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193. Wir in Franken 20.Jahrgang Nr.1/2010 Zeitschrift des Fränkischen Bundes

Dienstag, 26. Juni 2012 | Autor:

Frankenlied

 

 

 

 

Feige Kehrtwendung der FDP in Sachen Rückgabe fränkischer Kulturgüter

Ein Kommentar aus fränkischer Sicht von Joachim Kalb

Wieder einmal reisten wir (Sabine Welß und ich) nach München in den Landtagsausschuss für Hochschule, Forschung und Kultur! Die Schlacht in Sachen Rückgabe unserer Kulturgüter ist noch nicht gewonnen, aber Nervosität, blinder Aktionismus und Erklärungsnöte im gegnerischen Lager nehmen zu und der Mangel an neuen Argu­menten nimmt sichtlich ab. Es sieht aus, als ob unser Etappenziel erreicht wird. Will heißen, dass unser Anliegen im Parlament evtl. sogar auf der Grundlage einer Gesetzesinitiative in naher Zukunft behandelt wird. So heftig und so wütend wurde im Ausschuss noch nie über unser Thema diskutiert.

Bayrischer Landtag Foto Rolf Poss (3)

Die Mittelfränkin, Regierungsdirektorin Elisabeth Geuß, musste die von Kulturminister Wolfgang Heubisch (FDP) 54-seitige Ablehnung der Herausgabe unserer Kulturgüter dem Kulturausschuss erklären. Nachdem die Akteure innerhalb der Kulturabteilung durch den Ministerwechsel nicht ausgetauscht wurden, haben auch die gleichen Leute die Ablehnung mit den gleichen Argumenten wie unter Goppel geschrieben: Besitz Wittelsbach, redlich erworben, Weltgeltung Münchner Museen, nicht transportfähig …. Heubisch geht in seiner einseitigen Darstellung sogar noch etwas weiter, was Dr. Rabenstein (SPD) in seiner Stellungnahme regelrecht in Rage brachte. ‘Dieser Bericht spricht von einer altbayerischen Über­heblichkeit, und zwar in allen Zeilen.’ Er betonte, kein Mensch fordere ja die Rückgabe aller fränkischer Kulturgüter. Er wolle sich aber auch nicht mit Dingen wie dem Guckkasten ‘Schäferspiel’ begnügen! ‘Wir wollen das Herzogsschwert, wir wollen den Domschatz. Es könne nicht sein, dass von den wichtigen Sachen nichts an Franken zurückgegeben werden solle.’

Wikipedia Matthias Kabel _Krone_Heinrich_II_1270

Ebenso aus dem fränkischen Herzen sprach uns der Beitrag von Dr. Jürgen Fahn (FW): ‘Wir sind der Auffassung, dass Kulturgüter dort die meiste Aufmerksamkeit erhalten, wo ihr historischer Ursprung ist.’ Ganz wichtig auch sein Beitrag zu den Gesetzen von 1923 (Wittelsbacher Ausgleichsfonds), aufgrund derer die Verlagerung abgelehnt wurde:

‘Gesetze kann man auch ändern.’

Der Oberbayer Dr. Sepp Dürr (Bündnis 90 / Die Grünen) warf dem Kunstminister bürokratisches und zentralistisches Denken vor. Es sei kein Wille erkennbar, den Wunsch der Bürger entgegenzukommen! ‘Und was für die Franken identitätsstiftend ist, sollten die Franken schon selbst entscheiden dürfen.’

Besser hätten wir selbst vom Fränkischen Bund unsere Argumente nicht formulieren können als diese drei Oppositionspolitiker. Verheerend feige die Haltung der FDP in dieser denkwürdigen Sitzung, aber leider von der dpa München, welche die Pressemeldungen in Bayern mehr und mehr vorgibt, nicht erkannt. Nicht nur FDP-Minister Heubisch übertraf Goppel, sondern Frau Dr. Bulfon (FDP), die sich bei der letzten Sitzung 2009 im Petitionsausschuss noch voll für unser Anliegen ins Zeug gelegt hatte, rief ungläubiges Kopfschütteln hervor. WiF 1/2009 O-Ton vom 8.7.2009: ‘Ich bin eine Zugezogene, aber ich spüre, dass dieser Antrag auf Rückführung fränkischer Kulturgüter aus der innersten Seele der Franken kommt. Es muss alles getan werden, dass dieser Wunsch der Franken soweit wie möglich umgesetzt wird.’ Damals war die FDP auch schon in der Regierung. Fraktionschef Hacker forderte den Domschatz, die FDP wurde vom Fränkischen Tag als Domschatzpartei ausgerufen! Nun, am 10.3.2010, Herr Hacker war nicht anwesend, Frau Dr. Buflon war körperlich anwesend. Bei der Sitzung aber sprach sie kein einziges Wort dazu, nicht ein einziges. Unglaublich!

Nachdem Karl Freller (CSU) sich nicht so eindeutig geäußert hatte und sowohl für die eine als auch für die andere Seite Verständnis zeigte, sprang Hardliner Dr. Goppel ein. Obwohl in unserer Petition ja klar und deutlich steht, dass wir keine ‘Enteignung’ der Wittelsbacher wollen, sondern nur einen Ortswechsel, polemisierte er wie gewohnt. Man könne nicht über fremdes Eigentum verfügen und die Franken wollen es ja zum Teil gar nicht. Nochmals für alle, Herr Goppel, bitte herhören!! Wir wollen den Domschatz in Bamberg, das Herzogsschwert in Würzburg, den Hofer Altar in Hof und Albrecht Dürer in Nürnberg. Innerhalb eines Bundeslandes muss das doch möglich sein. Besitzer bleibt das Haus Wittelsbach oder der Bayerische Staat! Ist das so schwer zu verstehen? Abschließend wurde einstimmig beschlossen, dass die Diskussion weitergeht. Angesichts der Einigkeit der brei­ten Opposition, der Selbstverleugnung der FDP und der inneren Zerrissenheit der CSU in dieser Frage ist es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis eine Gesetzes­initiative oder eine namentliche Abstimmung im Parlament zustande kommt. Dann muss Farbe bekannt werden, und zwar von allen. Ich freue mich schon darauf.

 Joachim Kalb

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Entgegen aller journalistischen Gepflogenheiten hat die dpa München bei der letzten Ausschusssitzung des Landtages am 10.3.2010 die Meinung der ‘klagenden Partei’ (wir), gestützt durch 13.000 + 24.000 Unter­schriften nicht interessiert. So bleibt die Haltung von FDP und CSU unkommentiert in der Öffentlichkeit. Deshalb bitte ich Sie, mischen Sie sich in die Diskussion ein, z.B. Einklicken in Internetforen, Schreiben von Leserbriefen, Herantreten an die Journalisten vor Ort usw. Mit der dpa München hatten wir schon am Tag der Franken in Bad Windsheim Probleme. Damals wurde von Seiten der Agentur einzig und allein die Seehofer-Rede verschickt, andere Meinungen kaum erwähnt. Das Ergebnis war eine total einseitige Berichterstattung, die viele Leserbriefe herausforderte.

Joachim Kalb

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Der Tag der Franken

Wir hatten gehofft, Ihnen in dieser Ausgabe bereits einen Programmablauf zum Tag der Franken präsentieren zu können. Leider Pustekuchen! Gehen Sie mal ins Internet und googeln: ‘Tag der Franken Kulmbach’ – Sie werden staunen! Da ist der letzte Eintrag noch von 2009! (Stand: 23.3.2010). Da heißt es: Der Tag der Franken 2010 wird am ersten Juliwochenende unter dem Motto ‘Franken genießen’ in Kulmbach begangen. In einem ersten Ab­stimmungsgespräch haben sich Bezirkstagspräsident Dr. Günther Denzler, der Kulmbacher Landrat Klaus Peter Söllner und Kulmbachs Oberbürgermeister Henry Schramm auf den Rahmen der Veranstaltung geeinigt. Auf Grund der mangelhaften Vorplanung gab es ein Hin und Her in der Tagespresse. Vielen sind die Kosten zu hoch, vor allem auch, weil völlig unklar ist, wofür die 211 000 Euro ausgegeben werden sollen.

Harsche Worte vom Fränkischen Bund

Fest steht: Bis dato ist noch kein Programmablauf veröf­fentlicht worden. Nur noch einige Wochen sind es zum Tag der Franken! Der Fränkische Bund übt in einer Stellungnahme deutlich Kritik an vielen Punkten aus dem Bereich der Programmgestaltung. Ärgerlich ist auch, dass gerade fränkische Verbände, wie der Fränkische Bund und die FAG im Vorfeld diesmal nicht eingebunden worden seien. Auch die Tatsache, dass als Festredner Horst See­hofer angefragt ist, will der Fränkische Bund so nicht hinnehmen: Beim letzten Tag der Franken in Bad Windsheim wurde von Herrn Seehofer der Tag als Wahlkampfauftritt missbraucht.

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auf Steuerzahler Kosten

Hier müssen auch klare Worte zu einem möglichen Festakt gesagt werden: Wir lehnen ein teures Bankett im Rahmen eines Empfangs von etwa 350 ‘Ehrengästen’ wie im letzten Jahr vehement ab. Vom Steuerzahler finanziertes Essen und Trinken für viele meist CSU-nahe Parteipolitiker und häufig auch Leute, die mit fränkischen Interessen nichts am Hut haben: Nein danke!

Die Staatsregierung an ihre Pflichten erinnern

Zur Erinnerung: Der Tag der Franken wurde schon Jahre vorher, exakt im Juli 2000, von der Fränkischen Arbeitsgemeinschaft und dem Fränkischen Bund e.V. gefeiert und wurde durch einen einstimmigen Landtagsbeschluss am 16.3.2006 eingeführt. Der, der so etwas einführt, ist generell auch für die Finanzierung zuständig, also demnach die Bayerische Staatsregierung als ausführendes Organ. Wir hier in Franken zahlen Steuern, von denen z.B. die vier Münchner Landestheater finanziert werden. Umgekehrt sollen nun der Bezirk, der Landkreis, die Stadt Kulmbach und die Oberfrankenstiftung den Tag der Franken alleine finanzieren.

Schon im letzten Jahr sollten für eine Replik der Heinrichskrone, die als Beutekunst während der Säkularisation nach München ‘verbracht’ wurde, 100 000 Euro von der Oberfrankenstiftung ausgegeben werden. Wir zahlen für das, was uns gestohlen wurde. Wir vom Fränkischen Bund e.V. halten eine solche Verhaltensweise für skandalös und appellieren an die Parteipolitiker, besonders an die Adresse der CSU (OB Kulmbach und Bezirkstagspräsidenten), diesbezüglich die Staatsregierung an ihre Pflichten nachdrücklich zu erinnern.

Joachim Kalb, Norbert Gramlich

copyright www.Frankenland-versand.de

 

Manche Städte Frankens feiern 200 Jahre Zugehörigkeit zu Bayern!

 

Z. B.: Bayreuth:

Am 9. Januar 2010 war der ‘Ball der Stadt Bayreuth’ unter dem Motto: ‘Unter weiß-blauem Himmel’, die Stadt will auch das Bürgerfest Anfang Juli unter dieses Motto stellen.

Man gibt zwar zu, dass die Schlösser der Markgrafen nach Beginn der bayerischen Herrschaft eine beträchtliche Abwanderung von Gemälden und Mobiliar nach München zu verzeichnen hatte. Der Zuwachs an Kunstgegenständen aller Art kam dem neu geschaffenen bayerischen Königshaus gerade recht, aber….. ‘was wäre Bayreuth ohne Bayern? Richard Wagner wäre niemals nach Bayreuth gekommen, es gäbe keine Festspiele, König Ludwig II von Bayern sei Dank! Bayreuth wäre ein Städtchen in der Provinz geblieben.’

Der emeritierte Universitätsprofessor Helmut Schaller verwies auf den ‘gescheiterten Versuch patriotischer Franken’ (der FB?), 1997 einen ‘eigenen Freistaat Franken’ von Bayern abzutrennen. Das Bundesverfassungsgericht ”habe den Sezessionisten damals eine Absage erteilt’.

Schaller zitierte ein Wort des Bayern-Königs Ludwig I: ‘Außerhalb Bayerns gibt es kein Leben, und wenn es ein Leben gibt, so ist es nicht so wie das bayerische….’

Anm. des Verfassers NG: Bayreuth hätte nicht in der Provinz verschwinden müssen. Sein Opernhaus, das jetzt in die Unesco Welterbeliste aufgenommen werden soll, seine Eremitage, sein Altes und Neues Schloss mit dem Hofgarten, die evang. Stadtkirche, die kath. Schlosskirche. In mittelbarer Nähe das Schloss und die Parkanlage Fantaisie, und Sanspareil, alles Kulturgüter, die vor der Bayern-Zeit entstanden sind und die auch viele Besucher nach Bayreuth gebracht hätten. Und nicht nur die paar Wochen in der Festspielzeit, sondern das ganze Jahr über!

z. B. Erlangen:

In den ‘Die amtlichen Seiten’, Mitteilungsblatt der Stadt Erlangen, steht es: Vor 200 Jahren stellte das Schicksal für die Erlanger eine wichtige Weiche: Die Hugenottenstadt fällt am 28. Februar 1810 durch den Vertrag von Paris an das junge Königreich Bayern.

“Im Unterschied zu vielen anderen Gebietserwerbungen, die von den neuen Machthabern gründlich ausgebeutet wurden, gehörte Erlangen zu den Gewinnern dieser Phase, in der das ‘moderne Nordbayern’ entstand. Und wie durch ein Wunder blieb die Stadt von den militärischen Auseinandersetzungen in der Region praktisch unbehelligt.

Dafür gelangten wertvolle Kulturschätze nach Erlangen, u.a. die Bibliotheken der 1809 aufgehobenen Nürnberger Universität in Altdorf”                            (sieh einer an! NG)

z. B. Kulmbach:

Bekanntlich findet der ”Tag der Franken” dieses Jahr in Kulmbach statt. Da wurden schon Stimmen laut, die diesen Tag mit einer 200-Jahrfeier zur Zugehörigkeit Bayern evtl. mit einem Festzug verbinden möchten. Da müssen wir aber gewaltig aufpassen. War schon im letzten Jahr  der ‘Tag der Franken’ fast eine reine CSU-Veranstaltung!

Quellen: Nordbayerischer Kurier vom 10.12.2009 (Bernd Mayer) – Termine der Stadt Bayreuth, Amtsblatt der Stadt Erlangen (Andreas Jakob).                       

Norbert Gramlich

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Stoiberland ist abgebrannt

So titelt der Stern in seiner Ausgabe 53/2009 – ‘Jahrelang protzte die CSU mit ihrer wirtschaftlichen Kompetenz. Doch der Milliardenskandal um die Bayerische Landes­bank und ihre Tochter Hypo Alpe Adria ruiniert nun den Ruf der einstigen Staatspartei’. So weit der Stern. Alle Misere hatte doch ihren Anfang im Größenwahn Stoibers gefunden!

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Wikipedia Foto JJ55 – Hypo_Group_Alpe_Adria_Gebäude

Mit dem Niedergang der Hypo-Vereinsbank ging der erste Traum Stoibers den Bach hinunter. Seine Träume, ja, er hatte mehrere, davon waren: München zu einem der größten Finanzplätze Deutschlands, zum größten Versicherungs- und zum 1. Medienplatz zu machen. Die 1972 gegründete Landesstiftung und die Forschungsstiftung waren beide einst steinreich. Doch die Bayern-Regenten setzten beinahe das gesamte Vermögen auf eine Aktie: die der Bayerischen Vereinsbank. Am Ende verfügte der Freistaat über 27 Mio. Aktien und einen Aufsichtsratsposten, den bis 1995 der damalige Ministerpräsident Stoiber einnahm. 1998 übernahm die Bayerische Vereinsbank die schwächelnde Bayerische Hypotheken- und Wechselbank – den Deal hatte Stoiber eingefädelt. Er wollte München zum größten Finanzplatz machen und richtete dadurch nicht nur die Bayern-LB zu Grunde (1998!), auch die Hypobank und die Bayerische Landesaufbaubank kamen ins Schleudern. Er ließ durch die Bayern-LB noch einige Milliarden an Medienmogul Leo Kirch überweisen, obwohl der de facto schon pleite war.

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Edmund Stoiber_ Alexander Hauk _ www.bayern-nachrichten.de_pixelio.de

Die AZ vom 13.1.2010 titelt: Bayern LB – neue Vorwürfe gegen Edmund Stoiber – Interview zeigt ihn als treibende Kraft hinter dem katastrophalen Landesbank-Deal.

Frontal 21 hat ein Interview von Stoiber mit dem kroatischen Fernsehen ausgegraben: ‘Wir sind außerordentlich daran interessiert, dass diese Übernahme erfolgreich ist’.

Stoiber dagegen hatte stets versichert, am Kaufvertrag nicht beteiligt gewesen zu sein. Darauf der kroatische Bankchef: Stoiber hat gelogen! (AZ vom 28.12.2009)

Und: Am 12.1.2010 berichtet Frontal: Stoiber habe der Regierung von Kroatien gedroht: ‘Entweder die HGAA an die Bayern LB oder kein Beitritt zur EU’ (!!!).

Die SPD-Abgeordnete Inge Aures hat mit ihrer SPD und den Freien Wählern Strafanzeige gegen Verantwortliche der Bayern-LB gestellt: Diese Leute versenken zehn Milliarden Euro und keinen interessiert das – da müssen einige von denen hinter Gitter’.

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Wikipedia Foto Benson.by – BayernLB

Der Bund der Steuerzahler kritisiert: ‘Die CSU-Granden, die zahlreich in den Gremien ihrer Landesbank vertreten sind, sind totale Nullen. Sie müssen sich in ihren Wahlkreisen vorrechnen lassen, wie viele Kindergärten, Schulen und Straßen man mit den verlorenen 3,7 Milliarden hätte bauen können’.  (Stern 53/2009 – Die jetzige Krise der Bayern LB ist also nur eine Fortsetzung jahrelanger Fehlpolitik.

Stoiber ist politisch für das Debakel verantwortlich”

Joachim Herrman lt. AZ vom 13.1.2010

Es ist schon merkwürdig, wie vielen Leuten man die Schuld an diesem Desaster geben will: Günter Beckstein, Erwin Huber, Kurt Faltlhauser, Michael Kemmer, Siegfried Naser, Hans Schaidinger, Werner Schmidt und noch einige mehr, nur EINER ist nicht dabei: Edmund Stoiber! Schon sehr sonderbar!

Norbert Gramlich

 

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Landesbank und Hypo Alpe Adria:

…und für die Fehler haftet, wer sie nicht begangen hat – der Steuerzahler

Eine Betrachtung von Wolfgang Hoderlein

Ein Scherzbold sagte kürzlich, er wisse jetzt, warum der Bürger Bürger heiße – er bürge.

So ist das geregelt in einem Land, in dem Demokratie herrscht in Kombination mit Marktwirtschaft, was andere auch Kapitalismus nennen. Geht ‘es’ gut, so wandern Erträge, Zinsen, Tantiemen, Boni und Profite in die privaten Taschen von Anlegern, Aktienbesitzern und Boni-Bankern. Geht ‘es’ aber schief, so zahlt am Ende immer ‘der Staat’, und sei es, um noch Schlimmeres zu verhindern. Dieser ‘Staat’ aber ist nicht anonym. Er hat Leute, die ihn sozu­sagen bezahlen. Das sind alle Bürger, die Steuerzahler sind. Sie baden immer aus, was sie nicht verursacht haben, wovon sie aber niemals profitiert hätten, wenn ‘es’ gut gegangen wäre.

Ich bin mir sicher: Wenn dieses System der Privatisierung von Gewinnen und der Vergesellschaftung von Verlusten nicht geändert wird, dann kann das eines Tages eine ernste Bedrohung für die Akzeptanz von Demokratie und Rechtsstaat sowie für die Marktwirtschaft werden. Eine Systemkrise also durch Verweigerung der Zustimmung ihrer Mitglieder, der Bürgerinnen und Bürger.

In Bayern herrschte die CSU 50 Jahre alleine, ehe sie vor einem Jahr die FDP mit an Bord nehmen musste, zwecks Mehrheits- und damit Machtsicherung. In dieser gesamten Zeit stellte die CSU die politischen Verwaltungsratsmitglieder (gleich Aufsichtsrat): in den letzten Jahren Stoiber, Beckstein, Huber, Faltlhauser, Schmid, Schaidinger. Und mit dem Sparkassenpräsidenten Naser noch einen weiteren früheren CSU-Politiker. Die unglaubliche Summe von 10 Milliarden Euro, das ist ein Fußballstadion mit 10 000 Men­schen, von denen jeder eine Million bekommt – machte die Bayerische Landesbank – ‘eine Partei der CSU’, wie die Süddeutsche Zeitung schreibt, Miese. Und weil das gerade mal ein Jahr her ist, setzte man bei der Hypo Alpe Adria jetzt noch eins drauf: 1,7 Mrd. Kaufpreis sind verloren, 1,1 Mrd. Finanzspritzen und 825 Mio. Liquiditätshilfen macht gut 3,75 Mrd. Euro, zahlbar wiederum von der Bayerischen Staatskasse. Etwa 13,75 Mrd. Euro binnen zwei Jahren für Geschäfte, die der Bankvorstand und der von CSU-Politi­kern gespickte Aufsichtsrat/Verwaltungsrat zu verantworten haben, sonst niemand. Gerade stehen müssen jetzt aber die Summe dieser ‘Niemand’, alle Bürger und Steuerzahler. Vor diesem Hintergrund ist es sachgerecht, ja pflichtschuldig, wenn nicht nur politisch über diese Vorgänge debattiert wird, sondern durch Strafanzeigen gegen die handelnden Akteure eine Überprüfung der Haftbarmachung erfolgt. Denn die Haftbarmachung des Bürgers/ des Steuerzahlers, die ist automatisch und unausweichlich gegeben. Wenn aber die Opfer haftbar gemacht werden, wieso soll es dann für die Täter dafür ein Verbot geben?

Man versteht die Sorgen von Ministerpräsident Seehofer, der da sagt, die ganzen Vorgänge nagten am Ansehen der CSU als kompetenter Partei für Wirtschaft und Finanzen. Ja, selbst in Bayern ist es inzwischen vorstellbar, dass man zur Erkenntnis kommt, wonach große Macht auf lange Zeit zu Ämterpatronagen, Filz, Vetternwirtschaft und Korruption führen. So ist es. Vor allem aber zu unbegrenzter Gier und Größenwahn. Und spätestens da ist Schluss mit lustig.

 

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Aus den Regionen: “Main statt Isar?” von Günter Geißler

Unter diesem Motto fand am Samstag, den 20. Februar 2010 ein 10. Immobilien-Marktplatz in Würzburg statt. An verschiedenen Marktständen konnten sich die Besucher über Eigentumswohnungen, Baugrundstücke und Bausparen informieren. Die Beteiligung war für Würzburger Verhältnisse zahlreich, etwa 300 Interessierte hatten sich eingefunden. Mein Interesse war nicht wegen einer Immobilie geweckt, sondern wegen des Mottos ‘Main statt Isar?’ – vom Veranstalter sofort in typisch fränkischer Manier relativiert:

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Wikipedia Christian Horvat- St_kilian_marienberg_würzburg

‘Natürlich wollen wir mit dieser Fragestellung keinen direkten

Vergleich mit München wagen.’

Als würden sich Franken etwas wagen! Eine junge Dame aus München (!), Frau Katja Meqdam, sollte in ihrem Vortrag hinterfragen, ‘ob der Immobilienstandort Würzburg über Potenziale weit über das Jahr 2010 hinaus bietet’. Tut er, der Standort. Zwar ist die Region Mainfranken und damit Würzburg kein A-Stand­ort, allenfalls ein B-Standort, aber die Universität und das Beamtentum werden auch in naher und mittelfristiger Zukunft für ein Wachsen und damit für eine Steigerung der Immobilie sorgen. Der Immobilienwert sei in München natürlich weitaus größer, aber in der Rendite gleichen sich die beiden Standorte an, nur dass im Münchener Raum wesentlich mehr in die Anschaffung investiert werden muss. Der Begriff ‘Region Würzburg’ wurde nicht näher erläutert. Karlstadt und Kitzingen wurden mehrere Mal mit einbezogen, nicht jedoch Städte wie Schweinfurt oder Aschaffenburg. Die Kurven, die Frau Meqdam uns präsentierte (gemeint sind natürlich die Bilanz- und Entwicklungskurven) wiesen stets einen Aufwärtstrend dar – nicht weiter verwunderlich, denn letzten Endes will man Immobilien verhökern bzw. an den Mann/ die Frau bringen.

Im Übrigen wurde des Öfteren jene Karte verwendet, die die Entwicklung innerhalb Bayerns in den nächsten Jahren darstellt: Die Großräume Würzburg, Nürnberg und München prosperieren, der Rest (Nord- und Mittelfranken, Oberpfalz und der südliche Bayerische Wald bluten aus.

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Noch kurz vor Redaktionsschluss hereingekommen:

Die Bayerische Landesbank hat neben dem deutlich überteuerten Kaufpreis für die Kärntner Bank Hypo Group Alpe Adria (HGAA) zusätzlich 2,38 Millionen Euro als Sonderdividende an eine Gruppe von rund 50 privaten Investoren um den Vermögensverwalter Tilo Berlin gezahlt. Die Gruppe hatte 2006 kurz vor dem Einstieg der Bayern LB bei der HGAA 25 Prozent Anteile an der Kärntner Bank erworben und diese im Mai 2007 mit Millionengewinn an die Bayern LB weiterverkauft. AZ 18.3.

 

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Wussten Sie eigentlich…..

dass der Haushalt von Ex-Ministerpräsident Edmund Stoiber heute noch mit 422.920 Euro jährlich vom bayerischen Steuerzahler finanziert wird? Vorher waren es sogar noch 496800 Euro. Er residiert mit seinem Hofstaat in einer 13-Zimmer Suite hinter der Staatskanzlei. Und das alles noch neben seinem Büro in Brüssel. Dass es auch bescheidener geht, beweist Stoiber-Nachfolger Günter Beckstein: Er kostet dem Steuerzahler 62.400 Euro. Quelle: AZ                         Norbert Gramlich

EU Städteranking – Die TOP 25 und Würzburg im Jahr 2010

Stadt

Jahr

  2010 2007
  Platz Platz
Luxemburg 1 1
München Landkreis 2 26
Ingolstadt 3 35
Warschau Landkreis 4 11
München 5 71
Riga 6 2
Hauts-de-Seine 7 20
Regensburg 8 77
Starnberg 9 112
Trmava Landkreis 10 59
Altötting 11 129
Rosenheim 12 103
Freising 13 68
Dublin 14 5
Paris 15 25
Schweinfurt 16 62
Stockholm 17 15
Koninski 18 331
Stuttgart 19 187
Rosenheim Landkreis 20 149
Ciechanowsko Landkreis 21 55
Bratislava Landkreis 22 29
Aschaffenburg 23 78
Keski-Pohjanmaa 24 44
Bad Tölz-Wolfratshausen 25 186
Würzburg 96 237

Das Schweinfurter Tagblatt brachte am 9.2.2010 die Tabelle des Städterankings in Europa. Dazu ein Leserbrief von Heribert M. Reusch:

Man kann der Stadt Schweinfurt nur gratulieren, dass sie beim EU-Städteranking auf Platz 15 liegt, noch vor Stockholm.

