61. Beutekunst Beitrag Nr.3 – kontra faire und unfaire Presse
Samstag, 3. Juli 2010 | Autor: intern
Frankenlied
11714 Unterschriften als Munition für unsere Petition
– gelungener FB-Auftritt im Landtag –
von Joachim Kalb
Bekanntlich geben wir vom Fränkischen Bund nicht so schnell auf und kämpfen ausschließlich mit den Mitteln die uns der demokratische Staat zur Verfügung stellt. So haben wir uns für die 4. Petition in Sachen Rückführung unserer fränkischen Kulturgüter etwas Besonderes einfallen lassen. Im Morgengrauen des 26. März 2009 sind wir von Bayreuth, Kulmbach und Würzburg aus gestartet und haben in einer alten Munitionskiste 11714 Unterschriften samt Petition nach geordneter Voranmeldung in das Büro der Landtagspräsidentin Barbara Stamm geschleppt.
Weil sich das Büro schnell mit Medienvertretern und Abgeordneten aller Fraktionen füllte, war die Sekretärin etwas nervös. Die Abgeordneten Frau Stahl, Frau Fischer-Brendl, Herr Dr. Rabenstein, Herr Hacker, Herr Freller und unser Mitglied Wolfgang Hoderlein unterstützten gewissermaßen durch ihre Anwesenheit unser Anliegen.
Dies ermutigte mich dann auch gleich zu der “leichten Drohung”: Wenn es dieses mal wieder nichts werden sollte, kommen wir im nächsten Jahr wieder.
Das Medienecho war groß. Einzig der sog. “Fränkische Tag” Bamberg verriet seinen Lesern nichts von den Unterschriften, obwohl es ja maßgeblich um den Bamberger Domschatz ging und kürte die FDP gleich zur Domschatzpartei. Man konnte nicht erkennen, dass diese Zeitung ihrer Informationspflicht nachgekommen wäre. Nun, der Petitionsausschuss erhörte unser Flehen wohl unter dem Eindruck des Volkswillens in Form von Unterschriften und entschied bereits am 8. Juli 2009 relativ wohlwollend über den weiteren Weg unseres Anliegens.
Also auf zur nächsten Runde im Landtag!
Bericht über die Behandlung unserer Eingabe “Rückführung fränkischer
Kulturgüter” am 8. Juli 2009 im Kulturausschuss des Bayerischen Landtags
Rudolf Bernd Kondler war in München dabei.
Die Herren Abgeordneten Dr. Rabenstein (SPD) und Freller (CSU) waren vom Ausschuss mit der Berichterstattung betraut. Beide betonten die Bedeutung der Eingabe für Franken und befürworteten sie im Prinzip. Die immer wieder gleichen Bedenken des zuständigen Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst (Zustand, Transportfähigkeit, Eigentumsrechte, Ausstellungsmöglichkeiten in Franken und dass es eben sehr wichtig wäre, in der Landeshauptstadt wichtige Kulturgüter aus ganz Bayern zu präsentieren) wurden von beiden Abgeordneten als zum Teil vorgegebene Argumente bewertet. Mit gutem Willen sei es durchaus möglich, dass dem Wunsch großer Teile der fränkischen Bevölkerung nachgegangen werden könne, um fränkische Kulturgüter an ihre fränkischen Ursprungsorte zurückzugeben. Namentlich genannt wurden der Bamberger Domschatz, das Würzburger Herzogsschwert und von Herrn Freller auch die “Apostel” von Dürer. (Originalton Freller: “Ich möchte es noch persönlich erleben, die “Apostel” wieder in Nürnberg zu sehen”).
Von Beiden wurde aber der Begriff “Beutekunst” kritisiert und als unglücklich bezeichnet. Auch der in der Eingabe genannte Rückgabetermin (bis 31.12.2009) wurde als unrealistisch betrachtet.
Sepp Dürr: Diese Eingabe ist ein absurder Schmarrn
Sepp Dürr (Bündnis 90/Die Grünen) fand den Antrag im Prinzip dahingehend richtig, dass Kultur in allen Regionen gleichwertig präsentiert wird. Sonst befand er, dass unsere Eingabe ein absurder Schmarrn wäre, obwohl er gleichzeitig betonte, dass er alles, was die Wittelsbacher besitzen für Beutekunst hält. Wie er einen solchen Antrag formuliert hätte, sagte er allerdings nicht. Dafür sprach er noch abfällig über die Franken, die erst durch Bayern zu einem fränkischen Bewusstsein gekommen wären. Vor dem “Anschluss” an Bayern hätten die Franken garnicht gewusst, dass es sie gibt!
