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31. Geschichte Frankens Teil 2 Säkularisation

Samstag, 27. März 2010 | Autor:

Frankenlied


 

 

Bamberg_Kaiserdom elsa pixelio.de

Die Säkularisation des Hochstifts Bamberg

Die Säkularisation des Hochstifts Bamberg 1802/1803 (Quelle: Renate Baumgärtel-Fleischmann (Hrsg.), Bamberg wird bayerisch, Bamberg 2003) Zusammengestellt von Friedrich Dörfler Scheßlitz / Peulendorf. Eintrag in der Sterbematrikel der Pfarrei St. Heinrich und St. Kunigunde Burgkunstadt um den 25. November 1803:

„Halte ein, Wanderer! Weinend und klagend betrauert ganz Deutschland den Abschluss des Friedens. Am 23.November 1802 starb nach einjährigem Todeskampf, vom Schlagfluss gerührt, das Fürstentum Bamberg unter seinem Fürstbischof Christoph Franz von Buseck. Totengräber war der bayerische Gesandte von Asbeck. Das gleich Los erlitten alle deutschen Mitrenträger – den von Mainz ausgenommen, den man noch weiter dahinsiechen ließ. So vergeht die Herrlichkeit der Welt“. N. Nieser.

In einem in Amberg abgesandten Schreiben vom 22. August 1802 (vor der Besetzung des Hochstifts Bamberg durch Bayern) an das Churfürstliche geheime Ministerialdepartement der
Auswärtigen Angelegenheiten in München heißt es, „daß auch in diesem Lande (Bamberg) die Kirchenschätze beträchtlich seyen.“ Sie sollten zur Vermehrung der bayerischen Staatseinkünfte dienen. Bald darauf war es soweit.

Die Säkularisation des Klosters Michelsberg

Offizielle Machtübernahme am 29. November 1802 durch das Kurfürstentum Bayern.
Durchführung des Keller- und Bodensturzes = genaue Aufnahme der Wein- und Getreidevorräte. Sie registrierten:

46 Fuder und 7 Eimer Wein (ein Eimer = 90 Liter)

Auf dem Getreideboden befanden sich:

155 Simmer Weizen
626 Simmer Korn
752 Simmer Hafer

Fuder = ca. 10 hl. Alte Maßeinheit. U.a. wurde damit eine “Fuhre” (ungefähr eine Wagenladung eines zweispännigen Gefährts (von 2 Pferden gezogenen)) bezeichnet.

All dies geschah noch vor der rechtlich gestatteten Inkrafttretung des Reichs-deputationshauptschlusses. Noch im Dezember 1802 war eine Bestandsaufnahme anzufertigen. In 14 Verzeichnissen oder Tabellen hatte das Kloster seinen Personalstand, seine Besitzverhältnisse, seine Stiftungen, die Ein- und Ausgaben, seinen Passiv- und Aktivkapitalstand, den Bestand der Bibliothek und der Gemäldesammlung und vieles mehr darzustellen. Ende März kam ein Kommissär um die Vorgänge zu beschleunigen.

Die großen michelsbergischen Wälder in der Umgebung Bambergs, vor allem der sogenannten Eichwald (= Michelsberger Wald) und der Weipelsdorfer-, Dörfleinser- und Oberhaider-Wald wurden dem kurfürstlichen Forstamt in Bamberg übergeben.

Ergebnis der Versteigerungen der Mobilien 1803:

34 Einzelposten:

Verkauf des Weins, der Weinfässer, der Pferde, der Kutschen, samt Geschirr, des Rindviehs, der Schweine, von Heu, Stroh, Kartoffeln, Orangenbäumen, Zinn (mit Kirchenzinn), Gläsern, Krügen, Spiegeln, Uhren, Porzellan, Musikalien und anderem. Die sehr zahlreichen Gemälde werden zum Teil billigst verkauft oder gar unentgeltlich an das Universitätshaus abgegeben. Die Musikinstrumente und -noten werden ebenfalls versteigert ebenso wie die überaus zahlreichen Paramente. Am Ende der ersten Versteigerungswelle im Juli 1803 werden knapp 25.200 fl. rh. an die geistliche Zentralkasse übergeben, davon allein 12.881 fl. rh. aus dem Weinverkauf.

Alles Gold und Silber aus Kirchenbesitz ist nach Weisung des Kurfürsten zu sammeln und nach München zu schicken. Es wurde in die Schatzkammer des Domes gebracht, dort aufgelistet, gewogen und geschätzt. Um die Edelmetalle möglichst rein nach München zu bringen, mußten die Gegenstände gebrochen und alle Holz- und Eisenteile und andere Metallteile von den Kunst- und Kulturgütern abgeschlagen werden. Sie wurden in 16 Kisten verpackt zum Abtransport bereitgestellt, der jedoch wegen einer Versteigerung in Bamberg nicht erfolgte.

Das meiste Michelsberger Silber befand sich in Kiste VIII, darunter auch der sogenannte Fundationsstab des hl. Otto. Kultgegenstände des Klosters aus Gold befanden sich in Kiste I. Aus der Auflistung kann ersehen werden, wie mit den Gegenständen umgegangen wurde. So befand sich in Kiste I ein goldenes Kreuz, dessen silberne Fassung abgetrennt und in Kiste XVI gesteckt hatte. Weiter wird eine goldene Luna genannt, die man von einer silbernen Monstranz entfernt hatte, die in Kiste II lag. Von einer Mitra hatte man mehr als 10 Lot Perlen abgenommen, dazu besondere Steine, sowie deren Fassungen.

Zur selben Zeit traf im Kloster das von Kurfürst Max IV. Joseph und dem von Minister Montgelas unterzeichnete Aufhebungsdekret vom 13.Juli 1803 ein. Es beginnt mit der Feststellung, daß das Vermögen des Klosters Michelsberg von nun an als zum fürstlichen Kammergut gehörend betrachtet wird und als solches verwaltet wird. In dem Dekret des Kurfürsten wird wiederholt, daß Mobilien und Immobilien, Kostbarkeiten wie Silber, Grundstücke, Gebäude u.a. auf dem Weg der Versteigerung meistbietend zu verkaufen sind und daß bei laufenden Pachtverträgen deren Ende abzuwarten ist.

Kloster Banz und die Säkularisation

Am 30. November 1802, einen Tag nach dem Übergang Bambergs an das Kurfürstentum Bayern, zogen die Kommissare in drei Wellen in Banz ein.

Vereidigung des Abtes auf den neuen Landesherren.

Erstellung des Kassenstandes, Beschlagnahmung der vorhandenen Kassen, Versiegelung des Klosterarchivs, Sichtung der Wertgegenstände, Beschlagnahme der besonderen Stücke, darunter auch die Versiegelung der Weinfässer. Auslieferung eines Verzeichnisses der vorhandenen Sammlungen und der Bibliothek sowie des Naturalienkabinetts.

Verbot etwas zu veräußern

9. April Sonderkommission hebt die Selbstverwaltung des Klosters auf.

5. Mai Verkündigung der bevorstehenden Auflösung des Klosters. Anfang Mai begann der Ausverkauf. In Versteigerungen wurde so ziemlich alles, Bewegliches und Unbewegliches, verkauft. Die Mönche mußten der Zerschlagung ihres Klosters beiwohnen.

25. Juli Beendigung der Klosterökonomie. Pater Ildephons schreibt: Das Kloster glich einer Krambude oder dem Tempel im Evangelium.
Die Gegenstände kamen vor Ort unter den Hammer, oder wurden verpackt und abtransportiert. Was alles versteigert wurde, entzieht sich der Kenntnis. Auch keine Angaben über den Erlös.

Notiz über den Verkauf Banzischer Mobilien vom 19. Juni 1803, über 7000 fl. rh. an die Churfürstliche Central Kasse eingeschickt.

Die beweglichen Gegenstände der Amtshöfe : Buch am Forst und Gleusdorf wurden entweder am Ort versteigert oder nach Banz gebracht und dort versteigert. Die Auktionen zogen sich über einen langen Zeitraum hin. Dem Abt wurden bei seiner Pensionierung zwei Kutschen zugesagt. Als Entschädigung bekam er statt der zwei Kutschen 120 Simmer Hafer

Kirchenschäden: Was nicht für den Gottesdienst nötig war, wurde verkauft, z.B. zwei von den drei vorhandenen Orgeln.
Eine der letzten Aktionen im Zuge der Liquidierung von Sachwerten, war die Zerschlagung der zwei größten Glocken. Alle Bemühungen konnten den Verkauf nicht verhindern. Am 24.2.18o7 wurden die beiden Glocken zerschlagen und abtransportiert. Käufer war ein Frankfurter Handelsbürger.

Verkauf von Realitäten: Auch die Grundstücke wurden verkauft, Höfe, Felder und Wiesen.

Aufzeichnungen vom 8.August 1803: 8 Höfe, 20 Pachthöfe, 815 ½ Morgen Felder, 614 Wiesen, 17 Teiche, 6 Fischwasser, 5 Schäfereien, 9 M Weinberge, 2 Steinbrüche, 3 Thon-Gruben, 3440 als Waldungen.

Der Großteil der Klostergebäude und die Waldungen blieben zunächst von einer Versteigerung verschont.

Gewinn des Staates: ist nicht nachzuvollziehen, da es keine Endabrechnung gibt. Im Vorfeld war das Vermögen der Abtei eingeschätzt worden. Schatt schreibt, daß Schneidawind dieses angegeben hatte mit nur drey Prozent angeschlagen, eine Million sechs mal hundert und drey und sechzig tausend Gulden. Die Totaleinnahmen des Klosters hatte er in seinem Vertrag mit jährlich 58.452 fl. 31 13/16 Xr berechnet. Dem Kurfürsten würde ein Reinertrag von :

32.118 fl. 44/8o Xr. Pro Jahr bleiben …..

Die Höhe der Erträge muß in jedem Fall sehr beachtlich gewesen sein. Die Berechnung von Schneidawind ist ein Beweis, wie kapitalkräftig das Kloster gewesen ist und welche Wirtschaftskraft es besessen hat.

Was außer der Versteigerung verblieb:

Besonders wertvolle Gegenstände wurden eingeschickt und wurden einer anderen Bestimmung zugeführt. Am 6.Mai 1803 wurden mit dem Münzkabinett und den Geldern aus der Abteikasse die 5 wertvollsten Posten: eine Monstranz, ein Kelch, 2 Messkännchen, dazugehörige Teller und ein vergoldetes Kreuz nach Bamberg eingesandt. Die Monstranz, der Stolz des Klosters: ungefähr zwey Schuh hoch, ganz mit getriebener Arbeit, durchaus mit Schmarachten, Diamanten und arabischen Steinen nebst daran befindlichen großen Trauben mit einem darauf befindlichen Kreuz und dem Auge Gottes mit Diamanten nach Angabe von Werthe zu 4o.ooo fl. Dem Gewicht nach gegen 8 Pfund oder etwas darüber geschätzt. Dieses Prachtstück wurde Ende August in Bamberg versteigert, zusammen mit den übrigen Schätzen. Das Abbleiben unbekannt. Das Naturalienkabinett kam nach Bamberg, wurde auch mit dem Langheimer dort vereinigt. Die physikalischen Geräte wurden mit den Langheimern zusammen ins Lyzeum gebracht. 2 große Globen – ein Himmel- und ein Erdglobus – kamen ebenso nach Bamberg (einer wurde unterwegs durch Hagel zerstört).

Die Münzsammlung:

1.004 Stück aus Gold, 56 Silberne vergoldet, 1.585 Stück aus Metall, wurden nach München gebracht, heute beträchtlicher Teil der staatlichen Münzsammlung.

Bibliothek:

Von vielen Gelehrten gerühmt. Um die Jahrhundertwende:

18.000 – 19.000 Bücher, 8.047 Titel, worunter sich nur 34 Codices Manuscripti befanden. Sie wurden verpackt nach Bamberg gebracht, wo sie in die Kurfürstliche Bibliothek kommen sollten. Unklar ist wie viele dort angekommen sind.. Die Bibliotheksschränke und das Banzer Chorgestühl mit reichen Einlegearbeiten verziert und mit vergoldeten und bronzenen Schmuckwerk versehen, kamen in die Kurfürstliche Bibliothek. Als zu groß für die Räume, standen sie in den Gängen und wurden vermutlich herrenlos nach und nach gestohlen.

Brief vom 26. April 1803 an die Kurfürstliche Spezialkommission:
Das Kloster ist schuldenfrei, nennt einen Kirchenschatz im Werte von 200.000 fl. Sein Eigen, einen geringen Personalstand habe, der Pensionsansprüche erheben könne und daß die Felder Wiesen und Höfe gute Summen abwerfen würden. Der Abt: daß wohl kein Kloster in Franken besser dastehe und dies vom Kurfürsten bei der Bewilligung der Pensionen berücksichtigt werden solle.

Das Ende des Klosters Langheim

Im Säkularisationsjahr stand das Kloster Langheim innerlich gefestigt da, äußerlich jedoch in einem teilweise desolaten Zustend.
Ein Großbrand zerstörte vom 6. Auf 7. Mai 1802 die Klausurbauten. Die größere Bibliothek mit etwa 15.000 Bänden verbrannte. Die untere Bibliothek mit 6.265 Büchern wurde gerettet. Langheim hatte unter den Prälatenklöstern des Hochstifts den größten Besitz.

In Form der Erbzinsleihe hatte Langheim rund 1.700 Höfe, Mühlen und Tropfhäuser vergeben Dazu 16.893 Tagwerk Feld, 3.553 Morgen Gärten und Wiesen, 4.95o Acker Wald, 3o Tagwerk Fischteiche; all das verteilte sich auf ca. 230 Ortschaften. 3.421 Haushalte waren dem Kloster Zinspflichtig. Hinzu kamen die 34 Höfe, 4 Mühlen, 3 Ziegeleien, 4 Brauereien, 6 Schäfereien, 27 Häuser und die umfangreichen Flächen, die Langheim in Eigenregie durch Lohn- und Fronarbeiter, oder durch Pächter bewirtschaftete: 2.322 Tagwerk Feld, 5.437 Morgen Wald, 1.542 Wiesen, ferner Hutweiden, Teiche, Hopfengärten. In 20 Ortschaften standen große Scheunen , um den Ertrag der Eigenwirtschaft, Zehnten und den Ertrag und die Abgaben der Zinspflichtigen aufzunehmen.

Im April 1803 ermittelte die Landesdirektion Bamberg die Einkünfte des Klosters. Demnach erbrachten die grundherrlichen Abgaben in zehnjährlichem Durchschnitt 39.226 Gulden, 10 1/8 Kreuzer, wobei auf die Außenämter Kulmbach, Tambach, Scheßlitz, Giechkröttenbach und Haßfurt nur rund ein Drittel entfiel. Die bei weitem größte Verwaltungseinheit bildete das Amt Langheim. Den Einnahmen standen 14.214 Gulden, 38 ¼ Kreuzer an Ausgaben gegenüber.

Durch seine Eigenwirtschaft erzielte Langheim weit mehr, als die Grundherrschaften, nämlich 59.928 Gulden 29 ½ Kreuzer. Das gegen Zins verliehene Kapital des Klosters wurde mit 88.946 Gulden 37 Kreuzer beziffert, was jährlich 4.202 Gulden 39 5/8 Kreuzer an Zinsen einbrachte. Alles zusammen-genommen ergab sich so ein durchschnittliches Jahreseinkommen von 103.357 Gulden 18 ¼ Kreuzer (dieser Betrag werde sich in der Zeitfolge ungleich mehr vergrößern). Der Mittelwert bei den Ausgaben betrug 95.749 Gulden 36 ¼ Kreuzer. Der jährliche Überschuß folglich 7.607 Gulden 42 ½ Kreuzer.

Am 24.Juni 1803 Aufhebung des Klosters:

Bibliothek: Die untere Bibliothek hatte den Klosterbrand überstanden. Sie wurde 1803 nach Bamberg verbracht und wie die Bibliotheken der anderen Klöster in der Nagelkapelle des Domes gelagert. Nach Banz bildeten die Bücher von Langheim die zweitgrößte Gruppe. Die Naturaliensammlung wurde dem Kurfürstlichen Natu-ralienkabinett eingegliedert. Die namhafte Sammlung von Banz bildete zusammen mit den Stücken der aufgehobenen Universität Bamberg den Grundstock für diese neue Einrichtung. Bedeutsamer war die Sammlung physikalischer Instrumente, sie wurde der Universität zugefügt. Die in den aufgelösten Klöstern vorhandenen altdeutschen Gemälde, Bände mit alten Kupferstichen, Holzschnitten und Zeichnungen wurden gesammelt:

Aus Langheim 21 Bilder, die meisten wurden versteigert. Die physikalischen Instrumente gelangten ins Lyceum. Am 25. April 1803 Versteigerungskommission in Langheim. Zwischen dem 17. Und 26. Mai an meistbietende: Vieh, Kutschen, Möbel, Wein, Bier, Handwerkzeuge gegen Barzahlung

18.7. bis 18.8.1803 weitere Versteigerungen.

Langheim soll in ein Dorf umgeformt werden: aus den Äckern und Wiesen rund um das Kloster, Bildung von 9 Gutshöfen. Als Bauernhöfe sollten Beamtenhäuser südlich und nördlich des Klosters dienen, ebenso der Ökonomiehof und das Schlachthaus innerhalb des Klosters. Im Juni 1803 Verkauf des Brauhauses, der Ochsenmühle, der Schmiede, der Schreinerei und Wagnerei, das Backhaus, die Wassermühle, alles inklusive der Einrichtung. Den Konventsbau verkaufte das Lichtenfelser Rentamt 1811, nachdem es ihn in 5 Abteilungen parzelliert hatte, als Wohnungen. Klostergebäude wurden z.T. abgerissen. 18o3 einen um 1735 fertiggestellten Repräsentationsbau, 1804 die Klosterkirche. 1826 Abtragung eines großen Teiles der alten Abtei, ein Teil des Konventshauses, einige Fensterachsen des Sekretariats. In den Folgejahren verschwanden: die Klostermauer, die 2 Tore, die Orangerie, nach 1857 30 bis 40 Türen und Fenster. Einrichtungen der Abtsräume gehörten Großteils dem Kloster und fielen damit an den Staat.

Versteigerungen im Kloster vom 17. Bis 26. Mai 1803 gegen Höchstgebot und Barzahlung:

17.5. Horn-Vieh: Ochsen, Kühe, Kälber und Schweine

18.5. Pferde, Chaisen, Sättel und Pferdegeschirr

18.5. Versteigerung der 10 Chaisen und 5 Schlitten, zusammen 470 Gulden 50 Kreuzer rh.

20.5. Spiegel, Uhren, Bilder, Sessel, verschiedene Schreinerey an Tischen, Komods, Tresure

23.5. Wein, Bier und Fässer

24.5. Porzellain, Zinn, Kupfer, Messing und Glockenspeiße

26.5. verschiedene Handwerkzeuge für Schreiner, Schlosser, Schmiede und Wagner

Ablieferung des Langheimer Geldvorrats:

5 Mai 1803: 3 Kisten voller Münzrollen an die geistliche Zentralkasse = 24.000 Gulden rh.In dieser Zeit bestand die Abtei noch.

Wie in einem Brief angekündigt wurde, machte dieser Geldtransport nur den Anfang: “Sobald das Silber von Tambach, 14 Heiligen, Kröttendorf, Trieb in Langheim angelangt ist, wird dies mit den vorzüglichen Kirchenornamenten und den Kapitalurkunden (d.h. den SchuldScheinen der Kreditnehmer) eingeschickt“.

Der Ausverkauf der Zisterne Langheim hat begonnen.

Folgen der Aufhebung:

Joachim Heinrich Jaeck entwarf 1826 ein düsteres Bild von den Säkularisationsfolgen in und um Langheim: Von den einst allseitigen, vortrefflichen Chauseen ist keine Spur mehr zu sehen, die Teiche sind ausgetrocknet, das um diese flatternde, zahlreiche Federvieh verschwunden, die durch vielfache Früchte einst prangenden Felder und Wiesen bieten jetzt nur ein fahles Aussehen gegen die goldene Vorzeit dar, und die meisten einst blos zum Frohn-, Tagelöhners- und Handwerksdienste bestimmten Bewohner der um das Kloster zunächst Dorfgenossen von Mistenfeld, Roht, Kröttendorf und Oberlangheim erscheinen so verkümmert, als müßten sie mit den zahlreichen durchziehenden Bettlern und Landsträunern gemeinsame Sache machen. So übertrieben dieses viel zitierte Urteil klingt, es wird im Wesentlichen durch amtliche Quellen bestätigt. In den Dörfern um Langheim, für die mit der Abtei der wesentliche Arbeitgeber zugrunde ging, kehrte für Jahrzehnte Not ein. Über Oberlangheim etwa, wo Arbeiter für die klösterlichen Baumaßnahmen und Tagelöhner für die langheimische Landwirtschaft gelebt und ihr Auskommen gefunden hatten, schrieb 1851 der Uetzinger Pfarrer und der Gemeindevorsteher:
„Daßdie Gemeinde Oberlangheim eine der ärmsten und bedürftigsten des Landgerichtsbezirkes Lichtenfels ist und seit der Aufhebung des Klosters Langheim, wo die Bewohner von Oberlangheim Arbeit und Brod fanden, jährlich mit konskribirten Armen überlastet ist, ist bekannt.“

Die Klöster der Bettelorden in Bamberg

Im Jahre 1223 kamen die Franziskaner (Barfüßer) nach Bamberg .1313 Niederlassung an der Schranne. Ende des 14. Jh. bauten sie dort St. Anna als dreischiffige, langgezogene Basilika mit Strebepfeilern, Seitenschiffe vermutlich gewölbt, niedriger Obergaden im Mittelschiff, flache Holzdecke, 1374 neuer Chor).

1279 Karmeliten (Frauenbrüder). 1589 Übernahme des Klosters St. Theodor am Kaulberg

1310 Dominikaner (Prediger) im Sand. Im 15. Jh. Kirche und Kloster neu gebaut.
Alle drei wurden durch die Säkularisation aufgehoben. Das 1806 aufgehobene Franziskaner-Kloster wird Amtsgebäude. Die Kirche (mit dem berühmten „Bamberger Altar“)wird 1811 abgebrochen .

1341 Klarissen am Zinkenwörth (heute Schillerplatz).Das Kloster bestand bis 1803.

1355 Dominikanerinnen zum Hl. Grab gestiftet. Es wurde aufgehoben und 1806 von der letzten Nonne geräumt. Die Gebäude wurden 1874 weitgehend abgebrochen, die Kirche blieb jedoch erhalten, ebenso wie das Beichtvaterhäuschen. Seit 1926 neuer Konvent.

1619 kam der Kapuzinerorden nach Bamberg Sie bauten auf dem Gebiet des heutigen Claviusgymnasiums und der Martinsschule Kirche und Kloster.1879 wurden Kirche und Kloster abgerissen.

Bestandsaufnahme der Bamberger Glocken

1777 werden die 90 Glocken der Bamberger Kirchen und Kapellen in Word und Bild festgehalten in einem Lusus Campanularum

Verzeichnis der Glocken der aufgelösten Klöster und Stifte:

Um eine Übersicht über die Glocken der aufgelösten Stifte und Klöster zu gewinnen, ließ der Landeskommissar die Glocken vom Dom und St. Michael, der Stephanskirche, St. Jakob, der Franziskanerkirche beschreiben nach Größe, Dichte, Metallgehalt, Gewicht und Name aufzeichnen. Die nicht verkauften von Dom und St. Stephan wurden in der Liste gekennzeichnet.

1807 wurden aus dem Dom verkauft: die Kapitelsglocke, die Vigil- und die Katecheseglockesowie die Johannes und die Pemperlesglocke, von St. Stephan. Die Obere Pfarre tauschte ihre Annenglocke gegen die Kunigundenglocke aus St. Stephan ein. St. Michael behielt seine Glocken.

Glockenversteigerung 24.9.1805:

Die Kurfürstliche Versteigerungskommission ließ alle entbehrlichen Glocken versteigern.

Am 7.2.1806 neuer Termin: angegeben nur das Gewicht der Glocken.

Michelsberg; 167 Zentner, St. Jakob 80 Zentner 60 Pfund, St. Stephan 61 Zentner 30 Pfund,
St. Jakob 80 Zentner, Dom 32 Zentner, Heilig Grab 1 Zentner 80 Pfund, Karmeliten 23 Zentner 90 Pfund, Provinzial-Bauamt 3 Zentner 11 Pfund, Banz 106 Zentner 56 Pfund, 14- Heiligen 74 Zentner 75 Pfund
Einnahme: 6.580 fl.39 5/8 Jr.

Die Säkularisation der Klosterausstattungen:

Das Kollegiatsstift St. Stephan: Die Kirchengerätschaften mit denen aus der Johanneskapelle für 1.630 fl. 37 ½ Kronen verkauft (Aufzählung…)

Kollegiatsstift St. Jakob 1.6.1803 aufgehoben: Die Küchengerätschaften für insgesamt 1.067 fl.2o 1/4 Kr. versteigert, am 22..5. 1805.(Aufzählung….).
9 ausgewählte Gemälde wurden nicht versteigert, sondern ihre Maße wurden an den Generaldirektor Mannlich in München geschickt. 2 große Bilder „Bamberger Dom“ und „Dom von Speier“, Tafelbild Geburt Christi, Anbetung der 3 Könige, Flucht nach Ägypten, Heimsuchung, Krönung Mariä, Himmelfahrt Mariä, Maria auf der Stiege.

Bildhauerarbeiten versteigert: Pastor bonus, Johannes Evangelist, Mariä Empfängnis, Christus im Grab mit Gruft und Sarg, 3 große Kruzifixbilder, 13 andere Kruzifixe, 4 Engel, Lamm Gottes.

Aus dem Kapitelhaus: 6 verschiedene alte Porträts und Bilder, eines ober der Kapitelstür und 3 alte Porträts.

1805 sollte St. Jakob versteigert werden. Am 2.10.1805 wurde sie Aufgrund der Eingaben an den Kurfürsten der Bürgerschaft mit den Glocken vom Michelsberg und Zubehör gegen 2.400 fl. überlassen.

Das Kollegiatsstift zu unserer Lieben Frau und St. Gangolf:

Nach Aufhebung des Klosterstifts dient die Kirche weiter dem Pfarrgottesdienst. Die Ausstattung blieb weitgehend unangetastet, außer dem Kirchensilber.

Das Benediktinerkloster St. Michael:

Die bewegliche Ausstattung aus Konvent und Kirche wurde abgeliefert oder vor Ort versteigert. Aus verkauften Artikeln des Klosters wurden 25.199 fl. 57 ½ Kr. gelöst.

Die Propstei St. Getreu: Aufzählung der reichen Ausstattung: versteigert

Das Franziskanerkloster zu unsrer lieben Frau und St. Anna:

Reiche Ausstattung. Aufzählung; 5 Tafelbilder heute im Bayer. Nationalmuseum !

Das Klarissenkloster St. Klara: Versteigerung von Kirchengut 3,414 fl. 16 Kr. rh.

Das Karmelitenkloster zu unserer Lieben Frau und St. Theodor:

Äußerst reiche Kirchenausstattung, reiche Gemäldesammlung heute z.T. im Nationalmuseum in München. Für Schätzung aller Gegenstände keine Zeit, wegen erfolgter Einquartierung französ. Truppen.

Das Dominikanerkloster zu unserer lieben Frau und St. Christoph: Viele Gemälde, reiche Kirchenausstattung.

Dominikanerinnen zu Hl. Grab: Das Kirchensilber wurde sofort eingezogen. Versteigerung aller Gegenstände

Das Kapuzinerkloster St. Heinrich und St. Kunigunde: Zunächst Aussterbekloster. Alle Gemälde mit den übrigen Mobilien versteigert oder an das Rentamt geliefert.

Die Säkularisierung der Stifts- und Klosterschätze

Die Anzahl der in den Stiften und Klöstern vorhandenen Silbergerätschaften war sehr unterschiedlich z.B. die Kelche:

Der Dom: 41 Kelche
Kloster Banz: 18 Kelche, einer war aus purem Gold
Bamberger Franziskaner: 17 Kelche
Dominikaner: 14 Kelche
Klarissen: 5 Kelche
Dominikaner: 2 Monstranzen, dazu 2 Monstränzlein
Langheimer Zisterzienzer: 1 große Monstranz (5 ½ kg) und eine kleine die 7 Mark und 12 Lot wog.
14 Heiligen: 2 Monstranzen (geh. zu Langheim)
Kapelle des Klosterhofs zu Kulmbach: 1 Monstranz

Andere Gerätschaften wie Meßkännchengarnituren, Ziborien, Leuchter und Ampeln in ausreichender Menge. Altargeräte aus purem Gold nur im Dom und Banz.

Im Dom: die Schatzstücke von Heinrich II., oder die man für Schenkungen hielt, sowie das große goldene Kreuz und ein Kelch mit Messkännchengarnitur.

Kloster Banz übertraf den Dom mit der Anzahl an goldenem Altargerät (wegen des hohen Wertes in der Abteikasse verwahrt).