Auffällig ist allerdings, dass sich unter den ersten 25 Plätzen zehn Regionen aus Altbayern, neun davon in Oberbayern befinden, während Schwein­furt und Aschaffenburg die einzigen aus Franken sind!Dieses Verhältnis ist signifikant für das – immer wieder in Abrede gestellte – Süd-Nord-Gefälle im Freistaat. Mit anderen Worten: Das so genannte ‘Landesentwicklungsprogramm’ ist – nach wie vor – stark südlastig ausgerichtet. Auf Grund über Jahrzehnte verfehlter Strukturpolitik entfernt sich Franken stets weiter von diesem Ziel. So befinden sich die meisten staatlich geförderten Forschungsinstitute im Raum München. Dies hat zur Folge, dass sich dort moderne Industrien niederlassen, während in Franken ganze Industriezweige verschwinden.’

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Franken massiv benachteiligt

Fränkischer Bund kritisiert Staatsregierung und fordert Eigenständigkeit

In der Mainpost vom 8.1.2010 bemängelte der Autor Norbert Hohler manche Aktivitäten des Fränkischen Bundes e.V.: Standpunkt: Aufs Wesentliche konzentrieren

“Besteht der Fränkische Bund aus ein paar separatistischen Spinnern, oder hat der Verein ein ernst zu neh­mendes Anliegen? Wer sich dieser Frage nähert, findet für beides Argumente.

Ein selbstständiges Bundesland Franken zu fordern, ist freundlich ausgedrückt Kokolores. Ist ja hübsch vorzu­rechnen, dass Franken im Mittelfeld der dann 17 Bundesländer liegen würde, größenmäßig. Kleinstaaterei ist von vorgestern, nicht mehr, sondern weniger Bundesländer wären sinnvoll. Und glaubt wirklich einer ernsthaft, Würzburg, Ansbach und Bayreuth wollten ihren Status als Bezirkshauptstadt für einen neuen Großbezirk Franken aufgeben? Soll es wirklich wichtig sein, statt der 736. Folge von ‘dahoam is dahoam’ ähnlich geistigen Flachsinn  auf fränkisch zu produzieren, ‘dahem is dahem’ auszustrahlen?

Genau solche Nebengefechte sind es, die den Verein angreifbar machen. Und das macht es ihm unnötig schwer, bei berechtigten Anliegen Gehör zu finden. Dass immer noch fränkische Kunst in irgendwelchen Münchner Kammern lagert, ist so ein besonders ärgerliches Beispiel.

Richtig ist auch, Benachteiligungen anzuprangern, sich für die Pflege fränkischen Kulturguts und Brauchtums einzusetzen, meinetwegen sogar in Kindergärten und Schulen. Viele Franken hegen Sympathie für solche Themen, tragen entsprechende T-Shirts, beflaggen rot-weiß. Aber letztlich geht es uns in Bayern so gut, dass der Leidensdruck fehlt, sich ernsthaft für andere Konstellationen einzusetzen.

Deshalb hat der Verein ja auch gerade mal 500 Mitglieder, bei 4,2 Mio. Einwohnern in Franken. Nur wenn der Frän­kische Bund sich künftig aufs Wesentliche konzentriert, könnten es in Zukunft nennenswert mehr werden.”

Das ließ unser Mitglied im Ältestenrat, Heribert M. Reusch nicht einfach so stehen:

‘Der Verfasser des Artikels spricht im ‘Standpunkt’ von ‘separatistischen Spinnern’ und ‘Kokolores’. Wer sich einer solch deftigen Ausdrucksweise bedient, der sollte sich schon die Mühe machen etwas tiefer in die Materie einzu­steigen, das heißt, auch Basiswissen zu vermitteln. Deshalb ist folgender Nachtrag angebracht: Der Begriff ‘Separatismus’ kann, staatsrechtlich gesehen, nicht mit dem Fränkischen Bund e.V. in Verbindung gebracht werden. Er bedeutet nämlich den Austritt eines Landes oder Landesteiles aus einem Staatsverband, zum Beispiel der Bundesrepublik Deutschland. Ein Vorhaben, mit welchem in Deutschland einzig und allein die Bayernpartei liebäugelt und uns Franken dabei ‘den Status einer autonomen Region innerhalb eines selbstständigen bayerischen Staates’ verspricht. Zum Zweiten ist der Ausdruck ‘Kokolores’ völlig unangebracht, wenn es um Art. 29 des Grundgesetzes geht. Dieser regelt nämlich die – längst überfällige – Neugliederung des Bundesgebietes. Dabei ist es unerheblich, ob es in Zukunft mehr oder weniger Bundesländer gibt. Natürlich wäre eine Reduktion der Anzahl sinnvoll.

Diese könnte zum Beispiel durch die Eingliederung der Zwergländer Bremen, Hamburg und Saarland, evtl. auch Berlins, erreicht werden. Die Region Franken hat hingegen optimale Voraussetzungen für einen eigenständigen Weg im Rahmen der Bundesrepublik Deutschland.’

Heribert M. Reusch, 97453 Schonungen

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Pressespiegel

Kommentar von Peter Engelbrecht im Nordbayerischen Kurier vom 13.3.2010

Kleine Franken-Revolution – Thema: Neue Partei

Lange hat die Volksseele gekocht, jetzt ist er da: Der oberfränkische Bezirksverband der Partei der Franken, der in Weidenberg bei Bayreuth gegründet wurde. Der Slogan der neuen Gruppierung dürfte vielen aus dem Herzen sprechen: Mehr staatliche Hilfe für den Norden des Freistaates und weniger für den ohnehin wachsenden Süden rund um München.

Gründung-8-31.10.09

Da liegt fürwahr vieles im Argen, das sich jedes Jahr wieder mit statistischen Zahlen belegen lässt: Oberfranken hat die höchste Arbeitslosenquote im Freistaat, das geringste Bruttoinlandsprodukt, den höchsten Bevölkerungsverlust aller sieben Bezirke und massive Schwierigkeiten, junge Leute zu halten. Das Fatale ist: Die Probleme sind seit mindestens 25 Jahren bekannt, doch die lange allein regierende CSU-Staatsregierung fand es nicht für notwendig, hier einen Ausgleich zu schaffen. Dabei steht im Landesentwicklungsprogramm schwarz auf weiß drin: Gleiche Lebens- und Arbeitsbedingungen im ganzen Land. Die seit Jahrzehnten wiederkehrenden Mahnungen aus Oberfranken schüttelten die Regierenden arrogant wie ungerührt ab, nach der Devise: Unser schönes weiß-blaues Bayern-Bild lassen wir uns doch nicht von den murren­den Franken kaputt machen. Verständlicherweise wuchs das Unbehagen: der Eindruck, die Franken als fünftes Rad am Wagen, steigerte sich in Empörung. Und eben dieses Gefühl der Ohnmacht führte zur Gründung der Partei für Franken.

Einige CSU-Landtagsabgeordnete spielen hier eine unrühmliche Rolle: Während sie in der Heimat auf Versammlungen und am Biertisch vordergründig für fränkische Interessen kämpfen, verhalten sie sich im Landtag ganz anders. Dort enthalten sie sich bei Anträgen auf eine Vorfinanzierung der Franken-Sachsen-Magistrale der Stimme (MdL Martin Schöffel aus Wunsiedel). Oder sie lehnen eine Startfinanzierung für das Institut für Kraftstofftechnik an der Fachhochschule Coburg ganz ab, wie es die Abgeordneten Jürgen Heike (Coburg) und Heinrich Rudrof (Bamberg) getan haben. Es gäbe noch weitere Beispiele, wie mit ‘gespaltener Zunge’ gesprochen wird.

Sich für mehr Chancengleichheit für Franken einzusetzen, ist ehrenwert und notwendig. Doch wie groß sind die Chancen der neuen Partei? Da die Gruppierung nur in Ober-, Mittel- und Unterfranken bei den Landtags- und Bezirkstagswahlen 2013 antreten will, müssen hier gute zweistellige Ergebnisse geholt werden, um auf ganz Bayern gerechnet die Fünf-Prozent-Hürde zu überspringen. Das wird nicht einfach sein, zumal bislang prominente Zug­pferde fehlen. Und: Mit der Franken-Forderung allein, wird sich eine Partei auf Dauer nicht profilieren können. Die Wähler erwarten, dass auch andere Punkte wie Sozial– und Steuerpolitik in das Programm mit einfließen.

Kommentar aus unserer Sicht:

Es wurden immer wieder (wenige) Stimmen laut, der FB möge sich doch in eine Partei wandeln. Und genau so oft haben wir das mit großer Mehrheit bei den Mitgliederversammlungen abgelehnt. Und das hat auch seine Gründe. Eine Partei muss bayernweit die 5% überspringen, nur so hat sie Chancen, gehört zu werden. Werden diese 5% nicht erreicht, ist eine Partei schnell wieder vergessen. Dass wir als glaubwürdiger Verein in der Lage sind etwas im Land zu bewegen und das gesunde Regionalbewußtsein zu stärken, erkennt man schon an der Tatsache, dass man im Gegensatz vor 20 Jahren in Franken kaum noch Wittelsbacher Rauten sieht. Es sei denn, sie wurden angeordnet. Noch deutlicher wird unser ‘gesamtfränkisches Wirken’, wenn wir die Diskus­sion um die Beutekunst verfolgen, die einzig von uns allein angestoßen worden ist (1997). Mit der 4. Petition sind wir nun so weit gekommen, dass wir mit den Umfragewerten selbst in Landtagsforen bei 91% Pro liegen und es geschafft haben, durch langjährige, auch persönliche Überzeugungsarbeit Kommunalpolitiker, Landtagsabgeordnete aller Parteien von einer Rückführung zu überzeugen. Dass sich das Imperium mit aller Gewalt wehrt, ist klar, (siehe Seite 1), aber die Volksmeinung und die der gesamten Opposition ist auf unserer Seite. Wäre die FDP nicht umgefallen, könnte der Domschatz in diesem Jahr schon zurück kehren. In Demokratien entscheiden nun mal Mehrheiten und Entscheidungen dauern manchmal lange.

Norbert Gramlich, Joachim Kalb

Kommentar aus meiner Sicht:

Ich bin sowohl Mitglied im Fränkischen Bund als auch in der Partei für Franken, weil beide Organisationen erforderlich sind.

Zur Stellungnahme meiner Vereinskollegen Kalb und Gramlich möchte ich doch einige Worte verlieren. Natürlich hat ein Verein seine Vorteile, weil er unabhängig agieren kann. Aber sind wir doch mal ehrlich, was hat es für jeden Franken wirtschaftlich gebracht – ich meine damit in Cent und Euro – wenn man die Petition für die Frankenfahne erfolgreich abgeschlossen hat und jetzt mehr Fahnen in Franken wehen als vor 20 Jahren? Den Bürger in Franken bringt dies doch keinen Euro mehr in die Tasche. Der Fränkische Bund der nun über 20 Jahre besteht hat zweifelsfrei eine gute Arbeit für die Moral in Franken geleistet. Aber, die in München lachen nur dazu, weil dies Ihnen bisher keine einzige Stimme gekostet hat.

Aufgepasst!!!!!! Nachdem die Partei – gegründet am 31.10.2009 – in Bamberg gegründet wurde und mit einigen Zahlen an die Öffentlichkeit ging, kam postwendend von München(Bayerisches Wirtschaftsministerium) eine schriftliche Reaktion. Man wollte wissen woher man die Zahlen für die Benachteiligung Franken habe, und wie man denn dazu komme so etwas zu veröffentlichen.

Merken Sie hier etwas lieber Leser?

Jetzt hat man in München plötzlich erkannt, man kann es konkretisieren bei der CSU gemerkt, dass hier eine Gruppe ist, die Stimmen in Franken “rauben” könnte. Es besteht die Gefahr, dass einige Franken zum Nachdenken kommen und in 2013 dann nicht mehr die “Bayernpartei” sprich die CSU wählen könnten. Jetzt wurde wochenlang besonders von fränkischen Spitzenpolitikern Jagd gemacht auf die Partei für Franken. Die Partei mit 51 Mitgliedern wurde plötzlich als Gefahr angesehen, und wurde von der “christlichen” Partei CSU als die Separatisten beschimpft.

Der Fränkische Bund konnte 20 Jahre lang alle möglichen Aktionen veranstalten, aber niemand nahm groß Notiz bei der CSU. Denn, der Fränkische Bund konnte ja keine Stimmen abziehen. Die CSU verstand es in den letzten 50 Jahren immer wieder den fränkischen Wähler vor jeder Wahl so einzuschleimen, dass die Franken diese Partei mit über 50% der Stimmen gewählt haben. Dies, obwohl die gesamte Benachteiligung von dieser Partei ausging und mit den Karrierjägern aus Franken – den fränkischen Abgeordneten – immer ihr Ziel erreicht hat.

Jetzt endlich nach 150 Jahren war hier wieder einmal ein kleiner Haufen, der sich ernsthaft für die fränkischen Interessen stark machen will, und sofort von der “Christlich *Schizophren Union”, * (Quelle: BR-Quer H.Süß)als auch von den eigenen Landsleuten beschossen wurde. Eben typisch fränkisch.

Wenn man jetzt das Argument anführt, dass man die 5% Hürde nur erreicht wenn die fränkischen Wähler mit hohen zweistelligen Prozentzahlen die Partei für Franken wählen, dann ist dies doch mit Verlaub bemerkt nicht sehr hilfreich. Eben wieder typisch fränkisch. Hätten die “Grünen” vor 30 Jahren genauso gedacht gäbe es diese Partei bis heute nicht. Meine Frage hier ist: Warum muss der Franke alles immer wieder mies machen????????

Wenn wir etwas gegen die “mia san mia” Fraktion in Oberbayern erreichen wollen, dann bitte mit mehr Geschlossenheit und Einigkeit. Sonst werden wir von den Seppl Bajuwaren noch in weiteren 200 Jahren belächelt und ausgebeutet.

Eine weitere Frage die sich mir aufdrängt:

Warum hat die CSU in Franken über 40.000 Mitglieder und die “Partei für Franken” in knapp 3 Jahren nur etwas über 200 Mitglieder. Ist der Franke wirklich die Elite Bayerns? Oder ist dies nur ein dummer Spruch.

Ich lass mich bei der Wahl 2013 gerne vom Gegenteil überzeugen. Aber dies mußte einmal gesagt werden.

Martin Treml

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Nürnbergs neue Superschau Kunst für eine Milliarde Euro

Das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg zeigt 1000 erlesene Exponate aus drei Jahrhunderten.

Man hat extra das Germanische Nationalmuseum für 5 Mio. Euro saniert und umgebaut, denn ohne diese Maßnahmen wäre diese Ausstellung nicht möglich gewesen. Der Einbau einer neuen Klimaanlage sowie Verbesserung der Bau­physik waren nötig. 23 Kilometer Starkstromleitungen und 25 Kilometer Schwachstromleitungen für Datenübertragung und Sicherheitstechnik wurden neu installiert. Und nun sind wirklich sensationelle Gegenstände zu besichtigen: Die Nürnberger Madonna ist ein Beleg für die meisterhafte Technik mittelalterlicher Kunsthandwerker und viele Millionen wert. Wertvolle Bilder von Albrecht Dürer, Rembrandt und Lucas Cranach, das ‘Schlüsselfelder Schiff’, ein Meisterwerk aus der Spätgotik, die Kapelle des ‘Ebracher Hofes’ wurden komplett installiert, der ‘Trienter Altar’ aus der Mitte des 17. Jahrhunderts überragt mit 4,20 Metern Höhe alle anderen Stücke.

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Die wertvollsten Ausstellungsstücke sind die Kaiserbilder von Albrecht Dürer und das Exponat des ersten Globus’ von Martin Behaim. Viele Gegenstände aus drei Jahrhunderten, von der Renaissance bis in die Zeit der Aufklärung sind zu bestaunen. Ab sofort für die Öffentlichkeit geöffnet, Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr, Mittwoch bis 21 Uhr. Am Sonntag finden auch geführte Rundgänge statt.

Norbert Gramlich

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Neuer ‘Fränkische’ – Führer

Die Autoren Michael Müller und Hans-Peter Siebenhaar laden ein in die ‘Fränkische Schweiz’. Seit mehr als zwei Jahrhunderten zieht die Region Touristen aus nah und fern an. Als Genussregion, aber auch die geheimnisvollen Höhlen und verfallene Ritterburgen und die Wiesenttalbahn für Eisenbahnfreunde dürften interessant sein. Reiseführer ‘Fränkische Schweiz’ 15,90 Euro im Buchhandel.

Norbert Gramlich

Auf-Bayern-stolz-nein-danke..

Thema: Wir in Franken | Beitrag kommentieren

192. Wir in Franken 19.Jahrgang Nr.1/2009 Zeitschrift des Fränkisches Bundes

Montag, 25. Juni 2012 | Autor:

Frankenlied

 

 

 

11714 Unterschriften als Munition für unsere Petition

– gelungener FB-Auftritt im Landtag –

von Joachim Kalb

Bekanntlich geben wir vom Fränkischen Bund nicht so schnell auf und kämpfen ausschließlich mit den Mitteln die uns der demokratische Staat zur Verfügung stellt. So haben wir uns für die 4. Petition in Sachen Rückführung unserer fränkischen Kulturgüter etwas besonderes einfallen lassen. Im Morgengrauen des 26. März 2009 sind wir von Bayreuth, Kulmbach und Würzburg aus gestartet und haben in einer alten Munitionskiste 11714 Unterschriften samt Petition nach geordneter Voranmeldung in das Büro der Landtags­präsidentin Barbara Stamm geschleppt.

Bayrischer Landtag Foto Rolf Poss (2)

Weil sich das Büro schnell mit Medienvertretern und Abge­ordneten aller Fraktionen füllte, war die Sekretärin etwas nervös. Die Abgeordneten Frau Stahl, Frau Fischer-Brendl, Herr Dr. Rabenstein, Herr Hacker, Herr Freller und unser Mitglied Wolfgang Hoderlein unterstützten gewissermaßen durch ihre Anwesenheit unser Anliegen.

Dies ermutigte mich dann auch gleich zu der ‘leichten Drohung’: Wenn es dieses mal wieder nichts werden sollte, kommen wir im nächsten Jahr wieder’.

Das Medienecho war groß. Einzig der sog. ‘Fränkische Tag’ Bamberg verriet seinen Lesern nichts von den Unterschrif­ten, obwohl es ja maßgeblich um den Bamberger Domschatz ging und kürte die FDP gleich zur Domschatzpartei. Man konnte nicht erkennen, dass diese Zeitung ihrer Informati­onspflicht nachgekommen wäre. Nun, der Petitionsausschuss erhörte unser Flehen wohl unter dem Eindruck des Volks­willens in Form von Unterschriften und entschied bereits am 8. Juli 2009 relativ wohlwollend über den weiteren Weg unseres Anliegens (siehe auch Bericht Kondler).

Also auf zur nächsten Runde im Landtag!

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Viel wurde erreicht – aber es gibt noch vieles zu tun!

Ein Kommentar aus fränkischer Sicht von Joachim Kalb

Unter diesem Vereinsmotto stand auch das 1. Halbjahr 2009. Wir von der WiF-Redaktion hatten dieses Mal echt Mühe, alles in eine Zeitung zu bringen, damit sie sich noch falten lässt. Mit dem ‘Falten’ ersparen unserem Verein, allen voran Walter Hindel und Adam Stöcklein, satte € 300,00 Versand­kosten. Ja, so kleinlich sind wir halt manchmal! Entschul­digung! Also, Ferienzeit ist Lesezeit, und Franken kompakt finden Sie auf den nächsten 8 Seiten WiF und 2 Seiten Beilage dieser rein äußerlich unscheinbaren Ausgabe.

Da war kürzlich der Tag der Franken in Bad Windsheim (Bericht Pfeuffer Seite 2). Herr Dr. Ritzer von der FAG als Sprecher der fränkischen Verbände sprach Klartext und nannte die Missstände aus fränkischer Sicht deutlich beim Namen. Er überreichte Herrn Seehofer eine noch ‘verbo-tene’ Frankenfahne. Ein sichtlich gelungener Auftritt.

Aber nicht nur der BR ignorierte das in gewohnter Weise. Scheinbar aus Kostengründen übernahmen nahezu alle fränkischen Zeitungen einen schlampigen dpa-Bericht, bei dem man den Eindruck hatte, dass der oder die, die ihn verfasst haben, sich lediglich die Seehofer-Wahlrede haben mailen lassen und 1:1 übernommen haben. Dazu ein foto­technisch ebenso schlampiges Bild. Fertig. Hauptsache billig! Völlig anders dagegen drei Tage später die Bericht­erstattung unserer fränkischen Top-Journalisten Henry Stern, Jürgen Umlauft sowie Roland Englisch (Seiten 3+4), die vor Ort waren, als im Landtagsausschuss unsere Peti­tion bezüglich der Rückgabe unserer fränkischen Kulturgüter, gestützt von 12.000 Unterschriften, verhandelt wurde (Bericht Kondler S. 3). Hintergründig, fair und prä­zise nach allen Regeln eines guten Journalismus verfasst. Die Zeitungsleser haben auch ein Anrecht auf diese Art von Journalismus, sonst könnten sie ihre Zeitung auch gleich abbestellen! Neue Petitionen und Unterschriften­aktionen wurden bzw. werden gestartet: Frankenfahne muss offiziell werden, Fran­ken muss EU-Region werden, Fran­kenversammlung (Bericht .Hoderlein S. 7).

Unterstützen Sie uns durch Ihre Unterschrift!

Unser Verein entwickelt sich gut – neue Mitglieder, neue Kreis­verbände, neue Ansätze in den Kreisverbänden (HO, BT, N, – BA/FO und CO sollen folgen!). Im Herbst steht die Mitglieder­versammlung mit Neuwahlen an. Wer soll die Franken­medaille, unseren fränkischen Verdienstorden 2009 bekom­men? Sie liegt bereit. Machen Sie sich bitte Gedanken und teilen Sie uns diese mit! Und was uns besonders wichtig ist: Das Verhältnis zu unseren ‘Schwestern’ Fränkische Arbeitsgemeinschaft (FAG) und Frankenbund sollte noch vor dem nächsten Tag der Franken in Kulmbach 2010 verbessert werden. Nach der notwendigen sachlichen Klar­stellung (Komm. Kalb Nachhilfe GG S. 6) muss das her­ausgestellt werden, was wir alle gemeinsam fordern. Und das ist schon mal sehr, sehr viel. Wir sollten in jedem Fall nicht wie eine Reliquie zur Freude der Altbayern und angepassten Pseudofranken das vor uns hertragen und herausstellen was uns trennt (dazu Bericht von W. Hoder­lein S. 7). Ein ‘Zickenkrieg’ unter den fränkischen ‘Schwe­stern’ hilft uns jedenfalls nicht weiter.

In diesem Sinne – weiter geht’s!

Joachim Kalb

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Der Tag der Franken am 05.07.2009.

Bericht unseres Vorstandsmitgliedes Jochen Pfeuffer

Am Sonntag um 07.30 Uhr ging es los nach Bad Winds­heim. Dort hatten wir noch etwas mit dem Standaufbau zu kämpfen. Als wir dann für Besucher bereit und die neuen Polohemden für die Mannschaft verteilt waren, ging es zum ‘Staatsempfang’. Ganz ehrlich! Es hat sich zumindest gelohnt, die Reden von selbstbewussten Franken wie dem Bad Windsheimer Bürgermeister Ledertheil und Herrn Ritzer von der FAG zu hören, der für mich doch über­raschend deutlich den Altbaiern die Leviten gelesen hat. Natürlich erinnerte vieles an unsere Forderungen und Ziele. Überraschend war für mich allerdings das überbor­dende Lob für Herrn Beckstein. Hat er sich denn wirklich so herausragend für Franken stark gemacht? Ich denke, da klafft noch eine erschreckend große Lücke zu Herrn Hoderlein oder Frau Stahl. Nicht gelohnt hat sich eindeu­tig, sitzen zu bleiben und Herrn Seehofers Wahlkampf­rhetorik über sich ergehen zu lassen. Da konnte auch das Essen nicht entschädigen. Es ging wieder zurück zum Stand. Gegen 17.00Uhr führten wir dann die Verlosung durch. Das Frankenquiz hat, ebenso wie die beiden Unter­schriftenaktionen regen Zuspruch gefunden. Die Teil­nehmer konnten sich so über Spielsachen von Bruder und Haba, Bücher vom Loewe-, Tessloff- und Karl-May-Verlag, und natürlich die Freikarten für den Playmobil-Funpark freuen. Dazu gab es noch fränkische Süßigkeiten, und bereits vorher unterm Tag durfte sich der fränkische Nachwuchs nach dem Ausfüllen vom Quizzettel ein ‘Näscherle’ gönnen. Die ‘Leckerli’ wurden von Frankonia-Schokolade, Eichetti-Confect, Dr. C. Soldan´s und der Schokoladenmanufaktur Monami gestellt. Die Gewinnerin des ersten Preises kam eine Viertelstunde nach der Verlo­sung sogar wieder zurück, während wir schon beim Abbau waren und hat sich begeistert bei uns nochmals herzlich bedankt. Am schönsten war es natürlich, wie sich die Kinder gefreut haben. Deshalb ist es wichtig, dass wir das fortführen. So können die Kinder gleichzeitig etwas gewinnen und sich mit dem Faltblatt beim Quiz über Ihre Heimat-Region informieren.

Tag der Franken 04.07.09 1

Mein Resümee: Es ist durchaus berechtigt, den Staats­empfang zu kritisieren, vor allem im Hinblick auf das Budget für den Tag der Franken. Wieso macht man den Festakt nicht am Abend vor dem Tag an dem die Bürger eigentlich feiern sollen? Wieso muss es ein Bankett mit dem Ministerpräsidenten sein, bei dem 300 Leute verkö­stigt werden, wovon die meisten für diesen Tag der Fran­ken nichts beitragen und an diesem Tag ebenso nichts leisten? Wieso ist das finanzier- und machbar, während das Budget an allen Ecken und Enden zu knapp ist, vom Normalbürger Eintritt verlangt wird und zudem nur der Sonntag als Veranstaltungstag möglich ist? Es ist aber  ausdrücklich hervorzuheben und zu loben, dass dieses Jahr zum ersten Mal die Helfer Verzehrgutscheine erhalten haben. Eintrittsbänder zum kostenfreien Eintritt gab es für die Aktiven dazu noch oben drauf.

Von unserer Seite her gibt es natürlich ebenso Verbes­serungsbedarf. Von den Mundartvorträgen und der Filmvorführung her müssen wir einfach nächstes Jahr sehen, dass wir je einen gesonderten Raum bekommen.