Mein Kommentar zu Dürr: Das sind genau die Aussagen, die zum Ergebnis führen könnten, dass eine Trennung von Bayern für Franken der beste Weg wäre.
Als große Bedenkenträger erwiesen sich die Herren Goppel und Nadler (Bayreuth) (beide CSU). Bei Goppel überwogen die oben genannten sachlichen Argumente des Ministeriums, bei Nadler hingegen spürte man die tiefe Verachtung für diesen Antrag des FB. Zudem stellte er noch das Zustande kommen der vielen Unterschriften in Frage, indem er sagte: “Wie kamen eigentlich die Unterschriften zustande und wussten die Leute eigentlich, was sie da unterschrieben?”
Mein Kommentar: Unterste Schublade!
Zwischenbemerkung von mir: Das sind fränkische Abgeordnete, die unsere Belange in München vertreten solle. Franken wacht auf!
Der FW-Abgeordnete Fahn sprach sich deutlich für unsere Position aus. Als er versehentlich vom Frankenbund anstatt vom FB sprach, fiel ihm “Nadler” sofort ins Wort, um ihn auf seinen Fehler hinzuweisen. “Der Frankenbund hätte natürlich diesen Antrag nie gestellt!” Goppel wunderte sich noch, dass sich die vom Kunstraub betroffenen Städte nicht selbst beim zuständigen Ministerium melden würden. Hat er natürlich zum Teil Recht – nicht aber beim Bamberger Domschatz.
Rabenstein, Freller und auch Goppel unterstützen die Eingabe insoweit, dass jetzt bis Ende des Jahres eine Auflistung der betroffenen Kulturgüter gemacht werden sollte. Weiter soll der derzeitige Zustand überprüft werden und es sollen die Eigentumsverhältnisse festgestellt werden, da auch die Eigentümer einer Verlegung zustimmen sollten.
Frau Dr. Bulfon (FDP) unterstützt im Prinzip ebenfalls unsere Eingabe und sagte – für mich sehr beeindruckend – wörtlich: “Ich bin weder Fränkin noch Bayerin, sondern eine Zugezogene. Aber ich spüre, dass dieser Antrag auf Rückführung der fränkischen Kulturgüter aus der innersten Seele der Franken kommt. Es müsse alles getan werden, dass der Wunsch der Franken so weit wie möglich umgesetzt wird – zum Wohle von ganz Bayern!”
Die Petition wurde letztendlich bei der Abstimmung ohne Gegenstimme “gewürdigt”, um mit den genannten Maßgaben weiter verfolgt zu werden. Eine Würdigung ist ein Teilerfolg. Es ist das zweitbeste Ergebnis, das bei einer Eingabe erzielt werden kann. Die Abgeordneten Rabenstein, Freller, Jörg (CSU) und Fahn – alle aus Franken – werden unsere Eingabe weiter zielstrebig begleiten und verfolgen und hoffen, dass aus dem Teilerfolg ein Gesamterfolg wird.
Herr Oberamtsrat Heigl vom Bayerischen Landtag wird uns in einigen Tagen das Ergebnis der Ausschusssitzung schriftlich übermitteln. Auch die anwesende Presse sprach von einem guten bis wenigstens”nicht schlechten” Ergebnis für Franken – aber man müsse ganz genau verfolgen, wie es nun weitergeht. Ich äußerte der Presse gegenüber, dass ich mit der Würdigung schon sehr zufrieden wäre und froh sei, dass diese Eingabe nicht wieder abgelehnt wurde. Die emotionale Aussprache macht zudem Mut, dass diesmal wirklich fränkische Gefühle in hohem Maße berücksichtigt werden.