Es waren: eine zweieinhalb Schuh (ca. 75 cm) hohe Monstranz (Goldgewicht 1.460 3/32 Gramm) (das Gold am Domkreuz nur 1.279 3/3 Gran). Besonders prächtig, mit getriebener Arbeit, durchaus mit Schmarachten, Diamanten, arabischen Steinen 8 Trauben, dem Auge Gottes, darauf stehendem Kreuz mit Diamanten, Wert: 40.ooo Gulden.

Ein mit Steinen und Emalie besetzter Kelch und eine Messkännchengarnitur

Umgang mit dem eingelieferten Silber:

Beschluß des Kurfürsten Max IV. Joseph: Das von den bambergischen Stiften und Klöstern eingelieferte Gold und Silber zum Vermünzen nach München zu bringen.
Alle bedeutenden Gegenstände waren am 23. Juni in Einzelteile zerlegt, die Edelsteine waren abgenommen.

Bericht eines Mönches: Das Zusammenschlagen der Monstranzen, Kelche, Leuchter, Cruzifixen geht unaufhörlich fort, alle Perlen und Edelsteine werden von Heiligtümern getrennt Am Heinrichs und Kunigundenfest .konnte man die Häupter nicht ausstellen, weil ihre Kostbaren Einfassungen und Zierden beraubt sind

Ein Reliquiar haben die Bamberger Bürger vor der Zerstörung bewahrt.: den Hl. Nagel, in seiner spätgotischen Fassung, sie bezahlten den Gegenwert für das Silber und die Edelsteine.

Das Edelmetall-Gewicht der eingelieferten Gegenstände:

Wert der Edelsteine und der Perlen des Bamberger Domkreuzes = 2.287 Gulden

Schätzpreis für den Inhalt der Kisten I und II = 14.380 fl..

Das Gesamtgewicht aller Gegenstände in den Kisten I-XVI betrug 4.812 Kronen an Gold und Silber und 3.991 Mark I Lot und I Quind Silber. Nach dem Schätzen wurde alles in 16 Holzkisten gepackt. Sie sollten nach Würzburg gebracht werden und mit dem Würzburger Silber nach München. Dies war aber schon in München und die Edelsteine längst veräußert. Der Markt in Würzburg und .München war gesättigt. Der Inhalt der 16 Kisten wurde in Bamberg versteigert. Am 31. August 1803 wurden dafür 101.338 fl. 15 Kr. rh. In die fürstliche Zentralbank einbezahlt. Eine verhältnismäßig kleine Summe. Nur der Materialwert, nicht der Kurswert wurde in Betracht gezogen.

Die nach München abgelieferten Objekte aus dem Domschatz:

Die kostbarsten Objekte aus dem Domschatz sind ausgesondert worden und im September 1803 in einer großen Kiste III mit dem Zusatz CMB (d.i. Capitulum maius, das Hohe Domkapitel Bamberg) an das Churfürstliche Geheime Ministerialdepartment nach München abgesandt. Bei der Königlich Preußischen Zollstation Baiersdorf wurden 3 Zentner Silber und Gold angegeben. Die Zollgebühren hatte die Bamberger Domkustorei zu zahlen.

In der Kiste die bedeutensten Objekte des Schatzes:

Vor allem die goldgestickten Gewänder, die man in Bamberg mit den Namen von Hch. II. und Kunigunde verband.

Das Bamberger Rationale = bischöflicher Schulterschmuck auf einer spätgotischen Glockenkasel

Weiter in der Kiste hervorragende Goldschmiedearbeiten wie das Heinrichs Portatile = durch Umschrift als Stiftung Hch. II. ausgewiesen.

Die Kopfreliquiare des Kaiserpaares, sowie 5 hochmittelalterliche Handschriftrn, die nicht wegen ihrer Miniaturen, sondern wegen ihrer goldenen, kostbaren z T. mit Edelsteinen und Perlen besetzten Einbände nach München gebracht wurden

Eine Altargarnitur, Anfang des 17. Jh., Geschenk des Herzogs von Modena, aus Gold gefertigt, mit Rubinen und Smaragden besetzt, mit 2 Leuchtern ebenso kostbar.

Ausgesucht hatte man goldene Gegenstände, die z.T., reichen Edelsteinschmuck trugen und in gutem Zustand waren.

Liturgische Geräte aus Gold waren nicht darunter, die hat es im Bamberger Dom gegeben. Man hat vor allem Wert auf Stiftungen Kaiser Hch. II. gelegt.

Vom Einband der Apokalypse wurde nur die große Achatplatte der Vorderseite des Einbandes abgesandt, das goldene Evangeliar heute in der Staatsbibliothek. Die Kronen des Kaiserpaares, das Heinrichs-Portatile, die Achatplatte, die Altargarnitur des Herzogs von Modena, seit 1803 in der Reichen Kapelle der Münchner Residenz.

Vier der hochmittelalterlichen Gewänder bis 1851 in München, darunter der Sternenmantel Hch.II.

Die Überreste der Bamberger Stifts- und Klosterschätze:

Die Silbergruppe des Hl. Georg zu Pferd fiel der Säkularisation zum Opfer. Die Ostensorien verloren ihren Gold, Silber und Edelsteinschmuck, 4 Reliquienbehälter ihrer Silberappliken beraubt. Der Kunigundenarm und sein Postament aus St. Stephan

Inhaltsverzeichnis der 16 Kisten:

Kiste I : Steine, Gold, Silber und andere Pretiosen

Kiste II: die von allen Institutionen angelieferten Monstranzen

Kiste.III:Das.Domkapitel.besaß.das.meiste Kirchensilber. Es wurde in die Kisten III-VII verpackt.

Kiste VIII-IX: Kloster Michelsberg folgte von der Bestandsmenge her dem Dom. Für sein Silber noch 2 Kisten benötigt (das Rattelsdorfer Tafelsilber eingeschlossen)

Kiste X: für das Silber der Karmelitenkirche

Kiste XI : Dominikaner eine Kiste

Kiste XV: Kloster Banz eine Kiste

Kiste XII: zusammen für die Bamberger und Forchheimer Franziskaner

Kiste XIV: Bamberger Klarenkloster und Kronacher Franziskaner zusammen 1 Kiste

Kiste XIII-XVI: Kirchensilber aus meheren Institutionen

Kiste XIII: Silber von den Stiften St. Stephan, St. Jakob und St. Gangolf sowie Kloster Heilig Grab und weiteres Silber von den Dominikanern

Kiste XVI: neben dem Langheimer Silber, Reste des Domschatzes und von St. Michael, von St. Stephan von Banz und von St. Klara

Kiste XVI: Objekte deren Absendung erst später in die Wege geleitet wurde.

Das Materialgewicht des Goldes bzw. des Silbers:

Kiste I – XVI: 4.812 Kronen Gold und 3.991 Mark ein Lot und 2 Quint Silber.

Kiste I : Wert der Pretiosen und der nicht zerlegten Monstranzen

In Kiste II : 14.380 Gulden

Erlös aus dem Gold-, Silber und Pretiosenverkauf:

Versteigerungserlös: 101.338 fl. 15 Xr. rheinisch.
Angesichts der Vielzahl der Objekte kein allzu großer Betrag. Nur zu Schätzpreisen versteigert..

Das Heinrichs-Portatile:

Ein Tragaltar Hch. II. eine kostbare Arbeit mit Gold, Edelsteinen und Perlen verziert. Die Stifterschrift umzieht einen großen Bergkristall, die das Portatile als Geschenk des Kaisers ausweist. Es wurde einige Male verändert, im 13 Jh. Durch Einsetzen des Bergkristalls. Ob der große Kreuzpartikel zu dieser Zeit noch in der kreuzförmigen Ausbuchtung lag, ist unbekannt. Auch der Reliquienbestand wurde verändert, z.B. vom Rost des Hl. Laurentius, oder die Sebastiansreliquie, dafür legte man andere hinein. 1726 neue Fassung für die Edelsteine und eine durchgreifende Restaurierung,

Perikopenbuch Hch. II.: (zum Weltkulturerbe erklärt)

Es gehörte zu des größten Schätzen des Domes mit 5 weiteren ottonischen Prachthandschriften.Wegen ihrer kostbaren, mit Edelsteinen und Perlen besetzten Einbände im Domschatz verwahrt. So kostbar, daß sie 1553 von der Brandschatzung des Markgrafen Albrecht Alci-biades von Brandenburg verschont wurde.1585 Reparatur durch einen Goldschmied. Bis dahin Aufbewahrung in einem mit Gold, Perlen u. Edelsteinen geschmückten Kasten. Jetzt mit einem Einband versehen mit Schmuckteilen des Buchkastens. 1726 erhielt es die heutige Form. Es wurde im August 1803 auseinandergenommen u. seine Einzelteile in Bamberg versteigert.

Das Gertrudenkreuz:

Dieses Kreuz gehört zu den Gegenständen des Bamberger Domschatzes, die 1803 auseinandergenommen wurden und damit als verloren gelten. In einem Schatzverzeichnis heißt es: Ein Creutz a 1 Schuhe , 4 Zoll lang u. a 11 Zoll breit, desßen oberer Theil von bestem Gold zu 165 ½ Cronen schwehr u. die hintere- u. Nebenseithen aber 2 Markt, 8 Loth, 1 Quint an Silber austragen, womit sich der Hl. Kayser Henricus mit der Hl. Cunigunde vermählet hat.

Eine Besonderheit: eine römische Geldmünze in das Kreuz eingelasen.: 2 ½ Cronen schwer, welche auf einer Seithen vorstellet die Brustbildnus des Kaysers Vespasiani, mit einem Lorbeer-Cranz gecrönt, nebst dieser Umschrift: Vespasianus Aug. Imp. Caesar. Auf der anderen Seithen aber einen Ochsen mit dieser Überschrifft Cos. VII….Die Reliquien: 5 Partikel eines Fingers der Hl.Gertrud in einem Kristallfläschchen verwahrt, in das Kreuz integriert war. 1803 wurde das Kreuz auseinandergenommen, das Gold in Kicte I, das Silber der Rückseite u. der Schmalseiten in Kiste III verpackt. Die Münze wurde zurückbehalten und aufbewahret. Ob sie nach München gekommen ist , ist nicht mehr festzustellen.

Die Cistula der Hl. Kunigunde:

Nicht alle Schatzstücke die man in Bamberg. für Stiftungen des Kaiserpaares hielt überdauerten die Säkularisation. Auch die sogen. Cistula S(ancta) Kunegundis wurde 1803 in Einzelteile zerlegt und versteigert. Außenseiten mit Elfenbeinreliefs mit Themen aus der antiken Mythologie. Nach byzantinischen Vorbildern mit Edelsteinen besetzte Schmuckleisten

Die beiden Kelche der Brüder Mulzer:

Wie auch andere Priester schafften sich die beiden Brüder eigene Kelche an. Sie widersetzten sich ihr Eigentum der Staatl. Komission zu geben. Die Kommission nahm dafür zwei Kelche von den 6 Kelchen, die man dem Stift bis zur Auflösung belassen hatte. Später half dieser Widerstand nichts mehr. Sie kauften ihre Kelche zum Materialwert noch einmal. Sie schenkten sie vor ihrem Tod der Marianischen Sodalität.
Monstranz: 1803 besaß das Bbg. Karmelitenkloster mindestens zwei Monstranzen. Die größere. mit einem Gewicht von 17 Mark mußte sofort abgegeben werden. sie wurde Ende August versteigert. Die kleinere verblieb zunächst dem noch nicht aufgelösten Kloster. Sie wurde erst im März 18o9 versteigert, an bürgerliche Handelsleute und Juden. Sie war von Silber, vergoldet und mit Silber verziert, mit silbernen Figuren besetzt, die 7 Mark u. 2 Qint wog, heute in Röbersdorf. Vom übrigen Kirchensilber der Karmeliten ist nichts mehr aufgetaucht Die Michelsberger Kunigundenkrone: eine kleine Krone. Galt als Festtagskrone der Hl. Kunigunde. 1803 dem Kreuz die Edelsteine und Perlen der Vorderseite genommen.

Paramente und textile Ausstattung der aufgelösten Stifte und Klöster:

Eine vollständige Übersicht über den Bestand aller Kirchen und Klöster kann nicht gegeben werden. Betrachtet man die Paramentenbestände Bamberger Kirchen, Dominikaner, Franziskaner, Klarissen, Michelsberg, St.Gangolf, St. Stephan, St. Martin in Forchheim, Kloster Langheim, Banz, so wird die vielfältige und reichhaltige Ausstattung mit wertvollen Textilien deutlich. Der materielle Wert lag nur geringfügig unter dem der Monstranzen, Kelche und Ostensorien! Sammelstelle aller Textilien war die Domschatzkammer die bald nicht mehr ausreichte, daher wurde auch vor Ort verkauft gegen Schätzpreis (4.226 fl. 35 Kr.).

Verkauf erfolgte während des ganzen Jahres 1804/5 hindurch. Wie die ungeheure Menge an Paramenten und anderen Kirchengeräten aus den Klöstern und Kirchen zu handhaben war, ist schwer vorstellbar, ebenso welche Stimmung sich in diesen Jahren unter der Bevölkerung breitgemacht hat. Kostbare Paramente sonst nur im sakralen Dienst verwende, wurden von nun an, an jedermann verschleudert.

Wikipedia Matthias Kabel _Krone_Heinrich_II_1270

 

„Heinrichskrone“: Sie wurde nicht zu Heinrichszeiten geschaffen, sondern erst gegen 1280 als Attribut für das Büstenrequiar des Kaisers. Zur Zeit der Säkularisation glaubte man an das kaiserliche Geschenk und hat sie deshalb nach München verschleppt. Sie gilt als eine der schönsten Kronen des Mittelalters.

„Kronreif der Hl. Kunigunde“: Sie ist keine Stiftung der Kaiserin. Es war eine Votivkrone, die der Bamberger Bischof Gunther (+ 1065) dem Domkapitel geschenkt hatte. In Jahr 1201, nach der Öffnung ihres Grabes, legte man ihr Haupt getrennt von ihren Gebeinen in ein Kopfreliquiar. Dafür benötigte man ein kaiserliches Attribut in Form einer Krone. Dafür nahm man die umgearbeitete Votivkrone.

„Die jüngere Krone der Kaiserin“: Sie hatte die gleiche Funktion wie die Heinrichskrone, sie war Attribut des Kopfreliquiars der Kaiserin. Alle drei Kronen kamen 1803 nach München, weil man sie für Stiftungen des Kaiserpaares hielt.

„Heinrichs-Portatile : .Durch eingravierte lateinische Inschrift auf seiner Oberseite wird Heinrich ausdrücklich als Stifter genannt. Auf dem Silberblech der Unterseite sind die Reliquien genannt, die in dem Behältnis eingeschlossen waren und wozu es gedient hat: es war ein Tragaltärchen, das bei der Messe auf nicht geweihten Altären aufgesellt wurde, das man bei einerReise mitführen konnte. Das Altärchen war außerordentlich kostbar. Innen ein Eichenholzkern mit Goldblech verkleidet, mit Golddrahtarkaden und –filigran, sowie mit Perlen und Edelsteinen verziert.

„Das Kreuz des Herzogs von Modena“: Eine Altargarnitur, die aus einem Kreuz und zwei Leuchtern bestand (frühes 17. Jh.). Die verwendeten Materialien: Gold, Silber, Bergkristall, Rubine, Smaragde. Sicher kam sie wegen ihrer äußerst kostbaren Materialien 1803 nach München.

Die 5 Codices, die bis 1803 einen geschlossenen Bestand des Bamberger Domschatzes bildeten. Sie wurden wegen ihrer kostbaren Einbände in der Schatzkammer aufbewahrt. Clm 4451 ist das älteste Evangeliar mit goldenem Einband, es stammt noch aus dem 10. Jh.

In der Mitte ein Elfenbeinrelief mit der Taufe Christi im Jordan, umgeben mit zahlreichen Edelsteinen in goldener Fassung, die Zwischenräume mit dichtem Filigran gefüllt.

Die Rückseite des hölzernen Einbandes ist schlicht mit rotem Samt überzogen und mit einem Efenbeinrelief aus der zweiten Hälfte des 10. Jh. geschmückt, das die Verkündigung an Maria und die Geburt Jesu zeigt.

Das Evangeliar Ottos III.: Vorderer Buchdeckel ebenfalls mit vielen Edelsteinen gestaltet in einer regelmäßigen Anordnung in Kreuzform der großen Steine. Das Elfenbeinrelief zeigt den Tod Mariens. Das Sterbelager umstehen die Apostel und Christus, der die Seele Mariens, als kleine Figur dargestellt, trägt und sie zwei von oben herabschwebenden Engeln überreicht.

Evangeliar Clm 4454: Evangeliar aus dem 11. Jh. Vorderdeckel mit kreuzförmiger Anordnung der Edelsteine. Im Schnittpunkt der Kreuzarme ein hochovaler Achat mit einem kleinen eingelassenen Amulettstein markiert. In den 4 Feldern in Gold getriebene Tiere.

Perikopenbuch Hch. II.: Die Vorderseite des Einbandes ziert ein Elfenbeinrelief mit der Kreuzigung Jesu und den Gang der 3 Marien zum Grab. Elfenbeinstreifen mit Blattwerk verziert umrahmen das Ganze. Besonders auffällig in der Umrahmung die Emailleplättchen mit Halbfiguren mit Heiligenschein. Sie stellen Christus und 11 Apostel dar, wie es die griechische Schrift in der Umrahmung besagt. Diese Emmaills sind die Reste einer Krone, auf die sich auch die umlaufende Schrift bezieht: Heinrich II. stiftete noch als König den Codex.

Sakramentar Heinrichs II. : Es trägt einen neueren Einband dessen Entstehung nicht näher einzuordnen ist.

Bamberger Apokalypse: Nicht alle Handschriften der Jahrtausentwende, die 1803 in Bamberg waren, durften ihre alten Einbände behalten. So wurden die Buchdeckel der berühmten Bamberger Apokalypse von St. Stephan, ein Opfer der Säkularisation. Von ihr stammt die Ovale Platte von Chalzedon. Ebenfalls in der Schatzkammer der Münchner Residenz. Der alte Einband trug die Inschrift „….HENRIC ET KVNIOYNT/HAEC TIBI MUNERA PROMVNT“ (Heinrich und Kunigund bringen dir diese Geschenke dar). Durch diese Inschrift ist ausgewiesen, daß das Kaiserpaar wirklich die Schenker waren.

Die Auswahl der nach München gebrachten Gegenstände scheint nicht nach einem bestimmten Prinzip erfolgt zu sein. Der Galeriedirektor Mannlich suchte kostbare, aus Gold gearbeitete Gegenstände aus, die ohne Beziehung zum Kaiserpaar waren, die nur wegen Ihres Wertes

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30. Frankenmedaille 2009 an Christine Stahl

Dienstag, 23. März 2010 | Autor:

Frankenlied

 


 

Presseerklärung Jahreshauptversammlung 2009

Anlass: Diesjährige Verleihung der Frankenmedaille im Rahmen der des Fränkischen Bundes e.V. am Sonntag, den 25. Oktober 2009 im Gasthof Föhrenhof in 90562 Heroldsberg, Laufer Weg 11 (Tel. 0911-51830), Beginn 10.15 Uhr.

Gewürdigt werden die Verdienste der Landtagsabgeordneten von Bündnis 90/Die Grünen und Vizepräsidentin des Bayerischen Landtags, Frau Christine Stahl, um unsere Region Franken.

Nachdem im letzten Jahr Wolfgang Hoderlein als erster die neu geschaffene Auszeichnung, eine „fränkische Verdienstmedaille”, erhalten hat, votierten in diesem Jahr ebenso eindeutig sowohl Landesvorstand und Ältestenrat des Fränkischen Bundes e.V. als auch viele Mitglieder trotz mehrerer Vorschläge für die nachhaltig engagierte Fränkin Christine Stahl.

Die Auszeichnung soll keine Konkurrenz zum „Frankenwürfel” sein, sondern mehr eine notwendige Ergänzung darstellen. Wir denken nicht in Bezirksgrenzen, sondern an die ganze Region Franken mit ihren 4,5 Millionen Einwohnern. Wir schließen absichtlich keine Politiker/innen aus, weil man eben nur durch gerechte und vorausschauende Politik die Interessen unserer Region Franken im europäischen Konsens wirksam vertreten kann.
Gerade wir in Franken erleben permanent, zu welchen Verwerfungen ungerechte Verteilung, Selbstbedienung„ Ignoranz und ein zentralistisch geprägter Führungs-stil in Bayern geführt hat und weiter führt. Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die populistisch vordergründig je nach Großwetterlage mal für mal gegen des legitime Interesse unserer Heimatregion entscheiden, sind uns suspekt und zuwider.

Frau Christine Stahl hat besonders während ihrer langen Tätigkeit als Abgeordnete des Bayerischen Landtages und Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen die notwendigen Weichenstellungen für eine gesunde regionale Entwicklung klar erkannt und analysiert. Es zeichnet sie in besonderer Weise aus, dass sie sich auch bei massivem Gegenwind, etwa von Seiten der ‘einst’ jahrzehntelangen alleinigen staatstragenden Mehrheitsfraktion, in keiner Weise beirren ließ. Die Stärkung des gesunden Regionalbewusstseins innerhalb der Bevölkerung ist unübersehbar und mit ein Verdienst von Frau Stahl.

Joachim Kalb

Was uns verbindet, ist nicht vordergründiger folkloristischer überzogener Patriotismus, sondern das Streben nach eigenständiger basisdemokratisch organisierter regionaler Selbstbestimmung als Gegenpol zur zentralistischen Fern- und Fremdbestimmung. Was vor Ort entschieden werden kann, soll man auch vor Ort entscheiden. Haushalts- und Fördermittel usw. sind gefälligst gerecht zu verteilen. Das ist Grundvoraussetzung.

Zu diesem gesunden Regionalbewusstsein gehört für den Bürgerverein Fränkischer Bund e.V. auch, dass man den Bamberger Domschatz eben auch im Bamberger Dom besichtigen kann. Es ist auch nicht vermittelbar, wenn das Markenzeichen unserer Region, der Frankenrechen, nicht einmal am Tag der Franken offiziell gezeigt werden darf Stattdessen wird per Dekret – wie im Kolonialzeitalter – bestimmt, die Wittelsbacher Rauteninsignien der urfränkischen Nürnberger Burg, der Veste Coburg und der Würzburger Residenz als befohlene Dauerbeflaggung aufzudrängen.

Für den Landesvorstand
Joachim Kalb

90562 Heroldsberg, 25.10.2009, 10.30 Uhr
Pressemitteilung zur Übergabe der Frankenmedaille
(Voranmeldung siehe Pressemitteilung vom 20.10.2009)
Der Vertreter des Landesvorstandes des Fränkischen Bundes e.V. Joachim Kalb (mit Urkunde) übergibt die Frankenmedaille an die Landtagsvizepräsidentin und Landtagsabgeordnete Christine Stahl. Der waschechte Altbayer MdL Dr. Sepp Dürr (mit Frankenwimpel) hielt die Laudatio. Dazwischen Wolfgang Hoderlein (SPD), Träger der Frankenmedaille vom Vorjahr.

Kurzer Bericht über das denkwürdige Ereignis:

Auch die diesjährige Mitgliederversammlung des Fränkischen Bundes e.V. in Heroldsberg begann mit einem Festakt, nämlich der Verleihung der fränkischen Verdienstmedaille (Bild: Galerie). Der leidenschaftlichen Fränkin, Landtags-abgeordnete und Vizepräsidentin des Bayerischen Landtags, Frau Christine Stahl (Bündnis 90/Die Grünen), für die Bayern eben mehr ist als nur Oberbayern und München, wurde in diesem Jahr die Ehre zuteil.

Im Text der Urkunde begründet der Landesvorstand, vertreten durch Joachim Kalb, die diesjährige Wahl: Frau Christine Stahl hat besonders während ihrer langen Tätigkeit als Abgeordnete des Bayerischen Landtages und Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen die notwendigen Weichenstellungen für eine gesunde regionale Entwicklung klar erkannt und analysiert. Es zeichnet sie in besonderer Weise aus, dass sie sich auch bei massivem Gegen-wind, etwa von Seiten der „einst“ jahrzehntelangen alleinigen staatstragenden Mehrheitsfraktion, in keiner Weise beirren ließ. Die Stärkung des gesunden Regionalbewusstseins innerhalb der Bevölkerung ist unübersehbar und mit ein Verdienst von Frau Stahl.

Der „Laudatior“ Dr. Sepp Dürr, Chef der Grünen im Bayerischen Landtag, wurde freundlich von den Franken empfangen, obwohl er kürzlich im Landtagsausschuss die FB-Forderung nach „Rückgabe der Beutekunst“ als einziger als „Schmarrn“ bezeichnete. In der Kontroverse Altbayern Franken habe ihn seine Parteifreundin Christine Stahl zum Nachdenken gebracht. Der rückwärtsgewandte, nicht zukunfts-fähige Zentralismus im Freistaat sei das größte zu lösende Problem in diesem Bundesland!.

In ihrer Dankesrede mahnte Frau Stahl vor allem die Gleichartigkeit der Lebensver-hältnisse in den Städten und Kommunen Bayerns an. Reich für Altbayern, arm für Franken kann nicht sein. Wenn man mit dem Gedanken spiele, eine Region über die Klippe springen zu lassen, solle man bedenken, dass dabei die Gefahr besteht, die Demokratie zu opfern. Sowohl sie als auch die Mitglieder des Vereins lieben ihre Heimat und sie erfülle als „regionale Abgeordnete und Delegierte“ einfach nur die ihr gestellten Aufgaben.

Wolfgang Hoderlein

Der letztjährige Preisträger der Medaille, Wolfgang Hoderlein (SPD), meinte in seiner Würdigung, dass Frau Stahl ihm sogar vorgemacht habe, wie man sich bewusst und kontinuierlich für die Region Franken einsetze.

Joachim Kalb

Sepp Dürr

 

Laudation Sepp Dürr

 

Ich bedanke mich ganz herzlich dafür, dass ausgerechnet ich heute hier sprechen darf. Damit zeigen Sie Liberalität und Selbstbewusstsein.

Bedanken möchte ich mich auch dafür, dass ich eine Lobrede halten darf. Das ist für einen Grünen Politiker in Bayern ein ganz seltenes Vergnügen. So eine Gelegenheit muss man ausnutzen.

Und deshalb will ich zuallererst den Fränkischen Bund loben.

Es gibt ja kaum etwas Schwierigeres als eine demokratische, selbstbewusste, andere nicht herabsetzende Identitätspolitik. Das Bedürfnis nach Identität und Zugehörigkeit ist ein starkes Bedürfnis. Gerade in unseren Zeiten der Globalisierung wird dieses Bedürfnis besonders akut.

Es ist in seiner Unbestimmtheit auch ein brandgefährliches Bedürfnis. Deshalb ist es ein großes Verdienst des Fränkischen Bundes, dass er dieses starke Bedürfnis aufgegriffen und ihm eine demokratische Richtung gegeben hat.

Darauf können Sie wirklich stolz sein!

Die Frankenmedaille des Fränkischen Bundes ist deshalb eine ganz besondere Auszeichnung.

Und ich kenne niemanden, die sie mehr verdienen würde als meine liebe Kollegin, die Vizepräsidentin des Bayerischen Landtags, Christine Stahl.

Wenn ich jetzt ein Franke wäre, wäre meine Lobrede auch schon vorbei. Christine hat mich ausdrücklich ermahnt, kurz zu reden. Franken geben nämlich nicht an. Das machen nur Oberbayern. Ich soll also jetzt angeben, aber nicht zu viel.

Das mit dem Angeben und Aufschneiden ist, anders als die meisten von Ihnen glauben, mir nicht in die oberbayerische Wiege gelegt worden – und zwar weder als Individuum noch als Stammesangehörigem. Wir Oberbayern waren jahrhundertlang berühmt dafür, maulfaul zu sein, und wir waren stolz darauf.

Nur ein uralter Witz als Beispiel:

In einer Münchner Straßenbahn wurde ein braver Arbeiter von einem hörbar norddeutschen Herrn lautstark zur Rechenschaft gezogen. D.h. der Preiß hat’n sauber zsammputzt.

Ich hab vergessen, warum. Vielleicht, weil der Arbeiter mit seinem Stumpen, also einer billigen Zigarre, die Luft verpestete. Der Preuße schimpft, der Arbeiter bleibt ungerührt still sitzen. Das umherstehende und sitzende Volk murrt. Als der Preuße endlich ausgestiegen ist, fragen die anderen Fahrgäste empört den Arbeiter, warum er sich das hat ohne Widerrede gefallen lassen. Da antwortet der Arbeiter ab-schließend: „Ich hab ihm derweil ein Loch in seinen Mantel gebrannt. Des langt a.“

Bis weit in die 80er Jahre waren wir Oberbayern also eher pragmatisch veranlagt. Gfotzert, d.h. redegewandt, aufschneiderisch und angeberisch waren nur Preußen. Dann kamen Strauß, Stoiber und die CSU und der weltweite Wettbewerb. So schnell können Klischees sich ändern.

Trotzdem werde ich jetzt tun, was man von einem richtigen Oberbayern erwarten kann. Ich werde jetzt ausführlich Christine Stahl über den Schellnkönig loben. Denn, liebe Christine, ich freue mich sehr, dass ich dich heute loben darf.

Auch das ist für einen Grünen Politiker oder eine Politikerin ja ein seltenes Vergnügen: von der eigenen Partei gelobt zu werden.

