz bin ich jederzeit zu Kompromissen bereit | wennst manst |
Ich möchte Ihre Entscheidung weder beeinflussen noch ihr im Wege stehen | Is doch mir woschd |
Das kann ich mit absoluter Sicherheit ausschließen | Su a gschmarri |
Ihre Reaktion halte ich für reichlich übertrieben | bist bleed, doldi |
Sollten Sie mein Büro nicht unverzüglich verlassen werde ich zu etz aber schnell naus Gewaltausbrüchen neigen | etz aber schnell naus |
Ich habe gewisse Zweifel an Ihre Darstellung | gwies net |
Ich tendiere eher zu “NEIN”, bin mir aber durchaus nicht sicher | des glaab ich net |
Ich bin geneigt “JA” zu sagen, sehe aber noch Unsicherheiten | Basst, (wahlweiße auch:)Eh kloar |
Von diesem Artikel haben wir einen riesigen Lagerbestand | saumäßig viel do |
Sie haben fachlich erhebliche Wissensdefizite | Doldi |
Das Qualitätsniveau der Ware ist unbefriedigend | graffI |
Der Kollege hat sich bei der Anfertigung des Teils große Mühe gegeben | Basst scho |
Wir sollten uns gemeinsam dazu entschließen, dieses Projekt umgehend zu beginnen | back mers |
Mit den Inhalten dieser Fachrichtung bin ich völlig unbelastet | wos willst du vo mir?! |
Würden Sie bitte diese Maschine in Gang setzten | fahr a mol dei maschin nauf |
Ich muss meiner Überraschung Ausdruck zu verleihen | leckst mi am oarsch |
Ich bin mit dieser Situation im Moment völlig überfordert | scheiße; su a scheiß |
Sie sehen abgekämpft aus. Gönnen Sie Sich doch eine Pause | bleib a mol logger |
Ich würde es sehr begrüßen, wenn Sie mich in dieser Angelegenheit nicht weiter behelligen würden | Steich mer am Frack |
Dieses Dokument ist zur lizenzfreien Weitergabe, Veränderung und Ergänzung freigegeben | mach wast magst |
Ihre Herkunft scheint eher dem kriminellen Milieu zu entspringen | Fregger |
Ihr Gesichtsausdruck verrät in aller Deutlichkeit Ihre Gedankengänge | Du schaust wie a Acherlawenns blitzt |
Ich habe Ihre Worte akustisch leider nicht verstanden | Hä |
Der Wetterbericht hat für die nächsten Tage ein Hochdruckgebiet angekündigt | schee solls wem |
Ich darf Ihnen für Ihre großzügige Unterstützung meinen Dank aussprechen | Dank der recht schee |
Um als Fränkischer Mann beim zarten Geschlecht erfolgreich zu sein, bedarf es eines gewissen Einfühlungsvermögens, was im Dialog aber nicht zwangsläufig komplizierte Redewendungen erfordert.
Der Fränkische Mann bevorzugt auch hier eher knappe Formulierungen, was die Fettnäpfchenquote deutlich senkt und damit die Erfolgsaussichten steigert. Er begibt sich eben nur widerwillig auf rhetorisches Glatteis.
Die Gesprächspartnerin wird dies zu schätzen wissen.
Für Meine Begriffe haben Sie die Altergrenze deutlich überschritten | olda Schachtel |
Es handelt sich um eine attraktive Dame, die exakt in mein Beuteschema passen würde | saubers Madla |
Der Liebe Gott hat Sie leider nur spärlich mit Schönheit ausgestattet | hässlicher Vochel |
Ihr Gesäß könnte man eventuell als etwas unförmig betrachten | motz oarsch |
Sie haben ein ausgesprochen wohl geformtes Popöchen | scheener popers |
Auch der Strassenverkehr hat bekanntlich Tücken. Nachdem dieser in fränkischen Manneskreisen oft und detailliert diskutiert werden, hat sich ein gewisser Jargon entwickelt, welcher an Deutlichkeit keine Wünsche offen lässt. Auch nicht-fränkischen Mitbürgern ohne jegliche Vorkenntnis fällt es leicht, den Schilderungen zu folgen:
Es hat sich ein schwerer Verkehrsunfall ereignet | gschebbert hats |
Der ungünstige Geschehensablauf war so nicht vorhersehbar | bleed gloffn |
Der Fahrzeuginsasse hat sich erhebliche Verletzungen zugezogen | blutt wi’d sau |
Er ist bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen | had si darrend |
Der Radfahrer ist soeben schwer gestürzt | der is nunder gfolln |
Dieser Zeitgenosse ist leider soeben verstorben | der is hie |
Alles verstanden?