Rudolf Bernd Kondler
Kommentar von Jürgen Umlauft vom Nordbayerischen Kurier (Bayreuth) vom 9.7.09:
Abgesehen vom Redebeitrag des Grünen Sepp Dürr, der meinte, den arroganten oberbayerischen Chauvi herausstreichen zu müssen, war die Debatte um die Zukunft der fränkischen “Beutekunst” von erfreulicher Sachlichkeit. Es ging nicht um landsmannschaftliche Konfrontation und historische Sünden, sondern darum, wie dem berechtigten Wunsch vieler Franken nach einer Würdigung ihrer Kulturschätze besser nachgekommen werden kann. Klar ist, dass nicht jede Marienfigur und jede historische Handschrift fränkischer Provenienz “heimgeholt” werden kann, nur weil sie einmal in fränkischem Besitz war. Legte man diesen Maßstab an, würde ein internationaler Kunstrückgabetourismus einsetzen. Manches Kulturgut ist eben objektiv in München besser aufgehoben, weil es dort in einem kulturhistorischen Zusammenhang mit anderen Exponaten ausgestellt ist.
Anders ist es bei jenen “identitätsstiftenden” Werken wie dem Bamberger Domschatz, dem Altar der Hofer Stadtkirche oder dem Würzburger Herzogsschwert, die nur an ihrem ursprünglichen Standort ihre besondere Aura entfalten können. Wenn es gelingt, an den jeweiligen ‘Heimatorten’ ein schlüssiges Ausstellungskonzept zu entwickeln, dann wird es für die Bedenkenträger in München schwer, dagegen zu argumentieren. Mit dem Landtagsbeschluss ist ein erster Schritt getan. Jetzt ist es an den Franken, mit guten Ideen den Boden für die Rückkehr einzigartiger Kulturgüter in ihr historisches Umfeld zu bereiten.
Weitere Meinungen zu unserer Petition:
Henry Stern aus Mainpost vom 9.7.2009:
Mehr als fünf Jahre ist es her, dass in München zuletzt über die Rückgabe fränkischer Kulturgüter gestritten wurde. Emotional war der Streit damals, mitunter hanebüchen die Abwehrhaltung der Münchner Ministerialbürokratie. Als Ergebnis konnte 2004 immerhin das Herzogsschwert für kurze Zeit zum Stadtjubiläum nach Würzburg gelotst werden.
Hier wollte ich das fränkische Herzogschwert abbilden, was aber nicht erlaubt ist. Man muss sich dies einmal mit ganz normalen Menschenverstand vorstellen. Da werden Kunstschätze aus Franken entwendet – mit Hilfe eines Kriegers Napoleon – und wir FRanken dürfen nicht einmal unser Eigentum bildlich darstellen. Ist so etwas noch normal bzw. hat so ein Vorgehen noch etwas mit Demokratie zu tun? Das sind bayerische Verhältnisse im 21.Jahrhundert.
Nun gibt es dank einer von rund 12 000 Franken unterstützten Petition des Fränkischen Bundes einen neuen Anlauf, die Frage der “Beutekunst” grundsätzlich zu klären. Und festzustellen ist, dass sich – anders als beim letzten Mal – bisher alle Seiten sehr um Sachlichkeit bemühen. Die Rückgabe-Forderungen aus Franken wurden zumindest im zuständigen Landtags-Ausschuss auch von den Altbayern nicht ins Lächerliche gezogen. Die Franken wiederum bemühten sich um griffige Argumente, anstatt mit plumpen Pauschalattacken die Türen selbst zuzuschlagen. Bleibt zu hoffen, dass auch Staatsregierung und Haus Wittelsbach auf diese Tonart einschwenken. Denn dann besteht vielleicht eine kleine Chance, ein uraltes Streitthema endlich zu lösen.
Frankenpost vom 9.7.2009:
…. Kein Verständnis für die aus der Historie rührenden fränkischen Befindlichkeiten brachte Sepp Dürr (Grüne) auf. Bis zur Angliederung an Bayern seien die Franken “disparat” gewesen, erst die von Napoleon durchgesetzte Zwangsvereinigung der vielen kleinen Gebietskörperschaften habe die Franken zu richtigen Franken gemacht. Die Franken seien von Napoleon folglich “zwangsbeglückt” worden.
Zwischenbemerkung:
Herr Dürr hat seine Meinung über die Franken und Franken inzwischen um 180 Grad geändert. Schön wenn Politiker bereit sind dazu zulernen.