Christine Stahl verkörpert alles, was eine Trägerin der Frankenmedaille braucht: Sie besitzt und zeigt fränkisches Bewusstsein, in klar demokratischer Tradition. Keine verkörpert wie sie demokratische Freiheits- und Bürgerrechte. Das konnte jeder mitbekommen, der sich nur ein bisschen für Politik interessiert. Deshalb will ich vor allem ihr fränkisches Bewusstsein näher beleuchten.

Wenn Christine möchte, dass ich zu einer Veranstaltung wie der heutigen komme, schreibt sie: „Vermutlich hast du gar keine Zeit.“

Vor der Veranstaltung selber sagt sie ermutigend: „Das wird nix“.

In den Jahren, in denen wir gemeinsam Fraktionsvorsitzende waren, haben wir uns bei wichtigen Terminen problemlos den Vortritt gelassen. Nur selten waren wir uns nicht sofort einig. Da haben wir gelost. Und wie es der Zufall wollte, habe ich gewonnen. Als wir zum zweiten Mal losen mussten, sagte sie: „Bestimmt verlier ich wieder.“ Und dann, nach einer Pause fügte sie hinzu: „Wir müssen eine Regelung finden für den Fall, dass ich immer verlier.“

Das nenne ich einen offenen Blick auf die Chancen dieser Welt. Ich nehme mal an, das ist eine leidgeprüfte mittelfränkische Weltsicht.

Ist das überhaupt erlaubt, Aussagen über Stammeseigenheiten und Stammes-zugehörigkeiten zu machen? Was oder wer bayerisch ist oder fränkisch, das ist definitiv nicht zu definieren. Sobald jemand anfängt, ernsthafte Thesen auf diesen schwankenden Grund zu bauen, geht es direkt in den Graben. Aber nichts spricht dagegen, mit Hypothesen zu arbeiten: als Vermutungen, nicht als unwiderrufliche Urteile. Wenn wir sie spielerisch verwenden und auch die eigenen Eigenheiten und Zugehörigkeiten als fragwürdig begreifen. Ohne Humor geht das nicht.

Identität und Heimat sind schwierige Begriffe, zu vielem brauchbar und leicht missbrauchbar.

Für viele definieren sie sich aus der Vergangenheit, im Blick zurück. Deshalb sind sie immer in Gefahr, reaktionär zu werden und andere auszugrenzen. Wenn aus der Herkunft ein Überlegenheitsgefühl abgeleitet wird. Wenn Herkunft Zukunft definiert und dominiert.

In unsicheren Zeiten wächst das Bedürfnis, sich zugehörig zu fühlen. Je unsicherer die Verhältnisse, desto sicherer soll der Anker sein. Zugehörigkeit durch gemeinsame Herkunft scheint da besonders verlässlich. Sobald Heimatliebe oder Identität aber von einem geschlossenen „Wir“ ausgehen, wenn Voraussetzung Geburt ist oder ein diffuser „Einheimischen-Status, werden andere systematisch ausgegrenzt.

Das ist der Heimatbegriff, mit dem die CSU bis vor kurzem erfolgreich gearbeitet hat. Die Identifikation mit Bayern war das wichtigste Machtinstrument der CSU. Der Filmemacher Marcus Rosenmüller hat einmal auf die Frage, warum die CSU in Bayern so erfolgreich ist, geantwortet: „Das funktioniert nur über Abgrenzung. Gäbe es diese ‚Mia san mia’- Stimmung nicht, würden selbstbewusste Bayern nicht die CSU wählen.“ Das hat funktioniert, weil das Bedürfnis nach Zugehörigkeit und Sicherheit so stark ist. Und weil dieses Bedürfnis früher keinen CSU-Freien Ort gefunden hat.

Das ist heute anders. Wer heute Identität, Zugehörigkeit und Heimat sucht, muss nicht bei der CSU und ihrem Oberbajuwarisierteen Bayernbild landen. Und dafür möchte ich Ihnen allen danken – und natürlich ganz besonders der diesjährigen Preisträgerin der Frankenmedaille Christine Stahl.

Identität und Heimat sind zweigesichtige Begriffe. Denn es gibt auch eine zweite Seite, offen und nach vorne gerichtet: Als Gestaltungsauftrag verstanden ist Heimat ein aktives, progressives, politisches Konzept. Deshalb plädiere ich dafür, nicht so sehr die Vergangenheit zu betonen, sondern die Zukunft, nicht die abgeschlossene, sondern die offene Seite unserer Geschichte.

Wenn es heute in unserem Land ungerecht zugeht – und das tut es –, dann braucht es keine Begründung aus der Vergangenheit. Alle Regionen müssen zu ihrem Recht kommen – aber nicht wegen gestriger, sondern wegen heutiger Ansprüche. Mir geht es darum, nicht die Vergangenheit, sondern die Gegenwart neu zu ordnen und gerechter zu machen.

Das ist auch der Grund, warum es neulich zwischen uns ein Missverständnis gab.

Beim Thema Beutekunst.

Ich gebe gerne zu, dass ich, was den Rückgriff auf die Vergangenheit angeht, besonders empfindlich reagiere – und das heißt bei einem Oberbayern wie mir: besonders ungehobelt.

Warum bin ich da so sensibel? Einmal weil die bayerische Vergangenheit der letzten Hundert Jahre nicht gerade durch demokratische Traditionen geglänzt hat. Zum anderen weil diese Traditionen in den letzten Jahrzehnten missbraucht wurden, um eine weitere Demokratisierung Bayerns zu behindern. Und schließlich, weil es in unserem Land viele gibt, die mit uns keine gemeinsame Vergangenheit aufweisen, mit denen wir aber trotzdem gemeinsam Gegenwart und Zukunft gestalten müssen.

2004, als die Grünen in Bayern 25 Jahre alt wurden, haben wir eine Jubiläums-schrift herausgegeben. Darin haben Christine Stahl und ich uns über das Verhältnis zwischen Bayern und Franken ausgetauscht. Sie hat damals – leicht polemisch – 200 Jahre zurückblickend gesagt:

„Freie Reichsstädte sahen sich plötzlich mit Ackerbau und Viehzucht und unbefestigten Straßen konfrontiert, das tolerante Bürgertum der Handelsstädte mit einer intoleranten katholischen Religion. Ein Rückschritt um Jahrhunderte!“

Vielleicht haben Sie ja Recht, dass auch wir Demokraten auf Traditionen zurückgreifen müssen. Trotz meiner Skepsis. Wenn, dann kann es sich nur um demokratische Traditionen handeln. Und dann ist auch klar, dass die Traditionen fränkischer Städte Bayern mehr gut tun als der mehr oder weniger aufgeklärte Absolutismus der Wittelsbacher.

Christine Stahl hat mich damals auch kritisiert, ich würde „in den Kategorien der Herrschenden“ denken, wenn ich dem fränkischen Reichskreis vor Napoleon „Zersplitterung“ vorhalte.

„Wer sagt denn“, hat sie vor fünf Jahren gefragt, „dass Zentralisierung und Hierarchisierung, ungeteilte Herrschermacht, der richtige Weg sind? Für zeitbegrenzte Herrschaft vielleicht, im Sinne der Menschen sind sie nicht. Wir Franken halten Vielfalt aus, weil sie der Vielfalt der Lebensformen und Einstellungen entspricht. Wir Franken müssen uns nicht für Kleinteiligkeit rechtfertigen, sondern Bayern für seinen absolutistisch geprägten Zentralismus!“

Und sie hat damals noch eins draufgesetzt. Sie hat mir nämlich vorgehalten: „Erstaunlich, dass ein Grüner Dezentralisierungswünsche und Freiheits-bestrebungen automatisch des reaktionären Separatismus verdächtigt.“

Ich muss zugeben, ich war etwas verblüfft, als ich das jetzt nach der Debatte um die Beutekunst wieder gelesen habe. Ich meine nach wie vor, dass man beim so schwierigen Identitätsthema auf Sorgfalt bei der Wortwahl achten muss. Aber außerdem sollte man gelegentlich die eigenen Denkmuster überprüfen. Dafür, liebe Christine, dass du sogar einen eingefleischten Oberbayern wie mich zum Nachdenken bringst, bin ich dir sehr dankbar.

„Frau Christine Stahl hat besonders während ihrer langen Tätigkeit als Abgeordnete des Bayerischen Landtages und Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen die notwendigen Weichenstellungen für eine gesunde regionale Entwicklung klar erkannt und analysiert. Es zeichnet sie in besonderer Weise aus, dass sie sich auch bei massivem Gegenwind, etwa von Seiten der ‚einst’ jahrzehnte-langen alleinigen staatstragenden Mehrheitsfraktion, in keiner Weise beirren ließ. Die Stärkung des gesunden Regionalbewusstsein innerhalb der Bevölkerung ist unübersehbar und mit ein Verdienst von Frau Stahl“. So begründet der Landes-vorstand des Fränkischen Bundes seine Wahl.

Christine Stahl ist eine große Demokratin und eine Fränkin mit Leib und Seele. Sie hat die Frankenmedaille des Fränkischen Bundes wirklich verdient. Liebe Christine, vielen Dank für deine politische Arbeit und herzlichen Glückwunsch!

Christine Stahl mit Gratulanten

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29. Frankenmedaille 2008 an Wolfgang Hoderlein

Dienstag, 16. März 2010 | Autor:

Frankenlied

 


 

Die erste Frankenmedaille für den fränkischen Robin Hood und fränkischen Freigeist Wolfgang Hoderlein – Mitgliederversammlung und Medaillenverleihung in Aufseß

Von Joachim Kalb
Die urfränkische Gemeinde Aufseß, bekannt durch die weltweit größte Brauerei-dichte, war ein würdiger Ort für die Verleihung unserer ersten Medaille. Ein Stück Franken, wie wir es uns vorstellen. Seit Jahren sorgt hier der Bürgermeister Ludwig Bäuerlein (CSU) allerorten für eine fränkische Beflaggung. Wir tagten am Fuße der traditionsreichen Aufseßer Burg im Brauerei-Gasthof Rothenbach. Nicht minder würdig wie der Ort war der Kandidat, der von Mitgliedern und ‘Jedermann’ gekürt wurde.

Wolfgang Hoderlein hat sich über die Parteigrenzen hinweg mit überzeugender Kreativität, Beharrlichkeit und hintergründigen Humor für die Belange Frankens nachhaltig eingesetzt, und dies auch bei Gegenwind. Schon als Landtagsab-geordneter und ehemaliger Fraktionschef der SPD hat er durch zahllose gezielte Anfragen, Anträge und Initiativen die eklatante Benachteiligung unseres Frankenlandes klar nachgewiesen, dokumentiert und unnachgiebig angeprangert. Dies, obwohl andere unablässig zum Schaden unserer Heimat die ungerechten Verhältnisse schönredeten. Er ist aus dem Landtag ausgeschieden, bleibt uns aber im Bezirkstag erhalten. Die haarsträubenden Ergebnisse seiner letzten Landtagsan-frage finden Sie unter www.fraenkischer-bund.de

Besonders fühlte er sich auch der fränkischen Kultur und Lebensart verpflichtet. Gleichwohl ob es sich dabei um die Rückführung der fränkischen Kulturgüter wie den Bamberger Domschatz und das Würzburger Herzogsschwert handelt, um die Zulassung der Frankenfahne auf staatlichen Gebäuden, um die peinliche Umbenennung der Deutschen Rentenversicherung in DRV Nordbayern statt Franken, den Namenserhalt der Nürnberger U-Bahn-Station ‘Frankenstadion’, den Schutz der Marke ‘Fränkischer Meerrettich’, die Beflaggung von 100 fränkischen Kulturdenkmälern mit dem fränkischen Rechen, und und und. Sein Motto ‘Der Fortschritt ist eine Schnecke, der fränkische allemal’ bestärkt ihn um so mehr, sich weiterhin für die Belange unseres gesamten Frankenlandes einzusetzen.

Die Laudatio hielt Professor Dr. Wolfgang Protzner, sein CSU-Amtskollege aus dem Kreistag, in humorvoller Weise. Mit Blick auf Wolfgang Hoderlein sprach er von 5 fränkischen Tugenden.

Er sei ein fränkischer Freigeist und habe sich im Landtag massiv für Kultur- und Wirtschaftsfranken eingesetzt. ‘Der Franke schlägt nicht mit dem Säbel, sondern er ficht mit dem Florett.’

‘Würdig und locker zugleich sei die Verleihungszeremonie gewesen, und der Preis macht mich richtig stolz’, so Wolfgang Hoderlein nach der Verleihung der ersten fränkischen Verdienstmedaille in einem Dankesschreiben an den Vorstand. Den Fränkischen Bund e.V. wolle er in seiner Arbeit für Franken auf politischem Wege weiter nach Kräften unterstützen.
‘Bassd scho’, so der überzeugende Kommentar im Frankenland.

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28. Beutekunst Beitrag Nr.2 – die Wahrheiten

Dienstag, 16. März 2010 | Autor:

Frankenlied

 

 

 

 

Pressemitteilungen
Presseerklärung 3A / 2010
Sehr geehrte Damen und Herren,

über die Sitzung im Ausschuss für Hochschule, Kultur und Forschung, bei der die Stellungnahme des Kulturministers Dr. Heubisch (FDP) sowie seine Bestandsliste der Münchner Museen und der Wittelsbacher Stiftung vorgestellt wurde, berichteten am 11.3. 10 zumeist auf der Grundlage einer Meldung der dpa München die Medien.

Das Echo, vor allem in den Internetforen, war groß.

Diese dpa-Meldung hielt der Öffentlichkeit zwei wesentliche Informationen vor:

1. Das Ergebnis des einstimmigen Beschlusses am Ende der Sitzung, also wie geht es weiter, wurde nicht erwähnt, weshalb der völlig falsche Eindruck in der Öffentlichkeit entstand, “das wars”. Klar ist, es geht mit Sicherheit im Landtag weiter. Allerdings weilt der Kulturausschuss diese Woche in Japan.

2. Es wurde die dpa-Meldung in etwa wiedergegeben, was die Vertreter der Parteien vorbrachten. Aber die Verfasser der Petition wurden entgegen jeder journalistischen Gepflogenheit nicht zum Thema befragt. Immerhin wurden von uns mit der Petition 13.000 Unterschriften eingereicht sowie von einer Bamberger Bürgerinitiative vorher schon mal 24.000 Unterschriften.

Leider ist dies nicht das erste Mal, dass wir diese ungewöhnlich schlechte Erfahrung mit der dpa München machen. Am Tag der Franken 2009 in Bad Windsheim wurde einzig und allein die Rede von Seehofer über dpa München verbreitet. Medien, die aus Kostengründen keine eigenen Korrespondenten hinschicken können, vermitteln dann ein einseitiges Bild in der Öffentlichkeit, was in diesem Falle für erhebliche Irritationen geführt hat.

Wir bitten deshalb um Beachtung unserer Presseerklärung!

Mit freundlichen Grüßen
Joachim Kalb
Für den Landesvorstand Fränkischer Bund e.V.

 

Nachfolgend die Presseerklärung

Presseerklärung Nr. 3A/ 2010

15.03.2010

Rückführung der Kulturgüter – Landtagsausschusssitzung 10.3.2010

Bezüglich der Landtagsausschusssitzung am 10.3.2010 ist von unserer Seite zu bemerken:

Sabine Welß und ich vom Landesvorstand waren bei der Sitzung als Zuschauer anwesend.

Alles was Herr Dr. Rabenstein (SPD), Herr Dr. Fahn (FW) und Herr Dr. Dürr (Bündnis 90/Die Grünen) dazu gesagt haben, ist vorbehaltlos auch unsere Meinung.

Falsche Interpretationen kommen vor allem von Herrn Dr. Goppel (CSU) und Herrn Minister Heubisch (FDP), welcher alles offenbar unreflektiert von seinem Vorgänger (Dr. Goppel) übernommen hat.

Es steht klar und deutlich in unserer Petition, dass wir keine Enteignung der Wittelsbacher Stiftung wollen, sondern nur einen Ortswechsel der fränkischen Kulturgüter (Domschatz, Herzogsschwert) in ihre Ursprungsorte. Sprich: Besitzer des Bamberger Domschatzes bleibt weiterhin Wittelsbach, Ausleihungsort aber ist Bamberg! Das muss innerhalb eines Bundeslandes möglich sein.

Wikipedia Matthias Kabel _Krone_Heinrich_II_1270

Aufgrund derart hinterhältiger Fehlinterpretation und Stimmungsmache kommen wir aber zu dem Schluss, dass eine Änderung des Gesetzes von 1923 unumgänglich ist. Das wäre schon möglich, wenn sich die FDP an ihre früheren Aussagen als Regierungspartei zu diesem Thema hielte.

Wie Dr. Rabenstein (SPD) richtig gesagt hat, war es nicht der Auftrag des Kulturministeriums, eine Liste des Fränkischen Bundes im Internet zu kommentieren, sondern eine Liste der fränkischen Kulturgüter zu erstellen, wozu nach unserer Meinung auch die Kulturgüter aus den Museumskellern und Depots gehören.

Völlig inakzeptabel was das Verhalten von Frau Dr. Bulfon (FDP), die noch in der letzten Sitzung zum Thema die Rückgabe der fränkischen Kulturgüter als eine Herzensangelegenheit der Bevölkerung bezeichnete. Am 10.3.10 sprach sie nicht ein einziges Wort dazu.

Bitte lesen Sie auch unsere nachfolgende Einschätzung nach!

Vom Landtagsamt wurde uns auf Anfrage mitgeteilt, dass wir weder die Stellungnahme des Ministers vom Vorjahr noch das Sitzungsprotokoll im Petitionsausschuss noch die erstellte Liste aus rechtlichen Gründen einsehen dürfen. Dies halten wir als Antragsteller für einen nicht akzeptablen Zustand. In einer Demokratie sollte freier Zugang zu Informationen zumindest für Betroffene gewährleistet sein.

Aus den spärlichen Informationen, die wir haben, ergibt sich folgendes Bild:

Grundsätzlich ist die Arbeit bezüglich der Auflistung der bayerischen Staatsgemäldesammlung, der staatlichen Antiksammlungen und Glyptothek der Staatsgemäldesammlung zu würdigen. In wieweit die nicht ausgestellten Kulturgüter aus den Magazinen auf diesen Listen erfasst sind, ist nicht erkennbar, wäre aber auch von Bedeutung.

Zum Anschreiben vom Bayerischen Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst an die Landtagspräsidentin ist folgendes zu bemerken:

1. Dass die Münchner Museen ihren Besitz mit Zähnen und Klauen verteidigen und nichts herausgeben wollen, war seit Beginn der Diskussion klar!

2. Der „liberale“ Minister hat die erneute ablehnende Stellungnahme von den gleichen „Akteuren“ verfassen lassen, die schon die Ablehnung von Zehetmair und Goppel geschrieben haben. Deshalb auch die gleichen Argumente. Unter liberal-freiheitlich ist demnach nur Wirtschaftsliberalismus zu verstehen.

3. Dass die Ablehnung extrem einseitig begründet ist, deutet sich schon auf den ersten Seiten an. Eine einzige Zeitung schrieb im letzten Jahr über die Forderung von 37.000 Menschen nach Rückführung des Bamberger Domschatzes usw. negativ, nämlich der Journalist und König-Ludwig-Autor Hintermeier in der FAZ. Alle anderen zig Zeitungen sahen die Forderungen als berechtigt an. Herr Heubisch zitiert die FAZ. Ist das liberal?

4. Herr Hacker, Fraktionsvorsitzender der FDP aus Bayreuth, hatte die Rückführung des Domschatzes lautstark gefordert, worauf die FDP gleich als Domschatzpartei vom „Fränkischen Tag“ betitelt wurde. Herr Heubisch (FDP) setzt alles daran, eben das zu verhindern. Das ist ein grobes Täuschungsmanöver.

5. Für uns nicht nachvollziehbar und unverständlich ist, dass ein liberaler Kultusminister sich im Falle der Rückführung der Kernstücke der fränkischen Kulturgüter wie den Bamberger Domschatz auf ein Gesetz von 1923 (dauerhafte Präsentation in der Münchner Residenz) beruft bzw. dahinter verschanzt. Selbst die Konservativen haben es geschafft, die Passagen zur Todesstrafe bzw. zur bayerischen Staatsbürgerschaft aus der Bayerischen Verfassung zu streichen. Eine Parlamentsmehrheit kann jederzeit dieses Gesetz abschaffen oder ändern. Das ist der eigentliche Knackpunkt!

Es ist zu hoffen, dass eine Fraktion im Landtag einen solchen Antrag stellt. Dann muss nämlich Farbe bekannt werden, inbesonders von der FDP.


Hier wollte ich das fränkische Herzogschwert abbilden, was aber nicht erlaubt ist. Man muss sich dies einmal mit ganz normalen Menschenverstand vorstellen. Da werden Kunstschätze aus Franken entwendet – mit Hilfe eines Kriegers Napoleon – und wir FRanken dürfen nicht einmal unser Eigentum bildlich darstellen. Ist so etwas noch normal bzw. hat so ein Vorgehen noch etwas mit Demokratie zu tun? Das sind bayerische Verhältnisse im 21.Jahrhundert.


6. Wie willkürlich die Festlegungen aufgrund bestellter Gutachter sind, zeigen die Ausführungen des Ministers zum „sogenannten“?! fränkischen Herzogschwert. Hieß es noch vor kurzem, dass keine Ausleihe mehr möglich sei wegen des fragilen Zustandes, so heißt es jetzt „keine grundsätzlichen Bedenken gegen eine Ausleihe für temporäre Ausstellungen“. Demnach stünde einer sofortigen Ausleihe an Würzburg nichts im Wege!

7. Abschließend ist festzustellen, dass sich der Petitionsausschuss zum wiederholten Male offensichtlich einseitig von derselben Stelle fachlich informiert hat, welche bereits in der Vergangenheit (mit sich z.T. widersprechenden Ausführungen) eine Rückführung abgelehnt hat. Wenn der Ausschuss auch nur ansatzweise sicher gehen wollte, einen objektiven und möglichst umfassenden Überblick zu erhalten, wäre es angezeigt, mindesten eine zweite Meinung einzuholen und eine externe Überprüfung von einem unabhängigen Fachmann vornehmen zu lassen. Im Übrigen bedeutet die Redewendung „fragil, nicht transportfähig“ unter Museumsleuten „Wir wollen nichts herausgeben“.

Dies ist gegenwärtiger Stand der Diskussion.

Joachim Kalb, Mitglied im Landesvorstand des Fränkischen Bundes e.V.
Wacholderich 7, 95466 Weidenberg, Tel./Fax: 09209/856

Thema: Pressemitteilungen

Zeitungsartikel zu Beutekunst
Fränkischer Bund: Keine Enteignung bei Kulturgütern

Main-Post 12.03.2010
(md) Zu unserer Berichterstattung über die Sitzung des Landtagsausschusses für Hochschule, Forschung und Kultur am Mittwoch hat sich am Donnerstag der Fränkische Bund zu Wort gemeldet.

Laut einer Pressemitteilung von Joachim Kalb, Mitglied im Landesvorstand des Fränkischen Bundes, war er mit Vorstandskollegin Sabine Welß bei der Sitzung als Zuschauer anwesend. „Es steht klar und deutlich in unserer Petition“, so Kalb, „dass wir keine Enteignung der Wittelsbacher Stiftung wollen, sondern nur einen Ortswechsel der fränkischen Kulturgüter (Domschatz, Herzogsschwert) in ihre Ursprungsorte“. Besitzer des Bamberger Domschatzes bleibe weiterhin das Haus Wittelsbach, Ausleihungsort aber müsse Bamberg sein. Dies solle innerhalb eines Bundeslandes möglich sein.

Ärger um „Beutekunst“ aus Franken

Main-Post 11.03
dpa) Der Dauerstreit um die Rückgabe fränkischer Kultur- und Kunstschätze aus Münchner Museen an ihre Ursprungsorte hat am Mittwoch für neuen Zoff im Hochschulausschuss des Landtags gesorgt. Anlass war ein Bericht des Wissenschaftsministeriums über mögliche Rückgabeoptionen wichtiger fränkischer „Beutekunst“-Stücke, die vor gut 200 Jahren im Zuge der Säkularisation nach München gebracht wurden.

Das Ministerium kommt darin unter anderem zu dem Schluss, dass ein Großteil der vom Fränkischen Bund beanspruchten Kunstschätze regulär erworben worden sei. Und zentrale Exponate wie der Bamberger Domschatz oder das Würzburger Herzogsschwert gehörten dem Wittelsbacher Ausgleichsfonds, der selbstständig über die Zukunft der Schätze entscheiden könne. Der Bayreuther SPD-Abgeordnete Christoph Rabenstein nannte den Ministeriumsbericht eine Provokation.

„Dieser Bericht spricht von einer altbayerischen Überheblichkeit – und zwar in allen Zeilen“, sagte Rabenstein. Er betonte, kein vernünftiger Mensch fordere ja die Rückführung aller fränkischen Kunstschätze. Er wolle sich aber auch nicht mit Dingen wie dem Guckkasten „Schäferspiel“ begnügen. „Wir wollen das Herzogsschwert, wir wollen den Domschatz“, sagte er. Es könne nicht sein, dass von den „wichtigen Sachen“ nichts an Franken zurückgegeben werden solle. Hans Jürgen Fahn (Freie Wähler) erklärte: „Wir sind der Auffassung, dass Kulturgüter dort die höchste Aufmerksamkeit erhalten, wo ihr historischer Ursprung ist.“ Der aus Mittelfranken stammende CSU-Fraktionsvize Karl Freller argumentierte dagegen, zum fränkischen Selbstbewusstsein gehöre nicht nur, dass fränkische Kunstwerke auch in Franken ausgestellt werden, sondern auch, dass die Kunstwerke an den bestbesuchten Stellen in Bayern gezeigt werden. „Die Diskussion wird nie abgeschlossen sein“, sagte er.

Der ehemalige Wissenschaftsminister Thomas Goppel (CSU) sagte an die Adresse der Franken: „Sie erreichen die Befriedung des eigenen Gemüts, aber nicht die bessere Anschauung der Kulturgüter.“

Das Ministerium verwies in seinem Bericht unter anderem auch darauf, dass viele Kunstschätze aus konservatorischen Gründen nicht dauerhaft in Franken ausgestellt werden könnten. Dies verbiete sich beispielsweise bei einigen wertvollen Handschriften. Ausschuss-Chef Bernd Sibler (CSU) sagte dazu, dies könne man nicht wegdiskutieren.

Der Fränkische Bund hatte vergangenes Jahr eine Petition mit den Unterschriften von 13 000 Bürgern eingereicht, um damit eine Rückgabe sämtlicher Werke fränkischer „Beutekunst“ zu erreichen. Dies hatte der Hochschulausschuss des Landtags damals aber klar abgelehnt.

Herzogschwert bleibt in München

Debatte um Rückführung fränkischer Kunst
Von unseren Münchner Mitarbeiter

Saale-Zeitung 11.03.2010
Ähnlich NN-online 11.03.2010
MÜNCHEN/NÜRNBERG.

Fränkische Schätze wie der Bamberger Domschatz oder das fränkische Herzogschwert bleiben in München.

Das hat Bayerns Wissenschafts- und Kunstminister Wolfgang Heubisch (FDP) in einem Bericht für den Kulturausschuss des Landtags deutlich gemacht. Die beiden im Zuge der Säkularisation von ihrer fränkischen Heimat in die Landeshauptstadt ,,überwiesenen” Kunstschätze stünden im Eigentum der Wittelsbacher Landesstiftung. über deren Verleihung könne die Staatsregierung nicht im Alleingang entscheiden, so Heubisch.

Der „Fränkische Bund” hatte mit einer Eingabe das seit vielen Jahren schwelende Thema der „fränkischen Beutekunst” erneut belebt. Die Art und Weise, in welcher der oberbayerische Kunstminister und sein Ministerium die Forderung des Bundes um Rückgabe „identitätsstiftender” Kunstwerke abbügelte, trieb dem sonst stets ruhigen oberfränkischen SPD-Landtagsab-geordneten Christoph Rabenstein die Zornesröte ins Gesicht. Heubischs Bericht sei eine „Provokation für alle Franken”: Aus ihm spreche „altbayerische Überheblichkeit”, zürnte der Bayreuther.

Das Eigentum anderer

Regierungsdirektorin Elisabeth Geuß, eine gebürtige Mittelfränkin, hatte die undankbare Aufgabe, die überwiegend negative Stellungnahme ihres Ministeriums zu den Rückgabewünschen der Franken im Landtagsausschuss vorzutragen. Viele der fränkischen Kulturgüter, deren Rückgabe der Fränkische Bund fordere, seien schon vor der Säkularisation „ganz regulär erworben” worden. Bei anderen wiederum sei die fränkische Herkunft zweifelhaft oder gar widerlegt. Im Übrigen werde „jede Anfrage aus Bayern wohlwollend geprüft”. Das freilich wollte das Ministerium im wesentlichen nur auf „temporäre Ausstellungen” beziehen.