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Bericht über die Behandlung unserer Eingabe ‘Rückführung fränkischer

Kulturgüter’ am 8. Juli 2009 im Kulturausschuss des Bayerischen Landtags

Rudolf Bernd Kondler war in München dabei

Die Herren Abgeordneten Dr. Rabenstein (SPD) und Freller (CSU) waren vom Ausschuss mit der Bericht­erstattung betraut. Beide betonten die Bedeutung der Ein­gabe für Franken und befürworteten sie im Prinzip. Die immer wieder gleichen Bedenken des zuständigen Ministe­riums für Wissenschaft, Forschung und Kunst (Zustand, Transportfähigkeit, Eigentumsrechte, Ausstellungs­möglichkeiten in Franken und dass es eben sehr wichtig wäre, in der Landeshauptstadt wichtige Kulturgüter aus ganz Bayern zu präsentieren) wurden von beiden Abge­ordneten als zum Teil vorgegebene Argumente bewertet. Mit gutem Willen sei es durchaus möglich, dass dem Wunsch großer Teile der fränkischen Bevölkerung nach­gegangen werden könne, um fränkische Kulturgüter an ihre fränkischen Ursprungsorte zurückzugeben. Nament­lich genannt wurden der Bamberger Domschatz, das Würzburger Herzogsschwert und von Herrn Freller auch die ‘Apostel’ von Dürer. (Originalton Freller: “Ich möchte es noch persönlich erleben, die ‘Apostel’ wieder in Nürn­berg zu sehen”).

 

Von Beiden wurde aber der Begriff ‘Beutekunst’ kritisiert und als unglücklich bezeichnet. Auch der in der Eingabe genannte Rückgabetermin (bis 31.12.2009) wurde als unrealistisch betrachtet.

 

 

Wikipedia Sepp_Dürr_2012

Wikipedia Sep Dürr

Sepp Dürr: Diese Eingabe ist ein absurder Schmarrn

Sepp Dürr (Bündnis 90/Die Grünen) fand den Antrag im Prinzip dahingehend richtig, dass Kultur in allen Regionen gleichwertig präsentiert wird. Sonst befand er, dass unsere Eingabe ein absurder Schmarrn wäre, obwohl er gleich­zeitig betonte, dass er alles, was die Wittelsbacher besitzen für Beutekunst hält. Wie er einen solchen Antrag formu­liert hätte, sagte er allerdings nicht. Dafür sprach er noch abfällig über die Franken, die erst durch Bayern zu einem fränkischen Bewusstsein gekommen wären. Vor dem ‘Anschluss’ an Bayern hätten die Franken garnicht gewusst, dass es sie gibt!

Mein Kommentar zu Dürr: Das sind genau die Aussa­gen, die zum Ergebnis führen könnten, dass eine Tren­nung von Bayern für Franken der beste Weg wäre.

Als große Bedenkenträger erwiesen sich die Herren Goppel und Nadler (Bayreuth) (beide CSU). Bei Goppel überwogen die oben genannten sachlichen Argumente des Ministeriums, bei Nadler hingegen spürte man die tiefe Verachtung für diesen Antrag des FB. Zudem stellte er noch das Zustande kommen der vielen Unterschriften in Frage, indem er sagte: “Wie kamen eigentlich die Unter­schriften zustande und wussten die Leute eigentlich, was sie da unterschrieben?” Mein Kommentar: Unterste Schublade! Der FW-Abgeordnete Fahn sprach sich deut­lich für unsere Position aus. Als er versehentlich vom Frankenbund anstatt vom FB sprach, fiel ihm ‘Nadler’ sofort ins Wort, um ihn auf seinen Fehler hinzuweisen. “Der Frankenbund hätte natürlich diesen Antrag nie gestellt!” Goppel wunderte sich noch, dass sich die vom Kunstraub betroffenen Städte nicht selbst beim zustän­digen Ministerium melden würden. Hat er natürlich zum Teil Recht – nicht aber beim Bamberger Domschatz.

Rabenstein, Freller und auch Goppel unterstützen die Ein­gabe insoweit, dass jetzt bis Ende des Jahres eine Auf­listung der betroffenen Kulturgüter gemacht werden sollte. Weiter soll der derzeitige Zustand überprüft werden und es sollen die Eigentumsverhältnisse festgestellt werden, da auch die Eigentümer einer Verlegung zustimmen sollten.

Frau Dr. Bulfon (FDP) unterstützt im Prinzip ebenfalls unsere Eingabe und sagte – für mich sehr beeindruckend – wörtlich: “Ich bin weder Fränkin noch Bayerin, sondern eine Zugezogene. Aber ich spüre, dass dieser Antrag auf Rückführung der fränkischen Kulturgüter aus der innersten Seele der Franken kommt. Es müsse alles getan werden, dass der Wunsch der Franken so weit wie möglich umge­setzt wird – zum Wohle von ganz Bayern!”

Die Petition wurde letztendlich bei der Abstimmung ohne Gegenstimme ‘gewürdigt’, um mit den genannten Maß­gaben weiter verfolgt zu werden. Eine Würdigung ist ein Teilerfolg. Es ist das zweitbeste Ergebnis, das bei einer Eingabe erzielt werden kann. Die Abgeordneten Raben­stein, Freller, Jörg (CSU) und Fahn – alle aus Franken – werden unsere Eingabe weiter zielstrebig begleiten und verfolgen und hoffen, dass aus dem Teilerfolg ein Gesamt­erfolg wird.

Herr Oberamtsrat Heigl vom Bayerischen Landtag wird uns in einigen Tagen das Ergebnis der Ausschusssitzung schriftlich übermitteln. Auch die anwesende Presse sprach von einem guten bis wenigstens ‘nicht schlechten’ Ergebnis für Franken – aber man müsse ganz genau verfolgen, wie es nun weitergeht. Ich äußerte der Presse gegenüber, dass ich mit der Würdigung schon sehr zufrieden wäre und froh sei, dass diese Eingabe nicht wieder abgelehnt wurde. Die emotionale Aussprache macht zudem Mut, dass diesmal wirklich fränkische Gefühle in hohem Maße berücksichtigt werden.                                             Rudolf Bernd Kondler

Kommentar von Jürgen Umlauft vom Nordbayerischen Kurier (Bayreuth) vom 9.7.09:

Abgesehen vom Redebeitrag des Grünen Sepp Dürr, der meinte, den arroganten oberbayerischen Chauvi heraus­streichen zu müssen, war die Debatte um die Zukunft der fränkischen ‘Beutekunst’ von erfreulicher Sachlichkeit. Es ging nicht um landsmannschaftliche Konfrontation und historische Sünden, sondern darum, wie dem berechtigten Wunsch vieler Franken nach einer Würdigung ihrer Kul­turschätze besser nachgekommen werden kann. Klar ist, dass nicht jede Marienfigur und jede historische Hand­schrift fränkischer Provenienz ‘heimgeholt’ werden kann, nur weil sie einmal in fränkischem Besitz war. Legte man diesen Maßstab an, würde ein internationaler Kunstrück­gabetourismus einsetzen. Manches Kulturgut ist eben objektiv in München besser aufgehoben, weil es dort in einem kulturhistorischen Zusammenhang mit anderen Exponaten ausgestellt ist.

Anders ist es bei jenen ‘identitätsstiftenden’ Werken wie dem Bamberger Domschatz, dem Altar der Hofer Stadt­kirche oder dem Würzburger Herzogsschwert, die nur an ihrem ursprünglichen Standort ihre besondere Aura ent­falten können. Wenn es gelingt, an den jeweiligen ‘Hei­matorten’ ein schlüssiges Ausstellungskonzept zu ent­wickeln, dann wird es für die Bedenkenträger in München schwer, dagegen zu argumentieren. Mit dem Landtags­beschluss ist ein erster Schritt getan. Jetzt ist es an den Franken, mit guten Ideen den Boden für die Rückkehr einzigartiger Kulturgüter in ihr historisches Umfeld zu bereiten.

Weitere Meinungen zu unserer Petition:

Henry Stern aus Mainpost vom 9.7.2009: Mehr als fünf Jahre ist es her, dass in München zuletzt über die Rückgabe fränkischer Kultur­güter gestritten wurde. Emotional war der Streit damals, mitunter hanebüchen die Abwehrhaltung der Münchner Ministerialbürokratie. Als Ergebnis konnte 2004 immerhin das Herzogsschwert für kurze Zeit zum Stadtjubiläum nach Würzburg gelotst werden.

Nun gibt es dank einer von rund 12 000 Franken unterstützten Petition des Fränkischen Bundes einen neuen Anlauf, die Frage der ‘Beutekunst’ grundsätzlich zu klären. Und festzustellen ist, dass sich – anders als beim letzten Mal – bisher alle Seiten sehr um Sachlichkeit bemühen. Die Rückgabe-Forderungen aus Franken wurden zumindest im zuständigen Landtags-Ausschuss auch von den Altbayern nicht ins Lächerliche gezogen. Die Franken wiederum bemühten sich um grif­fige Argumente, anstatt mit plumpen Pauschalattacken die Türen selbst zuzuschlagen. Bleibt zu hoffen, dass auch Staatsregierung und Haus Wittelsbach auf diese Tonart einschwenken. Denn dann besteht vielleicht eine kleine Chance, ein uraltes Streitthema endlich zu lösen.

 

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Frankenpost vom 9.7.2009:

…. Kein Verständnis für die aus der Historie rührenden fränkischen Befindlichkeiten brachte Sepp Dürr (Grüne) auf. Bis zur Angliederung an Bayern seien die Franken ‘disparat’ gewesen, erst die von Napoleon durchgesetzte Zwangsvereinigung der vielen kleinen Gebietskörper­schaften habe die Franken zu richtigen Franken gemacht. Die Franken seien von Napoleon folglich ‘zwangsbeglückt’ worden. Auch vor die­sem Hintergrund halte er Formulierungen wie ‘Rückgabe von Beute­kunst’ für absurd, die Debatte darüber hanebüchen. Geklärt werden müsse in Bayern ganz allgemein, wo es kulturell berechtigte An­sprüche auf historische Kunstgegenstände gebe und wie sich einzelne Regionen kulturell stärken ließen.

“Damit müssen wir uns auseinander setzen, nicht mit so einem Schmarrn”, sagte Dürr, stimmte dem Beschlussvorschlag der CSU aber dennoch zu.

 

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Quelle nicht mehr ganz klar:

Bewegung im Beutekunst-Streit – In den Streit um die Rückgabe frän­kischer Kunstschätze aus den Münchner Museen an ihre Ursprungs­orte ist Bewegung gekommen. Der Hochschulausschuss des Landtags lehnte am Mittwoch zwar eine Petition des Fränkischen Bundes ab, bis Jahresende sämtliche Werke fränkischer ‘Beutekunst’ zurückzu­geben. Die Abgeordneten erteilten aber dem Wissenschaftsministe­rium den Auftrag, eine Liste der wichtigsten fränkischen Kultur­schätze zu erstellen und mögliche Rückgabeoptionen zu prüfen.

 

Stellungnahme vom FB: Danke für die sachlichen Berichte! Das Wort ‘Beutekunst’ hat die Presse erfunden, nicht der FB! Der Termin für die Rückgabe wurde deshalb so kurz gewählt, damit uns bei einer strikten Ablehnung eine neue Eingabe möglich ist.       JK

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Aus einem Aufsatz von Roland Englisch vom 9.7.2009:

 

……. Die Bestandsaufnahme ist schwierig, weil sich der Besitz auf drei Eigentümer aufteilt: Einige wenige Kunstschätze gehören dem Frei­staat, Ausgleichsfonds und Wittelsbacher Stiftung teilen sich den Löwenanteil. Es sei höchst problematisch, wenn man andere zum Eigentumsverzicht zwingen wollte….. “Wir sind in einem Rechtsstaat und nicht im Mittelalter”, sagt Ex-Kunstminister Thomas Goppel. “Wir dürfen nicht in den Besitz anderer eingreifen”.

Dazu unser Mitglied Martin Treml: Wie können Menschen, die kei­nerlei Unrechtsempfinden haben, über solch eine Angelegenheit entscheiden. Wie kann ein Freistaat Bayern einem Königshaus 1923 irgendetwas zusprechen, das 120 Jahre vorher geklaut wurde? Goppel behauptet gar, dass geklaute Ware, wenn sie nur lange genug im Besitz des Diebes ist, dann sein Besitz ist. Das nennt man dann Rechtsstaat. Na dann, Gute Nacht, Bayern!


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Gedicht zum Tag der Franken

Europawahl, wie geht sie aus, wem ist es zu verdanken, die Tochter von Franz Josef Strauß schickt man nach Oberfranken.

Frau Hohlmeier steht jetzt parat, die Frag’ stellt sich für jeden, kann denn von hier kein Kandidat in Brüssel uns vertreten?

Kulturgüter von großem Wert sind hier kaum mehr zu finden, in München wurden sie versperrt, wer weiß aus welchen Gründen.

Der Domschatz, der aus Bamberg stammt und noch viel andre Gaben, fast 6000 sind’s insgesamt, wir woll’n sie wiederhaben.

Das Wittelsbacher Fürstenhaus stemmt sich mit Macht dagegen, gibt uns die Beutekunst nicht raus, drum gilt’s zu überlegen, zu sammeln für die Petition möglichst viel Unterschriften, kann man mit 12 000 schon vielleicht etwas ausrichten.

 Dass wir im Freistaat unbeliebt hat uns oft angewidert, obwohl es nur ein Franken gibt, hat man uns aufgegliedert in drei Bezirke der Region, was gibt es da zu feiern, wie sagte Thomas Dehler schon:

“Franken sind keine Baiern”.

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Das Thema Konjunkturpaket ist wichtig zu erwähnen,  wenn es um diese Mittel geht gehören wir zu denen, die lediglich den kleinsten Teil bekommen zugewiesen, die Löwensumme tut derweil nach Oberbayern fließen.

 Die Medien in unserm Land die muss man kritisieren, sie sind nicht auf dem neusten Stand, kein Wandel ist zu spüren.

Altbayern kommt ganz gut in Fahrt bei der Programmgestaltung, wo bleibt die fränk’sche Eigenart, was ist das für ‘ne Haltung.

Die Frankenfahnen sollen steh’n vor staatlichen Gebäuden, die mit dem Rechen woll’n wir seh’n, zu zeigen allen Leuten, rot-weiß die Farben, nicht weiß-blau, denn damit ist begründet und jeder weiß es ganz genau, wo er sich jetzt befindet.

Den Tag der Franken feiern wir, wer will es uns verdenken, wenn Frankenwein und Frankenbier wir auch dazu ausschenken.

Und unser Motto heißt dabei wird niemals aufgegeben, wir bleiben immer ‘Frank und frei’, das gilt, solang’ wir leben.

Albin Summa, Mundartdichter KV-Bayreuth

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 10 Jahre Tag der Franken

Eine Betrachtung und Klarstellung  von Heribert M. Reusch

Im ‘Franken Magazin für Land und Leute’ Ausgabe Juli/August 2009 wird über den diesjährigen Tag der Franken, der im Fränkischen Freilandmuseum in Bad Windsheim veranstaltet wurde, berichtet. Im Vorspann dazu verlegt die Autorin – in Zusammenarbeit mit Dr. Ritzer, 1. Vors. der FAG (Fränkische Arbeitsgemeinschaft) die Bemühungen um die Schaffung eines Tages der Fran­ken auf den 14. Oktober 2004. An diesem Tag nämlich hatte Werner Bächer aus Selbitz, Mitglied der Wähler­gruppe ‘Freie Franken’ eine entsprechende Petition an den Bayerischen Landtag gerichtet.

Nur, zu diesem Zeitpunkt gab es bereits sechsmal den Tag der Franken. Denn dieser Gedenktag an die Gründung des Fränkischen Reichskreises am 2. Juli 1500 wurde bereits im Juli 1998 vom Fränkischen Bund e.V. ins Leben gerufen. Den Antrag dazu hatte unser Mitglied Leo Jäger aus Gochsheim gestellt, das Datum 2.Juli hat der Verfasser dieser Abhandlung vorgeschlagen. Ohne die späteren ‘offi­ziellen’ Verdienste von Dr. Ritzer und Dr. Beckstein (damals noch Innenminister) schmälern zu wollen, muss doch der Wahrheit die Ehre gegeben werden:

Die Ursprungsidee zum Tag der Franken und

diesen historischem Datum gehen eindeutig auf

den Fränkischen Bund zurück!

Der 1. Tag der Franken wurde am Freitag, 2. Juli 1999 am ‘Alten Dreifrankenstein’ von 1892 – dem Traditions­symbol der Einheit Frankens – bei Kleinbirkach im Stei­gerwald abgehalten.

 

 

 

Zum 500. Geburtstag des Fränkischen Reichskreises gab es darauf folgend dann am 2. Juli 2000 eine – von der FAG und dem FB gemeinsam ausgerichtete – Großveranstaltung in der Nürnberger Akademie. Festredner war Dr. Peter Schönlein, Alt-Oberbürgermeister dieser Stadt.

Selbstverständlich wurden ab 1999 alle ca. 750 Kommu­nen in Franken schriftlich gebeten, am 2. Juli ‘Flagge zu zeigen’, die rot-weiße mit dem ‘Rechen’ versteht sich. Es gab Widerstände behördlicherseits, vor allem in Unter­franken, aber im Großen und Ganzen war der Aufruf von Erfolg gekrönt. Heute, 10 Jahre später, ist das rot-weiße Fahnenmeer nicht mehr zu übersehen.

H. M. Reusch

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Nürnberg setzt Flagge
Kaiserburg rot-weiß

SWT 15.07.2009: Nürnberg zeigt künftig Flagge auf der Kaiserburg – und will damit nach einem wochenlangen Flaggenstreit fränkische Gemüter besänftigen. Die rot-weiße Stadtflagge soll erstmals an diesem Mittwoch hoch oben über der Nürnberger Altstadt neben Bayern- und Deutschlandfahne wehen.

Den Anstoß für die Zusatzbeflaggung hatte ein Flaggenstreit im vergangenen Sommer gegeben. Die Entscheidung des Freistaates Bayern, auf der vom Land verwalteten Kaiserburg außer der Deutschlandfahne nur die weiß-blaue Bayernfahne zuzulassen, hatte vor allem fränkische Politiker verärgert. Die fränkische Fahne wurde abgelehnt, weil sie keine offizielle Staatsflagge und in keiner Verfassung erwähnt sei.

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Dazu schreibt Heribert M. Reusch:
Einfach lächerlich, die Argumentation der freistaatlichen Ministerialbürokratie zur Beflaggung von Gebäuden mit der Frankenfahne. Die tun ja gerade so, als ob ‘diplomatische Beziehungen’ zwischen Bayern und Franken notwendig wären, um hier eine Frankenfahne aufzuziehen.! Dabei ist wohl jedem bekannt, dass Franken kein Staat, sondern eine Region im Bundesland Bayern ist. Und diesem, aus den drei fränkischen Regierungsbezirken bestehendem Gebiet wurde bereits 1835 im damaligen Königreich mit dem Fränkischen Rechen ein Gemeinschaftssymbol zuerkannt. Der Freistaat Bayern, als Nachfolger der Monarchie, hat mit Gesetz vom 5. Juni 1950 diese Festlegung bestätigt und im Feld -2- des Staatswappens den Fränkischen Rechen eingefügt.

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Kleine Nachhilfe in Sachen Grundgesetz und Demokratie

Ein Kommentar von Joachim Kalb

Artikel 29
(Neugliederung des Bundesgebietes

(1) Das Bundesgebiet kann neu gegliedert werden, um zu gewährleisten, dass die Länder nach Größe und Leistungsfähigkeit die ihnen obliegenden Aufgaben wirksam erfüllen können. Dabei sind die landsmannschaftliche Verbundenheit, die geschichtlichen und kulturellen Zusammenhänge, die wirtschaftliche Zweckmäßigkeit sowie die Erfordernisse der Raumordnung und der Landesplanung zu berücksichtigen……

Gerade mal ist unser Fränkischer Bund e.V. volljährig geworden und hat – wie man nicht zuletzt an der aktuellen Sommerbeflaggung Frankens erkennen kann – sehr viel erreicht. Als wir in den 90er Jahren den Volksentscheid nach Art. 29 GG – Bundesland Franken beantragten, wurden wir von einigen Journalisten, die uns nichts Gutes wollten, als Separatisten bezeichnet. Inzwischen ist dieser ‘Vorwurf’ verstummt.
Separatismus, das bedeutet, dass ein Land / ein Landesteil aus der Bundesrepublik Deutschland austreten und einen eigenen Staat bilden will ( – Absicht z.B. der erfolglosen Bayern-Partei). Innerhalb Deutschlands erlaubt unser weltweit geachtetes Grundgesetz ausdrücklich eine Neu¬gliederung, also auch eine Änderung der Anzahl von Bundesländern. Der Grund liegt darin, dass die Bundesländer nach dem 2. Weltkrieg relativ wahllos zusammengeschnitten wurden.
Wer also irgend einen Zusammenhang zwischen der Forderung nach einem Bundesland Franken (auch wenn dies z.Zt. nicht aktuell ist) und Separatismus herstellt, ist kein Demokrat, weil er das Grundgesetz – und sei es auch nur in Teilen – in Frage stellt. Er unterstellt dem Grundgesetz (Art. 29) wissentlich Separatismus.
Nun, selbst Zeitungsvolontäre, Praktikanten usw. haben dies inzwischen begriffen. Unverständlich ist nur, dass offensichtlich unsere fränkischen Schwestervereine wie die Fränkische Arbeitsgemeinschaft (FAG) und der Frankenbund, geführt von ehemaligen Abgeordneten, Anwälten, Regierungspräsidenten, Stadträten, also gewissermaßen staatstragenden Persönlichkeiten, in ihren Publikationen und auf ihrer Homepage unser Grundgesetz, was diesen Art. 29 betrifft, offensichtlich – gelinde ausgedrückt – ignorieren.

Sie dürfen es glauben, wir Franken werden nie und nimmer auch nur einen Gedanken daran verschwenden, aus der Bundesrepublik Deutschland auszutreten.

Franken war, ist und bleibt ein deutsches
Kernland im europäischen Verbund.

War es nicht Bayern, das gegen das Grundgesetz 1949 gestimmt hat? War es nicht Streibl, der 1990 unter dem Eindruck der Wiedervereinigung hat untersuchen lassen, wie Bayern aus der Bundesrepublik herauskommt? Ist es nicht Seehofer, der erst kürzlich Sarkozy für alle Ewigkeit dankte, dass Napoleon Bayern erschaffen hat?
Ein Kriegstreiber, Kriegsverbrecher und Plünderer hat also ein Bayern in seiner heutigen Form geschaffen! Na Prost Mahlzeit! Wo sind wir Franken da hingeraten!

 

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Wilhelm Schlötterer: Macht und Missbrauch

Der ehemalige Steuerfahnder Wilhelm Schlötterer erhebt in seinem Buch schwere Vorwürfe gegen frühere CSU-Spitzenpolitiker, besonders gegen Franz-Josef Strauß.
Schlötterer wirft dem bayerischen Ministerialapparat und der Justiz jahrelange Rechtsbeugung und miese Tricks vor, um Affären zu vertuschen und rechtstreue Staatsdiener kaltzustellen. Im Zentrum steht der 1998 verstorbene Strauß. Der Ex-Ministerpräsident habe sein Millionen¬vermögen zum Teil kriminell erwirtschaftet. “Zu prüfen wären auch die rechtlichen Möglichkeiten, von Strauß illegal erworbenes Vermögen auch heute noch einzu¬ziehen” schreibt Schlötterer. Andere Vorwürfe richten sich auch gegen Strauß’ Nachfolger Max Streibl und Edmund Stoiber. Schlötterer: “Das Buch richtet sich nicht gegen die CSU insgesamt, sie werde aber als Schutzschild für ihre Affären missbraucht”. Und da meinte Horst Seehofer: Die Familie Strauß müsse rehabilitiert werden!
Der ehemalige Steuerfahnder Schlötterer war 1998 nach langem Streit aus dem Finanzressort ausgeschieden und zur Landeswohnungsgesellschaft LWS gewechselt.
Die Strauß-Kinder wollen gegen das Buch klagen. Allen voran Franz Georg Strauß. Der Kölner Fackelträger Verlag reagierte ganz gelassen. Der Verlag habe das Buch vorab juristisch prüfen lassen. “Da sehen wir uns schon auf der sicheren Seite”. Die erste Auflage (Juli 2009) mit 10 000 Büchern ist bereits vergriffen. Die 2. Auflage ist jetzt im Handel. Preis € 22,95 – ISBN 978-3-7716-4434-5

 

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Bücherbesprechung

Anna Schiener: ‘Kleine Geschichte Frankens’
Franken, das Land zwischen Spessart und Fichtelgebirge, zwischen Donau und Main, war stets ein umkämpfter Raum. Könige und Fürsten, Bischöfe und Bürger, Ritter und Herren rangen hier um die Macht. So entstand ein Gebiet mit vielen Zentren, aber ohne zentrale Herrschaft. Franken war ‘vielherrig’, bis es zu Beginn des 19. Jahrhundert seine schon im Namen angelegte Freiheit an Bayern verlor. Dank seiner wirtschaftlichen Kraft konnte es sich behaupten und hat nun als Metropolregion seinen Platz in Europa gefunden. Die ‘Kleine Geschichte Frankens’ nimmt den Leser mit auf eine ebenso informative wie kurzweilige Zeitreise durch die Jahrhunderte.
Dr. phil. Anna Schiener M.A., geb. 1955, studierte Geschichte, Alte Sprachen und Archäologie an der Universität Erlangen-Nürnberg. Sie ist heute als freiberufliche Autorin und Historikerin tätig und lebt in der Nähe von Nürnberg. Urteil: Man erfährt viel Unbekanntes. € 14,90
Verlag Friedrich Pustet – ISBN 978-3-7917-2131-6

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Thomas Fischer/Erika Riedmeier-Fischer:
Der römische Limes in Bayern – Müsste eigentlich Limes in Franken heißen – Geschichte und Schauplätze entlang des UNESCO-Weltkulturerbes zeigt auf, dass Franken frei war von römischer Besetzung. Auch mit aktuellem Wanderführer ab Dinkelsbühl bis Eining an der Donau. ISBN 978 3-7917-2120-0

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Petitionen als Hilfsmittel für die Sache Frankens:

Nach den Kulturgütern jetzt die Frankenfahne

Wir Franken streiten ja ganz gerne um die eine oder andere Sache. Und natürlich auch um den einen oder anderen (rechten) Weg zum richtigen (?) Ziel. Das ist so. Sonst wären wir ja nicht frank, also frei.
Aber: Wo sich etwas als richtig oder effizient oder zielführend zeigt oder gar sicher erwiesen hat, sollte dies außerhalb des frankentypischen Streits gestellt werden. Zu Frankens Nutz und Wohl!

Vor diesem Hintergrund plädiere ich nachdrücklich für einen tüchtigen Gebrauch des Mittels ‘Petition an den Bayerischen Landtag’. Dieser Weg garantiert eine schriftliche, inhaltliche Stellungnahme der Bayerischen Staatsregierung, eine zwangsweise Stellungnahme verschiedener Abgeordneter verschiedener Parteien (Protokoll, öffentliche Sitzung) und, wenn man ein wenig dazu tut, auch eine gewisse (presse)öffentliche Beachtung.