Auch vor diesem Hintergrund halte er Formulierungen wie “Rückgabe von Beutekunst” für absurd, die Debatte darüber hanebüchen. Geklärt werden müsse in Bayern ganz allgemein, wo es kulturell berechtigte Ansprüche auf historische Kunstgegenstände gebe und wie sich einzelne Regionen kulturell stärken ließen.
“Damit müssen wir uns auseinander setzen, nicht mit so einem Schmarrn”, sagte Dürr, stimmte dem Beschlussvorschlag der CSU aber dennoch zu.
Quelle nicht mehr ganz klar:
Bewegung im Beutekunst-Streit – In den Streit um die Rückgabe fränkischer Kunstschätze aus den Münchner Museen an ihre Ursprungsorte ist Bewegung gekommen. Der Hochschulausschuss des Landtags lehnte am Mittwoch zwar eine Petition des Fränkischen Bundes ab, bis Jahresende sämtliche Werke fränkischer “Beutekunst” zurückzugeben. Die Abgeordneten erteilten aber dem Wissenschaftsministerium den Auftrag, eine Liste der wichtigsten fränkischen Kulturschätze zu erstellen und mögliche Rückgabeoptionen zu prüfen.
Stellungnahme vom FB:
Danke für die sachlichen Berichte! Das Wort “Beutekunst” hat die Presse erfunden, nicht der FB! Der Termin für die Rückgabe wurde deshalb so kurz gewählt, damit uns bei einer strikten Ablehnung eine neue Eingabe möglich ist.
JK Dezember 2008 – Fränkischer Bund e.V. – Postfach 10 0345 – 95403 Bayreuth
Interview mit dem Oberbürgermeister der Stadt Bamberg, Herrn Andreas Starke
von Joachim Kalb
Haben sie zunächst herzlichen Dank für die Bereitschaft, unserer “kleinen” (aber wirksamen) Vereinszeitschrift “Wir in Franken” ein Interview zu geben. Seit dem Jahre 1998 kämpft der Fränkische Bund e.V. verstärkt mit allen demokratischen Mitteln, die widerrechtlich nach München verschleppten fränkischen Kulturgüter wie den Bamberger Domschatz in ihre angestammte Heimat zurückzuführen. In Petitionen vom März 1998 sowie Juli 2002, die maßgeblich von der SPD (MdL Odenbach) mitgetragen wurden, sowie der Sammelpetition vom Nov. 2007, vom Bezirk Oberfranken mit unterstützt, führten bis jetzt nicht zum Ziel.
Nun, wir geben bekanntlich nie auf. In der Zwischenzeit haben wir 12.000 Unterschriften gesammelt, die wir in einer neugefassten Petition auf den Weg bringen wollen, sobald sich der neue Landtag sortiert hat.
Die Unterstützung der SPD und Bündnis 90/Die Grünen ist gewiss. Die FDP hat sich im Wahlkampf in Bamberg auch deutlich für die Rückführung ausgesprochen, ebenso Frau Pauli usw. von den Freien Wählern. Herr Herrmann von der CSU hat im Jahre 2004 versprochen, den Domschatz zurückzuführen. Einziges Hindernis scheint demnach nur die Wittelsbacher Stiftung zu sein. In diesem Zusammenhang legen wir vom Fränkischen Bund e.V. keinen besonderen Wert darauf, dass der Besitzer wechselt, sondern nur der Standort.
Wir möchten deshalb, bevor wir einen neuen Anlauf nehmen unsere Kulturgüter heimzuholen, jemandem wie Sie, Herr Starke, der sich in der Vergangenheit mächtig für die Rückführung ins Zeug gelegt hat, einige Fragen stellen:
1. Wie schätzen Sie den Erfolg der bisherigen Versuche der Stadt Bamberg und ihrer Bürgerschaft ein, die Rückgabe des Bamberger Domschatzes zu erreichen?
Die Stadt Bamberg, die Bürgerschaft, ich ganz persönlich und viele Fränkische Abgeordnete haben im Frühjahr 2007 rund 14.000 Unterschriften für die Rückführung des Domschatzes gesammelt, zwei Petitionen eingereicht und mit dem damaligen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber persönliche Verhandlungen geführt. Herr Stoiber hat sich damals intensiv für unser Ansinnen eingesetzt und immerhin bewirkt, dass zum Bistumsjubiläum mehrere Stücke nach Bamberg kamen die uns vorher verweigert wurden.