Hart bleibt man in München bei den Schätzen, die ganz oben im Rückforderungs-katalog der Franken stehen. Sowohl das eigentlich in Würzburg verortete fränkische Herzogschwert wie der Bamberger Domschatz stünden gemäß dem Gesetz über die vermögensrechtlichen Auseinandersetzungen zwischen dem Freistaat und dem ehemaligen Königshaus aus dem Jahr 1923 dem Wittelsbacher Ausgleichsfonds zu. „Sie verfügen ständig über das Eigentum anderer, das lediglich unserer Verwaltung anvertraut ist”, rügte der ehemalige Wissenschaftsninister und gebürtige Aschaffenburger Thomas Goppel (CSU) die oppositionellen Franken. „Gesetze kann man auch ändern”, meinte der unterfränkische Freie Wähler-Abgeordnete Hans Jürgen Fahn.

Schätze im Depot

Man sollte einmal die großen Depots und Magazine der Münchener Sammlungen nach Kulturgütern fränkischer Herkunft durchsehen, empfahl der Schwabacher CSU-Landtagsabgeordnete Karl Freller. Während da so mancher Schatz schlummere, habe man in Franken noch „weiße Wände”. Die Franken müssten allerdings auch ein Interesse daran haben, dass ihre Kunstwerke an den „bestbesuchten Stellen” präsentiert würden. Ausschussvorsitzender Bernd Siebler (CSU) aus Niederbayern griff Frellers Hinweis auf und regte eine Durchforstung der Bestände auf niederbayeriches Kulturgut an: „Auch wir haben Befindlichkeiten und weiße Wände”.

Doch mit kulturellen Almosen mochte sich der SPD-Abgeordnete Rabenstein nicht begnügen. Es gehe nicht um “Vorerotisches aus Franken” wie den „Guckkasten, Schäferpiel” aus dem Bestand des deutschen Theatermuseums: Den brauchen wir nicht, wir wollen das Herzogschwert und den Domschatz aus Bamberg”. Dabei übersah der wütende Parlamentarier, dass auch der Guckkasten nicht hergegeben werden soll: dessen Provenienz sei, so Wissenschaftsminister Heubisch, gar nicht geklärt. Deshalb sei eine dauerhafte Überlassung nach Franken, nicht zwingend notwendig.

Gesetz aktualisieren

Die Landtagsfraktion der Freien Wähler sprach sich nach der Ausschusssitzung auch für die Rückführung wichiger Kulturgüter von München nach Franken aus. „Wir sind der Auffassung, dass Kulurgüter dort die höchste Aufmerksamkeit erhalten, wo ihr historischer Ursprung ist. Eine Rückgabe würde daher die Identität Frankens stärken”, betonte ihr Abgeordneter Fahn (Erlenbach am Main). Falls eine dauerhafte Leihgabe des Herzogschwerts nach Würzburg gegen das Gesetz von 1923 verstoßen sollte, dann müsse eben dieses antiquierte Gesetz aktualisiert werden, so Fahn. Es sei nicht einzusehen, dass einzelne Kulturgüter in München als Dauerleihgabe bleiben könnten, dies aber in den fränkischen Ursprungsorten nicht möglich sei.
Ralf Müller

Neuer Zoff um »Beutekunst» aus Franken

Nürnberger Nachrichten 11.03 .2010
Der Dauerstreit um die Rückgabe fränkischer Kultur- und Kunstschätze aus Münchner Museen an ihre Ursprungsorte hat am Mittwoch für neuen Zoff im Hochschulausschuss des Landtags gesorgt.

Anlass war ein Bericht des Wissenschaftsministeriums über mögliche Rückgabe-optionen wichtiger fränkischer »Beutekunst»-Stücke, die vor gut 200 Jahren im Zuge der Säkularisation nach München gebracht wurden.

Das Ministerium kommt darin unter anderem zu dem Schluss, dass ein Großteil der vom Fränkischen Bund beanspruchten Kunstschätze regulär erworben worden sei. Und zentrale Exponate wie der Bamberger Domschatz oder das Würzburger Herzogsschwert gehörten dem Wittelsbacher Ausgleichsfonds. Der Bayreuther SPD-Abgeordnete Christoph Rabenstein nannte den Ministeriumsbericht eine Provokation.
dpa

Neuer Zoff um “Beutekunst” aus Franken

FT 11.03.10
Exponate Der Dauerstreit um die Rückgabe fränkischer Kultur- und Kunstschätze aus Münchner Museen an ihre Ursprungsorte hat für neuen Zoff im Hochschulaus-schuss des Landtags geführt.

Anlass war ein Bericht des Wissenschaftsministeriums über mögliche Rückgabe-optionen wichtiger fränkischer “Beutekunst”-Stücke, die vor gut 200 Jahren im Zuge der Säkularisation nach München gebracht wurden. Das Ministerium kommt darin unter anderem zu dem Schluss, dass ein Großteil der vom Fränkischen Bund beanspruchten Kunstschätze regulär erworben worden sei. Und zentrale Exponate wie der Bamberger Domschatz oder das Würzburger Herzogsschwert gehörten dem Wittelsbacher Ausgleichsfonds, der selbstständig über die Zukunft der Schätze entscheiden könne.

Der Bayreuther SPD-Abgeordnete Christoph Rabenstein nannte den Ministeriums-bericht eine Provokation.

“Dieser Bericht spricht von einer altbayerischen Überheblichkeit – und zwar in allen Zeilen”, sagte Rabenstein. Er betonte, kein vernünftiger Mensch fordere ja die Rückführung aller fränkischen Kunstschätze. Er wolle sich aber auch nicht mit Dingen wie dem Guckkasten “Schäferspiel” begnügen. “Wir wollen das Herzogs-schwert, wir wollen den Domschatz”, sagte er. Es könne nicht sein, dass von den “wichtigen Sachen” nichts an Franken zurückgegeben werden solle.

Hans Jürgen Fahn (Freie Wähler) erklärte: “Wir sind der Auffassung, dass Kulturgüter dort die höchste Aufmerksamkeit erhalten, wo ihr historischer Ursprung ist.” Der aus Mittelfranken stammende CSU-Fraktionsvize Karl Freller argumentierte dagegen, zum fränkischen Selbstbewusstsein gehöre nicht nur, dass fränkische Kunstwerke auch in Franken ausgestellt werden, sondern auch, dass die Kunstwerke an den bestbesuchten Stellen in Bayern gezeigt werden. “Die Diskussion wird nie abgeschlossen sein”, sagte er voraus. Der ehemalige Wissenschaftsminister Thomas Goppel (CSU) sagte an die Adresse der Franken: “Sie erreichen die Befriedung des eigenen Gemüts, aber nicht die bessere Anschauung der Kulturgüter.”

Das Ministerium verwies in seinem Bericht unter anderem auch darauf, dass viele Kunstschätze aus konservatorischen Gründen nicht dauerhaft in Franken ausgestellt werden könnten. Dies verbiete sich beispielsweise bei einigen wertvollen Hand-schriften. Ausschuss-Chef Bernd Sibler (CSU) sagte dazu, dies könne man nicht wegdiskutieren.

Der Fränkische Bund hatte vergangenes Jahr eine Petition mit den Unterschriften von13 000 Bürgern eingereicht, um damit eine Rückgabe sämtliche Werke fränkischer “Beutekunst” zu erreichen. Dies hatte der Hochschulausschuss des Landtags damals aber klar abgelehnt. Zugleich erhielt das Ministerium den Auftrag zur Vorlage des neuen Berichts.

“Hofer Altar” bleibt in München

Streit | Minister Heubisch lehnt es ab, aus Franken stammende Kunstwerke zurück zu bringen. Viele Stücke seien nicht geraubt, sondern legal erworben worden.
Von Jürgen Umlauft

Frankenpost 11.03.2010
München – Kunstminister Wolfgang Heubisch (FDP) sieht kaum Möglichkeiten, in München ausgestellte oder lagernde Kunstwerke aus Franken dauerhaft an ihre Ursprungsorte zurückzuführen. In einem umfassenden Bericht an den Kulturausschuss des Landtags erklärt Heubisch, dagegen sprächen rechtliche, konservatorische, aber auch kulturpolitische Gründe. Die Staatssammlungen wie auch das Haus Wittelsbach als Eigentümer vieler Kunstschätze seien aber bereit, Ausleihwünsche aus Franken nach Möglichkeit zu berücksichtigen. Heubisch betonte, dass mehrere Hundert aus Franken stammende Kunstwerke längst wieder in Franken ausgestellt seien, zum Beispiel in der Zweiggalerie Neues Schloss in Bayreuth.

Mehrere Schenkungen

Scharf wandte sich Heubisch gegen den Vorwurf, es handle sich bei den noch immer in der Landeshauptstadt verbliebenen Kulturgütern um “Beutekunst”. Schließlich sei der Großteil der vom Fränkischen Bund in einer Petition aufgeführten Gegenstände aus Franken nicht im Zuge der Säkularisation vor gut 200 Jahren “geraubt”, sondern zumeist bereits lange vorher legal erworben worden. Viele Kunstkäufe könnten noch heute nachgewiesen werden. In anderen Fällen handle es sich um Schenkungen. Der “Hofer Altar” sei zum Beispiel ein Geschenk der Hofer Bürgerschaft an König Max I. Joseph gewesen. Andere Kunstwerke stammten zwar von fränkischen Künstlern, seien aber nie an ihren Ursprungsorten ausgestellt werden gewesen.

Bei tatsächlich von Franken nach München verbrachtem “Säkularisationsgut” verwies Heubisch auf die Besitzverhältnisse. So gehörten der Bamberger Domschatz oder das Würzburger Herzogsschwert gemäß einem Gesetz aus dem Jahr 1923 der Wittelsbacher Landesstiftung, die darüber das alleinige Verfügungsrecht habe. Heubisch machte allerdings auch keinen Hehl daraus, dass er bei diesen Kulturgütern von ínternationalem Rang den Verbleib in der Münchner Residenz befürworte. Deren Präsentation in der Landeshauptstadt habe für den Freistaat “identitätsstiftende Funktion”. Rückgabeforderungen bezeichnete er vor diesem Hintergrund als “ahistorisch”.

Identitätsstiftend

Der Bayreuther SPD-Abgeordnete Christoph Rabenstein nannte den Bericht Heubischs eine “Provokation für alle Franken”. Aus allen Zeilen triefe “altbaierische Überheblichkeit”. Wie Hohn wirke es, wenn die für Franken wirklich identitäts-stiftenden Kunstwerke wie der Domschatz oder das Herzogsschwert für nicht rückgabefähig erklärt würden, nachrangige Gegenstände wie der aufgeführte “Guckkasten Schäferspiel” aber schon. “Den brauchen wir nun wirklich nicht”, zürnte Rabenstein.

Der frühere Kunstminister Thomas Goppel (CSU) warf Rabenstein Populismus vor. “Mit der Rückführung der Kunstschätze erreichen Sie vielleicht die Befriedung des eigenen Gemüts, aber nicht die bessere Anschauuung der Kulturgüter”, so Goppel.

Legal in München

Der mittelfränkische CSU-Abgeordnete Karl Freller rückte nach dem Bericht von seinen früher geäußerten Rückgabeforderungen ab. Es sei ein “Problem”, von “Beutekunst” zu reden, wenn sich der Großteil der Kulturgüter legal in München befinde. Als mit dem fränkischen Selbstbewusstsein vereinbar erklärte Freller, dass in den wichtigsten und am besten besuchten Ausstellungen Münchens fränkisches Kulturgut vertreten sei. Andererseits gebe es in Münchner Depots sicher noch Gegenstände, deren Wert dort nicht richtig gewürdigt werde. “Dafür haben wir in Franken noch weiße Wände”, sagte Freller. Guter Wille auf beiden Seiten sei in der Sache wichtig.

Sepp Dürr (Grüne) warf dem Kunstminister “bürokratisches und zentralistisches Denken” vor. In dem Bericht sei kein Wille erkennbar, dem Wunsch der Bürger entgegenzukommen. “Was für die Franken identitätsstiftend ist, sollten die Franken schon selbst entscheiden dürfen”, so Dürr. Er forderte, das Verhältnis des Zentralstaates zu seinen Regionen neu zu diskutieren. Die Parole, alles Fränkische nach Franken, sei dabei aber auch nicht der richtige Weg.

Fränkische Kulturgüter Heftige Debatte um “Beutekunst” im Landtag

Br-online 10.03.2010
Fränkische Kunstschätze kehren nicht in ihre Heimat zurück. Das hat das Wissenschaftsministerium bekannt gegeben. Nur ein paar, weniger bedeutende Kunstgüter kommen nach Franken – als Leihgabe. Im Landtag kam es zu heftigen Auseinandersetzungen.

Anlass für den neuerlichen Zoff war ein Bericht des Wissenschaftsministeriums über die fränkische “Beutekunst” – also Kunstwerke, die vor rund 200 Jahren im Zuge der Säkularisation nach München geschafft wurden. Das Ministerium kommt zu dem Schluss, dass ein Großteil der vom Fränkischen Bund beanspruchten Kunstschätze regulär erworben worden sei. Außerdem gehörten zentrale Exponate wie der Bamberger Domschatz oder das Würzburger Herzogsschwert dem Wittelsbacher Ausgleichsfonds, der selbstständig über die Schätze entscheiden könne.

“Altbayerische Überheblichkeit”

Der Bayreuther SPD-Landtagsabgeordneten Christoph Rabenstein kritisierte die Entscheidung scharf: Er wolle sich nicht mit Dingen wie einem Guckkasten begnügen. “Das Würzburger Herzogsschwert, den Bamberger Domschatz, den möchten wir zurück”, sagte Rabenstein. Den vom zuständigen Wissenschafts-ministerium vorgelegten Bereicht bezeichnete er als polemisch. “Dieser Bericht spricht von einer altbayerischen Überheblichkeit – und zwar in allen Zeilen”, so Rabenstein. Es könne nicht sein, dass von den wichtigen Sachen nichts zurückgegeben werden soll.
“Fränkische Kunst an Bayerns bestbesuchten Orten”

Weniger emotional reagierte der mittelfränkische CSU-Abgeordnete Karl Freller. Er gab zu bedenken, dass fränkische Kulturgüter auch in der Landeshauptstadt zu besichtigen sein sollten: “Zum fränkischen Selbstbewusstsein gehört es, dass wir erwarten, dass fränkische Kunstwerke auch an den bestbesuchten Orten Bayerns ausgestellt werden sollten”, so Freller.
“Bitte kein Rassismus”
Ein fränkischer Abgeordneter wurde vom altbayerischen Grünen-Abgeordneten Sepp Dürr mit der Bemerkung “Bitte kein Rassismus” zurechtgewiesen. Zugleich sagte Dürr, das fränkische Anliegen zeige, dass das Verhältnis von Zentralstaat und Regionen neu diskutiert werden müsse.

Wem gehört die Kunst?

Über die sogenannte Beutekunst entflammt seit Jahrzehnten regelmäßig eine hitzige Diskussion. Wenn es nach dem Willen des Fränkischen Bundes und anderen Verbänden geht, ist die Antwort klar: Fränkische Kunst gehört nach Franken. Doch die Wittelsbacher Stiftung in München, die unter anderem im Besitz der Bamberger Heinrichskrone ist, weigert sich, den Domschatz nach Oberfranken zu überführen. Die Krone sei zerbrechlich, ein Transport daher zu gefährlich, hieß es vor einigen Jahren zur Begründung. Stattdessen wurde ein Bamberger Silberschmied beauftragt, eine Kopie der Heinrichskrone zu erstellen, die in der Domstadt gezeigt werden soll.

Ringen um das Herzogsschwert

Hier wollte ich das fränkische Herzogschwert abbilden, was aber nicht erlaubt ist. Man muss sich dies einmal mit ganz normalen Menschenverstand vorstellen. Da werden Kunstschätze aus Franken entwendet – mit Hilfe eines Kriegers Napoleon – und wir FRanken dürfen nicht einmal unser Eigentum bildlich darstellen. Ist so etwas noch normal bzw. hat so ein Vorgehen noch etwas mit Demokratie zu tun? Das sind bayerische Verhältnisse im 21.Jahrhundert.

Ähnlich verhärtet sind die Fronten im Streit um das Würzburger Herzogsschwert. Im Zuge der Säkularisation 1803 wurde es nach München gebracht, wo es derzeit in der Residenz aufbewahrt wird. Das Schwert wurde 1460 gefertigt, ist 130 Zentimeter lang, zehn Kilogramm schwer und hat einen mit Silbernägeln und Edelsteinen verzierten Griff.
Eingegliedert und ausgelagert.



Vor allem die fränkischen Regierungsbezirke waren von der Säkularisation betroffen. Damals hatten Bistümer, Reichsklöster und Stifte ihre Souveränität verloren und wurden dem Herzogtum Bayern zugesprochen. Seitdem beanspruchen oberbayerische Museen die fränkischen Kunstwerke für sich.

Thema: Franken Beutekunst | 22 Kommentare

27. CSU – “Arrogant”, “Unglaubwürdig”, “nicht modern”

Montag, 15. März 2010 | Autor:

Frankenlied

 


 

Erschienen am 13. Januar 2009 | aktualisiert am 14. Januar 2009

T-Online Nachrichten

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Verfilzt, nicht glaubwürdig und nicht mit den Problemen der Menschen vertraut: Die Wähler in Bayern stellen der CSU einer neuen Umfrage zufolge ein vernichtendes Urteil aus. Laut der Studie der Bamberger Politikberatungsagentur Pragma, die am Dienstag bei der Winterklausur der CSU-Landtagsfraktion in Wildbad Kreuth vorgelegt wurde, halten drei von vier Wahlberechtigten die Partei für verfilzt. Auch von den eigenen Anhängern sagen dies noch 56 Prozent. In der Umfrage sei die CSU mit Begriffen wie arrogant und nicht modern beschrieben worden.
CSU-Landtagsfraktionschef Georg Schmid mahnte mit Blick auf die Ergebnisse der Studie: “Wir müssen unsere Arbeit inhaltlich, aber auch im Stil, wesentlich ändern.” Nötig seien mehr Dialog und besseres “Zuhören”. Die CSU müsse “den Umgang mit den Menschen verändern”. Schmid räumte aber ein, Veränderungen am Erscheinungsbild der Partei seien “nicht auf Knopfdruck” zu erreichen.

Verluste waren kein Ausrutscher

Pragma-Geschäftsführer Daniel Frerichs sagte bei der Vorstellung der Studie, das CSU-Landtagswahl-Ergebnis von 43,4 Prozent sei “mit Sicherheit kein Ausrutscher” gewesen. Vielmehr werde es für die CSU immer schwieriger, Ergebnisse von mehr als 50 Prozent zu holen.

Thema Bildung wahlentscheidend

Bei Innerer Sicherheit, Wirtschaft und Landwirtschaft wird ihr zwar weiter sehr hohe Kompetenz zugebilligt. Aber bei dem wahlentscheidenden Thema Schule und Bildung ist ihr Vorsprung vor den anderen Parteien dramatisch geschrumpft. “Das hat eine wichtige Rolle gespielt”, sagte Schmid. Bei jungen Frauen und bei konfessionslosen Wählern ist die CSU deutlich ins Hintertreffen geraten. Sie müsse sich viel stärker neuen Gruppen und Strömungen öffnen: “Wir müssen unseren ganzen Stil, unsere ganze Arbeit ändern”, so Schmid. Entgegen anderen Analysen habe das Rauchverbot bei der Wahlentscheidung am 28. September 2008 so gut wie keine Rolle gespielt, sagte Friedrichs.

Dennoch Mehrheit für schwarz-gelbe Koalition

In der Erhebung gaben lediglich 29 Prozent aller Befragten an, die CSU sei mit den Problemen der Menschen vertraut. Nur 42 Prozent halten die Partei für glaubwürdig. 53 Prozent kritisierten zudem, die CSU habe aus dem Wahlergebnis vom September 2008 nicht die richtigen Lehren gezogen. Andererseits glauben 64 Prozent, dass die schwarz-gelbe Koalition Bayern voranbringt. Pragma hatte Ende vergangenen Jahres 1034 Wahlberechtigte befragt.

Thema: So wird Franken benachteiligt | 10 Kommentare

26. Bayern biegt weiter an fränkischer Geschichte

Sonntag, 14. Februar 2010 | Autor:

Frankenlied

 

 

Im Internet kann man sich zur Zeit über die Planung einer weiteren “Bayerischen Landesausstellung”  des “Hauses der bayerischen Geschichte” (HdbG) informieren. Nach der katastrophalen Heinrichsausstellung in Bamberg (‘Heinrich hat Bayern ganz sehr geliebt’) und der ganz ordentlichen Ausstellung ‘Franken im Mittelalter’ in Forchheim lautet das spannende Thema im nächsten Jahr in Nürnberg ‘200 Jahre Franken in Bayern’ (www.franken-2006.de).

Das veröffentlichte Ausstellungskonzept fußt nun wieder auf der bekannt einseitigen und damit unwissenschaftlichen bayerischen Geschichtsdarstellung. Aus dem vorhandenen Meinungsspektrum sucht man sich gezielt und ausschließlich heraus, was dem bayerischen Zentralstaat nutzt. Weil der zu groß ist, darf die Bevölkerung nicht optimal informiert werden.

Die Botschaft der vermittelten Geschichte hat zu lauten:

Franken ist nicht dazu in der Lage, sich selbst zu verwalten.

Entsprechend werden zur Beschreibung der Zeit vor der Okkupation Frankens nur Autoren zitiert, die uns für zur Staatsbildung unfähige charakterlose Anpasser halten. Im Konzept tauchen die Namen des Oberpfälzers Karl Bosl und des aus München stammenden Werner Blessing auf. Bosls und Blessings These, die Franken wären erst in Bayern Franken geworden, es habe sie zuvor nicht gegeben, wird genüsslich als wissenschaftlich erwiesene Tatsache hingestellt. Dass es eine gegenteilige Auffassung gibt und dass Blessing selbst mangels ‘ausgedehnter und systematischer Quellenstudien’ nur von ‘vorläufigen Überlegungen’ spricht, soll der Bevölkerung nach dem Konzept vorenthalten werden. Weder taucht der Name Rudolf Endres auf, noch wird Jörg Engelbrecht zitiert, der darauf hinweist, dass sich gerade der fränkische Reichskreis durch starken regionalen Zusammenhalt ausgezeichnet hat, in dem ein Bewusstsein dafür bestand, Franke zu sein (Engelbrecht, Interregiones, 3/1994). Um den Gedanken an eine fränkische Unabhängigkeit mit einem unguten Gefühl zu verbinden, werden im Übrigen wieder alle Register der Gehirnwäsche gezogen. So sollen die einzelnen Zeitepochen durch die ‘Bodenstruktur’ voneinander abgehoben werden. Der “Chronologie entsprechend” sollen die Besucher zunächst auf Lehmboden laufen, der erst im “modernen Bayern” moderneren Materialien weicht.

Autor: Manfred Hofmann

Das sagt der Forscher: Ein historisches Franken gibt’s gar nicht!

Historiker Prof. Werner K. Blessing (63) ist beim ‘Tag der Franken’ skeptisch: “Damit wird eine Tradition erfunden, die es gar nicht gibt.” Denn ein historisch gewachsenes Franken existiert streng genommen nicht. Blessing: “Im Mittelalter bestand das heutige Franken aus einer Vielzahl kleiner, eigenständiger Territorien z. B. Bistümer, Reichsstädte, Markgrafenschaften. 1500 wurde der Fränkische Reichskreis als gemeinsames Band gegründet. Erst 1806 wurden die Gebiete vom Kurfürstentum Bayern übernommen und zusammengefasst.”

Anmerkung:

Aha! Ein historisch gewachsenes Gebiet gibt es also gar nicht? Na so was! Zitat Enzyklopädie 2000:

“Mindestens seit dem 6. Jahrhundert scheinen die Bayern mit den benachbarten Franken in Konflikt geraten zu sein. Nach längeren Kämpfen behielten die Franken die Oberhand. Das hat spätestens vom 8. Jahrhundert an zu einer systematischen fränkischen Kolonisationstätigkeit in den bayerischen Bezirken nördlich der Donau geführt.” Das können halt die Altbaiern bis heute nicht vergessen! Haben die Franken doch zu einer Zeit schon gesiedelt, als im altbaierischen Raum noch die Wildsäue suhlten! Warum fragt man nicht kompetente Wissenschaftler wie z. B. Prof. Dr. Endres?

Autor: Norbert Gramlich

Thema: Geschichte Franken

Leserbrief:

Langzeitkurierlesern sind noch Prof. Endres, Inhaber des Lehrstuhls für fränkische Geschichte an der Uni Bayreuth, sowie die NK-Redakteure Alexander Prechtl, Anja Meister und Susanne Schmalz bekannt. Letztere durch brillante Artikel über fränkische Geschichte. In seinen Erlangener Heften wies Prof. Endres den Kampf der fränkischen Bevölkerung um Demokratie und Freiheit in der Zeit nach der Okkupation und Ausplünderung Frankens durch Bayern nach 1806 wissenschaftlich nach.

Nun, den Lehrstuhl gibt es nicht mehr, auch keine entsprechende Lehrerausbildung sowie Unterricht über 1.000 Jahre fränkische Geschichte in unseren Schulen, also über die Region, in der wir hier leben. NK-Artikel dazu à Fehlanzeige! Man möchte uns geschichtslos und damit gesichtslos machen!

Voran das Bayerische Fernsehen: Mit pseudowissenschaftlichen Geschichtssendungen und Leuten wie Prof. Blessing aus München tut man so, als ob Franken schon immer zu Baiern gehörte.

Wir Franken hatten schon ein Weltreich als sich in München noch die Wildschweine den Hintern an den Eichen wetzten. Scherz beiseite, aber dass Herr Blessing bei anderer Gelegenheit ein fränkisches Zusammengehörigkeitsgefühl, das sich spätestens im 300 Jahre lang bestehenden fränkischen Reichskreis bis zur Ausplünderung Frankens durch die Bayern von Napoleons Gnaden um 1806 herausbildete, leugnet, ist sehr vermessen. Die Grundthese Blessings, die sich durch alle seine Publikationen und auch durch diesen Vortrag zieht, nämlich, dass der Flickenteppich Franken froh sein müsste, dass es Bayern zugefallen sei, ist absurd.

Baden-Württemberg, Hessen und Thüringen waren damals noch mehr zerstückelt als Franken und sind heute starke Bundesländer! Einfach nur lächerlich auch die These Blessings, Oberfranken habe Luitpold den Aufschwung zu verdanken, wo doch jeder Laie weiß, dass sich während seiner Regentschaft Deutschland in der industriellen Revolution bzw. Gründerzeit befand! Wir dummen Franken hätten das wahrscheinlich ohne Luitpold, dessen Mitwirken beim Ableben des Kinis übrigens bis heute nicht geklärt ist, nicht gemerkt.

Der Abstieg Frankens, Herr Blessing, setzte nicht 1914 ein, sondern 1964, leicht nachzuweisen an der Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts. Es war die Politik von Strauß bis Stoiber. Genau 1964 war erstmals das BIP Oberbayerns größer als das Frankens! Die Schere ging seitdem stetig auseinander. Nun haben wir es zum Schlusslicht in Bayern gebracht.

Sehr schlimm ist es, dass gerade der Frankenbund Historiker wie Prof. Blessing hofiert. Ein Verein, der offensichtlich seine Hauptaufgabe (Internet) darin sieht, sich vom Fränkischen Bund e.V. abzugrenzen.

Als öffentlich geförderter Kulturverein sollte er z.B. unsere Unterschriftenaktion (bis jetzt 10.806 Unterzeichner) zur Rückführung aller geraubten fränkischen Kulturgüter vorwiegend aus Münchner Museen in ihre ehemals fränkischen Standorte (z.B. Domschatz Bamberg) unterstützen!

In Anbetracht der kulturellen Leistungen von Markgräfin Wilhelmine für Bayreuth sollte man den Luitpoldplatz in Wilhelmineplatz umbenennen.

Landesvorstand Fränkischer Bund e.V.

Norbert Gramlich, Manfred Hofmann, Joachim Kalb

Thema: Geschichte Franken

Volksverdummung – und was man dagegen tun kann
Die Volkshochschule der Stadt Forchheim ergänzt mit ihrem aktuellen Programm die lückenhafte bayerische Geschichtsdarstellung anlässlich der diesjährigen bayerischen Geschichtsshow “Franken im Mittelalter” in der Kaiserpfalz.

Nachdem die Besucher der vom “Haus der Bayerischen Geschichte” ausgerichteten “Kaiser Heinrich II.”- Ausstellung in Bamberg dümmer raus als reingegangen sind, hat sich die Stadt Forchheim gut auf die für dieses Jahr angedrohte Austellung diese Hauses in den Räumen der Forchheimer Kaiserpfalz mit dem Titel “Franken im Mittelalter” vorbereitet.

Die Volkshochschule der Stadt Forchheim bietet eine Vielzahl von Vorlesungen zur fränkischen Geschichte an. Insbesondere sollte man sich den 10. Mai 2004 im Kalender anstreichen. Für diesen Tag ist Prof. Rudolf Endres mit der Vorlesung “Zur Geschichte des Fränkischen Reichskreises” angekündigt. Man erfährt etwas über die fränkisches Geschichte in der Zeit von 1500 bis zum Einmarsch des bayerischen Militärs, also die 300 Jahre der fränkischen Geschichte, die die Landesausstellung u.a. ausspart. In dieser Zeit haben sich die fränkischen Territorien im gut funktionierenden Fränkischen Reichskreis zusammengefasst. Es handelt sich hierbei sozusagen um ein bayerisches Staatsgeheimnis, weil nach Münchner Version der Geschichte Franken vor dem militärischen Anschluss nicht in der Lage war, sich selbst zu verwalten.