Natürlich ist meistens mit all’ dem die jeweilige Sache, das jeweilige Anliegen nicht abschließend positiv abgehakt. Aber vorangebracht ist es oft. Jedenfalls meistens mehr als durch irgendein anderes Mittel mit vergleichbarem Aufwandsbedarf. Inflationär oder gar nur zum Spaß taugt das Instrument freilich nicht. Soviel zum Allgemeinen. Jetzt konkret: Nach all’ den Versuchen, die viele unternommen haben, um der Frankenfahne, also dem Fränkischen Rechen, wenigstens am Tag der Franken zum ehrenvollen Wehen auch an bayerischen Staatsgebäuden zu verhelfen, ist es Zeit zur angemessenen Renitenz durch Petenz in dieser causa, odder?

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Ziel sollte sein, die Abgeordneten dazu zu bewegen, durch ‘Berücksichtigung’ (maximales Zustimmungsvotum für eine Petition gemäß Geschäftsordnung) des Petitionsan¬liegens die Bayerische Staatsregierung aufzufordern, von ihrer bisherigen Praxis abzulassen, wonach sogar am Tag der Franken ein Beflaggen von Staatsgebäuden in Franken nicht nur nicht gewünscht, sondern aktiv untersagt wird. Vielmehr soll die Staatsregierung aufgefordert werden, ein Beflaggen von Staatsgebäuden in Franken am Tag (Wochenende) der Franken anzuordnen. Die bisherige Begründung, ein Beflaggen sei grundsätzlich unzulässig, weil die Frankenfahne (Fränkischer Rechen) keine Hoheitsflagge sei und deshalb in der Bayerischen Flaggen-Verwaltungsanordnung (VwAoFlag) gar nicht gelistet sei bzw. sein kann, diese spitzfindige ‘Begründung’ würde dann wegfallen. Wenn, ja wenn die Mehrheit der Abgeordneten durch das Votum ‘Berücksichtigung’ der Petition dieses Verhalten der Bayerischen Staatsregierung dringend anempfiehlt und wenn, ja wenn die Bayerische Staatsregierung dann dieses Mehrheitsvotum (einstimmiges Votum??) befolgte.
Viele wenn’s, gewiss, aber nix g’macht is a bloß bleed dahergred, odder? Also noched! Wolfgang Hoderlein

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Höchste Zeit, dass sich Fränkische Arbeitsgemeinschaft e. V., Frankenbund e. V. und Fränkischer Bund e. V. über ihre gemeinsame Liebe verständigen.

Franken ist ihrer aller Herzensangelegenheit. Ob es dabei um Geschichte und Geschichtspflege, um Kunst und Kultur, um Brauchtum, Tourismus oder die regionale Interessenvertretung gegenüber der Politik geht, ist von Organisation zu Organisation und von Fall zu Fall verschieden. Gut so, warum auch nicht. Und dass man in den vielen Fragen, die um die Kernfrage ‘Wohin soll sich Franken entwickeln, soll es gebracht werden’ drehen, unterschiedlicher Meinung ist und sein kann, ist auch nicht wirklich verwunderlich. Bei selbstironischer Betrachtung ließe es sich sogar als ‘fränkisch sui generis’ bezeichnen.
Dies alles wären keine Hindernisse, nun zu tun, was bisher dennoch nicht geschieht, nämlich sich einmal zusammen zu setzen und zu besprechen, was gemeinsam ist und was trennt, wo man ein gemeinschaftliches Ziel oder Anliegen hat, das man dann mit gemeinschaftlichen Kräften auch erreichen will und wo es Unvereinbarkeiten gibt. Auch in Ordnung. Jedenfalls will ich nicht glauben, dass sich drei Organisationen nicht auf ein Minimalprogramm über ihre gemeinsame Liebe verständigen können sollten.

Wie wär’s im späteren Herbst 2009? Wie wär’s mit Themen wie ’20 Jahre Mauerfall – Franken mittendrin’, mit einer Reflexion über die bisherigen Tage der Franken und die künftigen ab 2010, mit der Frage Rückgabe der Kulturgüter, Verwendung der Frankenfahne, Tourismus in Franken? Ziel sollte sein, eines Tages eine ‘Fränkische Versammlung’ zu haben, ebenso jährlich und ebenso selbstverständlich und vielleicht auch mit ebensoviel öffentlichem Interesse wie etwa der ‘Sudetendeutsche Tag’ dies seit Jahren hat. Diese fränkische Versammlung könnte eine Reminiszenz an den Fränkischen Reichskreis darstellen, eine Veranstaltung in der Selbstbewusstsein demonstriert, Vielfalt dargestellt und Zukunft diskutiert werden könnte – unter allen Franken, aber auch zwischen Franken und allen anderen.
Bei aller Pflege der Eigenständigkeit und Unabhängigkeit der drei fränkischen Vereine – der demografische Wandel ist auch hier zu spüren und die Zahl derer, die aktive Arbeit in einem Verein leisten, wird bekanntlich auch nicht größer. Also: Frankensynergie durch Frankengipfel!
Meine herzliche Bitte an die Vorsitzenden und Vorstände geht dahin, sich über diesen Vorschlag ins Benehmen zu setzen. Miteinander plaudern war noch nie verkehrt, das weiß auch der Franke.

Wolfgang Hoderlein

 

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Solange gibt es schon den Fränkischen Bund!

1926

Als wir 1990 unseren neuen Verein Fränkischer Bund e.V. nannten, hatten wir keine Ahnung davon, dass es in den 20er Jahren, also zu demokratischen Zeiten, einen Bamberger Verlag mit dem gleichen Namen gab.

 Auf-Bayern-stolz-nein-danke..

Thema: Wir in Franken | Beitrag kommentieren

191. Wir in Franken 18.Jahrgang 1/2008 Zeitschift des Fränkischen Bundes

Montag, 25. Juni 2012 | Autor:

Frankenlied

 

 

 

 

16 Bundesländer sind einfach zu viel?

Eine Analyse von Manfred Hofmann

 

Von unterschiedlichen Seiten wird immer wieder die Forderung erhoben, die Zahl der Bundesländer müsste reduziert werden. So fordert etwa der in Coburg ansässige SPD Parlamentarier Carl-Christian Dressel in einem Interview mit dem ‘Fränkischer Tag’ vom 5.7.2007 – 16 Bundesländer seien einfach zu viel. Es handle sich hier um ein ‘Relikt aus der Vergangenheit’. “Besser wären acht Bundesländer”.

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Stutzig macht an derartigen Vorstößen, dass regelmäßig eine sachlich nachvollziehbare Begründung fehlt. Eine Nachfrage bei Herrn Dressel, weshalb er denn gerade acht Bundesländer mit einer Durchschnittsbevölkerung von zehn Millionen Einwohnern fordert, ergibt dann auch, dass er eine solche Begründung nicht liefern kann.

Er verliert sich in Leerformeln und behauptet, ein Zusammenschluss von Ländern würde dazu beitragen, dass Verwaltungsaufwand reduziert wird. Dass dies falsch ist, ergibt sich aus im Inter­net veröffentlichten Daten des Statistischen Bundesamtes. Man muss hierzu lediglich den angegebenen Verwaltungsaufwand der Bundes­länder durch die Zahl der Einwohner dividieren und siehe da: gerade die Bundesländer Baden-Württemberg (10 Mio. Einwohner) und Bayern (12 Mio. Einwohner) haben pro Einwohner einen besonders hohen Verwaltungsaufwand.

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Klaus-Jürgen Matz, der in seinem Buch ‘Länderneugliederung’ den deutschen Wunsch nach Schaf­fung möglichst großer Länder als eine ‘Obsession’ – also eine sachlich nicht begründete Zwangs­vorstellung – bezeichnet, weist denn auch nach, dass man in Deutschland nie versucht hat, positive Effekte einer Neugliederung oder die daraus resultierenden Einsparpotentiale für die Öffentliche Hand wenigstens annähernd zu bestimmen. Die Gedankenlosigkeit, mit der von vermeintlichen Experten Riesenbundesländer gefordert werden, ist beängstigend.

Der Deutsche neigt ja zum Nachplappern. Den Pseudoargumenten, mit denen möglichst große Einheiten gefordert werden, stehen die Nachteile gegenüber, die uns in Bayern täglich vorgeführt werden. Riesenländer werden zum Selbstzweck, die Bevölkerung wird manipuliert, die Stimme des Einzelnen zählt weniger, die Demokratiever­drossenheit steigt und die Demokratie funktioniert insgesamt schlechter.

Einfaches Regieren in großen Ländern ohne Belästigungen durch die Bevölkerung. Ist es womöglich das, was sich einige wünschen?

 

 

 Schloßallee in Pommersfelden

 

Wussten Sie schon, dass…

kein Geringerer als unser Bundespräsident Prof. Dr. Horst Köhler nach seinem Besuch bei der Bundes­agentur für Arbeit in Nürnberg am 3. März 2008 von dem ihm so geschätzten guten und selbstbewussten Volksstamm der Franken verabschiedete?

09.01.2010-Verheugen

 

Wussten Sie schon, dass…

Dr. Armin Huth der Ausstellung vom Haus der Bayerischen Geschichte ‘200 Jahre Franken in Bayern’, die im Kern das 19. Jahrhundert betraf, geschichtswissen­schaftliche elementare Defizite bescheinigte?

In einer 5-seitigen gutachtlichen Äußerung zur Landes­ausstellung weist er nach, dass den demokratischen und liberal gesinnten Menschen, die im 19. Jahr­hundert in Franken für Grundrechte, Rechtsstaat und Demokratie eingetreten sind, die historische Aner­kennung und Würdigung vorenthalten wurde. So wurden am 20.12 1848 von der ersten Deutschen Nationalversammlung die Grundrechte des deutschen Volkes verabschiedet. Bayern verweigerte die Anerkennung der Grundrechte und provozierte damit die politische Opposition in Franken. Diese für unser heutiges Politikverständnis zentrale Thematik fand in der Landesausstellung keinerlei Berücksichtigung, so Dr. Huth.

Der Fränkische Bund e.V. steht voll hinter Dr. Huth und fordert eine Ausstellung des Hauses der Bayerischen Geschichte in Würzburg, Bamberg oder Nürnberg, in der dieses wichtige Thema im Sinne der gutachtlichen Äußerung von Dr. Huth sowie auf die sog. Erlanger Hefte von Prof. Dr. Endres aufbaut.

Das stets reichstreue Franken stand in der schwarz-rot-goldenen Tradition der Grundrechte gegen ein autoritäres, königstreues, zentralistisches, rück – ständiges Bayern.

Joachim Kalb

 Schloß Weißenstein Pommersfelden

Petition abgelehnt, klare Verhältnisse, jetzt erscht recht!

Ein Kommentar aus fränkischer Sicht von Joachim Kalb

Nun, wie nicht anders zu erwarten, wurde unsere ‘Massenpetition’ vom 22.10.07, gestützt von 833 Unterschriften, erst am 23.1.08, ohne uns vorher zu benachrichtigen, verhandelt  und aufgrund einer Stellung­nahme des Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst (Thomas Goppel) für erledigt erklärt. Hauptgrund für die Ablehnung war natürlich die unvermeidliche Tatsache, dass unsere Petition am 22.10.07 eingereicht wurde, der Domschatz unter Geheimhaltung nach dem Ausstellungsende am 4.11.07 wieder nach München zurück ging, während man sich mit der Bearbeitung unserer Petition bis Ende Januar 2008 Zeit ließ.

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Auffallend war, dass man so tat, als ob ich alleine die Petition eingereicht hätte. Kein Wort von den 822 Mitunterzeichnern, darunter auch MdL’s usw.! Sehr seltsam! Bezeichnend auch die neue Argumentation von Minister Goppel. Neben den üblichen Hinweisen auf bestehende Verträge und Besitzverhältnisse listet er in seiner vierseitigen Stellungnahme auf, welche Teile und Teilchen schon aus München ihren Weg nach Franken gefunden haben. Insbesondere habe das Baye­rische Nationalmuseum fränkische Kulturgüter vor dem Untergang gerettet und zurückgeführt (Pelzig würde sagen: ‘Ville herzliche Dang!’)

Sehr aufschlussreich ist auch das Sitzungsprotokoll! MdL Nadler (CSU) sprach von Vertragstreue und zitierte den Kunstreferent vom Bamberger Domberg: ‘Die Idee, die Kunstwerke für Oberfranken zu sichern, sei utopisch.’ (Im Klartext, wir sind zu blöd dazu!)

Dr. Rabenstein (SPD) hat die Idee mit dem Verbleib scheinbar nicht durchschaut, verwies auf das schlechte Gewissen von Goppel und stellte fest, dass nur die fränkischen Kulturgüter herausgerückt werden, die in Münchner Depots keinen Platz mehr haben!

Am eindeutigsten äußerte sich MdL Ulrike Gote von Bündnis 90/Die Grünen: Das FB-Votum sei rechtlich korrekt, die Transportproblematik sei kein Argu­ment gegen die Überlassung der Kulturgüter. Ein nochmaliger Transport zum Verbleib wäre sehr wohl möglich! Dass der Verbleib in Oberfranken utopisch sei, ist zurückzuweisen; es fehle dazu nur der Wille! Dem ist von Seiten des FB nichts hinzuzufügen!

Bayrischer Landtag Foto Rolf Poss (2)

Nun, außerordentlich schlimm war die Tatsache, dass der sog. ‘Fränkische’ Tag (Bamberg) es nicht für nötig gehalten hat, auch nur eine Zeile über die Behandlung dieser Petition bzw. die Stellungnahme des Ministers zu berichten. Kein Wort auch über die über 10.000 Unterschriften zur Rückführung der Kulturgüter, die wir noch in Petto haben. Die gerechte Strafe dafür erfolgte für den FT bei der Kommunalwahl. Der schwarze, und vor der Wahl besonders offensichtlich schwarze FT, hat eine rot-grüne Mehrheit in Bamberg nicht verhindern können! Vielleicht, weil es grad so schwarz war, gscheit recht iss!

Wie geht’s weiter? Der FB gibt bekanntlich nie auf. Die Fronten sind geklärt. Die Petition war sehr auf­schlussreich. Stoiber und große Teile der CSU-Fraktion haben die Rückführung des Bamberger Domschatzes versprochen und ihr Versprechen nicht gehalten. Ange­sichts der Tatsache, dass die CSU laufend Gesetze ändern will (Rauchverbot, Ausländergesetze, Verschärfung des Strafrechts), ist es geradezu lächerlich zu behaupten, ein Gesetz von 1924 (Wittelsbacher Ausgleichsfond) kann nicht geändert werden, zumal auch die Opposition dies bedingungslos unterstützt! Aweng dumm sin mer scho, aber blöd sin mer net!

Unser ach so fränkischer Ministerpräsident möchte an dieser Front Ruhe haben, weshalb die hörige C-Presse auch hier abblockt. Daraus wird aber nix!

Also, unser nächster Schritt: Wir brauchen einige fränkische MdL’s, die im Landtag den Antrag auf Gesetzesänderung (1924) stellen. Und dann müssen wir noch unsere 10.000 Unterschriften so einsetzen, dass z.B. der FT das nicht wieder übersieht. Also, jetzt erscht recht!

Nicht vergessen, es sind Landtagswahlen. Wir brauchen gestandene Abgeordnete, keine ‘Weicheier’, die uns Franken vertreten! Also, genau hinschauen und zur Wahl gehen!

 

 

Der Fränkische Bund e.V. hat jetzt ein Vereinslokal in Berlin

 

Rüdiger Lauterbach ist Wirt im ‘Frankenstüble’, Otto-Suhr-Allee 125 in Berlin-Charlottenburg. Telefon 030-342 57 87 – www.frankenstueble.de

Das Frankenstüble ist Vereinslokal für den 1. FCN und neuerdings auch für den Fränkischen Bund e.V.

Rüdiger Lauterbach: Wer bei mir im Laden ist, befindet sich in Franken, draußen ist das kalte Berlin. Bei mir ist Berlins Fanclub vom 1. FC Nürnberg zuhause. Ich bin selbst Franke und deshalb gibt es bei mir auch nur oberfränkisches Bier aus dem Hahn: Kellerbier, Rauchbier, Braunbier – ach, alle Geschmacksrichtungen eben. Und dazu: Frische Bratwürste aus Hof für 3 Euro oder auch Leberkäs und Bauernspeck.

Unsere Stammkunden sind alle Mitglieder beim Fränkischen Bund e.V., es sind mittlerweile über 50 !! Und alle anderen Mitglieder aus Franken und wo her sie auch immer kommen: Alle sind herzlich willkommen!           NG

 

 

Buchbesprechung:

FRANKEN-PANORAMA ist ein Bildband der es wirklich in sich hat!

Die fränkische Landschaft brilliert durch ihre erstaunliche Vielfalt. Sanfte Hügellandschaften und idyllische Flüsse wechseln sich ab mit prunkvollen Schlössern, Burgen, Kirchen und malerischen Städten. In zahlreichen Panorama-Aufnahmen präsentieren die Fotografen Herbert Liedel und Helmut Fischer ihre Heimat Franken und versammeln in dem Bildband sowohl charakteristische Landschaften als auch eine Auswahl der wichtigsten und schönsten Städte. Das Vorwort von Klaus-Peter Gäbelein schwelgt in der Beschreibung eines schönen Landes. Er gibt eine umfassende Übersicht der geschichtlichen, politischen, kulturellen und industriellen Entwicklung Frankens in deutsch und englisch. Ein wirklich gelungenes Werk!     Norbert Gramlich

Bei uns portofrei zu beziehen für € 35,00 (statt 39,90)

Schriftliche Bestellung an: Adam Stöcklein, Birkenweg 2 – 96317 Kronach

 

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Thema: Wir in Franken | Beitrag kommentieren

190. Bayern ignoriert Franken in den Geschichtsbücher!

Freitag, 22. Juni 2012 | Autor:

Frankenlied

 

 

 

 

Alt -Nürnberg  Marion Pixelio.de

 

Lesen Sie, was in unseren Schulen nicht gelehrt und vom Haus der Bayerischen Geschichte gerne unterschlagen wird.

Franken war stets reichstreu und stand in der schwarz-rot-goldenen Tradition unserer Grundrechte gegen ein autoritäres, königstreues, zentralistisches, rückständiges Bayern.

Der Fränkische Bund e.V. fordert deshalb die Vermittlung fränkischer Geschichte in den ersten 4 Klassen sowie einen Lehrstuhl und ein Museum für fränkische Geschichte, geführt von unabhängigen Wissenschaftlern.

 

Miltenberg

 

Was in den bayerischen Geschichtsbüchern weggelassen wird!

 

lm Band 9 zur Bayerischen Geschichte und Kultur, der an allen Schulen kostenlos verteilt wurde, finden sich folgende, einseitige Darstellungen der „Bayerischen Geschichte“:

 

  • Bilder und Text zum Zeitabschnitt bis 1806 vermitteln den Eindruck, als ob Franken schon immer zu Bayern gehörte.

 

  • Montgelas wird ausführlich als der geschildert, der angeblich ein gewaltiges Reformwerk schuf und das Land Bayern regierbar machte. In einem einzigen Satz wird erwähnt: „Säkularisiert wurden die reichsunmittelbaren geistlichen Gebiete, aber auch landsässige Klöster, die nicht dem Reich unterstanden”.

 

  • Die Verwüstungen, die dieser angebliche “Staatsgründer und Held“ mit seinen Überfällen und Raubzügen in Frauken anrichtete, sind bis heute nicht annähernd erfasst.

 

 Fränkische Schweiz

Der Fränkische Bund e.V. erlaubt sich, an einigen wenigen Beispielen das Ausmaß des Unrechts zu verdeutlichen:

 

Grundsätzlich wurden wertvolle Kunstschätze, Gebäude, Kulturgüter zu Schleuderpreisen oder gar zum bloßen Materialwert versteigert.

 

Beispiele:

 

Abriss der Balthasar-Neumann-Kirche in Münsterschwarzach;

 

Zerstörung der Giechburg bei Bamberg;

 

Versteigerung der Würzburger Diamanten aus Kirchenbesitz;

 

Zerstörung der kostbaren Monstranz aus dem Eichstätter Dom: Perlen und Edelsteine bilden die Kroninsignien des bayerischen Königs!

 

Diebesgut in der Bayernkrone!

 

Nach München verschleppt:

 

Der Leibrock Kaiser Heinrichs, die Krone der heiligen Kunigunde, das fränkische Herzogschwert aus Würzburg, berühmte Grünewald-Bilder aus Aschaffenburg, die Sammlung der Werke Albrecht Dürers, Handzeichnungen aus Ebrach, alle Urkunden aus der Zeit vor 1400 ……..

 

  • geplünderte Münzsammlungen in Banz und Bamberg bilden den Kern der “bayerischen” Münzsammlung in München; verschleudert wurde der Nürnberger Silberschatz!
  • Unwiederbringliche Kunstwerke von Peter Vischer aus Nürnberg wurden zu Bruchmessing! Welch ein Kunstverstand der Bayern!
  • Viele Kirchen wurden verkauft oder zum Abbruch freigegeben..und..und..und..

 

Blick_auf_Rathaus_und_Regnitz – elsa pixelio.de

Dieses gewaltige Unrecht findet im christlichen Bayern in der Geschichtsschreibung kaum Erwähnung.

 

Ohne die Kunstschätze Frankens, ohne das „Verschleppen“ fränkischer Bauten und Liegenschaften wäre Münchens Aufstieg nicht möglich gewesen, wäre das heutige “Bayern” nicht das Vorzeige-Bundesland!

 

 

Der Fränkische Bund fordert die Rückgabe des geraubten Kulturgutes!

 

Wikipedia Matthias Kabel _Krone_Heinrich_II_1270 

 

  • Wir fordern ein fränkisches Museum in Nürnberg, Bamberg, Würzburg oder Schloss Banz!
  • Albrecht Dürer, Lucas Cranach, Tilman Riemenschneider usw. gehören nach Franken!
  • Der Abzug weiterer Kulturgüter, der bis heute anhält, muss gestoppt werden!
  • In den bayerischen Geschichtsbüchern wird auch unterschlagen, dass sich die Franken gegen die Kolonialisierung ihres Landes vehement zur Wehr gesetzt haben. Sie konnten aber, da Bayern gegen die deutschen Staaten mit Napoleon verbündet war, wenig ausrichten.
  • Bayern sagte sich nach dem Russlandfeldzug Napoleons, wo, wie sollte es auch anders sein, ein extrem hoher Anteil fränkischer Soldaten „verheizt” wurde, von Napoleon los und stand dann, zusammen mit Österreich, wieder auf der Seite der Sieger.
  • Vor der Revolution 1848/49 gab es  sehr große Spannungen zwischen den Fürsten und ihren Völkern, so dass diese sich gegenseitig unterstützten. Der  fränkischen Freiheitsbewegung wurde wiederum keine Chance gelassen.
  • Die Bismarck’sche Revolution von oben, die zur Deutschen Reichsgründung 1871 führte, erfüllte einen Wunschtraum der Franken, die immer – im Gegensatz  zu den Bayern – reichstreu waren. Zu dieser Zeit begannen die Franken Bayern zu regieren, was sich heute leider wieder umgekehrt hat; wir sind in München kaum noch wirksam vertreten.

 

Wieder wird mit einigen wenigen Beispielen aus unserem Raum die lückenhafte bayerische Geschichtsschreibung ergänzt:

 

  • Es wurde 1809 eine “Fränkische Legion” von Graf von Nostitz aufgestellt, die in Bayreuth und Bamberg von der Bevölkerung umjubelt wurde.
  • Die Nürnberger stürmten die Einquartierungsbüros der Bayern, rissen deren Wappen ab, bewarfen den Generalkommissar der Bayern mit Kot und empfingen ihn mit Fußtritten. Es hieß in München, wenn die Russen als Befreier nach Franken kämen, dann sei mit Volksaufständen gegen Bayern zu rechnen, Kronprinz Ludwig konnte die Franken durch seine liberale Art etwas beruhigen; das führte so weit, dass die Franken im ersten bayerischen Landtag 1819 den Ton angaben,  was aber schnell durch Intrigenspiel beendet wurde.

 

 

Mit der Wandlung von König Ludwig vom roten Kronprinzen zum schwarzen Reaktionär auf Weisung Metternichs wurden alle demokratischen Umtriebe, vor allem in Franken, verfolgt. Maßgebende

wurden aus fränkische Abgeordnete wurden aus dem Parlament entfernt. Sie wurden in Franken als Märtyrer gefeiert.

 

  • 1832 wurde aus dem widerspenstigen Kronach der Student Ziegenfelder aus Judenbach verhaftet, weil er in Küps die “6 Gebote des Deutschen Bundestages” vorlas.
  • Widerständler wie der Demokrat Dr. Wirth aus Wunsiedel, der Kaufmann Schüttinger aus Kronach, der Flößer Fillweber und der jüdische Pelzhändler Loppel Rau aus Küps wurden durch Bespitzelung überführt und mundtot gemacht.
  • Wilhelm Joseph Behr, von 1821 bis 1832 Erster Würzburger Bürgermeister, wurde von König Ludwig I in den Kerker geworfen, weil er sich für mehr Bürgerrechte einsetzte. Er saß jahrelang in Haft, war ein gebrochener Mann und musste vor dem Bildnis König Ludwigs Abbitte leisten, in dem er die Schuhe küssen musste.
  • Schon 1844 wiesen Graf Giech und andere Patrioten die Benachteiligung des protestantischen Mittelfrankens zugunsten der Prachtbauten in München nach, was ihnen den Lehrstuhl kostete.
  • Zur Revolution 1848 erreichten die Spannungen gegen München ihren Höhepunkt. Der Nürnberger Diezel nannte als Ziel der Volksbewegung in Franken “die Stärkung des fränkischen Standesbewusstseins auf der Basis des Deutschtums gegenüber dem Baiernthum”:

Fahne_by_Lilo Kapp_pixelio.de

„Wir Franken wollen vor allem freie Deutsche sein, und ferne sei es von uns, Anhänglichkeit an die Sondergelüste eines Herrscherhauses zu heucheln”.

 

  • An allen Straßenecken Frankens wurde das undeutsche und freiheitsfeindliche Treiben der Regierung in München angeprangert.
  • In Bamberg wurden bei der Proklamation durch den neuen König dem, der es wagte, die bayerische Fahne zu zeigen, die Fensterscheiben eingeschlagen. Frankentage mit 30.000 Teilnehmern wurden in Würzburg und Nürnberg abgehalten.
  • 1848 wurden revidiert, als ob des ehemaligen die Schulbücher so Franken nur ein Teil bayerischen Nordgaues sei und von Bayern heimgeholt wurde.
  • Um die Jahrhundertwende waren fast alle Ministerposten mit Franken besetzt, während ihnen die Ministerialbürokratie weitgehend verschlossen blieb.

 

 

Diese kurze Ergänzung zur offiziellen bayerischen Geschichtsschreibung lässt viele parallelen zur Neuzeit aufkommen.

 

 

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Gewisse Unterschiede zu 1806 gibt es trotzdem:

 

  • Das Zentrum heißt heute nicht mehr Nürnberg, Bamberg oder Würzburg, sondern einzig und allein München. Wir müssen heute nicht nur München mitfinanzieren, sondern ganz Oberbayern lebt mit auf unsere Kosten.