2. Streben Sie mit Ihrer Stadtratsfraktion auch künftig die Rückführung an? Wenn ja, mit welchen Maßnahmen?
Derzeit sind keine Maßnahmen geplant. Ich bin aber überzeugt davon, dass das letzte Wort zum Domschatz noch nicht gesprochen wurde.
3. Die Stadt Halberstadt hat ihren Domschatz wieder vollständig ausgestellt. Die Besucherzahlen haben sich vervielfacht. Wie wird sich nach Ihrer Meinung die Präsentation des vollständigen Domschatzes langfristig auf Bamberg auswirken?
Eine Komplettierung des Domschatzes – denn große Teile des Domschatzes befinden sich längst in Bamberg – in Bamberg durch einige der herausragenden Stücke wäre sicherlich einen Sensation, die auch noch zusätzliche Besucherströme in die Museen am Dom ziehen würde. Doch auch eine stärkere Präsenz vielleicht in virtueller Form wäre sicherlich für Besucher sehr spannend.
4. Wie es sich gegenwärtig darstellt, wollen alle im neuen Landtag vertretenen Parteien – außer dem altbayerischen Teil der CSU – die Rückführung. Welche Hindernisse sind demnach aus Ihrer Sicht noch zu überwinden?
Sicherlich die konservatorischen Hindernisse. Es liegen drei internationale Gutachten vor, an deren Qualität nicht zu rütteln ist. Ich habe mich auch selbst vom Zustand der Exponate überzeugt und kann ihnen bestätigen, zumindest die Heinrichskrone und das Kreuzreliquiar erscheinen mir höchst fragil. Wenn überhaupt könnten diese Dinge nur noch ein einziges Mal transportiert werden. Doch bevor man das angeht müssen dringend Finanzierung, Aufstellung und Sicherung in Bamberg geklärt sein.
5. Welche Lösungen schlagen Sie vor? Wie kann die Sache zum endgültigen Erfolg geführt werden?
Dazu kann ich derzeit noch keine Aussage treffen. Aber ich kann Ihnen versichern, dass auch die Stadt Bamberg nicht untätig war seit 2007.
Vielen Dank Herr Starke
! Letzte Meldung:
Beim Schloss Neuschwanstein rieseln ein paar Sandkörnchen aus der Mauerfuge! Dafür wird eine Luxussanierung für 2 Mio. Euro eingeleitet!
Die Burg Pottenstein in der Fränkischen Schweiz fällt bald auf die Straße! Der Felsen, auf dem sie steht, ist mürbe geworden und müsste verhärtet werden. Kosten: Ca. 2,5 Mio. Euro. Das Weltgericht an der Sebalduskirche ist renovierungsbedürftig. Aber für Franken ist kein Geld vorhanden!
Vergangenheit
Petition abgelehnt, klare Verhältnisse, jetzt erscht recht!
Ein Kommentar aus fränkischer Sicht von Joachim Kalb
Nun, wie nicht anders zu erwarten, wurde unsere “Massenpetition” vom 22.10.07, gestützt von 833 Unterschriften, erst am 23.1.08, ohne uns vorher zu benachrichtigen, verhandelt und aufgrund einer Stellungnahme des Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst (Thomas Goppel) für erledigt erklärt. Hauptgrund für die Ablehnung war natürlich die unvermeidliche Tatsache, dass unsere Petition am 22.10.07 eingereicht wurde, der Domschatz unter Geheimhaltung nach dem Ausstellungsende am 4.11.07 wieder nach München zurück ging, während man sich mit der Bearbeitung unserer Petition bis Ende Januar 2008 Zeit ließ.
Auffallend war, dass man so tat, als ob ich alleine die Petition eingereicht hätte. Kein Wort von den 822 Mitunterzeichnern, darunter auch MdL’s usw.! Sehr seltsam! Bezeichnend auch die neue Argumentation von Minister Goppel. Neben den üblichen Hinweisen auf bestehende Verträge und Besitzverhältnisse listet er in seiner vierseitigen Stellungnahme auf, welche Teile und Teilchen schon aus München ihren Weg nach Franken gefunden haben. Insbesondere habe das Bayerische Nationalmuseum fränkische Kulturgüter vor dem Untergang gerettet und zurückgeführt (Pelzig würde sagen: “Ville herzliche Dang!”)