Thema: Frankens Geschichte | 18 Kommentare

25. Leserbrief – Landtagswahl in Bayern 2008 aus fränkischer Sicht

Sonntag, 14. Februar 2010 | Autor:

Frankenlied

 
 

Kommentar zum Ausgang der Landtagswahl in Bayern 2008 aus fränkischer Sicht

Von Joachim Gehrig, KV Würzburger-Land

CSU und CDU- Politiker sowie Politologen rätseln um die Gründe der historischen und katastrophalen Wahlniederlage der CSU bei den Landtagswahlen in Bayern.

Es wird unter Anderem die Berliner Politik verantwortlich gemacht, ohne jedoch zu bedenken, dass dort die CSU mit in der Regierung sitzt. Des weiteren werden Sachthemen wie Schulpolitik, Antirauchergesetz und weiß sonst noch was für den Niedergang verantwortlich gemacht.

Vielleicht liegen die Gründe der CSU-Schlappe aber ganz wo anders? Vielleicht haben diese Wahlen auch klar gemacht, dass sich immer weniger Menschen in Bayern mit diesem „CSU- Staat“ identifizieren können oder wollen!?
Vielleicht wollten viele Franken dem Wahlaufruf der CSU, „Bayern wählen“, nicht folgen und haben sich anderen bürgerlichen Parteien zugewandt!?

Die CSU hat in Ihrer Arroganz der Macht vergessen, dass Bayern eben nicht nur aus Altbayern besteht und dass ein prosperierendes Ober- und Niederbayernden Menschen in der Rhön oder im Frankenwald herzlich wenig nützt.Die Aussage, dass die Franken aus den strukturschwachen Gebieten ja nach München oder Augsburg zum Arbeiten kommen könnten, ist purer Hohn für die betroffenen Menschen!

Diese Politik wurde nun abgestraft – in den ländlichen Gebieten in Franken noch nicht so brutal, wie in den Städten, aber das wird dort auch noch kommen!

Fazit:
Die Symbiose – CSU ist gleich Bayern und Bayern ist gleich CSU gehört vorerst, und das zum Glück für alle „Nichtbayern“ in diesem Bundesland, der Vergangenheit an!

Interview der Frankenpost mit J. Kalb
FLAGGENSTREIT
„Benachteiligungspolitik Altbaierns gegenüber Franken“.
Von Roland Rischawy

Erschienen am 01.09.2008 in der Frankenpost

Hof – Franken ist zurzeit groß im Gespräch. Angefacht wurde die Diskussion durch eine – aus fränkischer Sicht – provokative Anordnung der Staatsregierung in München und durch eine patriotische Gegenoffensive der Interessenvertreter Frankens, die sich aus historischen Gründen nicht als Bayern sehen.

Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann, ein gebürtiger Franke, hat – wie berichtet – verfügt, dass an staatlichen Gebäuden künftig dauerhaft die weiß-blaue Rauten- beziehungweise Streifenfahne Bayerns und die Bundesflagge gemeinsam wehen sollten. Seit der Minister-Erlass nach und nach in die Tat umgesetzt wird, sehen fränkische Patrioten rot, allen voran die Vertreter des Fränkischen Bundes, der 600 Mitglieder hat und die Interessen der Region Franken seit 1990 mit Vehemenz vertritt.

„Es geht um verletzte Gefühle“

In Anspielung auf die Tatsache, dass der fränkische SPD-Landtagsabgeordnete Wolfgang Hoderlein in der Vergangenheit wiederholt mit dem Vorstoß abgeblitzt ist, die Staatsregierung möge an öffentlichen Gebäuden in Franken auch die Frankenfahne zulassen, stellt Vorstandsmitglied Joachim Kalb die provozierende Frage: „Sollen wir Franken durch den neuen unnötigen Fahnenerlass und ein Verbot der Frankenfahne an staatlichen Gebäuden erneut mit der gleichen Fahne wie vor 200 Jahren erobert werden?“ Gerade die Nürnberger Burg habe großen Symbolwert für Franken, fährt Kalb fort. „Wir wollen dort unsere Fahne sehen. Es geht hier nicht um Patriotismus, sondern um verletzte Gefühle.“

„Älter als der Freistaat“

Der Abgeordnete Hoderlein erinnert in seinem jüngsten Brief an Innenminister Herrmann daran, dass Burgen und Schlösser in Franken älter seien als der Freistaat Bayern, ihre Geschichte sei fränkisch, nicht bayerisch. „Wenn der Minister die Beflaggung mit der Bayernfahne anordnet, ist das sein Recht“, betont Hoderlein. „Daneben aber zugleich eine Frankenfahne zu hissen, wäre seine Pflicht und seine Schuldigkeit gegenüber der Geschichte und der Kultur Frankens.“

Nein zur Frankenfahne

Herrmann lehnte die Zulassung der Frankenfahne, wie berichtet, wie schon sein Vorgänger im Amt, der jetzige Ministerpräsident Günther Beckstein, mit dem Hinweis ab, nach der einschlägigen Verordnung dürften nur Hoheitssymbole zur Beflaggung staatlicher Gebäude verwendet werden.

Für Joachim Kalb und seinen Fränkischen Bund ist die Flaggen-Affäre nur „eine, wenn auch typische Randerscheinung in der zentralistischen Benachteiligungspolitik Altbaierns gegenüber Franken“. Der 61 Jahre alte Berufsschullehrer und Franken-Patriot aus Weidenberg erinnert daran, dass sich durch die Gründung des Fränkischen Reichskreises im Jahr 1500 ein gesamtfränkisches Bewusstsein gebildet habe, das bis heute existiere. Durch die napoleonische Ära – Kaiser Napoleon schenkte seinem damaligen verbündeten Baiern die Region Franken – sei Franken „eingegliedert, zersplittert und ausgeplündert“ worden. Viele Kunstschätze – darunter der Bamberger Domschatz und der berühmte „Hofer Altar“ – lagerten noch immer als „Beutekunst“ in München und nicht dort, wo sie hingehörten als fränkisches Eigentum.

„Wäre die Nürnberger Burg nicht zu schwer gewesen, stünde sie heute auch in München“, gibt Joachim Kalb scherzhaft zu bedenken und fügt hinzu: „Die willkürliche Aufteilung in Ober-, Unter- und Mittelfranken hat es den Politikern im altbaierischen Speckgürtel bisher leicht gemacht, Franken politisch und wirtschaftlich gegeneinander auszuspielen, um Altbaiern zu stärken.“ Daher lautet die zentrale Forderung des Fränkischen Bundes, dass die drei fränkischen Bezirke zusammengelegt werden müssten zu einem Bezirk Franken, der von der Einwohnerzahl her betrachtet genauso stark wäre wie Oberbayern. Nähme man die ausgegliederten fränkischen Teile in Württemberg und in Südthüringen (siehe Karte) hinzu, wäre diese Region mit 5,4 Millionen Einwohnern und 27 000 Quadratkilometern unter 17 Bundesländern an Position 7 in Deutschland. „Gemessen am Brutto-Inlandsprodukt stünden wir auf Platz 6 hinter Niedersachsen“, sagt Kalb, „trotz der anhaltenden Benachteiligungspolitik durch die Regierung in München, die seit Jahrzehnten das meiste Geld in den Großraum München und nach Oberbayern steckt.“

„Wir bleiben am Thema“
„Der Fränkische Bund will seine Ziele nicht mit dem Kopf durch die Wand durchsetzen“, sagt Joachim Kalb, „aber wir bleiben konsequent am Thema: Unser Ziel ist letzten Endes ein eigenes Bundesland Franken – einer EU-Region, die so groß wie Belgien und wirtschaftlich so stark wie Tschechien und die Slowakei zusammen wäre!“ Nachdenklich fügt der fränkische Patriot unter Hinweis auf den legendären Ausspruch des oberfränkischen FDP-Politikers Thomas Dehler (1897 bis 1967) hinzu: „Wir Franken sind keine Bayern!“

Zeitungsartikel
Offener Brief an den bayerischen Innenminister
Bayer. Staatsministerium des Innern
Herrn Minister
Joachim Herrmann
Odeonsplatz3

80539 München Gambach 30.08.2008
Offener Brief an den bayerischen Innenminister,
Herrn Joachim Herrmann

Bezug: Beflaggung von Gebäuden, im Zuständigkeitsbereich des Bayerischen Finanzministeriums, bzw. Bayerische Schlösser u. Seenverwaltung.

Hier: Beflaggung der Würzburger, ehemals fürstbischöflichen, Residenz

Sehr geehrter Herr Herrmann,

zunächst möchte ich Ihnen meine Anerkennung aussprechen, an allen historischen Baudenkmälern in Bayern, wie z. B. der Residenz in Würzburg, die ganzjährige Beflaggung zur Förderung von Heimatbewusstsein und Identität anzuordnen.
Jedes Land braucht derartige Attribute um – gerade in einer sich zunehmend globalisierenden Welt Selbstbewusstein und staatlichen Fortbestand zu wahren.

Was jedoch die Farben der Flaggen betrifft, so scheiden sich die Geister in Franken doch ganz erheblich!
Gegenstand der Kritik sind hier nicht die Farben Schwarz-Rot-Gold oder das europäische Sternenbanner.
Franken fühlen sich grundsätzlich als Deutsche und Europäer und dies mit ganzem Herzen!
Aber: „Franken sind keine Bayern!!!“ (Dr. Thomas Dehler)
Was viele Franken an ihren historischen Gebäuden empfindlich stört ist die Beflaggung mit den Farben weiß-blau!

Diese Schlösser und Burgen legen Zeugnis fränkischer Integrität, Identität und Kultur, im sog. „Alten Reich“, ab! Sie hatten ihre große Zeit nicht unter der bayerischen Raute! Diese Attribute verloren sie schlagartig, gewissermaßen über Nacht mit der Okkupation durch Churbaiern im Jahre 1802 bzw. dem Königreich Bayern ab 1814/15.
Gegen besagte bairische Beflaggung wäre unter der Maßgabe, dass man von Anfang an „seine Franken“ als gleichberechtigte Partner in Bayern wahrgenommen hätte gar nichts einzuwenden und wäre wahrscheinlich heutzutage keiner politischen Diskussion mehr wert. Jedoch weiß jeder Geschichtskundige in diesem Land wie die „Einverleibung“ stattgefunden und der München-orientierte Zentralismus bis heute aufrechterhalten wird.

Auch würde es der bayerischen Staatsmacht sicher zur Ehre gereichen und der „Bayerischen Krone“ kein Zacken aus derselben fallen den Franken mit der Hissung deren angestammter Farben, an ihren fränkischen Baudenkmälern, ein Stückchen Identität und Respekt ihrer, im Laufe von 15 Jahrhunderten, erbrachten Leistungen zukommen zu lassen!?

So viel Ignoranz und Borniertheit (in ihrer Summe) wird sich eines Tages rächen!

Dass von Ihnen als Franke, gleiches gilt für Ihren Vorgänger im Amt, solche Anordnungen getroffen bzw. aufrechterhalten werden, ist vielen unverständlich und nicht nachvollziehbar. Ein hartleibiges Verstecken hinter der Bayerischen Flaggenverordnung, und anderer, längst überkommener Verträge und Gesetze, führt nicht weiter! Verordnungen kann man, viel leichter noch als Gesetze, ändern! Wenn man will!!!

Mit freundlich, fränkischen Grüßen nach München

Joachim Gehrig
Antwortschreiben am 17.12.2008 von Herrn Herrmann:
Sehr geehrter Herr Gehrig,

für Ihren Offenen Brief vom 30. August 2008 danke ich Ihnen. Es freut mich, dass die vom Ministerrat auf meinen Vorschlag beschlossene Dauerbeflaggung Ihre Zustimmung findet. Allerdings sind für die Beflaggung staatlich genutzter Gebäude in Bayern grundsätzlich nur die bayerische Staatsflagge, die Bundesflagge und die Europaflagge vorgesehen. Über die Beflaggung der Nürnberger Kaiserburg und der übrigen im Eigentum des Freistaates Bayern stehenden Schlösser. Burgen und Residenzen hat die zum Geschäftsbereich des Staatsministeriums der Finanzen gehörende Schlösserverwaltung zu entscheiden. Sie hat das im Einklang mit den geltenden Beflaggungsregeln getan.

Dass Sie über die Zugehörigkeit Frankens zu Bayern seit 200 Jahren nicht glücklich sind, respektiere ich. Die Fakten sind aber unbestreitbar und die große Mehrheit der Menschen in Franken fühlt sich durchaus wohl innerhalb Bayerns.

Während das große Bayerische Staatswappen in besonderer Weise allen Volksstämmen in Bayern gerecht zu werden versucht, sind die Landesfarben für die Flagge allein weiß und blau. Es entspricht historischer Tradition, neben der Flagge Europas, des Bundes und des Freistaats in den jeweiligen Regionen auch die Flagge eines Bezirks, eines Landkreises und einer Gemeinde zu hissen. Gerade die Flaggen der fränkischen Bezirke bringen fränkische Identität sehr gut zum Ausdruck.

Im Übrigen darf ich Ihnen aber auch versichern, dass ich mich weiterhin nachdrücklich für die Belange der drei fränkischen Regierungsbezirke einsetzen werde. Insoweit erinnere ich auch daran, dass ich mich schon in meiner Eigenschaft als Vorsitzender der CSU-Landtagsfraktion erfolgreich für einen eigenen „Tag der Franken” eingesetzt habe, der seit 2006 am ersten Sonntag im Juli gefeiert wird.

Im Übrigen bin ich der Überzeugung, dass sich auch die Franken als Bürger des Freistaats Bayern fühlen. Franken ist ein konstitutiver Teil unseres Landes, auf den wir alle stolz sind und der sich in einem einheitlichen Ganzen hervorragend entfalten kann.

Mit freundlichen Grüßen

Joachim Herrmann

Provokation von Innenminister Herrmann

 

Wikipedia Foto Harald Bischoff  – Dr. Joachim Herrmann

 

Gedanken, Anmerkungen und Anregungen vom Mitglied im Landesvorstand des Fränkischen Bundes e.V. Joachim Kalb zur jüngsten durch den Wahlkampf verursachten Provokation von Innenminister Herrmann. Die Rautenflagge soll an allen im Besitz des bayerischen Staates befindlichen Gebäuden, u.a. also auch der Nürnberger Burg (Kabinettsbeschluss), wehen.

Fakten

Vor 200 Jahren wurde Franken, also auch Nürnberg, im Zeichen der gerauteten Fahne von Montgelas im Auftrag der Wittelsbacher okkupiert und ausgeplündert. Wertvolle Kulturgüter wurden zerstört, eingeschmolzen oder nach München verschleppt, wo sie heute noch zum Teil in verstaubten Depots lagern. Dies war der Judaslohn, den Napoleon den Baiern für den Verrat an den anderen deutschen Stämmen und europäischen Völkern zukommen ließ. Napoleon schenkte Franken den Bayern. Mit dem Erlös aus den Plünderungen konnten die Wittelsbacher das vorher völlig unbedeutende München erst zur Hauptstadt ausbauen. Wäre die Nürnberger Burg nicht zu schwer gewesen, stünde sie heute auch in München.

Die Franken wehrten sich und waren maßgeblich an der schwarz-rot-goldenen Revolution von 1848/49 beteiligt – eine Revolution, auf die sich unser heutiges Demokratieverständnis begründet. So gab es am 13. Mai 1849 einen Frankentag in Nürnberg. Mit schwarz-rot-goldenen Fahnen drohten damals 30.000 Menschen mit dem Abfall von Bayern, falls der reaktionäre Wittelsbacher König den Landtag auflösen sollte.

Während sich in der Folgezeit Bayern öfters mal von Deutschland verabschieden wollte und stets nach einer Extrawurst verlangte, war und ist Franken immer deutsches Kernland und stets loyal. Deshalb gehört auf die Burg auch eine Deutschlandfahne. Erst jüngst hat der Erlanger Professor Wüst festgestellt, dass es noch lange dauern wird, bis Franken und Baiern aufgrund der großen Mentalitätsunterschiede miteinander klar kommen.

Fahnen waren auch stets das Symbol für Besitz ergreifen, erobern. Die Kolonialmächte eroberten ihre Kolonien mit der Fahne voran. Die Russen setzten bei der Eroberung Berlins die Fahne auf den Reichstag. Die chinesische Fahne wehte bei der Einverleibung Tibets in Lhasa. Sollen wir Franken durch den neuen unnötigen Fahnenerlass und ein Verbot der Frankenfahne an staatlichen Gebäuden erneut mit der gleichen Fahne wie vor 200 Jahren erobert werden?

Soweit zur Vergangenheit.

Im Zuge des Wahlkampfes werden alle geschichtlichen Fakten und Befindlichkeiten beiseite geschoben. Weiß-blau gerautet die CSU, weiß-blau gerautet Bayern, weiß-blau gerautet Bikinis, Sommer Sonne Bayern! Vielleicht will man mit der staatlichen Verordnung auch verhindern, dass sich ein gesundes, nicht patriotisch überzogenes Regionalbewusstsein als Gegenentwicklung zur gesichtslosen Globalisierung in Franken und überall auf der Welt entwickelt. Der bayerische Zentralismus ist in Gefahr. Äußeres Zeichen: die Anzahl der Frankenfahnen in unserem Frankenland hat sich in den letzten Jahren vervielfacht!

Konsequenzen

Wir fordern Innenminister Herrmann auf, sein im Juni 2004 aufgrund der Petition des Fränkischen Bundes e.V. sowie auf Druck der Opposition im Bayerischen Landtag abgegebenes Versprechen, den Bamberger Domschatz und andere Kulturgüter aus München wieder dauerhaft nach Franken zu verbringen, endlich einzulösen! Der Fränkische Bund e.V. wird dann in Kürze ca. 12.000 Unterschriften vorlegen und eine neue Petition an den Landtag stellen. Alle fränkischen Kulturgüter (Liste hier in der HP) sollen zurückgeführt werden.

Wir fordern Herrn Herrmann außerdem auf, als Vorsitzender des Tourismusverbandes Franken zurückzutreten. Dies sollte jemand machen, der zu fränkischen Farben steht. Der Verband war u.a. auch deshalb erfolgreich, weil er mit einer einheitlichen rot-weißen Werbung gezielt für Franken und nicht für Nordbayern warb! Wieso hat die CSU eigentlich den Vorsitz für all diese Vereine in Erbpacht erhalten? Sie verdrängt damit engagierte, ehrenamtliche und parteilose Bürger.

Zum Schluss fordern wir unsere Mitbürger auf, weiterhin Flagge zu zeigen, und zwar die fränkische. Im Internet haben wir eine Liste aufgelegt, wo in unserem Frankenland überall eine Frankenfahne wehen sollte! Machen Sie es so wie ein Bayreuther Bürger, der nahe dem gerautet beflaggten Regierungsgebäude eine große Frankenfahne aus seinem Fenster gehängt hat.

Stolz auf Bayern — nein Danke, ich bin Franke!

Die Nürnberger Burg zeigt weiß-blaue Flagge
Provokation für Frankens Patrioten

NÜRNBERGER ZEITUNG 16.08.08
Auf der Nürnberger Burg weht ein neuer Wind, ein ganz bayerischer. Neuerdings sind dort oben Schwarz-Rot-Gold und Weiß-Blau dauergehisst, nicht mehr nur an Feiertagen. Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann möchte, dass Bayern Flagge zeigt. Der Fränkische Bund möchte, dass er das bleiben lässt.

Überall Weiß und Blau, das macht die Vereinsmitglieder ganz rot vor Wut. «Katastrophe!», poltert Detlev Tartsch, einer der Kreisvorsitzenden des Fränkischen Bunds. Der Schweinfurter, der in Nürnberg den Frankenland-Versand betreibt, kann schier endlos schimpfen auf den jüngsten Beleg für die «Verhinderungsstrategie» der Staatsregierung.

«Die Intention ist ganz klar, jede Möglichkeit zu verhindern, ein Gesamtfranken sich mit fränkischer Symbolik präsentieren zu lassen.» Der 63-Jährige spricht von «Identifikationsunterdrückung», und die mache «Magengrollen und Kopfschmerzen».

Alljährlich eine Staatsaffäre.

So schlimm sei der bloße Anblick jetzt auch wieder nicht, gesteht Christian Hölzlein, ebenfalls Kreisvorsitzender. «Ich sehe von meinem Büro aus die Burg, und das sieht jetzt schon toll aus. » Die Provokation liege vielmehr darin, dass damit gerade die Landesregion als bayerisch abgestempelt werde, deren Patrioten beharrlich um Anerkennung ihres «Landes im Land» ringen. Der bloße Wunsch des Vereins nach dem einmaligen Aufhängen der Frankenfähne am Tag der Franken gerate alljährlich zur Staatsaffäre. Auf staatlichen Gebäuden bleibt sie verboten.

Was würde sich der Freistaat vergeben, wenn er einmal seine weiß-blau okkupierten Masten kurz für ein nichtstaatliches Rot-Weiß freigäbe- «Wir Franken haben nun mal unsere eigene Kultur.» Nürnberg habe es nicht nötig, für Bayern zu werben, meint der 30-jährige Hölzlein, «dann wirbt es doch immer nur für München, wo das Geld hinfließt». Und wenn der Frankenrechen wenigstens als Nummer drei auf dem Sinwellturm sitzen dürfte! Die Staatregierung messe in Sachen Flaggenstrenge mit zweierlei Maß, sagt Detlev Tartsch. «Am Bayreuther Festspielhaus dürfen sogar Sponsorenfahnen hängen.»

Dabei wollte Joachim Herrmann, Franke aus Erlangen, nur Gutes tun. Im Ausland habe er gesehen, wie großzügig öffentliche Bauten weltweit beflaggt sind. Das ließ er zum 17. Juni auf die bayerischen Regierungsgebäude übertragen, fortan sollen sie das ganze Jahr über im Schmuck stehen. Das Finanzministerium bezog dann gleich die ihm unterstellten Schlösser und Burgen in die pausenlose Beflaggung ein. Beim Thema «Herrmann» winkt Tartsch ab. Der zähle leider zu den vielen fränkischen Abgeordneten, die ihre Identität mit dem Überschreiten der Donau abstreifen.

Detlev Tartsch wohnt hinter der Burg, da würde er gern mal einen Schrotflintenwettbewerb auf die neue Burgflagge … natürlich nur ein Witz, er lacht laut. Jetzt schießt er sich erst mal ein auf die neue Wahlkampagne der CSU. «Stolz auf Bayern» heißt die und besteht unter anderem aus einem Video (https://videocenter.csu.de/pub/stolzaufbayern/), das außer vier Nürnberger Postkartenansichten Franken auszublenden scheint.

Tartsch hat gerade ein Fattblatt in Arbeit. «Auf Bayern stolz- Nein Danke, ich bin Franke!» heißt der Titel, es wettert gegen die «Rautenflut», «Bajuwarisierung» und Abkanzlung der «Nordbayern». Ein Frankenrechen bricht sich darauf Bahn durch die weiß-blaue Raute.

Isabel Lauer
Bericht vom „Tag der Franken“ 2008
Erfahrungsbericht, „Tag der Franken“ 2008 in Miltenberg,
aus Sicht des Fränkischen Bund e. V.
Gambach, 09.07

Der dritte – offizielle Tag der Franken fand, wie hinlänglich in den Medien berichtet, heuer im romantischen Mainstädtchen Miltenberg statt.
Neben vielen Attraktionen war unter anderem auch unser FB e.V. und Frankenlandversand am Samstag, 05.07. 08 und Sonntag 06.07.08 vor Ort vertreten.

Unter Verwendung von vielerlei Infomaterial und am Stand platzierter Karten und Grafiken konnte dem zahlreichem, interessiertem Publikum die Ziele des FB e. V. verdeutlicht und nähergebracht werden.

Auch die Problematik der in der Säkularisation nach München verbrachten fränkischen „Beutekunst“, und deren Rückführung wurde durch die gute Argumentation der am Stand eingesetzten Mitstreiter den Bürgern bewusst gemacht. Schon am Samstag zeigten 110 Bürger durch ihre Unterschrift ihre Unterstützung für die Bemühungen des FB.

Am Sonntag, dem eigentlichen Frankentag konnten noch einmal 60 Unterschriften eingefahren werden. Insgesamt überraschte das rege Interesse der Bevölkerung an den Themen des FB, im bisher eher „pro-bayerisch“ eingestellten westlichen Unterfranken, das eingesetzte FB- Team. Daher überraschte es auch nicht, dass einige Neumitglieder darunter der „Singende Fremdenführer“ von Miltenberg in unserem Bürgerverein begrüßt werden konnten.

An dieser Stelle Dank und Anerkennung für die Einsatzbereitschaft aller Beteiligter!

Die fränkische Sache ist auf einem guten Weg!

Joachim Gehrig
Fränkischer Bund e. V.
Kreisverband Würzburger Land

Zur Frage: Franken sind doch auch Bayern oder?
Sabine Welß 95444 Bayreuth, den 03.01.2008

CSU – Generalsekretärin
Christine Haderthauer
München

Zur Frage: Franken sind doch auch Bayern oder?

Sendung im Bayrischen Rundfunk am 21.12.07
22.3o Uhr Aufgemerkt! Pelzig unterhält sich

Sehr geehrte Frau Generalsekretärin Haderthauer,

vorneweg möchte ich mich erst entschuldigen für die etwas späte Reaktion, aber es waren und sind noch immer die christlichen Feiertage dazwischen und als CSU-Vertreterin haben Sie doch sicher Verständnis dafür, dass man diese zur Kenntnis nimmt und dem entsprechend vorbereitet und feiert.

In der obigen Sendung stellen Sie die Frage: Franken sind doch auch Bayern oder? Dass es dadurch „Herrn Pelzig” die Sprache verschlägt und er das Schlucken anfingt,…,…..dafür habe ich Verständnis. Denn als Franke kann man über so viel Unkenntnis nur so reagieren, wenn man wenigstens einigermaßen höflich sein möchte.

Noch immer scheint: Es wissen noch immer nicht alle Bayern speziell die Oberbayem und leider auch die Franken – Franken und Bayern sind zwei Paar Stiefel (fränkische Redensart), auch wenn man schon über zweihundert Jahre versucht, diese Tatsache zu verdrehen und gar, die Franken zu integrieren. Vielleicht fiele es leichter – das Integrieren – wenn man die Franken gleichbedeutend wie die Oberbayern behandeln würde? Wäre das eine Frage zurück?

Wenn Sie den Transrapid ansprechen: Bereits die Reaktion im Studio müsste Ihnen vielleicht zu denken gegeben haben. Tatsache ist: bereits vor Jahren waren die Wanderwege in Oberbayern geteert und in Franken gab es noch nicht einmal Radfahrwege. Natürlich sind an so einer Situation auch die fränkischen Politiker schuld. Vielleicht nehmen Sie sich mal etwas Zeit, um sich über die Straßenverhältnisse in Franken zu informieren. Oder:

Die Situation im Bayrischen Rundfunk; erst vor kurzem musste ich erleben: es wird vom Jakobsweg erzählt, der von Würzburg ausgeht und das ganze wurde mit Schrammlmuskik untermalt. Schrammelmusik gehört nach Wien. Wenn man sich etwas Mühe gibt, dann steht dafür auch fränkische Musik zur Untermalung bereit

Nur soviel in aller Kürze, denn wenn man als Franke mal anfängt mit dem Aufzählen der Missstände, kommt man leicht in Versuchung, kein Ende zu finden.

Und noch ein Tipp: Solange wir Franken noch sooo im Hintergrund stehen im Vergleich mit Oberbayem sollte man einem solchen in keinster Weise mit Geschenken im Rautenmuster beglücken oder erziehen wollen.. Aber diese Erfahrung haben Sie ja bereits gemacht.

Mit guten Wünschen für das neue Jahr für Sie persönlich und im Dienst und natürlich mit guten Wünschen für das neue Jahr auch für unser schönes Franken.

Mit freundlichen Grüßen
Sabine Welß

Thema: Fränkische Leserbriefe | 4 Kommentare

24. Demokratie Defizit in Deutschland

Samstag, 30. Januar 2010 | Autor:

Frankenlied

 

Deutschland ist nach Ansicht des Parteienkritikers Hans Herbert von Arnim keine echte Demokratie mehr. „Das Volk hat fast nichts zu sagen. Wir haben weder Herrschaft durch das Volk noch für das Volk – und damit keine wirkliche Demokratie“, sagte der Staatsrechtsprofessor der „Bild am Sonntag“. Die Bundesrepublik werde von der „politischen Klasse beherrscht“. Das seien die Berufspolitiker, die zwei Prozent aller Mitglieder der Parteien ausmachten und „vornehmlich aus Eigeninteresse“ handelten.
Auf die Frage, ob Deutschland reformierbar sei, antwortete von Arnim, er sei „durchaus optimistisch“. Da Politik viel zu wichtig sei, „um sie allein den Berufspolitikern zu überlassen“, hoffe er auf mehr direkte Demokratie durch Bürgerbegehren und Volksentscheide – „auch wenn die politische Klasse dies gar nicht mag, weil ihre Allmacht begrenzt wird“.