 

Der Fränkische Bund e.V. analysiert deshalb nüchtern;

 

 

  • wenn man uns unsere verschleppten Kulturgüter nicht zurückgibt, stattdessen noch mehr abzieht;
  • wenn man in der bayerischen Geschichtsschreibung wesentliche, Franken betreffende Entwicklungen weglässt. (Man hat in der ehemaligen DDR schon einmal die Geschichtsschreibung auf den Kopf gestellt),
  • wenn man uns systematisch durch Verlegung der Firmensitze (=Kapitalentzug) und der Forschungseinrichtungen die Wirtschaftskraft entzieht;
  • wenn man uns bei der Verteilung von Zuschüssen, Ministerposten, in der Medienpolitik (Bayerischer Rundfunk/Fernsehen!!) usw. grundsätzlich benachteiligt und uns sämtlicher Einflussmöglichkeiten beraubt;
  • wenn wir in Brüssel und Bonn – jetzt Berlin – nicht mehr vertreten werden;
  • wenn uns die Altbayern grundsätzlich als Preußen, Rucksack- oder Beutebayern ansehen und auch so behandeln;
  • und wenn wir das “Schicki-Micki-Leben” in München obendrein auch noch finanzieren müssen:

 

Was wollen wir dann noch bei Bayern??

 

Wir wollen weiterhin freundschaftliche Beziehungen zu Bayern, aber auf der Basis der Gleichberechtigung.

 

Bayern braucht Franken, aber Franken braucht nicht Bayern!

 

Wir sind stark genug, unsere Interessen selbst zu vertreten und wissen selbst, was gut für uns ist. Deshalb nach Artikel 29 Grundgesetz:

 

 

Ein Bundesland Franken:

deshalb: Eine Region in Europa!

Fränkischer Bund e.V.

 

Die geschichtlichen Fakten wurden aus dem Heft von Prof. Rudolf Endres „Franken und Bayern im 19. und 20Jahrhundert” Heft 45 entnommen.

 

Herausgeber: Selbstverlag der Fränkischen Geographischen Gesellschaft, Kochstr.4 – 8520 Erlangen.

In diesem Heft sind alle geschichtlichen Quellen genau ausgewiesen. Es muss zu jedem bayerischen Geschichtsbuch gelesen werden, damit ein vollständiges Bild entsteht.

 

Joachim Kalb

Landesvorstand

 

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206 Jahre sind genug

Thema: So wird Franken benachteiligt | 6 Kommentare

189. Flughafen München 3.Startbahn abgelehnt – CSU und FDP interessiert das nicht

Donnerstag, 21. Juni 2012 | Autor:

Frankenlied

 

 

 

Flugzeuglandung_R_by_Alexander-Dreher_pixelio.de

Man muss sich das mal vorstellen. Die “Christlich *schizophrene Union”  *(Quelle: BR-Quer H.Süß)hat vor dem Volksentscheid noch laut verkündet, dass die Volkesmeinung unbedingt akzeptiert wird. Jetzt nachdem die CSU – Vorstellungen und FDP Pläne durchkreuzt wurden,  überlegt man sich andere Wege  die den Bau der 3.Startbahn trotzdem möglich machen sollen. Die Meinung des Souverän(Bürger) zählt nicht für diese Parteien.

 Das_Recht_ist_eine_Abstraktion – Elisa Mari pixelio.de

 

Merkt  denn der Bürger jetzt immer noch nicht, wie er von dieser “christlichen” Partei    verarscht wird. Das nicht erst seit wenigen Jahren, sondern seitdem die SSSS Quadriga – Strauß, Streibl, Stoiber, Seehofer die Richtung angeben.

 

Und der Großteil der Bevölkerung in Bayern – auch in FRanken – wählt diese Leute noch. Hallo! Ist denn noch alles in Ordnung bei Euch möchte ich da fragen. Dieser Partei wurde vor Jahren auf eigenen Wunsch amtlich bescheinigt, dass sie verfilzt und arrogant ist. Die scheren sich einen Dreck um die Meinung des Bürgers.

Vielleicht liegt es an den großen Mengen Industriebier das im Süden Bayerns vertilgt wird. Aber auch das kann es ja nicht sein, denn in Franken haben wir das beste Bier der Welt, und die wählen ja auch die Schizophrene Partei. Also muss man weiter forschen was es denn sein könnte, und da fällt mir spontan ein, dass es die Kanzelpredigten sind, die vor jeden Wahltag den Volk die Entscheidung mehr oder weniger vorkauen. Ja, das ist wahrscheinlich das Geheimnis.

 

Aber es muss ja doch noch einige Leute in Bayern geben, die normal denken können. Darauf setzte ich meine Hoffnung bei der nächsten Landtagswahl 2013 in Bayern. Das endlich einmal die Franken aufwachen und ihre eigene fränkische Partei wählen, die es seit 2009 gibt. Gegründet in Bamberg am Reformationstag, denn die Reformation ist hier in diesen Sumpf nötiger als je zuvor.

Der  Flughafen Nürnberg wird regelrecht kaputt gemanagt von München.   Natürlich haben die Münchner auch ihre fränkischen Helfer, in Gestalt der fränkischen Abgeordneten die dies alles mit ansehen, ohne  dazu Vorschläge zu machen, die Nürnberg wieder nach oben bringen. Ja, es gibt auch fränkische Bürger, die mir persönlich gesagt haben, dass ist doch gut, dass wir in Bayern einen so großen Flughafen wie München haben. Bei solchen hochgeistigen Aussagen merkt man dann natürlich schon wieviel Naivität im fränkischen Volk vorhanden ist. Das ist ein Grund für die ganze Misere in Franken. Die “Bayernfranken” gefährten Frankens Zukunft. Ich habe den Herrschaften vorgeschlagen, dass Sie sich doch vor den Toren des Flughafens ansiedeln, denn dort gibt es billigen Baugrund zu erwerben und sie unterstützen auch gleichzeitig die Ausbaupläne des Flughafens.

 

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Die Besatzung und Ausbeutung Frankens muss ein Ende haben

 

Von vielen Bayern wird uns ja sehr häufig gesagt, was wollt ihr Franken denn überhaupt, bleibt wo der Pfeffer wächst.Ich gebe Ihnen einmal einen Kommentar eine Altbaiern, der sich in meinen Blog hier verewigt hat. Da spürt man doch welch ein Geist in diesen schwarzen Sumpf herrscht.

Ich als Altbaier hätte nichts dagegen, wenn die fränkischen Oberhanswursten endlich aus der bayrischen Politik und Verwaltung verschwinden würden und wir uns mit unseren Stammesbrüdern in Österreich wiedervereinigen.

Die Franken würden dann aber alt ausschauen und verhungern.

 

Aber, wenn wir dann gehen wollen, dann läßt man dies nicht zu, denn zum  zahlen braucht man ja einen Blöden, und dafür waren wir die letzten 206 Jahre immer gut genug. Neuschwanstein und viele Prachtbauten in München gebe es nicht, wenn nicht das industrielle Franken der “mia san mia” Fakultät auf die Beine geholfen hätte. Jetzt, nachdem sie alles mit unseren Steuergeldern und Kunstschätzen aufgebaut haben, werden sie frech und dreist. Ja, so sind Sie die Schlaumeier aus Oberbayern.

 

Lederhosenkompanie_by_Meyhome_pixelio.de

Lederhosenjodler lasst uns in Ruhe

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Wir könnens alleine viel besser.

Thema: So wird Franken benachteiligt | Ein Kommentar

188. Frankenfahne – ein Anstoß den Baiern

Mittwoch, 20. Juni 2012 | Autor:

Frankenlied

 

 

 

 

An die
Redaktion der Bayrischen Staatszeitung
Herzog-Rudolf-Str. 1
80539 München

Klarstellung (Leserbrief)

 

1. Schon seit Jahren darf der fränkische Rechen an Rathäusern, Landratsämtern und kommunalen Einrichtungen flattern. Dies hat Wolfgang Hoderlein (SPD) noch als Landtagsabgeordneter durchgesetzt. Neu ist, dass nun auch der Rechen dank der einstimmigen Zustimmung des Landtages auch an staatlichen Gebäuden  (Burgen, Schlössern Regierungsgebäuden) am Tag der Franken aufgezogen werden darf!

 

 

2. Wer bitte vom Fränkischen Bund hat offiziell von einem historischen Tag für Franken gesprochen? Ich sicher nicht, denn es gibt in dieser Hinsicht noch viel für unsere Region Franken zu tun.

 

3. Es heißt nicht Frankentag, sondern Tag der Franken, weil der Begriff Frankentag von den Nazis vor 1933 auf dem Hesselberg missbraucht wurde.

 

4. Es gibt keine heiklen Fragen. Es ist alles eindeutig geregelt, was die Flaggenfrage betrifft Der fränkische Rechen darf überall gehisst werden – aus, fertig. Wenn natürlich die Presse – wie in ihrem Artikel – selbst Verwirrung stiftet, gibt es unsinnige Nachfragen von Oberbedenkenträgern. Nochmals: Rathäuser sind keine staatlichen Gebäude, sondern kommunale.

 

5. Das Foto mit Frankenfahne zu Ihrem Artikel betiteln Sie mit „Freude für Separatisten“. Die Frankenfahne mit Separatismus in Verbindung zu bringen, ist mit Verlaub eine „bornierte“ Frechheit und eine Beleidigung für alle Franken – und passt so gar nicht zur in der Regel sehr sachlichen und korrekten Berichterstattung Ihres Blattes.

 

Wer träumt denn hier vom Separatismus? Die Franken nicht, wir sind Deutsche.

 

Separatistisch waren die Äußerungen von Streibl, Stoiber und Seehofer, als sie zwischenzeitlich mal laut und öffentlich darüber nachdachten, Bayern von der Bundesrepublik zu lösen. Oder die Aussage von Söder am Nockerberg, er sei Bayer mit fränkischen Wurzeln, aber kein Deutscher. Solche absurden Spielchen betreibt die Bayernpartei oder die König-Ludwig-Fangemeinde.

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Wir Franken sind Deutsche und Europäer und fühlen uns auch nicht als etwas besonderes!

 

Joachim Kalb

 

Anmerkung:

Nachdem der Landtag im April 2012 – gegen heftigen Widerstand von Staatssekretär Eck(angeblich Franke) und Herrn Herrmann Innenminister – das Hissen des FRankenrechens beschlossen hat, kommt nun auch Herr Söder aus der Deckung und genehmigt den Rechen auf der Burg. Warum wohl? Weil 2013 Wahlen sind, und große Stimmenverluste drohen. Ein Akt wie er eben nur von der CSU kommen kann. Ich nenne das Heuchelei.

Siehe Bericht im Frankenfernsehen.

Thema: So wird Franken benachteiligt | 5 Kommentare

187. Fränkische Schlagzeilen – zum Erinnern

Mittwoch, 20. Juni 2012 | Autor:

Frankenlied

 

 

 

 

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Franken haben schon wieder alles vergessen?

 

Einige Beispiele wie man mit uns umgeht, und dabei keinerlei Skrupel hat.

 

Beispiel:

„BR“ kurz  Besatzung Rundfunk genannt.

 

Mghamburg Wikipedia – Frankenstadion2006

 

 

Bei der Übertragung der Siegesfeier des Pokalsiegers 1.FCN im BR wurde während der Trainerrede einfach abgeschaltet und eine Sendung über den sibirischen Luchs gebracht. Man hat es angeblich nicht gemerkt und nicht ändern können. Die Empörung war groß! Als „Wiedergutmachung“ wurde die Feier zur „besten Sendezeit“ von 23.30 Uhr bis 2.00 Uhr wiederholt.

Hier einige Reaktionen:

Hättet Ihr Euch das bei den Bayern getraut?

So was Bescheuertes, mitten in der Pokalfeier aus Nürnberg abzuschalten und diese Tiersendung einzublenden! So unsensibel können nur eingebildete Oberbayern sein! Hättet Ihr Euch das auch getraut, wenn es die Münchner „Bayern! Betroffen hätte? Bestimmt nicht, da hättet Ihr Euch schon vor Angst um Euren Job nicht getraut, an den Schalter zu fassen.

Lutz Glombeck, Nürnberg

 

Das Ausblenden bei der Siegesfeier des Pokaltriumphes mitten in der Rede von Clubtrainer Hans Meyer ist ein neuer negativer Höhepunkt. Auf eine Entschuldigung dieses Senders verzichten wir Franken aber gerne. Wir wollen eigentlich mit diesem weiß-blauen „mir san mir“-Haufen überhaupt nichts zu tun haben. Der Vorschlag, einen „Fränkischen Rundfunk“ zu gründen, ist eine vorzügliche Idee. Fränkische Politiker sollten diese Idee aufgreifen und umsetzen.

Rudolf Kondler, Stein

 

Schluss mit der „Stanzlmusi“!

Der BR, genauer der „altbayerische Staatsfunk“, hat diesmal denBogen überspannt. Dass ein Computer für die Ausblendung aus der Siegesfeier unseres 1.FCN verantwortlich sein soll, „glab ma genau so wenig“ wie kürzlich die Feststellung, dass die Bamberger Kaiserkronen nicht transportfähig seien und deshalb in München bleiben mussten!

Es scheint aber schon so zu sein, dass alle B-Computer so programmiert sind, dass sie alles, was aus Franken oder Schwaben kommt – und nicht aus Altbayern – sofort automatisch aussortieren. Wie sonst kann es wohl sein, dass nachweislich nahezu alles Spielserien, Spielfilme, Krimis, Mundarttheaterstücke usw. vor altbayerischem Hintergrund spielen. Dies, obwohl über 1/3 der Rundfunkgebühren für den BR aus Franken kommen und das Rundfunkgesetz Gleichbehandlung der Regionen vorschreibt.

Wir haben hier in Franken exzellente Krimiautoren, Mundarttheater, gute Moderatoren, Kabarettisten, Schauspieler, Musiker usw. Also her mit 1/3 der Sendezeit für ein eigenständiges Studio Franken innerhalb des BR: 1000 Komödienstadl reichen, aufhören mit alpenländischer „Stanzmusi“ zu unterfränkischen Landschaften und Veranstaltungsberichten. Es reicht mit depperten Kriminalern aus Franken und nach Franken strafversetzte Seppl-Ottis. Wir können’s und wollen’s nimmer sehen!

Joachim Kalb, Weidenberg

 

 

Für all die “Bayernfranken” die immer noch nicht begreifen was hier gespielt wird.

 

Hier einige Meldungen der letzen Jahre:

–          Bayreuth über Stoiber empört

–          Signal aus München fehlt 

–          Die Tatsachen werden verdreht

–          So kann es nicht mehr weitergehen

–          Es ist Blödsinn von Süd-Nord Gefälle zu reden

–         Oberfranken verliert an Bevölkerung

–          Freistaat zahlt 3,8 Millionen weniger an Hof

–          Ausbluten der Region kommt Vertreibung gleich

–          Gewollte Benachteiligung Frankens

–          Franken wird abgehängt – bewußt

–          Kluft zwischen Nord und Süd wächst weiter

–          Hohlmeier Zoff statt Frieden in OF

–          Scheinheilige Skandal CSU

–          Politik wie im Mittelalter

–          Stimmkreisverlust  die CSU macht was sie will mit Oberfranken

–          Der Spott trifft Franken

–          Franken massiv benachteiligt

–          Oberfrankenstiftung setzt 7,7 Millionen in den Sand

–         Tausende wollen die Rückführung der fränkischen Kunstschätze

–          Altbaiern rücken Beutkunst nicht raus

–          München krallt sich am Bamberger Domschatz fest

–          Kein Frankenrechen auf Nürnberger Kaiserburg

–          Frankens Geschichte wird gefälscht usw., usw.

 

Man könnte diese Horrormeldungen sehr lange fortsetzen. Aber ich glaube an den gesunden Menschenverstand, und jeder der diese Meldungen gelesen hat, wird sich auch ein Bild darüber machen können, wie es in diesem Land aussieht.

 

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Thema: So wird Franken benachteiligt | 6 Kommentare

186. Hallo Franken aufwachen – München und Oberbayern verhöhnen uns!

Donnerstag, 14. Juni 2012 | Autor:

Frankenlied

 

 

 

 

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Sehr geehrte Bürger von Franken,

jeder Mensch muss irgendwann in seinen Leben einmal Inventur machen, und alle Dinge der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft bedenken. Dazu gehört dann aber unbedingt, dass man die Umstände ehrlich betrachtet und bewertet. Jeder fränkische Bürger, der die 50 Lebensjahrgrenze überschritten hat, kann sich hierzu, ein Urteil erlauben, wie die Lage in Franken vor 30 Jahren ausgesehen hat und wie es derzeit aussieht.

Wikipedia Pegasus2 – Walberla_30April_2005

Bevor ich Ihnen dazu einige Zahlen gebe, möchte ich eine Bestandsanalyse meines Frankenfreundes Joachim Kalb vom Fränkischen Bund zur Kenntnis geben:

 

Bereits im Niedergang hält die CSU um so verbissener an ihrer vermeintlichen Superformel

50 %+x = CSU = Bayern = Erfolgsgarantie fest.

Die FDP, die alleine an diesem Verhalten etwas ändern könnte, schaut gebannt wie das Kaninchen auf die Schlange dabei zu. Für die fränkischen Verantwor­tungsträger wurde die Parole ausgegeben: Jegliches fränkisches Selbstbewusstsein ist zu unterdrücken; das große Franken ist zu zerstückeln und gegeneinander auszuspielen; die fränkische Identität ist zu leugnen. Parteiinteresse rangiert immer vor dem auch noch so berechtigten Interesse der Region. Die Folge dieser oberbayerischen Vorgaben sind sehr vielfältig und inak­zeptabel für unser Frankenland.

Geschichte: Der Münchner Prof. Blessing (Uni Erlan­gen) u.a. erklärt, dass die Franken erst in Bayern ein eigenes Bewusstsein entwickelten. Das ist nachweislich falsch. Montgelas, der Franken ausplünderte, gilt offi­ziell (Landeszentrale für politische Bildung) als der Schöpfer des modernen Bayern.

Staatsfunk: 95 % aller Unterhaltungssendungen im Bayerischen Rundfunk spielen vor oberbayerischem Hintergrund (Seppl-Kultur) – Dahoam is dahoam, kein fränkischer Tatort, sogar Reiseberichte aus Franken mit oberbayerischen Sprechern und Stubenmusi. Trotz vom Gesetz geforderter Unabhängigkeit der Medien sind ausschließlich CSU-Leute in der Führung des BR und ein Skandalpolitiker Schneider im Medienrat. An der politischen Akademie Tutzing soll der Nichtfachmann Goppel Chef werden.

Außendarstellung: Werbung für Bayern insgesamt bezieht sich ausschließlich auf Oberbayern mit Seppln, Neuschwanstein und München. Jüngstes Beispiel: Welt­ausstellung Shanghai. Nach außen gibt man sich als etwas ganz besonderes und stänkert gegen alles, was aus Berlin kommt, obwohl man selbst dort noch mitregieren darf.

Regierungsform: Napoleonischer Zentralismus nach innen und Separatismus nach außen. Stadthalter (Regie­rungspräsidenten) erhalten Order aus München.

Politik: Es ist keinerlei Willen erkennbar, das gesetzlich vorgeschriebene Landesentwicklungsprogramm auch nur ansatzweise umzusetzen. Das Gegenteil wird prakti­ziert, was z.Zt. in den bestellten Empfehlungen des Zukunftsrates gipfelt. Die Gelder werden im genau um­gekehrten Verhältnis verteilt, wie es sein müsste.

Um von dieser Tatsache abzulenken, versucht man öffentlichkeitswirksam mit Hilfe der Medien inhalts- und wirkungslose Pseudoaktionen vor Ort vorzutäu­schen und die Aufspaltung Frankens damit voranzu­treiben. Beispielhaft sind dafür die Aktionen von Ober­franken Offensiv (1 Mio. Euro  für einen Kartoffel­stempel) mit Frau Huml (CSU) sowie Chancenregion Unterfranken  und der Zukunftsrat ländlicher Raum (Herr Friedrich CSU). Statt den Konsens in eine Art fränkische Versammlung zu suchen, an der alle Parteien und Verbände teilnehmen können, sind alle diese Gremien nahezu ausschließlich mit CSU-Leuten besetzt. Frau Hohlmeier hat noch vor dem Zukunftsrat fertig-gebracht, Oberfranken zu empfehlen, sich nach Thürin­gen, Sachsen und Tschechien zu orientieren. Haupt­sache teilen! Die sog. Empfehlungen des Zukunfts­rates bilden den vorläufigen Höhepunkt einer ab­surden Fehlentwicklung im Bayernstaat. Die Bevöl­kerung ist zurecht aufgebracht und wütend. Der FB hat dazu eine klare Haltung. Wir meinen, das Maß ist voll!                                                         Joachim Kalb

Am besten kann man sich ein Urteil erlauben, wenn man Zahlen und Fakten zur Verfügung hat, die dann auch noch von einer amtlichen Stelle kommen, die solche Zahlen nicht gerne heraus gibt.

Nur Beispielhaft einige Zahlen zur Bevölkerungsentwicklung.

Bevölkerungsentw. 2009 bis 2029 in FRanken

Zukunftsrat Ländlicher Raum

Trotz all dieser Zahlen wurde im Auftrag der Staatsregierung im Jahr 2010 der sogenannte Zukunftsrat ins Leben gerufen und beauftragt, die vorhandenen Fakten schönzureden.

Das was da zu Papier gebracht wurde war an Zynismus nicht mehr zu überbieten. Ich möchte hier ausdrücklich betonen, dass es die seit über 60 Jahren an der Macht befindliche CSU Regierung war und ist, die für diese Zustände in Bayern verantwortlich ist. Diese “christlichen” Politiker erzählen den Franken dann immer wieder – besonders vor Wahlen – wie dankbar man für Franken ist, und dass die Franken ganz wunderbare Leute(“Trottel”) sind, die sich ausnutzen lassen. Nein! Das sagen Sie natürlich nicht, aber denken vielleicht schon. Denn wenn man die Fakten in Franken mit normalen Menschenverstand analysiert, dann kann man zu keinen anderen Schluß kommen.

Schauen wir weiter auf die Zahlen:

München alles Franken nichts ! Teil 1

München alles… Teil 2


Ein nächster Punkt den man nur unter die Kategorie Unrecht und Ignoranz einordnen kann, war der Tourismusatlas Bayern “Lust auf Natur”. Das man Bayern in der Welt mit weiß-blau, Neuschwanstein, Hofbräuhaus und Schuhplattler darstellt, war uns ja schon lange bekannt.

Bekannt ist uns auch, dass man mit Neid auf die wunderbare Landschaft in Franken blickt. All diese Schönheiten und unsere Kunstschätze kann man jedoch nicht der Welt bei internationalen Messen zeigen, denn sonst würden die ja alle nach Franken reisen. Also macht man einen Tourismusatlas ohne die schönsten Landschaften FRankens und verteilt diesen Hunderttausendfach in der Welt.

Hätten die Baiern unsere Burgen und Schlösser abbauen können, wären diese jetzt auch in Oberbayern, so wie unsere Kunstschätze.

Sie glauben nicht, dass dies von der Bayerischen Staatsregierung so ausgeführt wurde. Schauen Sie selbst.

Tourismustrottel !

Tourismustottel 2

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Das alles reicht noch nicht. Fast jeder fränkische Werbeprospekt wird mit der weiß-blauen Raute verunziert. Bezahlt werden diese Prospekt von unseren Steuergeldern, aber der Zentralstaat muss überall einen Stempel darauf hinterlassen.

Vielleicht ist das vielen Franken an Gemeinheiten noch nicht genug. Ich habe festgestellt, dass wenn es einen Menschen einmal an den Geldbeutel geht, auch den Franken, dass man dann schon mal aufwacht. Sicher bin ich mir da bei meinen fränkischen Bewohnern nicht, denn sonst hätte schon längst angesicht der Fakten ein Aufschrei kommen müssen. Ich höre dazu oft das Gegenteil. Was willst Du denn, uns geht es doch gut. Ja, muss ich dann sagen, wenn man nichts anderes kennt dann mag das wohl stimmen. Ein Münchner würde sich zu diesen Umständen hier ganz anders äußern.

Beispiel gefällig:

Facharztbesuch in Nürnberg

Schnellbahnnetz_München 2012

Sagen Sie einen Münchner einmal wenn er einen Facharztbesuch machen muss, dass er den einzigen Buss den es einmal am Tag gibt um 7 Uhr nehmen muss, um dann 10 km zu einen Busbahnhof zu fahren. Dann umzusteigen in den nächsten Bus der zum Bahnhof  fährt. Dann eine Zugfahrt von 40 km bis zum Hauptbahnhof Nürnberg. Wenn man jetzt nicht gut zu Fuß ist ein Taxi nehmen. Inzwischen sind ungefähr 4 Stunden vergangen. Man kann jetzt nur hoffen, dass die Wartezeit beim Arzt nicht zu lange ist, um den Anschluß nach Hause nicht zu verpassen. Fassen wir zusammen. Wenn man in Franken einen  Arztbesuch von 10 Minuten “geniessen” will, benötigt man einen ganzen Tag und erheblichen Geldaufwand damit dies möglich ist.

Ein Münchner würde dazu nur den Kopf schütteln und Sie fragen, aus welchen Busch Sie denn kommen. Der finanzielle Aufwand ist ebenfalls nur ein Bruchteil von dem, was hier ein Franke aufwenden muss.

Unser Häuser aber, die das gleiche Geld gekostet haben nur 10% bis 20 % wert von einer vergleichbaren Immobilie in München. Ist das denn noch nicht genug? Sind Franken wirklich so begriffsstutzig oder so naiv, um eine solche Politik abzunicken?

Ja, dass ist nun noch nicht das Ende der Geschichte. Wissen Sie, dass die fränkischen Steuerzahler jahrelang den “Verkehrsbund München” täglich(!) mit 500.000 Euro mitfinanzieren, während der Schienenverkehr in Franken weiter ab gebaut wird? Wer jetzt nicht aufwacht, und immer noch diese “christliche” Partei wählt, die für diese Zustände verantwortlich ist, den ist nicht mehr zu helfen. Hier kann man nur H.Stoiber zitieren: “Die dümmsten Kälber wählen ihre Metzger selber.”

Jetzt wollte ich einige Links aus Youtube einsetzen und siehe da, 50% der Videos von H.Stoiber sind im Netz gelöscht. Warum wohl? Jeder der Eins und Eins zusammen zählen kann, was warum. Im normalen Sprachgebrauch nennt man das Zensur.

Das Ganze aber ist den Münchnern noch nicht genug, jetzt will man eine zweite 2.Bahnstrecke für 2 Milliarden Euro bauen, und wir zahlen wieder mit.

Wir haben ja vom Geldbeutel gesprochen. Ich will es nicht verschäumen auch hierzu entsprechende Zahlen zu liefern.