Sehr aufschlussreich ist auch das Sitzungsprotokoll! MdL Nadler (CSU) sprach von Vertragstreue und zitierte den Kunstreferent vom Bamberger Domberg: “Die Idee, die Kunstwerke für Oberfranken zu sichern, sei utopisch.” (Im Klartext, wir sind zu blöd dazu!)
Dr. Rabenstein (SPD) hat die Idee mit dem Verbleib scheinbar nicht durchschaut, verwies auf das schlechte Gewissen von Goppel und stellte fest, dass nur die fränkischen Kulturgüter herausgerückt werden, die in Münchner Depots keinen Platz mehr haben!
Am eindeutigsten äußerte sich MdL Ulrike Gote von Bündnis 90/Die Grünen: Das FB-Votum sei rechtlich korrekt, die Transportproblematik sei kein Argument gegen die Überlassung der Kulturgüter. Ein nochmaliger Transport zum Verbleib wäre sehr wohl möglich! Dass der Verbleib in Oberfranken utopisch sei, ist zurückzuweisen; es fehle dazu nur der Wille! Dem ist von Seiten des FB nichts hinzuzufügen!
Nun, außerordentlich schlimm war die Tatsache, dass der sog. “Fränkische” Tag (Bamberg) es nicht für nötig gehalten hat, auch nur eine Zeile über die Behandlung dieser Petition bzw. die Stellungnahme des Ministers zu berichten. Kein Wort auch über die über 10.000 Unterschriften zur Rückführung der Kulturgüter, die wir noch in Petto haben. Die gerechte Strafe dafür erfolgte für den FT bei der Kommunalwahl. Der schwarze, und vor der Wahl besonders offensichtlich schwarze FT, hat eine rot-grüne Mehrheit in Bamberg nicht verhindern können! Vielleicht, weil es grad so schwarz war, gscheit recht iss!
Wie geht’s weiter? Der FB gibt bekanntlich nie auf. Die Fronten sind geklärt. Die Petition war sehr aufschlussreich. Stoiber und große Teile der CSU-Fraktion haben die Rückführung des Bamberger Domschatzes versprochen und ihr Versprechen nicht gehalten. Angesichts der Tatsache, dass die CSU laufend Gesetze ändern will (Rauchverbot, Ausländergesetze, Verschärfung des Strafrechts), ist es geradezu lächerlich zu behaupten, ein Gesetz von 1924 (Wittelsbacher Ausgleichsfond) kann nicht geändert werden, zumal auch die Opposition dies bedingungslos unterstützt! Aweng dumm sin mer scho, aber blöd sin mer net!
Unser ach so fränkischer Ministerpräsident möchte an dieser Front Ruhe haben, weshalb die hörige C-Presse auch hier abblockt. Daraus wird aber nix!
Also, unser nächster Schritt: Wir brauchen einige fränkische MdL’s, die im Landtag den Antrag auf Gesetzesänderung (1924) stellen. Und dann müssen wir noch unsere 10.000 Unterschriften so einsetzen, dass z.B. der FT das nicht wieder übersieht. Also, jetzt erscht recht! Nicht vergessen, es sind Landtagswahlen. Wir brauchen gestandene Abgeordnete, keine “Weicheier”, die uns Franken vertreten! Also, genau hinschauen und zur Wahl gehen!
Das Thema Kosovo eignet sich nicht für satirische Darstellungen. Der Zeichner offenbart mit seiner Karikatur außerdem eine gewisse Unkenntnis. Denn “balkanesische” Verhältnisse können nicht auf Deutschland übertragen werden. Unser Grundgesetz ermöglicht mit Artikel 29 GG ausdrücklich die Neugliederung des Bundesgebietes, welche längst überfällig ist!
Somit wäre eine Umwandlung der “Bayerischen Besatzungszone Franken” (seit 1806) in ein “Freies Franken” – sofern es die Mehrheit der Bevölkerung will – durchaus denkbar bzw. legitim! Und dieser Schritt würde – im Gegensatz zu anderen Regionen in dieser Welt – mit friedlichen Mitteln erfolgen. Und es wäre kein Separatismus à la Kosovo, denn Franken war schon immer reichs- heute also bundestreu.
Heribert M. Reusch