Nach Ansicht des Parteienkritikers hätten zudem direkt vom Volk gewählte Politiker „eine höhere demokratische Legitimation und eine größere Autorität auch gegenüber ihren eigenen Parteien“. Deshalb sollten die Ministerpräsidenten der Länder, der Bundespräsident genau wie Bürgermeister und Landräte direkt gewählt werden.

„Die Bürger wählen keineswegs die Freibier-Politiker, sondern Menschen, die sie für fachlich kompetent und charismatisch halten.“

Auf die Frage, ob in diesem Falle auch TV-Stars wie Günther Jauch eine Chance hätten, gewählt zu werden, antwortete von Arnim, die USA hätten mit den Ex-Schauspielern Ronald Reagan und Arnold Schwarzenegger „gute Erfahrungen gemacht“. „Was wäre schlimm daran, wenn die Deutschen einen so klugen Kopf wie Günther Jauch zum Bundespräsidenten wählen würden?“ Wenn die Bürger wichtige politische Ämter direkt vergeben könnten, würde dies verhindern, „daß die höchsten Staatsämter in den Ländern und im Bund in Hinterzimmern ausgekungelt werden, wie die Nachfolger von Edmund Stoiber und Johannes Rau“.

Thema: Zum Nachdenken! | Ein Kommentar

23. Wussten Sie schon, dass… 5 Fehlentwicklungen

Donnerstag, 14. Januar 2010 | Autor:

Frankenlied

 

 

Wussten Sie schon, dass…

 

1. Unser Frankenland

2. Die Fränkische Geschichte

3. Die fränkische Wirtschaft

4. Finanzskandale

5. Fehlentwicklungen

 

 

 

Zu 5 – Fehlentwicklungen

1. Wussten Sie schon, dass… beim EU-Städteranking Frankens Städte alt aussehen? Auffällig ist, dass sich unter den ersten 25 Plätzen zehn Regionen aus Altbayern, neun davon in Oberbayern befinden, während Schweinfurt und Aschaffenburg die einzigen aus Franken sind! Dieses Verhältnis ist signifikant für das – immer wieder in Abrede gestellte – Süd-Nord-Gefälle im Freistaat. Mit anderen Worten: Das so genannte „Landesentwicklungsprogramm“ ist – nach wie vor – stark südlastig ausgerichtet. Auf Grund über Jahrzehnte verfehlter Strukturpolitik entfernt sich Franken stets weiter von diesem Ziel. So befinden sich die meisten staatlich geförderten Forschungsinstitute im Raum München. Dies hat zur Folge, dass sich dort moderne Industrien niederlassen, während in Franken ganze Industriezweige verschwinden.

2. Wussten Sie schon, dass… das Rundfunkgesetz klar vorschreibt, dass der öffentliche Sender allen Landesteilen gleichermaßen verpflichtet ist? Trotzdem werden uns nach wie vor ausschließlich Spielfilme, Spielserien, Krimis und Volksstücke aus dem alt-bayerischen „Kulturkreis“ aufgedrängt. Anstoßend ist die wöchentlich 4malige Sendung „Dahoam is dahoam“. Ebenso Dokumentationen über die „unsere Wittelsbacher“. Was hat Franken, abgesehen von den Ausplünderungen, mit den Wittelsbachern zu tun? Genauso viel wie mit den Grafen von Luxemburg.

BR – Andreas Praefcke Pixelio

3. Wussten Sie schon, dass… der Bayerische Rundfunk einen Jahresetat von fast 2 Milliarden hat, und die Bevölkerung in Franken sehr stark manipuliert? Beispiel: Da werden auf  der Sandkerwa in Bamberg  Madla mit Dirndl gezeigt die nicht einmal wissen, was ihre Eigenart ausmacht. Hier zeigt der Bayerische Rundfunk eine schöne heile Bayern-Dirndl-Unti-Obi-Aufi-Welt. Je größer ein Staat desto dümmer muss die Bevölkerung gehalten werden. Leute die nachdenken sind nicht gefragt, sondern solche die sich anpassen. Selbst der Franke Günter Beckstein marschiert in seinem Hochgebirgstrachtenjanka durch die Gegend, und zeigt wie man im bayerischen Staat als Franke Karriere macht. Der Bayerische Rundfunk wird weiter unsere Gehirne waschen, wenn wir nicht selbst zu denken beginnen.

4. Wussten Sie schon, dass … der Bayerische Rundfunk z.B. für einen Tatort aus Nürnberg, Bamberg, Würzburg oder Bayreuth kein Geld hat, sich aber ein Bayern a leistet, das kaum geschaut wird, weil es langweilig gemacht ist, nicht so wie z.B. Arte und Phönix?

5. Wussten Sie schon, dass … auf BR 2 am 13.12.2002 um 9 Uhr wieder eine jener unsäglichen „großbayerischen Geschichtsauslegungen“ über den Bildschirm ging? Laut Beschreibung in der Fernsehzeitschrift Gong waren demnach die Hugenotten aus Frankreich 1685 auf Herbergssuche in Bayern?! Wieder eine dreiste Geschichtslüge, denn bekanntlich gehörten die Städte Erlangen, Bayreuth und Ansbach, welche die Protestanten damals aufnahmen, zum liberalen Preußen. Wie rückschrittlich und intolerant Bayern war, belegt die Tatsache, dass erst 200 Jahre später, nämlich 1865, ein protestantischer Bäcker von Max dem Soundsovielten eine Erlaubnis bekam, in München eine Backstube zu eröffnen.

6. Wussten Sie schon, dass…die bayerische Schuldenuhr des Bundes der Steuerzahler derzeit eine Neuverschuldung von 269.- Euro pro Sekunde anzeigt. Insgesamt nehmen die Schulden in Bayern 2009 um 8,493 Milliarden Euro zu. Damit summieren sich die Schulden Bayerns auf 32,565 Milliarden Euro.

Schuldenuhr Bayern_R_by_HAUK MEDIEN ARCHIV  _ Alexander Hauk_pixelio.de

7. Wussten Sie schon, dass…wir in Franken die Schulden der Misswirtschaft in München und Oberbayern(siehe Schwarzbuch 2009)mit bezahlen, und dass diese Mittel für notwendige Projekte in Franken fehlen werden. Jeder Bayer vom Baby bis zum Greis, steht bereits jetzt mit ca. 10.000.- Euro für die Missstände bei der Bayerischen Landesbank in Haftung. Diese Zahl bekommt erst dann Gewicht, wenn man bedenkt, dass es vor der Pleite „nur“ 1850.- Euro waren.

8. Wussten Sie schon, dass… der Bayerische Oberste Rechnungshof festgestellt hat (Mainpost 1.9.05 Henry Stern), dass das Studio Franken Nürnberg unproduktiv arbeitet und nicht ausgelastet ist? Gleichzeitig veröffentlichte der Fränkische Bund eine Programmbeobachtung über 12 Monate. Ergebnis: Kein einziger Spielfilm, keine Spielserie aus Franken war dabei; 138 Spielfilmstunden mit altbayerischem Hintergrund.

9. Wussten Sie schon, dass… in der Presse bewusst über viele Vorgänge nicht berichtet wird? Z. B., dass die Schere zwischen Oberbayern und Franken seit Jahrzehnten immer weiter auseinander geht?

10. Wussten Sie schon, dass…es seit der deutschen Wiedervereinigung in Deutschland drei „sächsische“ Bundesländer gibt, während man uns Franken weiterhin ein direktes Mitspracherecht in Deutschland und Europa verwehrt?

11. Wussten Sie schon, dass…wir Franken Ehrungen und Ausstellungen für angebliche bayerische Geschichtsgrößen erdulden müssen, während für die europaweit gezeigte, hochkarätige Ausstellung „Franken – die Wegbereiter Europas“ uns die geringfügigen Mittel verweigert wurden?

12. Wussten Sie schon, dass…Dr. Armin Huth der Ausstellung vom Haus der Bayerischen Geschichte „200 Jahre Franken in Bayern“, die im Kern das 19. Jahrhundert betraf, geschichtswissenschaftliche elementare Defizite bescheinigte? In einer 5-seitigen Äußerung zur Landesausstellung weist er nach, dass den demokratischen und liberal gesinnten Menschen, die im 19. Jahrhundert in Franken für Grundrechte, Rechtsstaat und Demokratie eingetreten sind, die historische Anerkennung und Würdigung vorenthalten wurde. So wurden am 20.12.1848 von der ersten Deutschen Nationalversammlung die Grundrechte des deutschen Volkes verabschiedet. Bayern verweigerte die Anerkennung der Grundrechte und provozierte damit die politische Opposition in Franken.

 

T.d.Fr Huth

Der Fränkische Bund e.V. steht voll hinter Dr. Huth und fordert eine Ausstellung des Hauses der Bayerischen Geschichte in Würzburg oder Nürnberg, in der dieses wichtig Thema im Sinne der gutachtlichen Äußerung von Dr. Huth sowie auf die sog. Erlanger Hefte von Prof. Dr. Endres aufbaut. Das stets „reichstreue“ Franken stand in der schwarz-rot-goldenen Tradition der Grundrechte gegen ein autoritäres, königstreues, zentralistisches, rückständiges Bayern.


13. Wussten Sie schon, dass…Bayern sich im Reichsdeputationshauptschluß von 1803 die geistlichen Gebiete Würzburg und Bamberg gesichert hat, die es Moante zuvor schon unter massiven Rechtsbruch militärisch okkupiert hatte.

14. Wussten Sie schon, dass…durch die „Revolution von oben“, die „territoriale Flurbereinigung“ zentralistisch vollzogen wurde, wobei auf althergebrachte Rechte und Privilegien, auf kommunale Autonomie oder konfessionelle Verhältnisse in Franken keinerlei Rücksicht genommen wurde. Die Gebiets- und Verwaltungsreform in Franken unter Montgelas war ein brutaler und gewaltsamer Akt.

15. Wussten Sie schon, dass…wertvolle Kulturgüter und Kunstschätze, voran liturgische Geräte aus Gold und Silber zu Schleuderpreisen und bloßen Materialwert versteigert wurden.

16. Wussten Sie schon, dass…der konfiszierte fränkische Haus – und Grundbesitz entweder versteigert oder für staatliche Zwecke verwendet wurde, wobei vor allem die ausgedehnten Klosterwälder den bayerischen Staatswald beträchtlich vergrößerten.

17. Wussten Sie schon, dass…die Broschüre des Wirtschaftsministerium „Bayerische Technologie-Transfer + Verbund“(Stand 2004) folgende Verteilung der zentralen Einrichtungen für Wissenschaft und Technologietransfer innerhalb Bayerns ausweist: Anzahl der Einrichtungen 133, davon Oberbayern 47 das sind 35%, Oberfranken 8 das sind 6%. Das heißt die wirtschaftlich schwachen Bezirke bekommen noch weniger, die Starken das Vielfache. Wo sind unsere fränkischen Landespolitiker, wo die Presse?

18. Wussten Sie schon, dass…Unternehmenspleiten, wie Hypo-Vereinsbank, e.on/VIAG/Bayernwerk, LWS, Kirch-Gruppe, Grundig AG, Maxhütte/Neu Maxhütte, Schneider Technologie, EADS(früher MBB bzw.DASA) Fairchield Dornier), mit staatlicher Beteiligung bzw. staatlichem Engagement pleite sind.

19. Wussten Sie schon, dass…bei den schweren Unwetter am 30.06.2005 vom Finanzminister Faltlhauser steuerliche Hilfsmaßnahmen „für die vom Unwetter in Südbayern Geschädigten“, Millionenzusagen gemacht wurden. Aber kein Wort über die Schäden in Hersbruck gemacht wurde, bzw. Zusagen gegeben wurden.

20. Wussten Sie schon, dass…sich Innenminister Beckstein und alle CSU Abgeordneten einschließlich der fränkischen CSU, gegen die Beflaggung fränkischer Amtsgebäude ausgesprochen hat. SPD Abgeordneter Hoderlein mit Hilfe der Grünen es aber durchsetzte das es an Rathäusern und Landratsämtern genehmigt wurde.

21. Wussten Sie schon, dass…Stoiber bei der WM 2006, Gerhard Schröder ausstechen wollte und eine eigene Charme-Offensive startete. Doch der Schuss ging voll nach hinten los. Stoibers Fußballvisionen werden nach Pleiten und Pannen zum Eigentor. Das geplante Fußball-Musical wurde in den Sand gesetzt. Der Fachkongress „Vision of Football“ floppt. Millionenverluste! Die Rechnungen müssen natürlich nicht die unfähigen Politiker bezahlen, sondern wieder der Steuerzahler, natürlich auch Franken.

22. Wussten Sie schon, dass…die Verteilung der Transrapid Milliionen zum Großteil wieder nach Oberbayern gepumpt wurden. Günther Beckstein der fränkische Hoffnungsträger pumpt allein 44,5 Mio. nach München(Wir wollen die..High-Tech-Region München gezielt weiter stärken, so eine Pressemitteilung vom 08.07.08) und sogar 50,5 Mio. nach Augsburg. Zum Vergleich: Für ganz Oberfranken zusammen hat die Beckstein Regierung 28,5 Mio. übrig!

 

 

Transrapid_web_R_by_Ralf_pixelio.de

23.Wussten Sie schon, dass… bei allen Großereignissen wie Neujahrsempfang in der Residenz oder der Verleihung des bayerischen Filmpreises, von der Protokollabteilung fast 100 Karten für die Amigo-Truppe abgezweigt wurden. (AZ 14.05.07)?

24. Wussten Sie schon, dass… Savdir einmal für Schlagzeilen sorgte, nämlich, als FJS 1980 nach der verlorenen Wahl lallend vor die Kamera trat? Schuld daran soll nicht etwa der Alkohol gewesen sein. FJS redete sich auf eine Spritze seines Zahnarztes heraus. Savdir bekam von Strauß das Bundesverdienstkreuz vermittelt. (AZ 14.06.07)

25. Wussten Sie schon, dass… einige vom Zahnarzt Sanih Savdir wenig hielten, jedoch Franz Josef Strauß und Edmund Stoiber von seinen Künsten so viel hielten, dass er am 11.07.2007 mit den Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet wurde? So selten der Orden ist, so gängig ist der Vorwurf gegen seine Verleiher. Mit keiner anderen staatlichen Auszeichnung wird so viel Schindluder getrieben. Neben all denjenigen, die sich den Orden wirklich wegen ihres Engagements und Einsatzes für den Freistaat und seine Bürger verdient haben, zeichnen die Auszeichner im Freistaat am liebsten sich selbst und ihre Amigos aus. (AZ 14.06.07)

26. Wussten Sie schon, dass… Stoiber diese Tradition weiter führte. Zwar distanzierte er sich nach seinem Amtsantritt sofort von seinen großen Lehrmeister FJS und dessen Amigo-System. Doch auf die beiden Leibärzte des CSU-Übervaters wollte er nicht verzichten. Stoiber übernahm den bulgarischen Internisten Valentin Agrirov, in dessen Villa auf der französischen Milliardärs-Insel Cap Ferrat am der Cote D’Azur er gerne mit Frau Karin seinen Urlaub verbrachte. Und den Zahnarzt Sanih Savdir, der längst zu Stoibers privaten Hofstaat zählte.(AZ 14.06.07)

27. Wussten Sie schon, dass… nicht einmal die Freunde von Savdir wussten welche besonderen Verdienste er um den Freistaat hat, außer der Wartung der beiden Regierungsgebisse. Selbst seine Tochter nichts dazu einfiel. Erst nach längeren Überlegungen, vermutete sie, dass er diesen Orden vielleicht für eine Unterstützung von Kindern in der Türkei bekommen habe. Savdir ist türkischer Abstammung. (AZ 14.06.07)

28. Wussten Sie schon, dass… der CSU folgendes Zeugnis ausgestellt wurde: Verfilzt, nicht glaubwürdig und nicht mit den Problemen der Menschen vertraut: Die Wähler in Bayern stellen der CSU einer neuen Umfrage zufolge ein vernichtendes Urteil aus. Laut der Studie der Bamberger Politikberatungsagentur Pragma, (13.01.09 T-Online Nachrichten) die bei der Winterklausur der CSU-Landtagsfraktion in Wildbad Kreuth vorgelegt wurde, halten drei von vier Wahlberechtigten die Partei für verfilzt. Auch von den eigenen Anhängern sagen dies noch 56 Prozent. In der Umfrage sei die CSU mit Begriffen wie arrogant und nicht modern beschrieben worden.

29. Wussten Sie schon, dass… sich Bayern gerne mit fremden Federn schmücken. Es ist schon ein Kreuz mit den Bayern. Sie tun so, als ob sie die Alpen und den weißblauen Himmel erfunden hätten, rühmen ihr München als heimliche Hauptstadt Europas. Die Bayern sind Papst, neuerdings auch noch Doktor (Sir Edmund hat den Doktorhut in Südkorea bekommen) und haben den Film-Oscar!

30. Wussten Sie schon, dass… die Absetzung von Beckstein ein Stich ins Herz der Franken war? Vieles nimmt der zweitgrößte Volksstamm im Freistaat klaglos hin – nicht aber die oberbayerische Intrige gegen Beckstein. Wie die Oberbayern den fränkischen Ministerpräsidenten „entsorgt“ haben, hatte Folgen.

31. Wussten Sie schon, dass… die stammespolitischen Streitereien der vergangenen Jahre in Franken stets regional begrenzt waren. In Würzburg etwa kämpften sie wie die Löwen für die Herausgabe des Frankenschwerts – die Einwohner der Stadt Hof freilich interessierte das herzlich wenig. Wenn die Bamberger ihre Bataillone in die Landeshauptstadt schickten, um dort die Heinrichskrone aus den Fängen der Altbayern zu befreien, dann fragten sie sich in Miltenberg: Welche Heinrichskrone? Und wenn in Nürnberg vor wenigen Wochen die Lokalpresse kurz davor stand, Sonderausgaben drucken zu müssen, weil auf der Nürnberger Kaiserburg neuerdings eine weiß-blaue Fahne flattert – dann hätten sich vermutlich die Würzburger über so viel Possenspiel in einer Halbmillionenstadt ins Fäustchen gelacht. Die Würzburger haben das nicht getan. Und zwar schon allein deshalb nicht, weil sich Franken untereinander nicht übermäßig füreinander interessieren – einem Mainfranken sind Mittelfranken näherungsweise so gleichgültig wie Mecklenburger. Was aber passiert nun? Wer derzeit in die einzelnen fränkischen Provinzen hineinhört, der kann dort etwas vernehmen, was es bislang nur aus altbayerischer Perspektive zu geben schien: ein gesamtfränkisches Stammesbewusstsein. Auslöser scheint die Annahme zu sein, dass der erste evangelische Ministerpräsident aus Franken einem gezielten politischen Racheakt aus Oberbayern zum Opfer gefallen ist.

Wikipedie Foto Christian Horvat – Dr.Guenther Beckstein

32. Wussten Sie schon, dass… der Sturm der Entrüstung, bei der Absetzung von Beckstein, mit nichts aus der näheren Vergangenheit zu vergleichen ist. Denn in Franken galt Beckstein bislang dezidiert als Nürnberger. Schon im katholischen Würzburg, kaum mehr als hundert Kilometer von Nürnberg entfernt, hätten sie noch vor zwei Jahren den Innenminister am liebsten mit einem Einreiseverbot belegt – so benachteiligt fühlten sich die Domstädter vom protestantischen Synodalen aus Mittelfranken. Derzeit kann man sich von Würzburg aus noch 90 Kilometer weiter in westliche Richtung begeben – und stößt dort immer noch auf pure Abscheu gegen die oberbayerische Ranküne. Im Aschaffenburger Main Echo erschien eine Seite, gefüllt mit Leserbriefen gegen die Arroganz aus Altbayern. Aschaffenburg liegt 30 Kilometer weit entfernt von Frankfurt, man fühlt dort eher hessisch als fränkisch. Nun aber schreibt eine 80 Jahre alte Frau, sie habe schon viel erlebt in ihrem Leben – “aber so etwas noch nicht”. Was die Schreiberin formuliert, lässt sich mit nahezu identischem Zungenschlag momentan genauso in der Nürnberger Zeitung, in der Coburger Neuen Presse oder der Frankenpost nachlesen. “Sind wir Franken nur gut, um ordentliche Arbeit zu leisten, Steuern abzugeben und zu warten, was man von München aus von uns erwartet?”

33. Wussten Sie schon, dass… mittlerweile auch die CSU erkannt hat, welch verheerende Reaktion die plump inszenierte Intrige der Oberbayern auf die Befindlichkeit in Franken ausgelöst hat? Horst Seehofer sprach wohl deswegen in seinem ersten längeren Interview im Bayerischen Rundfunk über nichts länger als über den nun herzustellenden ‘Frieden zwischen den großen bayerischen Stämmen”. Dieser allerdings schien längst nicht mehr in Frage zu stehen. . Nun aber, glaubt ein Vorstandsmitglied der Nürnberger CSU erkannt zu haben, fühlen sich die Franken regelrecht verarscht“. Dass für die historische Niederlage der bayerischen Regierungspartei der Einfachheit halber der evangelische Ministerpräsident verantwortlich gemacht werden soll, das empöre die Franken offenbar aufs tiefste. „Vor allem”, sagt der CSU-Mann, „weil dieses Sündenbockprinzip so erbärmlich schlicht zu durchschauen ist.” (Quelle: SZ 10.10.08)

34. Wussten Sie schon, dass … der „fränkische“ Landtagsabgeordnete Alexander König (Hof) Bayern, wie die Bayernpartei, aus Deutschland herauslösen will (Quelle: Frankenpost 22.9.05, J.Umlauf)?. Das fehlte uns noch, wir Franken in einem Staat zusammen mit den Münchner „mir-san-mir“-Selbstbedienungszentralisten! Es handelt sich hier um den gleichen MdL, der im Landtag versprochen hat mit anzuschieben, wenn es um die Organisation des Frankentages 2006 geht. Wo schiebt er denn hin, der „Hochfranke“, Richtung Abgrund??

35. Wussten Sie schon, dass…die bayerische Staatsregierung bereits 1992 ein Landesentwicklungsprogramm (LEP) beschlossen hat, um die strukturschwachen Räume in Bayern zu fördern? Das Ziel des LEP sollte sein, „annähernd gleiche Lebensbedingungen in allen Landesteilen herzustellen“.

36. Wussten Sie schon, dass…wir uns vom Ziel dieses LEP immer mehr entfernen wie z.B. die Arbeitsmarktlage beweist? Arbeitslosenquote Freising 2,6 % Hof 9,1 %. Auch wieder ein Ergebnis verfehlter Strukturpolitik in Bayern.

37. Wussten Sie schon, dass… Monika Hohlmeier nach der Wahl ins EU-Parlament fünf Termine im Landkreis Bayreuth wahrgenommen hat. Schlachtschlüssel, Aschermittwoch, Heringsessen, Bieranstich. Diese Bilanz ist überwältigend! Zu vier Ausschüssen gehört Frau Hohlmeier auch – laut EU-Parlament gibt es aber nur drei – und sie hat sich seit ihrer Zugehörigkeit zum Parlament insgesamt zweimal dort geäußert: einmal schriftlich, einmal am Rednerpult. Nachzulesen im offiziellen Bericht des EU-Parlamentes. Ein Glücksfall für Oberfranken!!!



 

 

38. Wussten Sie schon, dass… Monika Hohlmeier nach der Wahl ins EU-Parlament fünf Termine im Landkreis Bayreuth wahrgenommen hat. Schlachtschlüssel, Aschermittwoch, Heringsessen, Bieranstich. Diese Bilanz ist überwältigend! Zu vier Ausschüssen gehört Frau Hohlmeier auch – laut EU-Parlament gibt es aber nur drei – und sie hat sich seit ihrer Zugehörigkeit zum Parlament insgesamt zweimal dort geäußert: einmal schriftlich, einmal am Rednerpult. Nachzulesen im offiziellen Bericht des EU-Parlamentes. Ein Glücksfall für Oberfranken!!!

39. Wussten Sie schon, dass… Monika Hohlmeier bei ihren Antrittsbesuch in Oberfranken am 22.12.08 ein Gymnasium in Hof besuchte. Leider waren Ferien. Der Direktor bestellte extra drei Schüler damit jemand da war. Denn auch die Bläserklasse konnte nicht vorgestellt werden, es fehlten alle Bläser. Da ließ man ein Tonband laufen. Dann fuhr Moni nach Selb, um einen Autozulieferer zu besuchen: Die Werktätigen waren in Weihnachtsurlaub wegen Kurzarbeit. Dann begegnete der Moni doch noch ein bekanntes Gesicht in Gestalt einer Bronzebüste ihres Vaters. Hier darf man sicher von gegenseitigem Wohlwollen ausgehen. Moni sagte danach: Ihr seien die Leute sehr wohlwollend begegnet. Applaus- Applaus! SZ 24.12.08 Kassian Stroh.

40. Wussten Sie schon, dass… Franz-Josef Strauß das Malteserkreuz mit der Raute und dem goldenen Löwen auf der Rückseite, sogar dem Diktator des afrikanischen Zwergstaates Togo, General Gnasingbe Eyadema, verlieh. Mit ihm machte nämlich Strauß Spezl und Groß-Metzger Josef März lukrative Geschäfte.(AZ 14.06.07)

41. Wussten Sie schon, dass… der Nachfolger von Strauß, Max Streibl sich mit den Bayern Orden bei seinen Gastgebern bedankt, wie bei den Unternehmer Anton Staudinger, der auf der Insel Ischia die von der CSU-Prominenz gerne besuchten Poseidon-Gärten besitzt.(AZ 14.06.07)

42. Wussten Sie schon, dass…die Kette Lidl, bekannt aus den Schlagzeilen zum Thema Bespitzelungen von Mitarbeitern, eine neue Werbeaktion à www.ein-gutes-stueck-heimat.de/medien.html gestartet hat? Aufdringlich wird hier für Produkte aus der „Region Bayern“ geworben. Ein Widerspruch in sich. Franken kommt nicht vor. Wir sollen also bayerische Milch trinken usw. aus der Region unterhalb der Donau. Also der Region, wo Rinderwahnsinn und Gammelfleischskandale ihre Hauptverbreitungsgebiete hatten. Qualität aus Bayern wird uns empfohlen. Nein Danke. Wenn schon, dann Milch, Käse usw. aus Forchheim, Würzburg, Bayreuth oder württembergisch Franken usw., da gibt es massig Auswahlmöglichkeiten. Wir brauchen dringend ein Qualitätssiegel aus der Region Franken!! JK (aufgestöbert von Frankenrabe)

43. Wussten Sie schon, dass… in der Stadt Albrecht Dürers eine Kunsthochschule – Akademie der Bildenden Künste Nürnberg – gab. Die Akademie wurde 1662 gegründet und ist damit die älteste Kunstschule im deutschsprachigen Raum. Das ursprüngliche Künstlertreff entwickelte sich zur Kunsthochschule. Sie feiert 2012 ihr 350jähriges Jubiläum. Website Bereits 1671 galt sie als Institution und wurde schließlich von der Freien Reichsstadt Nürnberg übernommen. Als die Wittelsbacher 1806 mit Hilfe Napoleons Nürnberg einnahmen und dieses „königlich-bayerisch“ wurde, hatte Ludwig I. nichts besseres zu tun, als die Akademie zu einer „Provinzialkunstschule“ zu degradieren. Damit wollte er bereits damals bewusst München zur Kunststadt machen. Quellen: Die Welt u. Wikipedia

44. Wussten Sie schon, dass…die Festzugleitung des Oktoberfestes erdreistet sich, für die Teilnahme von Musikkapellen, Schützenvereinen usw. aus ganz Bayern am Festzug genaueste detaillierte Vorschriften für die zu tragende Tracht zu erlassen (Seppl-Look). So weiß ich, dass die Schützen aus meiner ehemaligen Heimatgemeinde Redwitz/Rod. (LK Lichtenfels) genau vorgeschrieben bekamen, was sie tragen müssen! Frauen mit Hut usw., Privatkosten pro Teilnehmer mind. 300 €. Es gehört schon eine Portion Naivität (gelinde ausgedrückt) dazu, diese Regeln zu befolgen und daheim über die unnötigen Ausgaben dann kräftig zu schimpfen, wie das “meine” Redwitzer taten! Es gab aber auch eine Kapelle aus Mainfranken, die auf ihre rotweiße Tracht mit Dreispitz beharrte und sich nichts um die vorgeschriebene Seppl-Norm kümmerte. Nach Drohung mit der “Bild-Zeitung” traute sich die Leitung nicht sie auszusperren. Die Kapelle wurde begeistert beklatscht und sogar extra vom Festzugkommentator hervorgehoben. Dieses Verhalten ist ja schon „Frankenmedaillenverdächtig”.Ich habe aber bis jetzt nicht herausfinden können, welche Musikkapelle das war. Wer kann weiterhelfen?

 

45. Wussten Sie schon, dass…Sie unter den “NBMB – Nordbayerischen Musikbund finden, der zu 90 % aktuelle Meldungen über fränkische Musikanten usw. informiert? Gerade Musik ist eng verbunden mit Tradition, Mundart und regionalen Besonderheiten, weshalb hier die Phantombezeichnung “Nordbayern” (was ist das?) besonders aufgesetzt, bürokratisch abstoßend, völlig daneben wirkt! Was soll’s, wenn sie es nicht selbst merken!?