BIP

Drucksache 20 Jahre 1988 -2007

Wem diese Zahlen noch nicht ausreichen um umzudenken, dem habe ich noch etwas Besonderes zu bieten:

Wussten sie schon, dass… Wirtschaftliches

Wussten sie schon, dass… Finanzskandale

Wussten Sie schon, dass… Fehlentwicklung

Ich kann zu dem allen nur sagen, dass wir Franken es alleine Besser können. Wer’s immer noch nicht glaubt, dem empfehle ich eine Betrachtung von Franken und Bayern im 19. und 20.Jahrhundert. Dies wäre dann der letzte Versuch gewesen.

Foto Hesselberg Fa.Kleiderstolz

Bevor ich zum Schluß komme, noch ein Wort an die Ungläubigen Franken, an die, die sich in Bayern schon so heimisch fühlen, dass Sie gar nicht mehr wissen, von welchen Stamm Sie abstammen.

Der Zentralstaat Bayern ist nach französischem Muster aufgebaut, auch noch heute im Jahr 2012. Die Tatsache dass im Raum München mehr als 75 000 hochdotierte Staatsbedienstete arbeiten ist nur ein Bespiel. Eine Partei(CSU) die bei der Wahl 2008 ca. 20% der Volkesstimme erhielt, und einen Minsiterpräsidenten hat, der mit keiner einzigen Stimme gewählt wurde – weil Beckstein zur Wahl stand – , ist ein Affront gegen die Demokratie. Diese Partei hat alle wichtigen Ämtern des Landes mit ihren Kopfnickern besetzt, obwohl sie nur noch 20% Zustimmung im Volk hat. Hallo! Findet Ihr FRanken dass auch noch alles in Ordnung?

Weitere Beispiel für das fiese System.

In dem Zusammenhang all der Klagen und Vorwürfe gegenüber München wird auch stets darauf hingewiesen, dass die besondere liberale und soziale Tradition Frankens sowie seine kulturelle Eigenständigkeit und Eigenart von den Zentralisten in München missachtet werden und das noch immer – und bei der letzten Gebietsreform habe es sich erneut erwiesen – der absolutistische Geist Montgelas in München vorherrsche und regiere.

Noch etwas Geschichte ist natürlich wichtig:

Durch eine „Revolution von oben“ wurde die „territoriale Flurbereinigung“ straff zentralistisch vollzogen, wobei auf althergebrachte Rechte und Privilegien, auf kommunale Autonomie oder konfessionelle Verhältnisse  in Franken keinerlei Rücksicht genommen wurde. Die Gebiets- und Verwaltungsreform in Franken unter Montgelas war ein brutaler und gewaltsamer Akt(26).

Der konfiszierte Haus- und Grundbesitz wurde entweder versteigert oder für staatliche Zwecke verwendet, wobei vor allem die ausgedehnten Klosterwälder den bayerischen Staatswald beträchtlich vergrößerten. Gebäude, die nicht als Pfarrkirchen, Amtsgebäude, Kasernen oder Gefängnisse Verwendung fanden, wurden abgebrochen oder verfielen, wie beispielsweise die prächtige Balthasar-Neumann-Kirche in Münsterschwarzach(29). Zu Schleuderpreisen und bloßem Materialwert versteigerte man wertvolle Kulturgüter und Kunstschätze, voran liturgische Geräte aus Gold und Silber.

Der Rest wurde zentnerweise verschleudert(34). Allein aus dem Gebiet des Bistums Bamberg sollen aus den Kirchenbibliotheken mindestens 1100 Handschriften, 3000 Inkunabeln und rund 45 000 Bücher konfisziert worden sein, die heute größtenteils in der Bayerischen Staatsbibliothek in München eingesehen werden müssen(35). Auch wurden alle Urkunden in Franken, die vor 1400 entstanden waren, nun nach München ins „Reichs-Archiv“ gebracht. Die reichen Münzsammlungen aus Bamberg und Banz aber bildeten fortan den Kern der Bayerischen Staatlichen Münzsammlung in derLandeshauptstadt(36).

Ohne die zahllosen okkupierten Kunstschätze aus Franken aber wäre der steile Aufstieg Münchens zu einem kulturellen Zentrum von europäischen Rang kaum möglich gewesen, während die immensen Verluste und Abgaben zur noch heute heftig beklagten kulturellen Provinzialisierung Frankens ganz entscheidend beigetragen haben.

Wie man mit uns Franken umgesprungen ist:

Wegen „Majestätsbeleidigung“ wurde er zur Abbitte vor dem Bild des Königs, zu 10 Rutenhieben und zu einem Jahr Arbeitshaus verurteilt.

Nur mit Gewalt und Bespitzelungen konnten oppositionelle, ja antimonarchische Stimmen in Franken ausgeschaltet und mundtot gemacht werden.

Zeitung „Der freie Staatsbürger“ schrieb: „Tausendmal eher wird Franken seine Blicke nach Norden wenden und an ein an für sich gar nicht beliebtes nordisches Königtum sich anschließen, bevor es sich noch einmal unter die erniedrigende Herrschaft jener ekelhaften und verächtlichen Pfaffenpartei beugt…

Erst unter der harten und rigorosen Politik Montgelas die keinerlei Rücksichten auf historisch  gewachsene Strukturen und Verhältnisse nahm, wurde Franken im Königreich Bayern enger zusammen gezwungen und damit zugleich nivelliert.

Auf dieser Reise wurden die Historiker in Franken angewiesen, verstärkt in ihr Forschungs- und Lehrprogramm die bayerische, d.h. die altbayerisch – wittelsbachische Landesgeschichte einzubeziehen. *Die Schulbücher wurden dahingehend revidiert, dass Franken nur ein Teil des ehemaligen bayerischen Nordgaus sei und deshalb mir Fug und Recht wieder nach Bayern heimgeholt wurde(95).

* Alleine diese ungeheure Geschichtsverfälschung ist eine Ungeheuerlichkeit. Wenn Franken dazu keine Meinung haben, dann sagt dies doch sehr viel aus.

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Für alle aber, die aus diesen Zahlen etwas gelernt haben, die gute Nachricht. Es gibt seit dem Reformationstag 2009 eine fränkische Partei “Die Franken”, die sich das Ziel gesetzt hat, nur die Interessen Frankens in München zu vertreten.

Also, Franken wacht auf!!!

 

Thema: So wird Franken benachteiligt | 4 Kommentare

185. Firma Kleiderstolz – Wo Franken Spitze ist!

Dienstag, 12. Juni 2012 | Autor:

Frankenlied

 

 
 

Wussten Sie schon, dass…sich kein Geringerer als unser ehemaliger Bundespräsident Prof.Dr.Horst Köhler nach seinem Besuch bei der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg am 03.März 2008 von dem ihm so geschätzten “guten und selbstbewussten Volksstamm der Franken” verabschiedete?(NZ 04.03.08)

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Ich möchte hier in dieser Reihe, fränkische Firmen vorstellen, die seit vielen Jahren herausragende Leistungen zeigen.

Der Hesselberg – Dietmar Wüstner °Kleiderstolz°


Bei der Bergkerwa und vielen anderen fränkischen Festen wird ja immer wieder um pro und kontra Tracht diskutiert. Ganz sicher ist es für einen Franken oder eine Fränkin kein Thema mehr, ob Tracht oder von Dirndl bzw. Lederhosen, wenn er sich bei Firma ° Kleiderstolz ° umsieht und kauft. Das sollte man als Franke den assimilierten Bayernfranken überlassen. Zum Fasching tragen wir das dann auch.

Die allgemeine Behauptung, dass es keine fränkische Tracht gibt, widerlegt die Firma ° Kleiderstolz ° in allen Belangen.

Staunen Sie selbst wie schön und erfrischend unsere fränkischen Trachten sind.

Die Herrentracht von °Kleiderstolz° ist da!

Material und Arbeit ausschließlich aus Franken !

Fränkische Herrentracht Model: “Richard” Weste

Gestaltet und hergestellt von ° Kleiderstolz °

Abmessung hierzu finden nach Absprache in Dinkelsbühl oder beim Kunden statt.

Firma ° Kleiderstolz °

 

 

Kleider auf die Sie Stolz sein können !

Wer da noch a Dirndl braucht, dem ist nicht zu helfen.

 

Unsere expandierende Maßschneiderei ist  auf die Fränkische Tracht spezialisiert.

Hierbei sind z. Zt. zwei Damenschneiderinnen und eine Herrenschneiderin mit ihren bis zu 45 jährigen Fachkenntnissen, bemüht alle Kundenwünsche praktisch umzusetzten. Alle unsere Modelle sind in den Größen ( 34 – 60 ) mit Ihrer individuellen Stoffauswahl lieferbar. Ob für den Alltag, Feste oder der eigenen Hochzeit.

Unsere Kunden sind Privatpersonen, Vereine, Gastronomie, Handel, Handwerk, Ämter  u.v.a.

 

Die Herstellung findet nur in Franken statt !

 

Wir fertigen für Sie die “Moderne Fränkische Tracht” in Lizenz mit  Pro Tracht

(der Trachtenforschung/Beratungsstelle Mfr.)

 

Wir sind auch Gestalter und Hersteller  der “Neuen Fränkischen Hesselbergtracht”  inkl. der Tracht der Miss Hesselberg 2011.

 

 

Beratung – Anprobe – Maßnehmen – und Bestellannahme

Nach Absprache und Termin in unserem Betrieb, im Handwerkerhof-Nürnberg oder bei Ihnen. Wir bieten auch die fränkische Herrentracht an. Maßgenau von unserer Herrenschneiderin passend für Sie hergestellt.

Die Fränkische Tracht von ° Kleiderstolz °  als Markenartikel  – in allen Größen (bis Gr. 60) maßgeschneidert und günstig !

 

 

Aktuelle Infos immer unter : www.kleiderstolz.de

      
Fa. Kleiderstolz
Inselweg 1
91550 Dinkelsbühl
Tel./Fax./SMS : 09851-9980330

kleiderstolz@gmx.de

Unseren Katalog mit Preisliste erhalten Sie per Post auf Anfrage.

 

Ein ganz wichtiger Hinweis am Schluß:

 

Fränkische Dirndl gibt es nicht – preußische Nürnberger Bratwurst auch nicht ! 
Bei uns gibt es auch keine “Sale” sondern nur Beratung, Herstellung in Franken und Verkauf.


–> Was es aber gibt ist: Original Fränkische Tracht  — und zwar modern geschneidert für Sie, abgenommen und lizenziert durch  ProTracht –  der Trachtenforschung Mfr. und die fränkische Hesselbergtracht bei www.Kleiderstolz.de  beides in allen Größen  (bis Gr. 60) entworfen, maßgeschneidert und günstig !

Sollten Sie aber doch auf “Fränksiche Dirndl” stoßen, fragen Sie doch einfach mal nach dem Produktionsort.
Produktionsangebote aus Pakistan haben uns bereits erreicht. Diesen  Angeboten wird für alle Zeit freundlichst widersprochen. Gleiches gilt für deutsche,außerfränkischen Produktionsangebote. Natürlich sind Fachkräfte aller Herkunftsländer, die sich für den Wohnort Franken entschieden haben, herzlich willkommen und werden fair bezahlt.

 

 

Der Hesselbergkalender 2013 ist da !  mehr unter:         Kalender  2013
– mit dem Miss Hesselberg -Outfit von  °Kleiderstolz °

Der Trachtenkalender ist da -mehr unter :https://kleiderstolz.de/185912.html

aus Homepage °Kleiderstolz°

Das Brautkleid   2013   von ° Kleiderstolz ° 

 

  Material:  Fränkisch / Vogtländisch


Dieses Kleid in seinen Varianten wird die Frau ein  Leben lang bekleiden bzw. begleiten können, da es entgegen den üblichen Brautkleidern zukünftig in verschiedenen Zusammenstellungen getragen werden kann.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Frankentracht www.Kleiderstolz.de

 

Lieber Leser,

ich möchte diesen Beitrag mit einen ganz wichtigen Hinweis abschließen, der den einen oder anderen Franken auch die Augen öffnen soll, für das was hier im Zentralstaat Bayern an der Tagesordnung ist.

Die Textil- und Porzellanindustrie in Oberfranken hat man vor die Hunde gehen lassen. Aber außer einen Beschluß über ein Landesentwicklungsprogramm(1992) dass angibt, das es in allen Landesteilen gleiche Bedingungen geben soll, haben wir hier in Franken nichts gesehen. Die Arbeitsplätze die nicht ins Ausland verlegt wurden, hat man mit “großer Hinterlist” , nach Oberbayern verlegt. Das dies keine falschen Behauptungen sind, können Sie den folgenden Tabellen entnehmen. Selbst diese Zahlen wurden uns vorenthalten, hätte nicht die Opposition im Landtag einmal danach gefragt.

 

Neue Nachrichten von März 2015

 

Kleiderstolz, www.kleiderstolz.de, aus Franken produziert nun neben
der
Modernen Fränkischen Tracht
auch die
Moderne Odenwälder Tracht.

Plakat A5                                                                        _MG_6558_Montage_A4

 

 

 

Die fränkische und überregionale Hochzeitsmode für Damen und Herren wird ebenfalls in Maßanfertigung gefertigt.
Das ist Hochzeitsmode die den besonderen Tag weit darüber hinaus dem Kunden nutzt und ein Leben lang in Kombination bis hin mit Jeans getragen werden kann. Fränkisch und rationell!

Die Plauener Spitze wird oft zur Veredlung eingesetzt. Die Plauener Spitzewird aber auch in eigenständige Modelle verwirklicht, wie alles andere was in der Kreativwerkstatt geschaffen und maßgenau genäht wird.

Neue Arbeitsstellen wurden geschaffen.
Es wird im Anwesen Schloss Dennenlohe beraten, geschneidert und verkauft.

Das neuste Projekt entsteht momentan gemeinsam mit der Frankenband Genkino Circus.
Die Frankenhemden -kleidung im Freistil: freaky.

 

Schon wieder neue Nachrichten vom Kleiderstolz

…………Wobei Kleiderstolz der einzige Anbieter hierfür Frau und *Mann einkleidet und die größte Stoffauswahl (über 400 Stoffe auf Lager) anbieten kann.

Sehr viele *eigene Kreationen über das ProTracht-Angebot hinaus werden bei uns nach Ihren Wünschen für Sie geschneidert. Eben noch mehr Fränkische Tracht als allgemein bekannt.

Alle angestellten Schneiderinnen im Team haben freie Arbeitsgestaltung auch von zuhause.
Deren daraus resultierenden guten, exakten und schnellen Leistungen helfen der Betriebsführung zur dynamischen Geschäftsentwicklung. Es geht langsamer aber freutvoller und stabiler voran als unter Druck.
Und wir, die Macher und die Kunden, haben viel Spaß dabei!

 

 

Wenn Sie Franken lieben und auch noch Arbeitsplätze sichern wollen, dann kaufen Sie fränkische Ware, in Franken gefertigt, von Franken hergestellt.

 

Der Hesselberg – Dietmar Wüstner °Kleiderstolz°

Thema: Fränkische Firmen | 2 Kommentare

184. Franken und Bayern im 19. und 20. Jahrhundert

Montag, 11. Juni 2012 | Autor:

Frankenlied

 

 

 

 

Liebe Blogbesucher,

dass ich gleich zu Anfang zwei Bauwerke aus FRanken zeige, hat einen Grund. Welchen, dass werden Sie beim aufmerksamen lesen dieses Artikels auf  jeden Fall heraus finden.

Diese wertvolle Analyse der letzten 200 Jahre  wurde von Prof. Rudolf Endres aus Erlangen verfasst. Er hat mir die Genehmigung erteilt, sein gleichnamiges Buch, das es leider nicht in elektronischer Form gab, in wochenlanger Kleinarbeit(Adlersuchsystem) abzuschreiben.

Ich hoffe, dass besonders viele Franken diese Zeilen lesen, damit Ihnen die Augen geöffnet werden. Leider kann ich die Bilder und Karten hier nicht zeigen, weil von Seiten der Stadtarchive und anderen Behörden hier wenig Bereitschaft zur Mitarbeit sichtbar war.

Franken und Bayern im 19.und 20.Jahrhundert

von

Rudolf Endres

Mit 6 Karten und 12 Bildern

 

Inhaltsverzeichnis

 

Fränkische Klagen und Beschwerden

Die Okkupation und Integration Frankens

Der fränkische Frühliberalismus – Demagogenverfolgungen

Die Revolution von 1848/49 – Aussöhnung

Franken in München

Frankens Anteil an der Kultur und Wirtschaft Bayern

Frankens Probleme

 

„Franken – Bayern zweite Garnitur?“ – unter diesem allerdings mit einem Fragezeichen versehenen Motto(1) werden in der Regel all die vielen Klagen, Beschwerden und Vorwürfe gesammelt und zusammengefasst, die in Franken gegenüber Bayern und dem alt-bayerischen Zentralismus vorgebracht wurden und auch heute noch oder sogar verstärkt wieder erhoben werden: Franken sei zwar immer der Hauptsteuerzahler von Bayern gewesen, sowohl im Königreich als auch im Freistaat Bayern; ganz im Gegensatz dazu sei es aber von München in vielen Bereichen des staatlichen und öffentlichen Lebens eindeutig benachteiligt worden(2), vor allem im kulturellen Leben, etwa im Hochschulwesen oder beim Theater, im Museumsbereich(3) oder im Archivwesen(4) und neuerdings sogar bei großen Landesausstellungen(5).

 

Fränkische Klagen und Beschwerden

 

 

So fordert man im Zuge einer stärkeren Regionalisierung für Franken einen zweiten Hauptsitz für Rundfunk und Fernsehen, was München jedoch strikt ablehnt(6). Man verlangt weiterhin ein Staatstheater auch in Franken, im Bereich der Wissenschaft und Forschung erhofft man entweder ein Max-Planck-Institut oder eine Klasse der Akademie der Wissenschaften. Denn in München seien nicht weniger als 50 große Forschungseinrichtungen angesiedelt, in Mittelfranken dagegen nur vier(7).

 

Auch fordert man – in steter Wiederholung – eine Dezentralisierung der Landesbehörden, die alle der „Wasserkopf München“ an sich gezogen hat. Die „Vorherrschaft Münchens“ und seiner „machthungrigen Ministerialbürokratie“ – so die kämpferische „Fränkische Arbeitsgemeinschaft“ – müsse gebrochen und die Benachteiligung Frankens aufgehoben werden(8). Doch der Vollzug des 1980 gefassten Landtagsbeschlusse, Staatsbehörden aus dem Münchner Raum in die strukturschwachen Grenzlandgebiete zu verlegen, ist auf heftigsten Widerstand gestoßen. Die im Raum München arbeitenden 75 000 Staatsbediensteten weigern sich, in das Grenzland zu ziehen. Bereits in den neu errichteten Universitäten Bamberg, Bayreuth und Passau,  den Fachholschulen Coburg und Schweinfurt sowie in der Beamtenfachhochschule Hof sieht die Staatsregierung einen „bedeutenden Beitrag zur Regionalentwicklung“, der in den fränkischen Gebieten zu gut 10 000 neuen Arbeitsplätzen geführt habe(8a).

 

Der „Franken-Ring“, der 1980 als parteipolitisch und konfessionell neutrale Vereinigung gegründet wurde und der sich die „Wahrung, Förderung und Vertretung fränkischer Belange auf allen Gebieten“ zum Ziel gesetzt hat, sieht seine vordringliche Aufgabe – neben der Unterstützung von Kunst und Kultur, des Umwelt-, Landschafts- und Denkmalsschutzes“ – in der Beseitigung der Benachteiligung Frankens auf dem Arbeitsmarkt. Er wies darauf hin, dass in Franken im Vergleich zu Südbayern die Arbeitslosenquote beträchtlich höher lag und liegt: Im August 1983 betrug die Arbeitslosenquote in Franken 8,5% gegenüber in Südbayern 6,3%, im Januar 1984 war das Verhältnis gar 11,8% Franken gegenüber nur 9,1% Südbayern. Franken, das einstige Industriezentrum Bayern, ist inzwischen eindeutig vom Großraum München überholt worden. Verantwortlich für diese für Franken negative Entwicklung macht der „Franken-Ring“, die verfehlte Wirtschafts- und Strukturpolitik der Regierung in München(9).

 

Diesem harten Urteil schloss sich der Erlanger Abgeordnete und stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion Karl Heinz Hirsemann an, der in der Benachteiligung Frankens durch die Bayerische Staatsregierung die Ursachen für den überdurchschnittlichen Arbeitsplatzabbau in der mittelfränkischen Region sieht, wie er vom Arbeitsamt Nürnberg in einer „Nürnberger-Studie“ Anfang April 1984 konstatiert wurde. Allein in der Metallindustrie in Nürnberg waren zwischen 1974 und 1982, 14 000 Arbeitsplätze verloren gegangen. Hiersemann forderte in der gleichen Pressekonferenz weiter: „ Man muss verhindern, dass alles, was im Dienstleistungsbereich denkbar ist, in München konzentriert wird“(10).

 

Neuerdings setzt sich sogar Nürnbergs Oberbürgermeister Dr. Urschlechter massiv mit der Münchner Staatsregierung auseinander, indem er die Benachteiligung Nürnbergs beim Finanzausgleich beklagt, da Nürnberg nur „ein um 39 vom Hundert höheres Finanzbedarf pro Einwohner, München jedoch ein solches von 46 vom Hundert zugebilligt wird“(11). Allein durch diese offensichtliche und durch nichts zu rechtfertigende Benachteiligung entgehen der Stadt Nürnberg 15 Millionen DM pro Jahr. Urschlechter fordert, dass die fränkische Metropole bei der Berechnung der Schlüsselzuweisungen genauso behandelt wird wie die Landeshauptstadt. Denn nach Meinung des Oberbürgermeisters erfüllt Nürnberg in Franken die gleichen überörtlichen Funktionen und Aufgaben wie München in Südbayern, weshalb Nürnberg auch der gleiche Finanzbedarf zugemessen werden müsse. Urschlechter ist der Meinung, dass Nürnberg durch die vielen überörtlichen Aufgaben tendenziell sogar noch stärker belastet wird als München, da dort kostenträchtige Aufgaben namentlich im kulturellen Bereich und in der Krankenversorgung durch staatliche Einrichtungen teilweise abgedeckt werden, während diese in Nürnberg ausschließlich durch die Stadt wahrgenommen werden müssen. Er spielt dabei auf die Tatsache an, dass in München rund 5000 Krankenbetten in staatlichen Kliniken zur Verfügung stehen, in Nürnberg dagegen kein einziges, und dass München mit seinen Ausgaben für kulturelle Belange unter den Städten mit mehr als 200 000 Einwohnern in Deutschland an vorletzter Stelle steht. So errechnete der „Franken-Ring“ für das Jahr 1966, dass Westberlin für kulturelle Aufgaben pro Kopf der Bevölkerung 109.- DM ausgegeben hat, Frankfurt 100.- DM, Hamburg 93.- DM, Nürnberg 61,10 DM, München dagegen nur 20,73 DM(12). Verursacht wird dieser niedrige Satz durch die in München angesiedelten staatlichen Einrichtungen, voran die Staatstheater und die vielen Museen. Allein die Staatsoper in München kostet den Freistaat Bayern 60 Millionen, das Deutsche Theater in München 48 Millionen und die Pinakothek 105 Millionen Mark. „Münchens Kultur zahlt die Provinz“, stellt der „Franken-Ring“ lapidar fest(13). In seinem Schreiben an Minister Streibl macht Oberbürgermeister Urschlechter weiterhin darauf aufmerksam, „dass Nürnberg prozentual stärker mit den Investitionskosten des Flughafens, des Messewesens und des regionalen Personenverkehrs(S-Bahnbau) belastet ist als München“(14). Er spielt dabei auf die Förderung des öffentlichen Nahverkehrs an, die sich 1979 für Bayern auf 600 Millionen Mark belief, von denen allerdings 400 Millionen sogleich München zugute kamen – der Rest blieb in der Provinz(15).

Bezüglich des Ausgleichs für Sozialhilfe, bei dem sich Nürnberg wiederum durch den Berechnungsmodus um 6 Millionen betrogen fühlt, will die ehemalige Reichsstadt sogar in einem Normenkontrollverfahren vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof festgestellt wissen, dass die Verordnung rechtswidrig ist(16).

In dem Zusammenhang all der Klagen und Vorwürfe gegenüber München wird auch stets darauf hingewiesen, dass die besondere liberale und soziale Tradition Frankens sowie seine kulturelle Eigenständigkeit und Eigenart von den Zentralisten in München missachtet werden und das noch immer – und bei der letzten Gebietsreform habe es sich erneut erwiesen – der absolutistische Geist Montgelas in München vorherrsche und regiere. – Der „Fall Ermershausen“, das um seine Selbständigkeit kämpft, sei nur erwähnt.

 

 

Die Okkupation und Integration Frankens

 

Um das gespannte Verhältnis zwischen Franken und Altbayern verstehen zu können – es ist dies auch mit eine Folge der unterschiedlichen Mentalitäten – ist es notwendig, sich noch einmal die Ausgangslage vor Augen zu halten, wie sie zu Beginn des 19.Jahrhunders bestand, als die Integration Frankens in den neuen bayerischen Staat erfolgte. Dabei müssen wir insbesondere die liberalen und „reichischen“ Traditionen in Franken und ihr Fortleben aufgezeigt werden; denn sie allein boten Ansätze für mehr Freiheit und für größere Selbstständigkeit gegenüber der Staatsmacht Bayern. Allein die fränkische Freiheitsbewegung im Vormärz hatte einige Aussichten auf Anwendung und Realisierung des vielzitierten föderativen Prinzips auch innerhalb des Königreichs Bayern(17).

 

Als am 28.Januar 1792 der mit vizeköniglichen Vollmachten ausgestattete Dirigierende Minister Karl August Freiherr von Hardenberg die beiden zollerischen Fürstentümer Ansbach und Bayreuth nach dem überraschenden Thronverzicht des beliebten Markgrafen Karl Alexander für den König von Preußen in Besitz nahm, schien die weitere Zukunft Frankens entschieden zu sein. Denn Hardenberg machte keinen Hehl daraus, dass er von Ansbach-Bayreuth aus die übrigen fränkischen Gebiete erobern wollte und dann mit einer geschlossenen, modern  verwalteten und militärisch abgesicherten preußischen „Provinz Franken“ ein Gegengewicht in Süddeutschland gegen Kurbayern und gegen das Habsburgerreich schaffen wollte(18).

 

Als erster suchtt er die Reichsritterschaft in Franken zu unterwerfen und selbst die altehrwürdige Reichsstadt Nürnberg war zur Unterwerfung unter preußische Oberhoheit bereit. Doch lehnte der König in Berlin die Übernahme ab, da ihm die Nürnberger Schulden mit 12 Mill. Gulden zu hoch waren. Dann versuchte Hardenberg, die geistliche Territorien Bamberg, Würzburg und Eichstätt zu säkularisieren und zu annektieren um damit Preußens Position in Süddeutschland abzurunden und abzusichern(19).

 

Aber dieses Vorhaben rief den großen Konkurrenten im Kampf um Franken auf den Plan – nämlich Kurbayern, das sich letztendlich im Streit um den Fränkischen Kreis als der große Sieger erweisen sollte. Montgelas, der Schöpfer des neuen Bayern, wurde zum offenen Gegenspieler  Hardenbergs und seiner Politik in Franken. Montgelas suchte und fand dabei die Unterstützung Napoleons und auch den Zaren von Russland, die Preußen territoriale Ausdehnungspläne nach Süddeutschland ablehnten. Damit war Preußens Machtpolitik in Franken gescheitert. Die preußischen Provinzen Ansbach und Bayreuth blieben vorerst nur ein entferntes Außenwerk ohne weitere Bedeutung, und Hardenberg wurde 1798 von Minister Haugwitz, der Preußens Ausdehnung in Norddeutschland betrieb und die Süddeutschlandpolitik ablehnte, nach Berlin abberufen(20). So war das Feld frei geworden für Montgelas und seine Absicht, Bayern zur stärksten Macht in Süddeutschland auszubauen, vor allem durch den Zugewinn der fränkischen Gebiete.

 

Im Reichsdeputationshauptschluss von 1803 sicherte sich Bayern die geistlichen Gebiete Würzburg und Bamberg(21), die es Monate zuvor schon unter massiven Rechtsbruch militärisch okkupiert hatte(22), und mit dem Untergang des Alten Reiches 1806 auch die Reichstädte, Reichsritter, Reichsgrafen und Reichsfürsten in Franken(23). Allerdings musste Bayern für einige Jahre wieder das“ Großherzogtum Würzburg“ herausgeben, da Ferdinand von Toskana ein Bruder des Kaisers, standesgemäß versorgt werden musste(24). Dafür jedoch bekam Bayern das preußische Fürstentum Ansbach zugewiesen und schließlich 1810 auch noch Bayreuth, das bis dahin von Napoleon als militärische Versorgungsbasis ausgelaugt worden war(25). Damit war die militärische Eroberung und Inbesitznahme ganz Frankens durch Bayern vollzogen – das neue Königtum Bayern war zu einer wirklichen Mittelmacht aufgestiegen. Preußen war endgültig aus Süddeutschland verdrängt, und sein Nachfolger war – mit Unterstützung der europäischen Großmächte Frankreich und Russland – das neue Königreich Bayern der Wittelsbacher geworden.

 

Die militärische Eroberungen und Besitzergreifungen waren nur der erste Schritt für die Neugestaltung Frankens. Gleichermaßen wichtig war die schwierige Aufgabe, das Agglomerat von weltlichen und geistlichen Kleinstaaten oder gar Zwergstaaten unterschiedlichster staatlicher Qualität administrativ in das „Reich“ der Wittelsbacher einzugliedern und mit den altbayerischen Stammlanden zu verbinden. Durch eine „Revolution von oben“ wurde die „territoriale Flurbereinigung“ straff zentralistisch vollzogen, wobei auf althergebrachte Rechte und Privilegien, auf kommunale Autonomie oder konfessionelle Verhältnisse  in Franken keinerlei Rücksicht genommen wurde. Die Gebiets- und Verwaltungsreform in Franken unter Montgelas war ein brutaler und gewaltsamer Akt(26). Deshalb waren auch trotz reibungslosem Herrschaftswechsel die anfänglichen Widerstände und antibayerischen Ressentiments in Franken nicht zu übersehen. So herrschen in Würzburg wie in Bamberg eisige Ablehnung, als die Besitzergreifung durch Bayern erfolgte. Überwiegend war die fränkische Bevölkerung der Meinung, dass „das freye Frankenland nun einem fremden Fürsten unterworfen“ sei(27).

Besondere Verbitterung gegenüber der bayerischen Herrschaft erwuchs in Stadt und Land durch die rücksichtlosen Säkularisationsmaßnahmen(28). Bereits wenige Tage nach der bayerischen Zivilbesitzergreifung wurden die Bettelordenklöster geschlossen, und bald wurden die bayerischen Besitzergreifungspatente auch an die alten, reichen und kulturell blühenden Klöster, wie Michelberg, Ebrach und Banz, angeschlagen. Der konfiszierte Haus- und Grundbesitz wurde entweder versteigert oder für staatliche Zwecke verwendet, wobei vor allem die ausgedehnten Klosterwälder den bayerischen Staatswald beträchtlich vergrößerten. Gebäude, die nicht als Pfarrkirchen, Amtsgebäude, Kasernen oder Gefängnisse Verwendung fanden, wurden abgebrochen oder verfielen, wie beispielsweise die prächtige Balthasar-Neumann-Kirche in Münsterschwarzach(29). Zu Schleuderpreisen und bloßem Materialwert versteigerte man wertvolle Kulturgüter und Kunstschätze, voran liturgische Geräte aus Gold und Silber. Allein in Würzburg erbrachte die Versteigerung der Diamanten aus kirchlichem Besitz 48 130 fl. und für die Veräußerung von Monatranzen und Kelchen wurden 17 593 fl. eingenommen(30). Die kostbare Monstranz des Bischofs Konrad von Gemmingen aus dem Eichstätter Dom, deren Wert bereist 1610 auf über 60 000 Gulden geschätzt wurde, wurde zunächst 1805 zur Deckung der französischen Kriegskontributionen verpfändet und kam dann als Pfand an den Münchner Hofbankier Seeligmann. Als für den neuen bayerischen König auch neue Kroninsignien angefertigt werden mussten, zerbrach man die wertvolle Gemmingen-Monstranz und verwendete das Geld und die Perlen für die Insignien des Königreiches. Die wertvollen Kunstschätze und Reliquien wurden ausgesondert und in die Landeshauptstadt gebracht, wie etwa aus Bamberg der Lebrock Kaiser Heinrichs und die Krone der Heiligen Kunigunde(31) oder aus Würzburg das prestigeträchtige fränkische Herzogsschwert und aus Aschaffenburg die Grünwald-Bilder(32). In Ebrach entdeckte der wittelsbachische Kunstexperte Christian von Mannlich unter anderem „eine vollständige Sammlung von Albrecht Dürers Werken und mehrere schöne Handzeichnungen von diesem“, die er für München in Beschlag nahm(33).

Aus den reichen Stifts- und Klosterbibliotheken sonderte der fachkundige Sonderkommissär Johann Christoph von Aretin die wertvollsten Handschriften und Inkunabeln aus und schaffte sie in die kurfürstliche Hofbibliothek nach München. Der Rest wurde zentnerweise verschleudert(34). Allein aus dem Gebiet des Bistums Bamberg sollen aus den Kirchenbibliotheken mindestens 1100 Handschriften, 3000 Inkunabeln und rund 45 000 Bücher konfisziert worden sein, die heute größtenteils in der Bayerischen Staatsbibliothek in München eingesehen werden müssen(35). Auch wurden alle Urkunden in Franken, die vor 1400 entstanden waren, nun nach München ins „Reichs-Archiv“ gebracht. Die reichen Münzsammlungen aus Bamberg und Banz aber bildeten fortan den Kern der Bayerischen Staatlichen Münzsammlung in der Landeshauptstadt(36).

In Nürnberg wurde der städtische Silberschmuck mit dem berühmten Tafelaussatz von Wenzel Jamnitzer verschleudert(37). Das wertvolle Bronzegitter im Rathaussaal aus der Werkstatt Peter Vischers, die „Zier und Schönheit des Saales“, wurde als Bruchmessing verkauft. Nur 4 Originalstücke von figürlichen Teilen des Gitters sind heute noch erhalten und werden im Schloß Montrottier in Hochsavoyen aufbewahrt(38). Selbst das Sebaldusgrab war gefährdet und konnte nur mit großer Mühe vor der Zerschlagung und dem Verkauf gerettet werden(39). Verkauft und abgebrochen aber wurden die Siechköbel St.Peter und St.Leonhard, St.Johannis und St. Jobst. Die Barfüßerkirche ging für 500 fl. an den Kaufmann Bestelmeier, der sie abreißen ließ, und die Dominikanerkirche wurde 1750 fl. an den Fabrikanten Neikam verkauft. Die Salvatorkirche des Karmelitenklosters wurde dem bayerischen Oberpostamt Nürnberg zugewiesen, das Deutschordenhaus der Militärverwaltung, die Moritzkapelle wurde in ein Heumagazin umgewandelt(40). Verständlicherweise tauchten bald Schmähschriften und Pamphlete in Franken auf, in denen die verhaßten bayerischen Kommissäre, die für die rücksichtlosen Säkularisierungs- und Mediatisierungsmaßnahmen verantwortlich waren, aber auch die Mitglieder der Regierung in München als „Spitzbuben und Gauner“ tituliert wurden(41).

 

Noch am 21.September 1837 notierte der Dichter Karl Immermann im Tagebuch seiner „Fränkischen Reise“: Man hätte…bei der Säcularisation der fränkischen Bisthümer die Sachen mit Sammetpfötchen anfassen sollen, da der Regierungswechsel ohnehin schon für die Verhälnisse der Leute drückend ausfallen musste. Aber die bayerische hohe Administration war damals vom Geld- und Aufklärungseifer besessen. Die Kirchen und Klöster wurden aufgehoben, die Stifter und Domcapitel auf’s genaueste beschnitten. Überdies kamen drei oder vier Commissarien von München daher; die nahmen alles Gold und Silber und die Edelsteine aus den Kirchen weg bis auf das zum Cultus unumgänglich Nothwendige. Sobald man diese Saite berührt, strömen alle Lippen scheulos über; denn die Wunde blutet in der Erinnerung dieser kirchlich gesinnten Leute noch immer frisch fort. Dann zeigen sie einem die zwölf hölzernen Apostel, die dazumal von Gold gewesen sein sollen, die leeren Pflöcke, an denen sonst die kostbarsten Messgewänder gehangen haben, die Monstranzen, aus denen die Steine gebrochen sind. So hat Bayern in der Fruchtkammer des Reichs, wie Franken heißt, selbst sein Spiel verdorben, und das Regieren wäre doch gewiss hier sehr leicht gewesen“(41).

 

Ohne die zahllosen okkupierten Kunstschätze aus Franken aber wäre der steile Aufstieg Münchens zu einem kulturellen Zentrum von europäischen Rang kaum möglich gewesen, während die immensen Verluste und Abgaben zur noch heute heftig beklagten kulturellen Provinzialisierung Frankens ganz entscheidend beigetragen haben. Erst seit einigen wenigen Jahren ist ein gewisses Umdenken in der bayerischen Kulturpolitik zu beobachten, wird im Zuge einer Dezentralisierung die zuvor leergeplünderte „Provinz“ wieder etwas stärker berücksichtigt und bedacht(42).

 

Auch der Übergang der beiden protestantischen Markgraftümer Ansbach und Bayreuth sowie vor allem der evangelischen fränkischen Reichstädte an das katholische Königreich Bayern vollzog sich keineswegs unter dem Jubel der Bevölkerung. Als im Winter 1805 erstmals Gerüchte von einem Wechsel an Bayern auftaten, da trafen in Berlin zahlreiche Bittschriften aus Ansbach und Bayreuth ein. Sie flehten „mit blutendem Herzen“ zu ihrem König er möge „das heilige und ehrwürdige Band, welches die Vorsehung seit einem Jahrtausend zwischen den biederen Einwohnern von Anspach und Baireuth und en Brandenburgischen Beherrschern knüpfte“, nicht gewaltsam lösen(43). Bald tauchten eilig gedruckte Schmähzettel auf, auf denen zu lesen stand: „Vivat Preußen! Pereat der lumpige König von Bayern!“(44). In Nürnberg erklärte die Frau des Handelsvorstandes Paul Wolfgang Merkel weinend ihren Kindern: „Jetzt seid ihr Fürstenknechte“, als bayerischen Truppen unter Glockengeläut am 15.September 1806 in die ehemalige Reichstadt einmarschierten(45). – Der Verlust der bisherigen Autonomie und das brutale Vorgehen des aus Ansbach stammenden Polizeidirektors Wurm ließen in Nürnberg die Abneigung gegen das neue Regiment ansteigen. Dazu kamen die verhaßten Konskriptionen der jungen Nürnberger zur bayerischen Armee und die Einstellung der Zinszahlungen an die Bürger für ihre Kapitalien, die sie dem bisherigen Stadtregiment geliehen hatten. Weiterhin wurde mit der Schließung der reichsstädtischen Universität Altdorf das Selbstbewusstsein und der Stolz der Nürnberger empfindlich getroffen(46).

 

Im Fürstentum Bayreuth, das unter französischer Besatzung stand, wuchs indessen die Feindschaft gegen Napoleon und seinen Verbündeten Bayern, eine Einstellung, die sich in gelegentlichen lokalen Ausschreitungen äußerte. Wie groß die Ablehnung Frankreichs und Bayerns war, zeigte sich, als die „Fränkische Legion“, die von dem Freischärler Graf von Nostitz im Frühjahr 1809 aufgestellt wurde, auftauchte. In Bayreuth wie in Bamberg wurde die „fränkische Legion“ mit großem Jubel von der Bevölkerung aufgenommen(47). In Nürnberg entlud sich der aufgestaute Hass sogar in einer offenen Revolte gegen das bayerische Regiment, als die „Kaiserlichen“ vor den Toren erschienen. Die aufrührerischen Nürnberg stürmten die Einquartierungsbüros der Bayern rissen die bayerischen Wappen ab, die an den öffentlichen Gebäuden angeschlagen worden waren. Vor allem aber verfolgten sie „mit Koth und Steinwürfen und auch mit Fußtritten“ den bayerischen Generalkommissär Graf von Thürheim, was der wegen seiner spitzen Zunge gefürchtete Ritter von Lang voll Schadenfreude schilderte und ausmalte. Als die „Fränkische Legion“ nach zwei Tagen abzog, nahm sie Graf Thürheim, Polizeidirektor Wurm und mehrere führende Nürnberger Kaufleute als Geiseln mit nach Bayreuth, wo sie jedoch bald befreit wurden. Wurm konnte sein Amt in Nürnberg wieder antreten, doch Graf Thürheim musste die Stadt verlassen(49).

 

Als am 30.Juni 1810 das Fürstentum Bayreuth dem König von Bayern übergeben wurde, da suchte der Erlanger Theologe Ammon in seiner Festpredigt seine Gemeinde damit zu trösten, dass sie nun mit dem „guten Vater Max“ wieder einen „teutschen Landesvater“ habe und der Bürger endlich wieder wüsste, „wem er angehörte, nachdem er von dem geliebten König von Preußen aufgegeben war“(50). In verklärten Rückerinnern gedacht man der Epoche unter Hardenberg, der kurzen „preußischen Ära“ in Franken, als einer „goldenen Zeit“, und selbstverständlich spielte auch – trotz bayerischem Toleranzedikt – das konfessionelle Moment eine nicht zu unterschätzende Rollen. Denn Preußen galt fortan als Schutzmacht des fränkischen Protestantismus.

Im Verlauf des Befestigungskrieges gegen Napoleon häuften sich in München die Beschwerden und Klagen über die unsichere Haltung der fränkischen Bevölkerung, voran in den evangelischen Gebieten. So musste der bayerische Oberpostmeister Axthelm konstatieren: „In den nördlichen Provinzen kenne man nur zwei Gesinnungen, entweder für Preußen oder für Österreich“(51). Wenn die Russen als Befreier nach Franken kämen, dann sei mit Volksaufständen gegen Bayern zu rechnen. Vor allem verdichteten sich die Gerüchte, General Blücher würde einen Vorstoß nach Franken unternehmen und Ansbach-Bayreuth sowie Nürnberg für Preußen zurückerobern(52). Erst die politische Wende in München auf die Seite der Gegner Napoleons machte den Gerüchten und auch vielen Hoffnungen in Franken ein Ende; Franken musste sich mit dem bayerischen Regiment abfinden.

Nachdem auf dem Wiener Kongress 1815 der territoriale Bestand und die Souveränität Bayerns endgültig und äußere Aufbau des „Reiches Bayerns“ abgeschlossen waren, galt es nun, die neuen Landesteile mit „bayerischem Nationalgefühl“ zu beseelen und auch die „Neubayern“ in Franken zur überzeugten, aktiven Mitarbeit beim Aufbau des modernen Bayern zu gewinnen. Am leichtesten gelang dies bei der Beamtenschaft, die bis auf wenige Ausnahmen in den bayerischen Staatsdienst übertrat und fortan loyal diente. Als Beispiele für die Beamtenkarriere in bayerischen Diensten können etwa Ritter von Lang und der Nürnberger Ratskonsulent Dr.Karl Roth, der zum Präsidenten des bayerischen Oberkonsistoriums aufstieg genannt werden(53).

 

Große Erwartungen und Zustimmung fand die bayerische Herrschaft auch beim wirtschaftenden Bürgertum, voran in der ehemaligen Reichstadt Nürnberg(54), da man dem größeren Wirtschaftsraum Bayern einen deutlichen ökonomischen Aufschwung versprach, der auch wenig später mit Eisenbahnbau und Industrialisierung einsetzte und Franken zum Wirtschaftszentrum und Hauptsteuerzahler im Königreich Bayern werden ließ.

 

 

Der fränkische Frühliberalismus – Demagogenverfolgenungen

 

Neue bayerische Staatsgesinnung erwuchs in Franken aber insbesondere in dem Kreis um Kronprinz Ludwig, dem nach dem Ende des toskansichen Großherzogtums die Schlösser in Würzburg und Aschaffenburg zur Residenz zugewiesen wurden, nicht zuletzt deshalb, um die noch immer antibayerisch gestimmte Bevölkerung in Franken zu gewinnen und auszusöhnen, was dem jungen Kronprinzen tatsächlich gelang(55). Um den „teutschen“ Ludwig sammelten sich bald alle Anhänger der nationalen und konstitutionellen Bewegung aus dem fränkischen Adel und dem frühliberalen Bürgertum, voran aus der Professorenschaft und der studentischen Jugend, die an den Befreiungskämpfen gegen Napoleon teilgenommen hatten. Ludwigs engster und vertrautester Freund war unbestritten der fränkische Standesherr Franz Erwein Graf von Schönborn-Wiesentheid, der von gleicher nationaler Begeisterung war wie der Kronprinz.

Mit Kronprinz Ludwig und seinem frühliberalen Freundeskreis aber wurden auch die noch immer lebendigen Nachwirkungen des Reichspatriotismus in Franken in die bayerische Verfassungsbewegung eingebracht(56). Nicht umsonst fand die liberale bayerische Konstitution vom 26.Mai 1818 ihre begeisterten Anhänger und Publizisten gerade in Franken, wo man endlich große Hoffnungen erfüllt sah. So begrüßte der Erlanger Staatswissenschaftler Harl überschwänglich die Verfassung als Freiheitsbrief, mit dem in der bayerischen Geschichte eine neue Periode begründet werde(57). Selbst der kritische Präsident des Appellationsgerichts in Ansbach, Anselm von Feuerbach, war davon überzeugt, dass erst die Verfassung die von Montgelas gewaltsam vollzogene Staatseinheit in Bayern auch emotional vollendet habe. „Erst mit der Verfassung hat sich unser König Ansbach, Bayreuth, Würzburg und Bamberg und alle anderen fränkischen Lande erobert“(58), schrieb er, und wenig später an seine Freundin: „Es ist in sehr vieler Beziehung jetzt eine große Freude, Bayern anzugehören: der Himmel ist heiter, die Lüfte wehen frisch, die Sümpfe sind bewegt und die Nachteulen fliegen in den Finsternis. Jetzt sollte man einmal kommen und uns zumuten, eine andere Farbe als blau und weiß zu tragen“. (59)

 

Franz Erwein Graf von Schönborn, der liberale Freund des Kronprinzen feierte sogar die Verfassung als „bayerische Magna Charta,…als größte und wirksamste Tat, welche die Geschichte Bayerns und seiner Regenten aufweisen kann“.(60) Zur bleibenden Erinnerung an die Verfassungsverkündigung ließ Graf Schönborn von dem berühmten Architekten Leo von Klenze auf dem Sonnenhügel bei Gaibach eine 30 Meter hohe „Konstitutionssäule“ erreichten, deren Grundsteinlegung am 26.Mai 1821 unter Teilnahme des Kronprinzen Ludwig und der gesamten Prominenz aus Franken stattfand. Die beiden romantischen Freunde, Kronprinz Ludwig und Graf Schönborn, erneuerten den „Bunde für die Verfassung auf Leben und Tod“ und ließen das große Ereignis der Grundsteinlegung im Bilde festhalten.(61)

Aber es fanden sich in Franken auch Stimmen, die der Verfassung zwar nicht ihre grundsätzliche Anerkennung versagten, die sie jedoch für verbesserungswürdig hielten. So wurden im bayerischen Landtag bald die Abgeordneten aus Franken neben den noch radikaleren Pfälzern mit zu den Hauptvertretern des Konstitutionalismus und Liberalismus, wie etwas der gemäßigtere Rudhart aus Weismain(62) und vor allem die herausragenden Wortführer der liberalen Opposition in München, Professor Wilhelm Josef Behr aus Würzburg(63) und Bürgermeister Hornthal aus Bamberg(64).

 

Bild 1 (Mainfränk. Museum Würzburg)Wilhelm Joseph Behr(1775-1851) Staatsrechtler, Bürgermeister und Politiker

Auf dem ersten Landtag 1819 in München gaben Behr und Hornthal bald den Ton an. Die Forderungen der Liberalen aus Franken waren: die Vereidigung des Heeres auf die Verfassung, die Trennung von Justiz und Verwaltung, das Gesetztinitiativen für die 2.Kammer, die Ministerverantwortlichkeit, die Einführung der uneingeschränkten Pressefreiheit, die Mündlichkeit und Öffentlichkeit der Gerichtsverfahren und die Einführung der Gewerbefreiheit(65). Es waren dies also die üblichen Forderungen der süddeutschen Liberalen im Vormärz, die auf die vollständige Ausfüllung der Verfassung und ihrer Möglichkeiten pochten. Außerdem protestierten Behr und Hornthal gegen die finanzielle Bevorzugung Münchens und gegen die Benachteiligung der „äußeren Teile des Staatskörpers“. Behr, dessen Vorlesungen seit den Karlsbader Beschlüssen die Polizei überwachte, wurde 1821 von der Würzburger Bevölkerung demonstrativ zum Bürgermeister gewählt. Um weiterhin als Abgeordneter der Universität im Landtag bleiben zu können, richtete er an den Innenministerium das Gesuch, sein Lehramt beibehalten zu dürfen, was jedoch ohne Angabe von Gründen abgelehnt wurde. Als er im nächsten Landtag dann als Abgeordneter der unterfränkischen Städte einziehen wollte, wurde ihm als Gemeindebeamten hierfür der Urlaub verweigert(67). Selbstverständlich erregte das auch juristisch äußerst fragwürdige Vorgehen der Münchner Ministerialbürokratie in Franken größtes Aufsehen und tiefe Verärgerung.

Helle Empörung schuf dann in Franken die gewaltsame Zerschlagung des sog. „Jünglingsbundes“, der im Frühjahr 1821 gegründet worden war und offenkundig unter dem Einfluss vor allem französischer Liberaler und Republikaner stand. Als Zweck des Bundes hielten die Statuten ausdrücklich „den Umsturz der bestehenden Verfassungen“ fest, „um einen Zustand hereinzuführen, worin das Volk durch selbstgewählte Vertreter sich eine Verfassung geben kann“(68).

Eines der eifrigsten Mitglieder dieses verfassungsfeindlichen Bundes war der Burschenschaftler Johann Georg Eisenmann, ein angehender Mediziner aus Würzburg. Er war schon 1817 unter den Teilnehmern an dem berühmten Wartburgfest der national – gesinnten studentischen Jugend gewesen, und er nahm auch an den Bundestagen des „Jünglingsbundes“ in Bubenreuth und auf dem Kyffhäuser teil. Im Sommer 1823 flog dieser etwas schwärmerische Geheimbund auf, und zwar durch Verrat eines seiner Mitglieder, des Kandidaten der Theologie Johann Andreas Dietz aus Thurnau, der plötzlich Angst bekommen hatte. Auf der Grundlage  der Karlsbader Beschlüsse, die von Metternich nach dem Mord an den Dichter Kotzebue durch den Studenten Ludwig Sand aus Wunsiedel im Deutschen Bund durchgedrückt worden waren, wurden die Mitglieder des „Jünglingsbundes“ verhaftet. Darunter befanden sich – neben Johann Georg Eisenmann – Karl Wilhelm Feuerbach, Professor in Erlangen, Christoph Friedrich Sauber, Pfarramtsverweser in Lipprichtshausen, August Friedrich Wagner. Lehrer in Ortenburg, Stanislaus Fischer, Hofmeister in Ansbach sowie Pfarrvikar Plank aus Weißenburg, dazu noch zahlreiche Studenten aus Erlangen und Würzburg. Erst nach langen Verhören und mehr als einem Jahr Untersuchungshaft wurden die Verdächtigen entlassen. Sie konnten nachweisen, dass es sich bei dem „Jünglingsbund“ nur um ungefährliche, schwärmerische „Jugendsünden“ handelte. Die Entlassung aus dem Gefängnis erfolgte allerdings nur auf Bewährung, was Dr.Eisenmann bald wieder zu spüren bekommen sollte.

Die öffentliche Meinung und insbesondere die Liberalen in Franken setzten nun alle ihre Hoffnungen auf die Thronbesteigung des verehrten Kronprinzen Ludwig. Von ihm erwartete man in Franken einen grundlegenden Wandel der bayerischen Politik, der in den ersten Jahren unter König Ludwig auch vollzogen wurde. Doch die Julirevolution in Paris 1830 und die „Dezemberunruhen“ der Studenten in München ließen den bisher liberalen König Ludwig um seine Thron fürchten, weshalb er dem Drängen Metternichs nachgab und zu einer reaktionären Politik mit Demagogenverfolgungen überwechselte. Aus dem „roten Prinzen“ – so Metternich – war der „schwarze Reaktionär“ geworden. Jetzt häuften sich auch aus Franken die Nachrichten der bezahlten Spitzel über „gefährliche liberale“ oder gar „demokratische“ Umtriebe und Bewegungen(69).

Zu beachtenswerten Aktionen kam es in Franken allerdings erst, als im Frühjahr 1831 die Pressezensur wieder eingeführt wurde und außerdem die drei fränkischen Abgeordneten Behr, Hornthal und Bestelmeyer erneut von der Regierung unter fadenscheinigen Gründen vom Landtag ausgeschlossen wurden(70). In Bittschriften und Adressen an den König bekannten sich Tausende von Würzburgern, Bambergern und Nürnbergern zu ihren gewählten Abgeordneten. Der Magistrat und die Gemeindebevollmächtigten von Nürnberg bezeichneten das Ausschlussdekret glattweg als „verfassungs- und eideswidrig“ und sprachen von „gänzlicher Missachtung der Forderungen der Zeit und des konstitutionellen Regierungssystems“(71). Der radikal-liberale Dr.Victor Amadeus Coremans, der Herausgeben der „Freien Presse“ in Nürnberg, die durch die bayerische Zensur verboten war, ließ nun eine Flugschrift „Die Volksstimme“ erscheinen, die er mit einem Trauerrand umgab. Darin forderte er, dass die gesamte bayerische Camarilla wegen des Ausschlusses der fränkischen Liberalen zur Rechenschaft gezogen werden müsste(72). Noch schärfer reagierte Dr.Gottfried Eisenmann in Würzburg. In seinem „Bayerischen Volksblatt“ schrieb er, dass das Königreich in Bayern nun kein verfassungsmäßiger Staat mehr sei. Selbst das böse Wort von dem „Despoten“ fiel, während die vom Landtag ausgeschlossenen Abgeordneten als politische Märtyrer gefeiert wurden(73).