46. Wussten Sie schon, dass…der Ochsenkopf von vielen Touristen in Altbayern vermutet wird und sie deshalb nicht hinfinden? Der Grund: Man hat auf der Intemetseite www.erlebnis-ochsenkopf.de das Fichtelgebirge versehentlich nur mit der Bayemraute gekennzeichnet und den fränkischen Rechen vergessen oder eher verdrängt! Manche verwechselten nun das Fichtelgebirge sogar mit der CSU, die ja bekanntlich auch die Raute benutzt, sich aber trotzdem auf Talfahrt befindet. Sehr peinlich!

 

47. Wussten Sie schon, dass…auch bei der bisher größten Weltausstellung 2010 in Shanghai (China) Bayern wieder ausschließlich mit Lederhosen,  Neuschwanstein, Alpen und Gamsbart warb? Demnach hat Franken nichts mit Bayern zu tun. Herr Balleis (CSU) aus Erlangen regte sich massiv darüber auf.

48. Wussten Sie schon, dass … das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kitzingen sich Gartenbau-Zentrum Bayern Nord nennt christine.bender@aelf-kt.bayern.de? Dies, obwohl ausschließlich fränkische Gemeinden bei dem Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft – unser Dorf soll schöner werden“ dabei sind (es sind keine Gemeinden der Oberpfalz dabei). Deshalb muss es Franken heißen!

49. Wussten Sie schon, dass… der Frankenreporter Pressedienst auf seinen Briefbogen keinen Frankenrechen hat, aber die Bayernraute? Da passt auch dazu, dass der Tourismusverband Fränkisches Seenland (Gunzenhausen) aus unseren Verteiler gelöscht werden will. Ist nicht Herr Herrmann Vorsitzender des Fränkischen Tourismusverbandes? Hat er nicht die Kolonialdauerbeflaggung in weiß-blau angeordnet?

Wikipedia Foto Gerd Seidel – Dr.Markus Soeder

50. Wussten Sie schon, dass… Herr Dr. Markus Söder(ein fränkischer Minister) sich auf dem Nockherberg beim Starkbieranstich mit folgenden Spruch geäußert hat: „Ich bin Bayer fränkischer Herkunft, kein Deutscher.“ Dazu ein Kommentar eines Franken: Herr Minister, kaufen Sie sich eine Schiffspassage ohne Rückschein auf die Fidschi-Inseln. Aber die dortigen Eingeborenen können wohl mit einem Bayer mit fränkischem Migrationshintergrund auch nichts anfangen.

51. Wussten Sie schon, dass…für das Kurhaushotel in Bad Kissingen, Unterfranken(Besitzer Freistaat Bayern) kein Geld für notwendige Sanierungen zur Verfügung steht. Am Obersalzberg in Oberbayern und am Wörthersee in Österreich, zweistellige Millionenbeträge jährlich zugezahlt werden. Unterfranken ist eben nicht Oberbayern.

52. Wussten Sie schon, dass…die Einweihung des Infohauses in Goldkronach am 5.8.2008 am ehemaligen größten Gold- und Antimonvorkommen in Deutschland, mit 190.000 € von der EU bezahlt wurden. Die CSU machte unverfroren eine Wahlveranstaltung daraus. Wittelsbacher gerautete Tischdecken, keine Frankenfahne, einziger SPD-Mann Hoderlein nicht eingeladen. Es sprachen im gleichen Grundton Minister Miller (CSU), MdB Koschyk (CSU), Landrat Hübner (CSU) und der Bürgermeister sowie Wilhelm Wenning, Regierungspräsident von Oberfranken (CSU). Einzig er ließ es etwas leicht fränkisch anklingen. Mit dabei auch der unvermeidliche MdL Nadler (CSU). Herr Wolfgang Brinkel, der ehrenamtlich die meiste Arbeit geleistet hat, wurde kaum erwähnt. Keiner dankte es ihm. Er hatte mich eingeladen, weil ihm daran lag, dass das Bergwerk, das einst Humboldt unterstand, fränkisches Kulturerbe sei. Aber Wittelsbacher Rauten, Freibier und peinliche CSU-Wahlveranstaltung, bezahlt von der EU??

 

53. Wussten Sie schon, dass … bei der Einweihung des Bäckereimuseums in Kulmbach im September 2008 der Hauptsponsor, die Europäische Union(4,2 Millionen) von der Bayerischen Staatsregierung nicht eingeladen wurde? Günter Verheugen Vizepräsident der Europäischen Union sagte dazu sehr deutlich: ‘Die Mittel der EU sind nicht dazu da, den Wahlkampf einer Partei(CSU) zu finanzieren. Auch Wolfgang Hoderlein der eingeladen war, sagte mit der Begründung ab, dass er an einer schlecht getarnten CSU-Veranstaltung nicht teilnehmen wolle.

54. Wussten Sie schon, dass…Franken kulturell ausblutet, weil 90% aller Mittel für Museen und 75% aller Staatsmittel für Theater allein in München eingesetzt werden?

55. Wussten Sie schon, dass… für die Bühne in Trebgast 2008, 12.800 Euro gestrichen wurden, aber dafür 24 Millionen für das Cuvilles-Theater in München ausgegeben wurden? NK 18.07.08

Vergleichen Sie einmal die Ausgaben für München und Franken. Einwohnerzahlen zum Vergleich hier: München 1,3 Mio., Franken 4,0 Mio.

Das nennt die bayerische Staatsregierung, gleiche Bedingungen für alle Landesteile.

Laufende Ausgaben und Einnahmen von bayerischen Theaterunternehmen in staatlicher

Bzw. kommunaler Trägerschaft 2006

Ergebnisse der Jahresrechnungsstatistik

Lfd. (2)Ausgab. Personalausg. Lfd.Aufwand Einnahmen Zuschüsse Ausgaben
Einnahmen
Sitz u.Name des Unternehmens (1)

In 1000 Euro

Augsburg, Städtische Bühnen(3) 0 0 0 0 0 0
Bamberg, E.T.A.-Hoffmann-Theater 3 812 2 835 977 640 924 -2 249
Coburg Landestheater(3) 0 0 0 0 0 0
Dinkelsbühl, Landestheater 643 471 170 337 168 -138
Eggenfelden, Theater a.d.Rott(3)(4) 0 0 0 0 0 0
Erlangen, Theater Erlangen 3 883 1 887 1 371 490 454 -2 939
Fürth, Stadttheater/Freilichtbühne(3) 0 0 0 0 0 0
Hof, Städteb. Nordostoberfranken(5) 8 920 6 646 2 247 1 320 7 698 98
Ingolstadt, Stadttheater 9 546 3 306 4 698 1 583 1 919 -6 044
Landshut, Südostbayer.Städtetheat.(5) 7 335 5 844 1 491 1 222 6 070 -43
Memmingen, Landestheat.Schwaben(5) 2 985 1 974 960 503 1 152 -1 330
München, Bayer.Staatsoper 73 749 63 228 10 419 18 786 6 493 48 470
München, Bayer.Staatsschauspiel 25 345 20 971 4 342 2 827 0 22 518
München, Staatstheat.am Gärtnerplatz 28 925 25 922 2 959 3 153 511 25 260
München, Münchner Kammerspiele(3) 0 0 0 0 0 0
München, Schauburg(3) 0 0 0 0 0 0
München, Staatstheater(3) 0 0 0 0 0 0
Nürnberg, Staatstheater(3) 0 0 0 0 0 0
Passau, Stadttheater(3) 0 0 0 0 0 0
Theater, Regensburg(3) 0 0 0 0 0 0
Würzburg, Mainfranken Theater(3) 0 0 0 0 0 0
Zusammen 165 142 133 084 29 634 30 861 25 389 -108 892

 

(1) Grundsätzlich ohne Puppentheater und ohne Studiobühnen der Universitäten

(2) Ohne investive Ausgaben

(3) Aus dem Haushalt der Kommune ausgegliedert

(4) Träger Landkreis

(5) Zweckverband

 

 

56. Wussten Sie schon, dass…der Verwaltungsaufwand in den zwei größten Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg pro Einwohner am höchsten ist. Der Deutsche neigt ja zum Nachplappern. Den Pseudoargumenten, mit denen möglichst große Einheiten gefordert werden, stehen die Nachteile gegenüber, die uns in Bayern täglich vorgeführt werden. Riesenländer werden zum Selbstzweck, die Bevölkerung wird manipuliert, die Stimme des Einzelnen zählt weniger, die Demokratie funktionier insgesamt schlechter.

57. Wussten Sie schon …in der Presse bewusst über viele Vorgänge nicht berichtet wird. Z.B., dass die Schere zwischen Oberbayern und Franken seit Jahrzehnten immer weiter auseinander geht. Der FT berichtet nicht darüber. Das der Bayerische Rundfunk einen Jahresetat von 800 Mio. Euro ganz wesentlich in München ausgegeben und zur Werbung für Oberbayern genutzt hat. Der FT berichtet nicht darüber. Das viele Leserbriefe die Franken betreffen nicht veröffentlicht werden.

58. Wussten Sie schon, dass…Franken in der staatlich geförderten Wirtschaft- und Tourismuswerbung für Bayern im In- und Ausland – wenn überhaupt – stets nur am Rande vorkommt? Das Image ist Berge, Hofbräuhaus, Neuschwanstein und Schuhplattler. Das ist Bayern.

59. Wussten Sie schon, dass…Sie weiter mit Ihren Steuern die unerträglichen Kosten der bayerischen Selbstdarstellungssucht(„mir san mir“)mitfinanzieren, während Franken sich mit Brosamen vom reich gedeckten bayerischen Tisch zufrieden geben muss? Stichworte: Nahverkehr, neue Messe, neuer Atommeiler Garching, 4 Münchner Staatstheater(Franken 1), Münchner Nahverkehr, Neue Pinakothek und und und…

60. Wussten Sie schon, dass…fränkische Geschichte und fränkisches Kulturgut,also auch unsere liebenswerte Mundart, muss im Unterricht und in den Medien den ihnen gebührenden Platz einnehmen – und nicht nur als Alibifunktion dienen.

61. Wussten Sie schon, dass…ein sehr großer Anteil der beweglichen Teile des fränkischen Kulturerbes nach der Okkupation Frankens durch Bayern nach München verschleppt wurde und heute noch dort ist? Der Fränkische Bund e.V. fordert die Rückgabe all dieser Kulturgüter in ihre fränkischen Standorte. Wenn Sie wissen wollen, ob auch aus Ihrer Heimat etwas dabei ist, beachten Sie die Links auf unserer Homepage. Manche Franken behaupten: Wenn der Bamberger Dom und die Nürnberger Burg nicht so fest gemauert wären, würden Sie heute auch in München stehen.

62. Wussten Sie schon, dass…der deutsche Kaiser Heinrich II. den Bambergern das sog. Perikopenbuch (ein Teil des Bamberger Domschatzes) auf ewig versprochen hat? Seit 1806 liegt nahezu der gesamte Bamberger Domschatz in Münchner Museen. Der fränkische Bund e.V. fordert eine Rückführung des Domschatzes nach Bamberg sowie des fränkischen Herzogsschwerts nach Würzburg.

Franken 6 -Würzburger-Herzogschwert

63. Wussten Sie schon, dass…sofortige Erhöhung staatlicher Mittel, besonders der Privatisierungserlöse für überfällige Struktur- und Politische Verbesserungsmaßnahmen in Franken z.B. ein eigenes unabhängiges Franken-Marketing, Technische Fakultät in Würzburg, Technik-Museum in Bayreuth usw.).

64. Wussten Sie schon, dass…Franken nach Auflösung der 1250 Mann starken Grenzpolizei gerade mal 180 Planstellen bekommt, während nach Südbayern über 1000 Beamte in den Polizeivollzugsdienst um versetzt wurden, obwohl die Kriminalität in Franken derzeit situationsbedingt weitaus stärker als im Bayerischen ansteigt?

65. Wussten Sie schon, dass…in Franken nach umstrittenen Standortschließungen nur noch 5 Bundeswehrstandorte bleiben, während Südbayern über deren satte 19 verfügt?

66. Wussten Sie schon, dass…die willkürliche Aufteilung in Drei – Franken es bisher leicht gemacht hat, Franken gegeneinander auszuspielen um Altbayern zu stärken. Dies wird deutlich, wenn man die Zahlen der letzten Jahre betrachtet. Besonders Oberbayern wurde seit 1970 durch „Baierische“ Ministerpräsidenten deutlich bevorteilt. Fränkische Politiker haben dabei aus falsch verstandener Parteiräson mitgeholfen.

67. Wussten Sie schon, dass…der Fahnenstreit um die Frankenfahne inzwischen ein Dauerbrenner ist. Kein Vorgang zeigt so deutlich, das zentralistische, ja diskriminierende Verhalten der Staatsregierung wie die Anordnung der weiß-blauen Dauerbeflaggung auf staatlichen Gebäuden, auch der Schlösserverwaltung(Kaiserburg Nürnberg, Ehrenburg Coburg usw.). Dass es moderne Landesverfassungen gibt, wo das demokratischer funktioniert, zeigt der Art.2 der Verfassung des Freistaates Sachsen! Das Bundesland Sachsen bricht nicht auseinander, obwohl im schlesischen Teil auch die niederschlesische Fahne gleichberechtigt gezeigt werden darf. Also demokratischen Pluralismus statt napoleonischen Zentralismus auch und gerade in Bayern!

68. Wussten Sie schon, dass…im Buch „Macht und Missbrauch“ von Wilhelm Schlötterer, Ministerialbeamter(erschienen Sommer 2009)die Machenschaften vom angeblich so hochverdienten Ministerpräsidenten Strauß, Streibl und Stoiber in wahrheitsgetreuer Recherche aufgedeckt wurden. Sie können das nachlesen, dass Strauß den Rechtsstaat teilweise abgeschafft hatte. Das die CSU nach seinen Tod ihn den Glorienschein ausgestellt hat. Das er an vielen CSU Veranstaltungen immer noch als seriöser Staatsmann dargestellt wird. Genau das war er nicht. Nachzulesen im Buch „Macht und Missbrauch“.

69. Wussten Sie schon, dass…ein Strafverfahren gegen Franz Beckenbauer wegen Steuerhinterziehung eingestellt wurde. Das Franz Beckenbauer in seinem Buch: Ich, wie es wirklich war. Darin stellte er seinen einstigen Gönner Ludwig Huber bloß. Er gab preis, dass ihm der frühere Finanzminister bei der Steuerhinterziehung über die Schweiz behilflich gewesen sei. Die Münchner Abendzeitung berichtete darüber. Die CSU-Fraktion unter Führung von Alois Glück zeigte nicht einen Funken von Selbstachtung. So konnte Franz Beckenbauer, der vor dem Amigo-Untersuchungsausschuss aussagen sollte, öffentlich höhnen: „Die sollen doch den Mond oder den Mars befragen!“ Als Duzfreund von Edmund Stoiber und dessen Frau fühlte er sich offenbar sicher.

70. Wussten Sie schon, dass…die Geschwister Strauß, Monika Hohlmeier und Max Strauß kurz nach der Buch Veröffentlichung angekündigt haben, dass sie gegen H. Schlötterer gerichtlich vorgehen werden, weil alles was in seinen Buch geschrieben ist, erstunken und erlogen ist. Bisher hat es dazu keinerlei Aktivitäten von Geschwister Strauß gegeben. Daraus kann dann jeder seine eigenen Schlüsse ziehen.

71. Wussten Sie schon, dass… uns Leute wie Strauß, Stoiber, Beckenbauer usw. immer als Vorbilder hingestellt werden. Darauf können wir Franken gerne verzichten, bzw. solche Amigos sind uns zuwider.

 

72. Wussten Sie schon, dass… Franken noch um 1960 ein höheres Bruttoinlandsprodukt als Oberbayern hatte?

Messestand Hannover 1983

 

Bruttoinlandsprodukt je Einwohner zu Marktpreisen
1980 1990 2006 absolut Zuwachs in
% ab 1990
Oberbayern 14.679 24.849 40.909 16.060 64,60%
Niederbayern 10.736 17.791 27.657 9.866 55,50%
Oberpfalz 10.587 18.159 29.180 11.021 60,70%
Oberfranken 10.935 18.494 27.534 9.040 48,90%
Mittelfranken 13.147 21.472 32.014 10.542 49,10%
Unterfranken 10.646 18.185 28.436 10.251 56,40%
Schwaben 11.901 19.995 29.456 9.461 47,30%
Bayern gesamt 21.102 33.240 12.138 57,50%
Quelle: Drucksache 16/1208 vom 14.05.09

 

 

73. Wussten Sie schon, dass… durch diese ungerechte und einseitige Politik der Staatsregierung, das Bild sich total umgekehrt hat? Das Oberfranken 10 % unter dem bayerischen Durchschnitt(32.240.- Euro) liegt, aber das von Oberbayern um satte 23% darüber liegt?

 

imst-008

74. Wussten Sie schon, dass… die fränkischen Steuerzahler jahrelang den „Verkehrsverbund München“ täglich (!) mit einer ½ Million Euro mitfinanzieren, während etwa der Schienennahverkehr in Franken weiter abgebaut wird? Neidisch müssen wir Franken zuschauen, wie sich etwa in Sachsen erfolgreich moderne Nahverkehrssysteme wie die Vogtlandbahn prächtig entwickeln? In Thüringen werden bereits 22 % der Bahnstrecken von Privatbahnen befahren. Warum funktioniert das in Franken nicht? Es ist eben völlig unsinnig, wenn immer behauptet wird, das ganze Land profitiere, wenn es der Landeshauptstadt gut ginge. Das Gegenteil ist der Fall.

75. Wussten Sie schon, dass…es auch im Nahverkehr weiterhin große Benachteiligungen gibt. Laut einer Meldung FT/BR 17.9.08: „Lächerliche 19 Millionen für ÖPNV in Franken“.
Auch hier:
Mehr als 50 Mio. für ganz Bayern.Für Oberfranken 3,7 Mio. Euro.Das sind etwa 7,3 % von etwas über 50 Mio. oder?
Oberfranken hat 9,3 % Bevölkerungsanteil. Also: Auch beim ÖPNV eine unterproportionale Berücksichtigung. Proportional, also Gießkanne, würde bedeuten, dass Oberfranken 4,5 – 4,7 Mio. Euro erhält.
Eine glatte Million unterhalb des „Mindestgebots“.

 

76. Wussten Sie schon, dass… München mittlerweile die höchsten Mietpreise in Deutschland hat? Über 500 Euro für ein Zimmer ist keine Seltenheit. Da kann man doch locker und flexibel als junger Mensch eine Lehrstelle in München annehmen und vom üppigen Lehrlingsgehalt ein preiswertes Zimmer finanzieren. Auch ein Ergebnis langjähriger einseitiger bayerischer Strukturpolitik.

77. Wussten Sie schon, dass… die bayerische Staatsregierung im Rahmen der „Offensive Zukunft Bayern“ und für ausgewählte Spitzentechnologien insgesamt 4,1 Mrd. Euro in Wissenschaft und Zukunftsfelder der Wirtschaft investiert? Fragen Sie Ihren Abgeordneten bzw. Ihren Bürgermeister, was davon in unserer Region konkret angekommen ist?

78. Wussten Sie schon, dass… unsere örtlichen Politiker und Tageszeitungen bei jedem Euro, der aus München kommt, ein Jubelgeschrei anstimmen bzw. eine Schlagzeile setzen, obwohl dies angesichts der angeführten Zahlen völlig fehl am Platze ist? Sind Sie nicht auch der Meinung, dass dies mit ein Grund dafür ist, warum man mit uns hier so umspringen kann?

79. Wussten Sie schon… Franken von den Privatisierungserlösen der staatlichen Unternehmen nur 22,38% erhalten hat, während satte 66,32% nach Oberbayern geflossen sind? Bevölkerungsanteil Franken 34,13%, Oberbayern 33,10%

80. Wussten Sie schon, dass… Franken von den staatlich geförderten Investitionsschüben seit den 60er Jahren(Auto, Luft- und Raumfahrt, Medien, Gentechnologie…)systematisch ausgeschlossen wurde, mit dem Hinweis auf die ‘Selbstheilungskräfte des Marktes’?

81. Wussten Sie schon, dass… Unternehmenspleiten, wie Hypo-Vereinsbank, e.on/VIAG/Bayernwerk, LWS, Kirch-Gruppe, Grundig AG, Maxhütte/Neu Maxhütte, Schneider Technologie, EADS (früher MBB bzw. DASA) Fairchield Dornier), mit staatlicher Beteiligung bzw. staatlichem Engagement pleite sind?
Die Fakten zeigen die Entwicklung:
1990 lag Oberfranken noch auf Platz 5. 2005 sind Niederbayern und die Oberpfalz an Oberfranken vorbeigezogen. 9.286.- € Zuwachs in Oberfranken bedeuten die mit Abstand geringste Wachstumsdynamik.

Oberbayern – vom anderen Stern – legt um 71.549 Mio. Euro zu.

Entwicklung Bruttoinlandsprodukt Bayern

1990 2005 absolut Zuwachs in %
Oberbayern 93.508 165.057 71.549 76,5
Niederbayern 18.995 32.125 13.130 69,1
Oberpfalz 18.181 30.377 12.196 67,1
Oberfranken 19.752 29.038 9.286 47
Mittelfranken 34.000 54.718 20.718 60,9
Unterfranken 22.693 36.748 14.055 61,9
Schwaben 32.318 50.384 18.166 56,4
Bayern gesamt 239.352 398.450 159.098 66,5

 

Quelle: Drucksache 16/1208 vom 14.05.09 Bayr. Landtag

 

Arbeitslosenquoten in den Regierungsbezirken Bayerns in Prozent

 

1988 1998 2005 2007
1. Schwaben 5,4 1. Oberbayern 6,8 1. Oberbayern 7,7 1. Oberbayern 5,4
2. Oberbayern 5,7 2. Schwaben 7,8 2. Schwaben 8,4 2. Schwaben 5,6
3. Unterfranken 6,3 Bayern 8,1 3. Unterfranken 8,6 3. Unterfranken 5,7
Bayern 6,3 3. Niederbayern 8,3 4. Niederbayern 8,8 4. Niederbayern 5,9
4. Oberfranken 6,6 4. Unterfranken 8,5 Bayern 9,1 Bayern 6,1
5. Mittelfranken 6,8 5. Oberpfalz 8,9 5. Oberpfalz 9,7 5. Oberpfalz 6,5
6. Niederbayern 7,2 6. Mittelfranken 9,6 6. Mittelfranken 10,3 6. Mittelfranken 7,4
7. Oberpfalz 8,5 7. Oberfranken 9,8 7. Oberfranken 11,3 7. Oberfranken 8,1

 

Drucksache 15/11364 vom 23.09.08

 

82. Wussten Sie schon, dass… die Arbeitslosigkeit in Franken schon seit langem um ein Drittel höher ist als in Oberbayern?

 

83. Wussten Sie schon, dass… kein geringerer als der Unternehmensberater McKinsey von der CSU-Staatsregierung mit der Erstellung eines Positionspapiers zur wirtschaftlichen Zukunft Bayern beauftragt wurde? Wussten Sie auch, dass McKinsey zu den gleichen Ergebnissen kommt wie der Fränkische Bund e.V.? Er hob besonders die extremen regionalen Unterschiede in der Wirtschaftsentwicklung hervor. Kein Bundesland weist eine größere Differenz von Arbeitslosigkeit aus. So liegen zwischen Oberfranken und Oberbayern satte 3,6 %. In NRW sind das gerade mal 1,4 %, obwohl die Unterschiede zwischen Großstädten (Ruhrgebiet) und den abgelegenen ländlichen Regionen hier viel größer sind. McKinsey fordert eine Sonderwirtschaftszone (Pressemeldungen vom 17.12.2002). Wäre nicht auch ein Untersuchungsausschuss wegen Betrugs am ‘fränkischen Bürger’ fällig, wenn wir uns an die jahrelangen gebetsmühlenartig wiederholten Sprüche von Wiesheu, Schnappauf, Glos, Söder usw. erinnern, ‘Oberfranken auf der Überholspur’, ‘Es gibt kein Süd-Nord-Gefälle in Bayern, alles dummes Zeug’, und und und?

84. Wussten Sie schon, dass…der Vergleich zeigt, dass Oberfranken vor der Wende mit einer Arbeitslosenquote von 6,6 % in 1988, 6,0 % in 1989 und 5,7 % in 1990 sowohl absolut als auch im Vergleich mit den anderen Regierungsbezirken da stand – 1988 auf Platz 4 von 7, 1989 ebenso Platz 4.
Seit 1996 bis heute hält Oberfranken ununterbrochen die rote Laterne der Arbeitslosigkeit in Bayern – egal ob die Konjunktur nach oben oder unten zeigt. Ob die Arbeitslosenquote steigt oder fällt – Oberfranken ist stets auf Platz 7 von 7. Betrug der Abstand zum Bayerndurchschnitt 1988 ganze 0,3 % (6,3 zu 6,6), so beträgt er 2007 volle 2 % (6,1 % Bayern; 8,1 % Oberfranken; Oberbayern mit 5,4 % wieder top.)

85. Wussten Sie schon, dass…wir uns vom Ziel dieses LEP immer mehr entfernen wie z.B. die Arbeitsmarktlage beweist? Arbeitslosenquote Freising 2,6 % Hof 9,1 %. Auch wieder ein Ergebnis verfehlter Strukturpolitik in Bayern.

86. Wussten Sie schon, dass …der Schweinfurter Landrat Harald Leitherer (CSU) beim bayerischen Landräteseminar in Bischofsgrün dieses neue LEP von Staatsminister Dr. Schnappauf treffend als „Landesvernichtungsprogramm“ bezeichnet hat?

 

Die wirtschaftliche Entwicklung wird am besten durch das Wachstum des BIP gekennzeichnet.

Entwicklung Bruttoinlandsprodukt Bayern in Mio. €

1990 2005 absolut Zuwachs in %
Oberbayern 93.508 165.057 71.549 76,5
Niederbayern 18.995 32.125 13.130 69,1
Oberpfalz 18.181 30.377 12.196 67,1
Oberfranken 19.752 29.038 9.286 47
Mittelfranken 34.000 54.718 20.718 60,9
Unterfranken 22.693 36.748 14.055 61,9
Schwaben 32.318 50.384 18.166 56,4
Bayern gesamt 239.352 398.450 159.098 66,5

Die Fakten zeigen die Entwicklung. 1990 lag Oberfranken noch auf Platz 5. 2005 sind Niederbayern und die Oberpfalz an Oberfranken vorbei gezogen. 9.286 Mio. Euro Zuwachs in Oberfranken bedeuten die mit Abstand geringste Wachstumsdynamik. Niederbayern legt um 13.130 Mio. zu, die Oberpfalz um 12.196 Mio. Euro.

 

Bruttoinlandsprod. je Einw. in Euro 1990 2005 einfügen

Bruttoinlandsprodukt je Einwohner in Euro

1990 2005 Euro-Zuwachs
1. Oberbayern 24.849 1. Oberbayern 39.072 14.223
2. Mittelfranken 21.472 2. Mittelfranken 32.015 10.543
3. Schwaben 19.995 3. Schwaben 28.178 8.183
4. Oberfranken 18.494 4. Oberpfalz 27.870 9.711
5. Unterfranken 18.185 5. Unterfranken 27.362 9.177
6. Oberpfalz 18.159 6. Niederbayern 26.844 9.053
7. Niederbayern 17.791 7. Oberfranken 26.302 7.808

 

Nicht nur absolut, auch pro Kopf ist das Wachstum in Oberfranken gegenüber der „restlichen“ Entwicklung in Bayern zurückgeblieben. Das gilt insbesondere gegenüber den beiden anderen wirtschaftsschwachen Regierungsbezirken Niederbayern und Oberpfalz.

 

Ihre Entwicklung 1990 – 2005 ist bedeutend besser:

Niederbayern              plus 9.053 Euro/ Einwohner

Oberpfalz                     plus 9.711 Euro/ Einwohner

Oberfranken                plus 7.808 Euro/ Einwohner

Oberbayern                  plus 14.223 Euro/ Einwohner – vom anderen Stern

 

Tagung Dresden 06.05 5

 

Franken im Vergleich mit anderen Bundesländern

 

Platz Fläche Einw. Wirtschafts Bemerkung
qkm in Mio. kraft
in Milliarden bei 17 Bundesländer
7 27000 Brandenburg,
Sachsen-Anhalt,
Thüringen,
7 4,3 vor Schleswig-Holstein,
Brandenburg, Thüringen
Rheinland-Pfalz
6 90 hinter Niedersachsen
trotz Benachteiligung
aus München 1997

 

 

 

87. Wussten Sie schon, dass…ein Bundesland Franken von 17 Bundesländern von der Fläche her auf Platz 7, von der Bevölkerung auf Platz 7 und von der Wirtschaftskraft her noch auf Platz 6 stehen würde? Wir müssen uns aber beeilen mit dem Bundesland, denn wirtschaftlich fallen wir im innerbayerischen Vergleich aufgrund der verfehlten einseitigen bayerischen Strukturpolitik seit 1965 stetig zurück!

88. Wussten Sie schon, dass…Luxemburg gerade mal so viel Einwohner hat wie Nürnberg und Fürth? Der kleine EU-Staat hat es aber geschafft, besonders in der Finanz- und Steuerpolitik Sonderkonditionen für sich durchzusetzen. Franken vertrocknet derweil am Münchner Gängelband.

 

89. Wussten Sie schon, dass… durch politisch gewollte südlastige Firmensitzverlagerungen die Unternehmensumsätze in Franken nur noch halb so hoch sind? Kann man die Auswirkungen der südlastigen bayerischen Strukturpolitik noch besser verdeutlichen?

90. Wussten Sie schon, dass… Oberbayern die einzige voll ausgebaute Technische Hochschule besitzt.

Oberfranken bleibt immer außen vor.

91. Wussten Sie schon, dass…Franken von den 25 außeruniversitären Hochleistungs-Instituten nur 4 hat, während in Oberbayern 21 stehen(Max-Plank, Fraunhofer-Institute, usw.)? darunter 0 (in Worten: NULL) in Oberfranken. Dort, wo die mit Abstand höchste Forschungsdichte ist, gibt es die höchste Beschäftigung, die niedrigste Arbeitslosigkeit, die höchste Steuerkraft, die meiste Zuwanderung – in Oberbayern.

Oberfranken hat heute noch immer bayernweit den höchsten Anteil ungelernt Beschäftigter ( – vor 20 Jahren war er noch höher). Zugleich hat Oberfranken den geringsten Anteil an Akademiker-Arbeitsplätzen. Zugleich bleibt es Spitze beim hohen Anteil des verarbeitenden Gewerbes und hat einen niedrigen Anteil im Dienstleistungsbereich. Der vermutlich wichtigste unter mehreren Zukunftsparametern für die Wirtschaftsentwicklung einer Region ist der Bereich Forschung/ Entwicklung/Technologietransfer. Außeruniversitäre Spitzenforschungseinrichtungen sind hier wiederum der wichtigste Einzelparameter.
Die Verteilung dieser Einrichtungen in Bayern braucht keine weitere Kommentierung. Ob Max-Planck, Fraunhofer, Leibniz (WGL), Peter Helmholtz …:

 

 

Dort, wo es seit anderthalb Jahrzehnten ununterbrochen die höchste Arbeitslosigkeit gibt, den geringsten Zuwachs an Steuerkraft und die einzige bayerische Region mit Abwanderung, dort gibt es auch keinerlei außeruniversitäre Spitzenforschung – in Oberfranken.

Ich finde, es ist längst überfällig, entlang der Fakten zu diskutieren und daraus die notwendigen Schlüsse zu ziehen. Einer davon ist, dass es umgehend eine spezielle Oberfranken-Förderpolitik geben muss, unter anderem im Bereich Bildung und Berufsqualifizierung (Erstqualifikation, aber auch Aus- und Fortbildung), aber auch im Bereich der Ansiedlung von Spitzenforschung im außeruniversitären Bereich. Dass die gegebenen Forschungskapazitäten an den bestehenden Universitäten weiter auszubauen sind, versteht sich von selbst. Deutschlands beide „Eliteuniversitäten“, die TU und die LMU in München wissen, dass der Freistaat Bayern viel Geld für sie ausgibt. Die Uni’s in Bayreuth und Bamberg können davon nur träumen. Im Vergleich dazu erhalten sie Brosamen.

 

 

Von 25 großen Instituten der Spitzenforschung befinden sich 21 in Oberbayern, 4 im restlichen Bayern, darunter 0 (NULL) in Oberfranken. Dort wo mit Abstand höchste Forschungsdichte ist, gibt es die höchste Beschäftigung.

Entwicklung der außeruniversitären Spitzenforschung

1988 2007 Ober Mittel Unter Ober
      Bayern Franken Franken Franken
Helmholtz-Zentr. 3 3 3 0 0 0
Max-Plank-Inst. 8 11 11 0 0 0
Fraunh.-Inst. 6 6 3 2 1 0
WGL – Institute 5 5 4 1 0 0

 

 

Quelle: Drucksache 15/11364 vom 23.09.08 Bayerischer Landtag.

 

92. Wussten Sie schon, dass… Sie weiter mit Ihren Steuern die unerträglichen Kosten der bayerischen Selbstdarstellungssucht(‘mir san mir’)mitfinanzieren, während Franken sich mit Brosamen vom reich gedeckten bayerischen Tisch zufrieden geben muss? Stichworte: Nahverkehr, neue Messe, neuer Atommeiler Garching, 4 Münchner Staatstheater(Franken 1), Münchner Nahverkehr, Neue Pinakothek ,Olympia 2018 ……….

93. Wussten Sie schon, dass… die drei stärksten deutschen Landkreise laut einer Studie in Bayern liegen. Auf Platz 1 im Wirtschaftsranking von Focus Money, landet der Landkreis Freising, gefolgt von Starnberg und der kreisfreien Stadt Ingolstadt. Schlusslicht ist der Kreis Mecklenburg Strelitz auf Platz 429. Die Stadt Hof kommt auf Platz 400, der Kreis Hof auf Platz 276, der Kreis Wunsiedel liegt auf Platz 322. Bayreuth belegt Platz 325, der Kreis Kulmbach den Platz 301. Das ist die bayerische Politik, die Franken an den Rand gebracht hat.

94. Wussten Sie schon, dass…den Landkreisen Wunsiedel mit 21,7% und Hof mit 17,8% die stärksten Bevölkerungsrückgänge bis zum Jahre 2028 droht. Oberfranken soll 9,6% seiner Bevölkerung verlieren, das wären rund 100.000 Einwohner und Minusrekord. Gewinner ist durch Steuerung von der Zentralregierung in München, wieder einmal Oberbayern mit plus 7,6%. Innenminister Herrmann kommentiert dies so: Insgesamt bleibt Bayern Bevölkerung stabil. Grund seien deutliche regionale Unterschiede in Freistaat. Was will man von einem gebürtigen Münchner der sich hier eingenistet hat, und noch Karriere in München machen will, anderes erwarten.

Interessant ist, dass Oberfranken zwischen 1988 (vor der Wende) bis 1999 einen beachtlichen Einwohnerzuwachs (+ 78.000) zu verzeichnen hatte, der seither aber deutlich abschmilzt, im Gegensatz zu allen anderen Regierungsbezirken Bayerns. Ein objektives Alleinstellungsmerkmal.

 

Entwicklung Einwohner in Mio.

 

1988 2000 2007 absolut Zu-bzw.
Abn.
in %
Oberbayern 3.672.113 4.083.077 4.313.446 641.333 17,50%
Niederbayern 1.037.340 1.176.206 1.194.138 156.798 15,10%
Oberpfalz 975.371 1.079.217 1.086.684 111.313 11,40%
Oberfranken 1.039.232 1.113.251 1.088.845 49.613 4,80%
Mittelfranken 1.542.768 1.689.066 1.714.123 171.355 11,10%
Unterfranken 1.216.630 1.335.991 1.334.767 118.137 9,70%
Schwaben 1.565.809 1.753.447 1.788.329 222.520 14,20%

 

Quelle: Drucksache 16/1208 vom 14.05.09

95. Wussten Sie schon, dass…es um die Zukunft unserer Jugend in Franken nicht gut aussieht. Laut einer Meldung (dpa vom 3.9.2008) hat der Bayer. Ministerpräsident (Quelle ist also die Staatskanzlei) zum Thema Lehrstellenversorgung folgendes ausgeführt:
100 Bewerber finden in Bayern 99 Stellen vor. „Vollversorgung“ in Bayern, tönt die CSU.
Man muss schon die Süddeutsche Zeitung lesen, um etwas anderes in einer Überschrift zu lesen, nämlich

„Nord-Süd-Gefälle bei Lehrstellen“
„Überschüsse in Oberbayern, aber Defizite in Franken“

Die Zahlen lauten konkret:

Bewerber finden vor Lehrstellen

100 zu 179 in Oberbayern

100 zu 99 in Bayern gesamt

100 zu 53 in Oberfranken

 

Auch wenn erfahrungsgemäß diese Lehrstellen in den folgenden Wochen noch zunehmen, ist klar, offensichtlich und nicht zu beschönigen. Dass regionale Unterschiede von 100:179 bzw. 100:52 in ein und demselben Bundesland jenseits aller Rechtfertigungsversuche liegen. Und so nimmt es nicht wunder, dass 15-, 16-jährige Oberfranken nach Oberbayern gehen, um einen Berufseinstieg zu finden. Mit hoher Wahrscheinlichkeit kehren sie nicht zurück. Man kann sich sein demografisches Problem auch selbst schaffen, finde ich.
Nötig: Spezielles Förderprogramm für Unternehmen, die zusätzlich ausbilden, mehr außer- und überbetriebliche Berufsausbildungsangebote, die der Staat schaffen muss.

96. Wussten Sie schon, dass… die Personalkosten für Verwaltung pro Einwohner in Hessen nur halb so hoch sind wie in Bayern.

 

 

Unsere Farben sind rot – weiß

 

Franken sind keine Baiern!

Helfen Sie mit, die untragbaren Zustände zu beseitigen!

Engagieren Sie sich für Franken!

Unsere Ziele sind:

1. Endlich den wirtschaftlichen und sozialen Niedergang unserer Region Franken zu stoppen.

2. Weg mit dem überkommenen bayerischen Zentralismus, der oft uneffektiven Verwaltung und den Bajuwarisierungsbestrebungen!

3. Einen an heutigen europäischen Gegebenheiten orientierten Regionalismus ohne jegliche Anmaßung.

4. Althergebrachte fränkische Tradition, regionale Kunst und Kultur umfassend pflegen und erhalten.

5. Die zu Unrecht nach Altbaiern verbrachten fränkischen Kulturgüter sind nach Franken zurück zuführen.

6. Ein Museum für fränkische Landesgeschichte ist auf fränkischen Boden zu errichten. Schluss mit dem gedankenlosen Gebrauch von weiß-blauen Rautenmustern!

7. Dass die ungerechte und einseitige Landesentwicklung aufhört.

8. Dass die Wurzeln und Lebensadern der fränkischen Gesellschaft wieder in ganz Franken lebendig werden.

9. Dass die altbayerischen Mitgliedsmehrheiten aufhören, und endlich eine fränkische Partei, durch fränkische Vertreter gestärkt wird.

10. Dass nach 200 Jahren in Bayern wieder eine selbstbewusste Politik für unsere Region und unsere Menschen gemacht wird.

11. Dass es deutlich wird, dass wir Franken über ein Drittel der Staatsfläche, der Wirtschaftskraft und des Bevölkerungsanteiles repräsentieren.

Wenn man sich alle diese Zahlen und Fakten genau betrachtet, dann kommt man zu dem Schluß, dass Franken keine Besatzungsmacht braucht, weil es schon immer stark war und stark ist. Warum immer noch viele Franken glauben wir müssen den Bayern dankbar sein, läßt sich nirgendwo nachvollziehen. Es ist doch sehr naiv zu glauben, dass wir von München etwas geschenkt bekommen. Die Wahrheit ist, dass man uns weniger zurück gibt als wir erwirtschaften.

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22. Wussten Sie schon, dass…4 Finanzskandale

Sonntag, 3. Januar 2010 | Autor:

Frankenlied

 


 

Wussten Sie schon, dass…

 

1. Unser Frankenland

2. Die Fränkische Geschichte

3. Die fränkische Wirtschaft

4. Finanzskandale

5. Fehlentwicklungen

 

Zu 4 – Finanzskandale

1. Wussten Sie schon, dass… die bayerische Landesbank neben dem deutlich überteuerten Kaufpreis für die Kärntner Bank Hypo Group Alpe Adria(HGAA) zusätzlich 2,38 Millionen Euro als Sonderdividende an eine Gruppe von rund 50 privaten Investoren um den Vermögensverwalter Tilo Berlin gezahlt hat? Die Gruppe hatte 2006 kurz vor dem Einstieg der Bayern LB bei der HGAA 25 Prozent Anteile an der Kärntner Bank erworben und diese im Mai 2007 mit Millionengewinn an die Bayern LB weiterverkauft.   Quelle: AZ 18.03.10     Das mit den Spitzenaufsichtsräten aus der CSU.

2. Wussten Sie schon, dass… 1998 die Bayerische Vereinsbank die schwächelnde Bayerische Hypotheken- und Wechselbank – übernahm, auch wenn man das damals als ‘Fusion unter Gleichen’ deklarierte? Den Deal hatte Stoiber eingefädelt. Er ließ sich als „Chefeinfädler“ feiern. Mit stolzgeschwellter Brust erschien er damals im Kabinett und verkündete seinen Ministern, dass er das Fundament gelegt habe, dass München neben einem Versicherungsplatz nun auch zu einem Bankenplatz werde.Entscheidend ist, dass in München eine Superregionalbank entsteht, die gleichzeitig Europas größter Immobilienfinanzierer ist”, jubelte Stoiber.

3. Wussten Sie schon, dass… der Haushalt von Ex-Ministerpräsident Edmund Stoiber heute noch mit 422.920 Euro jährlich vom bayerischen Steuerzahler finanziert wird? Vorher waren es sogar noch 496.800 Euro. Er residiert mit seinem Hofstaat in einer 13-Zimmer Suite hinter der Staatskanzlei. Und das alles noch neben seinem Büro in Brüssel. Dass es auch bescheidener geht, beweist der Franke  und Stoiber-Nachfolger Günter Beckstein: Er kostet dem Steuerzahler 62.400 Euro.   Quelle: AZ Es ist nicht die größte Heuchelei von einen Mann der sich als Sparminister aufspielte.

4. Wussten Sie schon, dass…Stoiber bei der WM 2006, Gerhard Schröder ausstechen wollte und eine eigene Charme-Offensive startete. Doch der Schuss ging voll nach hinten los. Stoibers Fußballvisionen werden nach Pleiten und Pannen zum Eigentor. Das geplante Fußball-Musical wurde in den Sand gesetzt. Der Fachkongress „Vision of Football“ floppt. Millionenverluste! Die Rechnungen müssen natürlich nicht die unfähigen Politiker bezahlen, sondern wieder der Steuerzahler, natürlich auch Franken.

Olympiastadion München – Robert Köhn Pixelio

 

5. Wussten Sie schon, dass… der Londoner ‘Economist’ warnte: Der Zusammenschluss macht aus zwei ineffizienten Banken einen ineffizienten Giganten. Nach der Wiedervereinigung drängte Stoiber zur Investition in den neuen Bundesländern und machte es mit der staatseigenen Landeswohnungsbaugesellschaft (LWS) vor und setzte dabei 250 Mio. Euro in den Sand? Seinen damaligen Justizminister Sauter warf er aus dem Kabinett, weil der sich weigerte, als Aufsichtsrat der LWS seinen Kopf hinzuhalten. Für die bayerischen Banken dagegen waren das nur Peanuts. Sie hatten Milliarden in den neuen Bundesländern verloren. Die Elefantenhochzeit der Bayern-Banken kamen nur mit einem raffinierten Trick zustande, den Stoiber mit seinem damaligen  Wirtschaftsminister Otto Wiesheu und dem damaligen Finanzminister Erwin Huber verabredet hatte: Sie mussten keine Kapitalertragssteuer zahlen. Der Freistaat verzichtete auf 5 Milliarden (!) Mark. Stoiber war glücklich. Nun hatte er das nach der Deutschen Bank zweitgrößte Geldinstitut in seinem Land. Stoibers Regierung konnte nun bei der neuen Hypo-Vereinsbank im Aufsichtsrat mitreden.

6. Wussten Sie schon, dass… das noch nicht alles war, was uns eingebrockt wurde? Aus den Privatisierungserlösen des Freistaates steckte man zusätzliche Millionen in die Landesstiftung, die davon wieder Bank-Aktien kaufte. Alles gegen den Widerstand des Obersten Rechnungshofes. Der rügte Stoibers Praxis, alles auf eine Aktie zu setzen. ‘Zweck der Stiftungen sei es nicht zu spekulieren, sondern mehr Mittel für die Begünstigten der Stiftung zu gewinnen”. Dass so etwas eine Todsünde sei, weiß inzwischen jeder Kleinanleger. Aber Stoiber ignorierte die Bedenken. Nun mischte er erst richtig auf: Zum Beispiel bei der Unterstützung von Medien-Unternehmer Leo Kirch. Denn Bayern sollte neben dem Versicherungs- und Bankenplatz auch Medienzentrum sein. So gab die Hypo-Vereinsbank dem schwächelnden Medienmanager Milliarden-Kredite – gemeinsam mit der Bayerischen Landesbank, die zur Hälfte in Stoibers Staatsbesitz ist. Geholfen hat’s nichts. Kirch ging trotzdem Pleite. (AZ Reportage)

7. Wussten Sie schon, dass… Zitat von Erwin Huber zur Kirch-Gruppe: “Wenn ein Unternehmen die weltweiten Rechte an dieser faszinierenden Formel Eins hält, dann ist das etwas, was den Einsatz der Staatsregierung notwendig macht. Dafür würden andere Jubelfeste machen. Das ist ein Big Point der bayerischen Medienpolitik” (SZ, 25.08.2001).

8. Wussten Sie schon, dass… die Broschüre des Wirtschaftsministerium ‘Bayerische Technologie-Transfer + Verbund’ (Stand 2004) folgende Verteilung der zentralen Einrichtungen für Wissenschaft und Technologietransfer innerhalb Bayerns ausweist: Anzahl der Einrichtungen 133, davon Oberbayern 47 das sind 35%, Oberfranken 8 das sind 6%. Das heißt die wirtschaftlich schwachen Bezirke bekommen noch weniger, die Starken das Vielfache? Wo sind unsere fränkischen Landespolitiker, wo die Presse?

Entwicklung der Steuerkraft:
Entwicklung Steuerkraft in Mio. Euro Zuwachs
1988 (%) 1993 (%) 2007 (%)
vor der Wende nach der Wende Stoiber Ende 1988 bis 2007
in Mio
1.Oberbayern 1.938 (100%) 2.395 (100%) 3.762 (100%) 1.824
2. Schwaben 627 (32,3) 794 (33,2) 1.091 (29,0) 464
3.Mittelfranken 675 (34,8) 838 (34,9) 1.103 (29,3) 428
4.Unterfranken 420 (21,7) 533 (22,3) 757 (20,1) 337
5.Niederbayern 319 (16,5) 419 (17,5) 623 (16,6) 304
6. Oberpfalz 294 (15,2) 377 (15,7) 597 (15,1) 303
7.Oberfranken 360 (18,6) 481 (20,1) 643 (17,1) 283

Quelle: Drucksache 15/11364 vom 23.09.08 Bay. Landtag.

 

9. Wussten Sie schon, dass… zwei nahezu unbekannte kleine Firmen aus München die CSU mit fast einer Million Euro bedacht haben? Die Clair Immobilien Deutschland GmbH und die Mercator Verwaltung GmbH überwiesen im September 2008, 430.000 und 390.000 Euro. Nach Recherchen der SZ gehören beide Firmen zum Imperium der Milliardärsfamilie von Finck. Beide Zahlungen erfolgten genau sechs Tage vor der Landtagswahl. Die Firmen lehnten eine Stellungnahme dazu ab.

10. Wussten Sie schon, dass… jetzt die bayerische Schuldenuhr wieder vorwärts läuft? Nur ein Jahr lang war der staatliche Schuldenstand auf der Digitalanzeige pro Sekunde um sechs Euro gesunken. Seit März 2009 steigt die Summe wieder – pro Sekunde um 269 Euro.

 

11. Wussten Sie schon, dass… das Fünf-Sterne-Hotel Interconti auf dem Obersalzberg 15 Millionen Euro Verlust gemacht hat.?Dafür kommt nicht die Interconti-Gruppe auf, sondern die Bayerische Landesbank. Das Intercontinental-Hotel auf dem Obersalzberg verfügt über Fünf-Sterne-Luxus und viele leere Zimmer. Der damalige Finanzminister Kurt Faltlhauser (CSU) zeigte sich mächtig stolz, als er im Februar 2005 wenige Monate vor der Eröffnung das neue Fünf-Sterne-Hotel auf dem Obersalzberg präsentierte. Das Haus werde ein touristischer Anziehungspunkt im Berchtesgadener Land, sagte er. ‘Ich freue mich sehr, dass für den Betrieb der internationale Hotelkonzern Intercontinental gewonnen werden konnte.” Das war aber, wie sich jetzt herausstellt, nur die eine Seite der Wahrheit. Tatsächlich betreibt das Hotel von Anfang an bis zum heutigen Tag eine Tochterfirma der Bayerischen Landesbank – und das Geschäftsrisiko trägt der bayerische Steuerzahler. Von den durchschnittlich 150 Beschäftigen im Jahr 2008 waren nach Informationen der Süddeutschen Zeitung bis auf eine Ausnahme alle bei der Landesbank angestellt.

12. Wussten Sie schon, dass… das Schloss am Wörthersee die Bayerische Landesbank (Bayern-LB) besitzt? Allerdings hat es der Landesbank bislang nur Verluste eingebracht. Vergangenes Jahr betrug das Minus der Schlosshotel Velden GmbH fast elf Millionen Euro, wie der Münchner Merkur berichtet. Die Nobelherberge, die jahrelang verfiel, wurde für rund 120 Millionen Euro restauriert und ausgebaut. Ein Bayern LB-Sprecher wollte diese Zahlen zwar nicht bestätigen, räumte aber ein, dass das Hotel inzwischen der Landesbank gehört. Es sei 2007 bei der Übernahme der Hypo Alpe Adria mitgekauft worden. Bereits seit Anfang 2000 habe die Kärntner Bank das Projekt entwickelt.

 

Landesbank und Hypo Alpe Adria:

Wikipedia Foto JJ55 – Hypo_Group_Alpe_Adria_Gebäude

… und für die Fehler haftet, wer sie nicht begangen hat – der Steuerzahler

Ein Scherzbold sagte kürzlich, er wisse jetzt warum der Bürger Bürger heiße – weil er bürge.

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So ist das geregelt in einem Land, in dem Demokratie herrscht in Kombination mit Marktwirtschaft, was andere auch Kapitalismus nennen.

Geht “es” gut, so wandern Erträge, Zinsen, Tantiemen, Boni und Profite in die privaten Taschen von Anlegern, Aktienbesitzern und Boni-Bankern.

Geht “es” aber schief, so zahlt am Ende immer”der Staat”, und sei es, um noch Schlimmeres zu verhindern. Dieser “Staat” aber ist nicht anonym. Er hat Leute, die ihn sozusagen bezahlen. Das sind alle Bürger, die Steuerzahler sind. Sie baden immer aus, was sie nie verursacht haben, wovon sie aber niemals profitiert hätten, wenn “es” gut gegangen wäre.


Ich bin mir sicher: Wenn dieses System der Privatisierung von Gewinnen und der Vergesellschaftung von Verlusten nicht geändert wird, dann kann das eines Tages eine ernste Bedrohung für die Akzeptanz von Demokratie und Rechtsstaat sowie für die Marktwirtschaft werden. Eine Systemkrise also durch Verweigerung der Zustimmung ihrer Mitglieder, der Bürgerinnen und Bürger.

In Bayern herrscht die CSU 50 Jahre alleine, ehe sie vor einem Jahr die FDP mit an Bord nehmen musste, zwecks Mehrheits- und damit Macht-sicherung. In dieser gesamten Zeit stellte die CSU die politischen Verwaltungsratsmitglieder gleich Aufsichtsrat: in den letzten Jahren Stoiber, Beckstein, Huber, Faltlhauser, Schmid, Schaidinger. Und mit dem Sparkassenpräsidenten Naser noch einen weiteren früheren CSU-Politiker.

Wikipedia Foto Benson.by – BayernLB

Die unglaubliche Summe von 10 Milliarden Euro, das ist ein Fußballstadion mit 10.000 Menschen, von denen jeder eine Million bekommt machte die Bayerische Landesbank – “eine Bank der Partei CSU”, wie die Süddeutsche Zeitung schreibt, Miese. Und weil das gerade mal ein Jahr her ist, setzte man bei der Hypo Alpe Adria jetzt noch eins drauf:

1,7 Milliarden Kaufpreis sind verloren, 1,1 Milliarden Finanzspritzen und 825 Mio. Liquididätshilfen macht gut 3,75 Milliarden Euro, zahlbar wiederum von der Bayerischen Staatskasse.

Etwa 13,75 Milliarden Euro binnen zwei Jahren für Geschäfte, die der Bankvorstand und der von CSU-Politikern gespickte Aufsichtsrat/Verwaltungsrat zu verantworten haben, sonst niemand.

Gerade stehen müssen jetzt aber die Summe dieser “Niemand”, alle Bürger und Steuerzahler. Vor diesem Hintergrund ist es sachge-recht, ja pflichtschuldig, wenn nicht nur politisch über diese Vorgänge debattiert wird, sondern durch Strafanzeigen gegen die handelnden Akteure eine Überprüfung der Haftbarmachung erfolgt. Denn die Haftbarmachung des Bürgers/des Steuerzahlers, die ist automatisch und unausweichlich gegeben. Wenn aber die Opfer haftbar gemacht werden, wieso soll es dann für die Täter dafür ein Verbot geben?

Man versteht die Sorgen von Ministerpräsident Seehofer, der da sagt, die ganzen Vorgänge nagten am Ansehen der CSU als kompetenter Partei für Wirtschaft und Finanzen. Ja, selbst in Bayern ist es inzwischen vorstellbar, dass man zur Erkenntnis kommt, wonach große Macht auf lange Zeit zu Ämterpatronagen, Filz, Vetternwirtschaft und Korruption führen.

So ist es.

 

Vor allem aber zu unbegrenzter Gier und Größenwahn. Und spätestens da ist Schluss mit lustig.

Am 16. Dezember 2009 las ich in der Süddeutschen Zeitung folgenden Leserbrief:

In ihrer 50-jährigen Herrschaft in Bayern hat die CSU ein öffentlich-rechtliches lnstitut dazu benutzt, ihre Parteimitglieder mit lukrativen Posten zu versorgen. Die Offentlichkeit erfuhr von diesen Machenschaften nichts. Dafür sorgte schon der Aufsichtsrat, der wiederum von der CSU dominiert wurde.

Die in höchstem Maße unverantwortliche Handlungsweise der Bankvor-stände durch den Kauf der faulen US-Hypothekenkredite und durch den Kauf der österreich ischen Finanzgruppe Hypo Alpe Adria sollte unter allen Umständen  nicht publik werden. Deshalb log schon vor zwei Jahren der damalige Finanzminister Erwin Huber. Und auch der neue Finanzminister Fahrenschon versucht die Öffentlichkeit zu täuschen.

Jetzt wird auch klar, warum Ministerpräsident Horst Seehofer vor einem Jahr nicht der Bankenrettungsaktion des Bundesfinanzministeriums zustimmte. Er befürchtete, dass dann der gesamte CSU-Saustall auffliegen würde. Deshalb hat er lieber zehn Milliarden Euro zur Rettung in die LBS gesteckt, mit der Folge, dass Bayern nun ein riesiges Staatsdefizit aufweist. Der Riesenskandal muss nun endlich zu einer strafrechtlichen Verfolgung führen. Auf die Anklagebank gehören nicht nur die Vorstände der Landesbank, sondern auch der gesamte Aufsichtsrat mit seinen CSU-Ministern.


Ende Leserbrief


Dem ist nichts hinzuzufügen.

Unser Farben sind rot- weiß

Franken sind keine Baiern!

Helfen Sie mit, die untragbaren Zustände zu beseitigen!

Engagieren Sie sich für Franken!

Unsere Ziele sind:

1. Endlich den wirtschaftlichen und sozialen Niedergang unserer Region Franken zu stoppen.

2. Weg mit dem überkommenen bayerischen Zentralismus, der oft uneffektiven Verwaltung und den Bajuwarisierungsbestrebungen!

3. Einen an heutigen europäischen Gegebenheiten orientierten Regionalismus ohne jegliche Anmaßung.

4. Althergebrachte fränkische Tradition, regionale Kunst und Kultur umfassend pflegen und erhalten.

5. Die zu Unrecht nach Altbaiern verbrachten fränkischen Kulturgüter sind nach Franken zurück zuführen.

6. Ein Museum für fränkische Landesgeschichte ist auf fränkischen Boden zu errichten. Schluss mit dem gedankenlosen Gebrauch von weiß-blauen Rautenmustern!

7. Dass die ungerechte und einseitige Landesentwicklung aufhört.

8. Dass die Wurzeln und Lebensadern der fränkischen Gesellschaft wieder in ganz Franken lebendig werden.

9. Dass die altbayerischen Mitgliedsmehrheiten aufhören, und endlich eine fränkische Partei, durch fränkische Vertreter gestärkt wird.

10. Dass nach 200 Jahren in Bayern wieder eine selbstbewusste Politik für unsere Region und unsere Menschen gemacht wird.

11. Dass es deutlich wird, dass wir Franken über ein Drittel der Staatsfläche, der Wirtschaftskraft und des Bevölkerungsanteiles repräsentieren.

Wenn man sich alle diese Zahlen und Fakten genau betrachtet, dann kommt man zu dem Schluß, dass Franken keine Besatzungsmacht braucht, weil es schon immer stark war und stark ist. Warum immer noch viele Franken glauben wir müssen den Bayern dankbar sein, läßt sich nirgendwo nachvollziehen. Es ist doch sehr naiv zu glauben, dass wir von München etwas geschenkt bekommen. Die Wahrheit ist, dass man uns weniger zurück gibt als wir erwirtschaften.

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Franken sind keine Baiern
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