Dies war eine offene und durchaus ernstzunehmende Sprache aus Franken, die in München einige Bestürzung auslöste. Die Verwirrung wurde noch größer, als aus Franken eine anonyme Schrift bekannt wurde – als Verfasser argwöhnte man den Würzburger Bürgermeister Behr -, in welcher die Gründung einer bürgerlichen Sicherheitsgarde verlangt wurde. Datiert war diese Broschüre unter dem 1.Oktober im 1.Jahr der Republik Franconia“. Gemeint war sicher die Französische Republik, aber die „Republik Franconia“ konnte auch auf eine fränkische Separatistenbewegung bezogen werden, und in München waren weite Kreise willens, diese zweideutige Anspielung auch so zu verstehen und zu interpretieren, vor allem nachdem Würzburger Studenten ihren verehrten Professor Behr nach einer Faschnachtsveranstaltung mit „Vive l’empereur“ gefeiert haben sollen(74).

Einen Höhepunkt erreichte die befürchtete Autonomiebewegung und Separation in Franken mit dem Gaibacher Verfassungsfest im Jahr 1832, das in der liberalen Geschichtsschreibung oftmals sogar mit dem bekannten Hambacher Fest verglichen wird. Am 27.Mai fand die der Konstitutionssäule im Park des Schlosses zu Gaibach die übliche Feier zur Erinnerung an die bayerische Verfassung statt. Das Fest stand unter der Schirmherrschaft des Grafen Schönborn, der als enger Freund des Kronprinzen Ludwig sich durch besondere Loyalität zum Königshaus der Wittelsbacher ausgezeichnet hatte. Teilnehmer waren rund 6000 Bürger und Bauern aus allen Teile Frankens sowie fast alle fränkischen Abgeordneten(75). Nach dem feierlichen Feldgottesdienst sprach zunächst Hornthal über die Verfassungsbewegung speziell in Bayern, und dann hielt Behr ein kurze improvisierte Rede, in welcher er die bayerische Verfassung als dies schlechteste aller existierenden bezeichnete(76). Der Tag war sehr heiß, Graf Schönborn hatte Freibier gestiftet und die Zuhörer waren in Stimmung. Sie packten schließlich Behr und trugen ihn um die Konstitutionssäule, wobei sie angeblich ausriefen: „Dieser soll unser Frankenkönig sein“. Die offizielle Untersuchung ergab später, dass die Versammelten seit dem frühen Morgen „auf das Wohl der ganzen Welt getrunken hatten“(77). Als ernstzunehmende Aktion mit dem erklärten Ziel der Lostrennung Frankens oder gar der Errichtung einer eigenen Fränkischen Monarchie war das Gaibacher Konstitutionfest, auf dem Alkohol eine große Rolle gespielt hatte, keineswegs zu werten. Doch in München sah man die Vorgänge in Franken anders und reagierte überaus empfindlich. Bürgermeister Behr wurde verhaftet und wegen Hochverrats und Majestätsbeleidigung angeklagt und bis 1847 eingesperrt. Vor allem gegen die Universität Würzburg, „als den Feuerherd der Revolution“, richtete sich nun die ganze Wucht der Demagogenverfolgung. Man wollte sogar die Universität  für einige Jahre schließen, bis wieder Ruhe eingekehrt sei, beließ es dann aber doch bei der Suspendierung „aller schädlichen Professoren“, voran des Rektors Cucumus, des Juristen Seuffert und der berühmten Mediziner Schönlein und Textor. Auch der liberale Zeitungsverleger Dr.Eisenmann wurde verhaftet und musste vor dem Bildnis des Königs Abbitte leisten. Auch er wurde erst 1847 aus der Festungshaft entlassen.

Doch nicht nur in Unterfranken gärte es, auch aus Oberfranken kamen beängstigende Nachrichten. So wurde im September 1832 in Kronach, das sich als besonders widerspenstig erwies, der Student Ziegenfelder aus Judenbach verhaftet, da er in Küps die dortigen Arbeiter aufzuwiegeln versuchte, indem er im Wirtshaus die „Sechs Gebote der Deutschen Bundestages“ vorlas. Wegen „Majestätsbeleidigung“ wurde er zur Abbitte vor dem Bild des Königs, zu 10 Rutenhieben und zu einem Jahr Arbeitshaus verurteilt. Trotz der drakonischen Strafen an dem jungen Liberalen bildeten sich in Kronach und Wunsiedel Widerstandsgruppen im Untergrund, die dann in der Revolution 1848 offen an die Oberfläche kamen. Im Herbst 1832 wurden dem Bürgermeister Brandenburg in Wunsiedel mehrere Exemplare der verbotenen Schrift „Die politische Reform Deutschlands“ zugespielt, die der radikale Demokrat Dr. Wirth in Straßburg drucken ließ, da er Oberfranken und Nürnberg hatte verlassen müssen. In Kronach erhielt der Kaufmann Schüttinger ganze Paket mit revolutionären Schriften zugesandt, die er, als Einwickelpapier für seine verkauften Waren unauffällig unter das Volk brachte. Auch gegen den jüdischen Pelzhändler Loppel Rau in Küps wurde ein Verfahren wegen Verbreitung demokratischer Schriften eingeleitet. Besonders hat ging man gegen den Flößer Fillweber vor, der im Juli 1832 im Harmoniegarten in Kronach das Königshaus der Wittelsbacher angegriffen, ja sogar alle 32 deutschen Fürsten „zum Teufel“ gewünscht hatte. (79)

Nur mit Gewalt und Bespitzelungen konnten oppositionelle, ja antimonarchische Stimmen in Franken ausgeschaltet und mundtot gemacht werden. Entschieden schwieriger wurde dies im Verlauf des sog. „Kniebeugestreites“. Es war dies der Höhepunkt der Auseinandersetzungen zwischen der katholisch-reaktionären Regierung Abel in München und dem Protestantismus in Franken, wobei sich die Theologische Fakultät in Erlangen als ganz besonders widerspenstig erwies. Als 1838 eine königliche Anordnung verlangte, dass künftig auch protestantische Soldtaten in militärischen Formationen bei Feldgottesdiensten und bei der Fronleichnamsprozession vor dem Allerheiligsten niederknien müssten, da brach der offen Streit aus(80). Die Generalsynoden von Ansbach und Bayreuth beschlossen, eine offizielle Verfassungsbeschwerde einzureichen, unterließen dies dann aber ängstlich, als die Generalkommissäre von Mittel- und Oberfranken dies untersagten. Weniger kümmerten sich um solche Verbote die militanten Protestanten Graf Carl von Giech(81) und Hermann Freiherr von Rotenhan(82) sowie der Erlanger Theologe Professor Adolf Harleß, der Mitbegründer der „Erlanger Theologie“. Harleß war für das akademische Jahr 1844/45 von der Universität Erlangen demonstrativ zum Prorektor gewählt worden, doch verweigerte König Ludwig, auf Betreiben Abels, sein Bestätigung. Seiner Strafversetzung zum Konsistorialrat in Bayreuth konnte sich Harleß nur durch die Annahme eines Rufes nach Leipzig entziehen(83). Graf Giech, der Regierungspräsident von Mittelfranken und Wortführer der Protestanten, berichtete frei und rückhaltlos über „die sehr üble Stimmung aller protestantischen Bewohner von Mittelfranken“ nach München, was ihm ungnädigsten Tadel eintrug. Seiner Entlassung aus dem Amte kam er durch den freiwilligen Rücktritt zuvor(84). Sein Entlassungsgesuch wurde zugleich zu einer Generalabrechnung mit München, wobei er besonders das eklatante Missverhältnis zwischen den von München zugewiesenen Geldern und den übertragenen Aufgaben hinwies sowie von offenkundigen Benachteiligungen Mittelfrankens beim Straßen- und Wohnungsbau sprach und vor allem bei den verschiedenen Bildungseinrichtungen, angefangen von der Universität Erlangen bis zu den Elementarschulen auf dem Lande(85).

Erst 1845 fand sich der König zur Zurücknahem seines Kniebeugeerlasses beriet, und zwar aus finanzpolitischen Gründen. Denn ein neuer Landtag war ausgeschrieben worden, von dem der König mehr Geld für seine Bauten bewilligt haben wollte, wozu er vor allem die Gelder aus Franken brauchte. Außerdem hatten König Ludwig und Abel einsehen müssen, dass sie zu weit gegangen waren. So mussten sie hinnehmen, dass bei Bauernunruhen vor dem Rathaus in Feuchtwangen die zur Niederschlagung abkommandierten Chevaulegers aus Ansbach den Befehl verweigerten. Sie erklärten, sie dächten nicht daran, auf ihre protestantischen Landsleute zu schießen(86).

 

 

Die Revolution von 1848/49 – Aussöhnung

 

Während der Kniebeugestreit und auch die Vorgänge um das Gaibacher Fest rein innerbayerische Angelegenheiten waren, können die Ereignisse der 48er Revolution in Bayern nur in einem gesamtdeutschen Zusammenhang gesehen werden(87). Die vielzitierte Lola-Montez-Affäre brachte die Revolution in München nur zum Ausbruch, die wahren Beweggründe lagen viel tiefer. In Franken muss neben den politischen, wirtschaftlichen und sozialen Unruhen der Revolution auch das starke Nachleben der reichischen Tradition berücksichtigt werden, insbesondere in den ehemaligen Reichstädten, voran in Nürnberg, das auf einmal eine Chance sah, sogar Hauptstadt des Reiches und Sitz der Reichsregierung zu werden(88).Unübersehbar waren aber auch die in Franken im Verlauf des Kniebeugestreits angewachsenen Hoffnungen auf Preußen als der Schutzmacht des Protestantismus, während man sich von Bayern und Wittelsbacher hintergangen fühlte.

Relativ ruhig verhielten sich während der Unruhen 1848/49 die geruhsamen Beamtenstädte Würzburg, Bayreuth und Ansbach. Hier hatte die meist aus Altbayern stammende Beamtenschaft der Regierungsstellen eine entscheidende Veränderung der Gesellschaftsstruktur wie auch der politischen Gesinnung herbeigeführt. Anders dagegen in Aschaffenburg, Schweinfurt, in Nürnberg und vor allem in Bamberg. In der Bischofstadt feierte man nicht einmal die Proklamation der liberalen Märzfreiheiten durch den neuen König, und wer es wagte, die bayerische Fahne zu zeigen, dem wurden die Fensterscheiben eingeworfen.

Nachdem sich München im Sommer 1848 von den ersten Schrecken langsam erholt hatte, begann es mit Hilfe zuverlässiger altbayerischer Beamten, die nach Franken versetzt wurden, und insbesondere mit Militär aus Altbayern die Unruhen in Franken einzudämmen und zu unterdrücken. „Ihr lutherischen Hunde!“ „Ihr verdammten Ketzer!“ sollen die oberbayerischen Soldtaten in Weißenburg bei einer Wirtshausschlägerei ausgerufen haben(89).

Im Frühjahr 1849 eskalierten wiederum die Spannungen zwischen München und Franken und erreichten ihren absoluten Höhepunkt. Im Landtag gingen  die fränkischen Demokraten, die eine starke Fraktion bildeten, offen zur Opposition über. Sie verlangten vom König die Annahmen der Grundrechte und die Anerkennung der Beschlüsse der Paulskirche. Falls es dies ablehnen sollte, drohten die fränkischen Abgeordneten mit der Lostrennung Frankens von München. Die fränkische Zeitung „Der freie Staatsbürger“ schrieb: „Tausendmal eher wird Franken seine Blicke nach Norden wenden und an ein an für sich gar nicht beliebtes nordisches Königtum sich anschließen, bevor es sich noch einmal unter die erniedrigende Herrschaft jener ekelhaften und verächtlichen Pfaffenpartei beugt… .Die Franken werden sich erinnern, welche Segnungen ihnen die Herrschaft der Dynastie Wittelsbach gebracht hat… und wie man im protestantischen Teil Frankens den protestantischen Geist schmählich unterdrückt“(90). In Nürnberg nannte der radikale Demokrat Diezel, der Begründer des aktiven Politischen Vereins, die wichtigste Aufgabe der Volksbewegung in Franken „die Stärkung des fränkischen Standesbewußtseins auf der Basis des Deutschtums gegenüber dem Baiernthum“(91). Doch der neue bayerische Minister Ludwig von der Pfordten, der aus Franken stammte *– er wurde in Bayreuth geboren -, erteilte der Paulskirche und der Reichsverfassung Ende April 1849 eine entscheidende Absage, indem er auf die besondere Stellung Bayern in Deutschland infolge seiner tausendjährigen Geschichte hinwies.

 * Verräter gab es schon immer

Daraufhin formierten sich in Franken die letzten Kräfte für Deutschland und gegen München. „Wir Franken wollen vor allem freie Deutsche sein, und ferne sei es von uns, Anhänglichkeit an die Sondergelüste eines Herrscherhauses zu heucheln“, hieß es in der Protestadresse an den neuen König Max aus Bamberg. Und weiter: „ Vorwärts ihr Männer von Franken. Die Franken müssen Bayern deutsch und frei machen“. In einem Aufruf an das fränkische Volk, der an allen Straßenecken Bambergs angeschlagen wurde, wurde das „undeutsche und freiheitsfeindliche Treiben der Regierung in München“ angeprangert und gefordert, Franken solle sich von Bayern lösen und direkt der Nationalversammlung unterstellen. Für München war dies Hoch- und Landesverrat und man stellte sich auf einem bewaffneten Aufstand in Franken ein.

Auf einem „Frankentag“ am 13.Mai 1849 in Nürnberg fanden sich schließlich 30 000 Teilnehmer ein, die mit dem Abfall Frankens drohten, falls der König den gewählten radikalen Landtag auflösen sollte. Danach ging man friedlich auseinander; die vorsorglich in Nürnberg stationierten 17 000 altbayerischen Solldaten brauchten nicht einzugreifen(92). In Unterfranken fand auf dem Schwanberg am 17.Mai 1849 ein ähnlicher „Frankentag“ statt; mancherorts kam es sogar zu Volksbewaffnungen, und die Würzburger Studenten stürmten das Rektorat, wo die Gewehre aufbewahrt wurden(93). In Oberfranken dagegen blieb es verhältnismäßig ruhig, weil preußische Truppen an der Grenze einmarschbereit standen. Nur in Wunsiedel machte ein Kaufmann aus Swinemünde, der in Karlsbad zur Kur weilte, von sich reden. Der Landrichter von Bayreuth entsandte gleich 2 Kompanien, um ihn verhaften zu lassen. Die Auflösung des linken Landtags am 19.Juni 1849 durch König Max machte dann aller Opposition ein Ende.

In der letzten Juniwoche 1849 trat das neue Königspaar eine Huldigungsreise durch Franken an, wodurch der Friede mit Franken wiederhergestellt und öffentlich dokumentiert werden sollte(94). Auf dieser Reise wurden die Historiker in Franken angewiesen, verstärkt in ihr Forschungs- und Lehrprogramm die bayerische, d.h. die altbayerisch – wittelsbachische Landesgeschichte einzubeziehen. Die Schulbücher wurden dahingehend revidiert, dass Franken nur ein Teil des ehemaligen bayerischen Nordgaus sei und deshalb mit Fug und Recht wieder nach Bayern heimgeholt wurde(95).

 

In diesen Wochen wurden aber auch zahlreiche führende Demokraten in Franken verhaftet und in Hochverratsprozessen abgeurteilt(95a). Der Würzburger Kaufmann Gätschenberger wurde schon deshalb verurteilt, weil er es in einer Broschüre gewagt hatte, die wirtschaftliche Benachteiligung Frankens anzuprangern. Vor allem wurden alle politischen Vereine aufgelöst, und die freiheitliche Presse in Franken verfiel der Zensur(96).

Bald aber erfolgte die Aussöhnung zwischen Bayern und Franken, und die Einheit zwischen Alt- und Neubayern hielt fortan stand. So blieb die Staatseinheit auch im Bruderkrieg von 1866 ungefährdet, wenn auch das konfessionelle Element nochmals in den Vordergrund rückte. So sollen katholische Bauern im Bezirksamt Ebermannstadt ihren protestantischen Mitbürgern gedroht haben: „Wenn der Österreicher siegt, müsst ihr alle katholisch werden“.  Und in Unterfranken sollen jetzt sogar Pfarrer gepredigt haben: „Wer einen Preußen erschlägt, kommt sofort in den Himmel“(97). In den protestantischen Städten Nürnberg und Bayreuth dagegen wurden die einmarschierenden preußischen Truppen von der Bevölkerung begeistert empfangen, in Nürnberg vom Bürgermeister sogar im Amtsornat. In München war man empört über das Verhalten der fränkischen Protestanten, die sich daraufhin von den Preußen eigens bestätigen ließen, dass sie nicht mehr als nötig gejubelt hätten. Überhaupt schlug auch in den protestantischen Landesteilen unter dem Druck der preußischen Einquartierungen die Stimmung rasch um(98). Die Loyalität, ja Anhänglichkeit gegenüber München wuchs im Verlauf des Krieges spürbar an. Die in München befürchtete und andernorts erwartete „fränkische Irredenta“ blieb aus, das Band zwischen Altbayern und Franken wurde sogar noch enger.

Die Einheit von Franken und Bayern wurde jetzt auch von außen respektiert. So lehnte Bismarck die Lostrennung Frankens von Bayern ab, da er die vielfachen Verflechtungen zwischen Nord- und Südbayern vor allem auf wirtschaftlichem Gebiet für unauflösbar ansah(99). Die wirtschaftliche Entwicklung in Bayern, Handel, Gewerbe und Industrie setzten ein geschlossenes Staatbayern voraus und machten einen Rückfall in „altfränkische Kleinstaaterei“ illusorisch. Lediglich den Familienerinnerungen des preußischen Königs wurde dadurch Rechnung getragen, dass Hohenzollern und Wittelsbacher ein gemeinsames Wohnrecht auf der Nürnberg Burg eingeräumt wurde und fortan die preußische und die bayerischen Fahne auf der Kaiserburg wehte(100).

Die Einheit von Franken und Bayern hielt auch in den nachfolgenden Jahrzehnten, obwohl gerade der fränkischen SPD, die in Karl Grillenberger, Löwenstein, Dr. Süßheim und Segitz ihre herausragenden Parteiführer hatte, immer wieder der Vorwurf gemacht wurde, sie sei Initiator und Träger einer „Los-von-München“- Bewegung(101). Auch nach der Revolution von 1918/19, als die Regierung der „Ordnungzelle Bayern“ unter von Kahr mehrmals mit einer Trennung von Bayern vom Reich liebäugelte, war es erneut die fränkische SPD, die mit einem Abfall Frankens von Bayern drohte, um die konservative Regierung in München gegenüber der Reichsregierung in Berlin gefügig zu machen. Aber letztlich war dies alles nur verbale Kraftmeierei, wenn auch Gerüchte schon Dr. Luppe von Nürnberg als Staatspräsidenten der künftigen „Republik Franken“ feierten. Oberbürgermeister Dr. Luppe selbst hielt von der „Republik Franken“  überhaupt nichts(102). Bezeichnenderweise war die Regierung Hoffmann in den Wirren der Münchner Revolution im Frühjahr 1919 nach Bamberg geflohen und hatte dort Schutz gefunden. Franken war zu einem sicheren und zuverlässigen Bestandteil des Freistaates geworden.

Alt Nürnberg_by_Marion_pixelio.de

Franken in München

Kennzeichnend für die innere, nachhaltige Aussöhnung zwischen Franken und Bayern seit Mitte des 19.Jahrhunderts ist die Tatsache, dass die Altbayern den Franken das Regieren in Staatsbayern überließen. Obwohl der Bevölkerungsanteil Frankens nur rund ein Drittel betrug, stellten die Franken im Königreich doch genau 43% der zivilen Staatsminister und Ministerverweser in München(103). Die sprichwörtliche Behaltung, dass Bayern von Franken regiert werde, trifft also zu. Denn der „Vorsitzende im Ministerrat“ – erst 1918 wurde der Titel Ministerpräsident eingeführt – wurde seit 1848 praktisch in ununterbrochener Reihenfolge von Franken gestellt.

Es begann mit Ludwig von der Pfordten, der aus einer evangelischen fränkischen Adelsfamilie stammte, in Nürnberg das Melanchthon-Gymnasium besuchte und als Staatsrechtler an der Universität in  Würzburg lehrte. Erst die Kriegswende von 1866 machte seine Trias-Politik unmöglich, die Bayern zur Vormacht in Süddeutschland machen wollte(104). Die Neuordnung der bayerischen Politik brachte den preußenfreundlichen Fürsten Chlodwig zu Hohenlohe-Schillingsfürst, einen fränkischen Standesherrn, an die Spitze der Regierung in  München. Er stieg schließlich über die Statthalterschaft auf(105). 1880 wurde der heftig umstrittene liberale Johann Lutz, ein Lehrersohn aus Münnerstadt, an die Spitze des Münchner Kabinetts berufen. Seine 10jährige Regierungszeit, war ausgefüllt mit heftigen Kulturkampfauseinandersetzungen mit der katholischen Kirche und er Zentrumsmehrheit im Landtag(106). Als er aus Krankheitsgründen zurücktreten musste, folgte ihm Krafft von Crailsheim, ein evangelischer fränkischer Freiherr, der bis in 20.Jahrhundert hinein die Regierungsgeschäfte in München leitete(107).

Unter den fränkischen Ministerpräsidenten wurden auch vorwiegend Franken in das Kabinett berufen, so dass um die Jahrhundertwende fast alle Ministerposten mit Franken besetzt waren. So wirkte von 1881 bis 1907 Max Freiherr von Feilitzsch als Innenminister, der fränkische Pfarrerssohn Emil von Riedel war sogar von 1877 bis 1904 als Finanzminister tätig und Leopold Freiherr von Leonrod leitete von 1877 bis 1902 das Justizministerium(108). Allein das Kriegsministerium blieb einem Altbayern vorbehalten. Die Armee konnte man erst mit Otto Freiherr Kreß von Kressenstein einem Franken überlassen, als es im Weltkrieg ernst wurde(109). Auch die Hof- und Staatsbibliothek vertraute man nur ungern einem Franken an(110) und schon überhaupt nicht das Reichsarchiv oder gar das wittelsbachische Hausarchiv. Hinter die letzten Türen wollte man in München die Franken nicht sehen lassen. Ein etwas anderes Bild als bei den Vorsitzenden des Ministerrates und den Ministern ergibt sich bei der Herkunft der Ministerialreferenten oder leitenden Ministerialbeamten. Hier stellten die Altbayern im 19.Jahrhundert mit gut 50% die weitaus stärkste Gruppe, ihnen folgten die Franken mit 32% und schließlich die Schwaben mit nur 6% (111). Das bedeutet, dass die Franken zwar die politisch verantwortlichen Ministerposten erringen konnten, dass ihnen aber das Eindringen in die Ministerialbürokratie auf breiter Ebene verschlossen blieb, was sowohl politisch wie verwaltungstechnisch nicht ohne Folgen bleiben konnte.

Bei den kirchlichen Spitzen, und zwar bei den katholischen Bischöfen und den protestantischen Oberkonsistorialpräsidenten, war Franken wiederum weit über seinen prozentualen Bevölkerungsanteil vertreten. So überraschte es nicht, dass von den 9 Oberkonsistorialpräsidenten 5 aus dem evangelischen Franken kamen(112). Von den 50 Bischöfen und Erzbischöfen der 8 bayerischen Diözesen in dem Jahrhundert zwischen 1818 und 1918 stammten 16 aus Altbayern, aber bereits genauso viele aus Franken, was konfessionsproportional einen unverhältnismäßig großen Anteil der Franken ausweist. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang auch die soziale Herkunft der Bischöfe: 4 Fünftel der Bischöfe kamen aus dem Bürgertum, 12 stammten aus Handwerkerkreisen, 1 aus einer Hirtenfamilie und 2 aus Soldatenfamilien(113). Die Adelskirche des Alten Reiches war mit der Säkularisation zu Ende gegangen.

Für die politische Einstellung und Haltung Frankens im Bismarck-Reich können am besten die Wahlergebnisse Aufschluss geben. So stellten zur Reichstagswahl von 1881 in den kreisunmittelbaren Städten Mittelfrankens die Liberalen 99,7% der Wahlmänner, in Oberfranken 72% und in dem überwiegend katholischen Unterfranken immerhin noch 68%. In Oberbayern stellten zur gleichen Wahl dagegen die bayerisch-konservative Patriotenpartei 91% der Wahlmänner und in Niederbayern sogar 93% (114). In den Wahlergebnissen werden nochmals die verschiedenen konfessionellen, sozi-ökonomischen und historischen Verhältnisse erkennbar, denn in Franken schlug immer wieder die Erinnerung an die „Reichsfreiheit“ durch. So wurde Franken ganz selbstverständlich zu einem Sammelbecken des Liberalismus der deutschen Einheits- und Freiheitsbewegung. Von dem gebürtigen Ansbacher Karl Brater(115) wurde 1863 die „Deutsche Fortschrittspartei in Bayern“ gegründet, ein Akt, der ihm große  Anfeindungen aus München einbrachte. Die „Deutsche Fortschrittspartei in Bayern“ entsandte schon nach den Wahlen im Gründungsjahr 16 Abgeordnete in den bayerischen Landtag, die fast alle aus dem protestantischen Mittel- und Oberfranken kamen. So wurden in München zu den Wortführern einer liberalen und deutschen-nationalen Politik(116).

Während des Streites um Schleswig-Holstein 1863/64 rückten die Liberalen in Erlangen sogar in den Mittelpunkt des politischen Lebens in ganz Deutschland. Denn auf die Initiative der Professoren Marquardsen und Stintzig sowie des liberalen Abgeordneten Professor Hofmann wurde in Erlangen der „Schleswig-Holsteinische Verein“ gegründet, dem zahlreiche Bürger und Studenten der Universitätsstadt, aber auch Nationalgesinnte von außerhalb beitraten. Bis zu 2000 Teilnehmer erschienen zu den Großveranstaltung(117). Aber auch im Münchner Landtag setzten die Liberalen aus Franken in der Fortschrittspartei ihre Politik erfolgreich fort. So waren sie maßgeblich an der Verabschiedung der Reform- und Sozialgesetzt beteiligt, welche die Gewerbefreiheit, eine spürbare Erleichterung des Heimatrechtes und der Verheiratung sowie der Armenunterstützung brachten. Vor allem forderten die Franken in der Fortschrittspartei energisch den Anschluss an den Norddeutschen Bund, wobei sie auf den erbitterten Widerstand der Alt-Bayerischen Patriotenpartei stießen, die sogar den Eintritt in das Bismarckreich verhindern wollte(118).

Im Deutschen Reich nach 1871 gab es keine liberale Partei, die alle liberalen Kreise in Franken zusammenfasste. Im Reichstag schloss sich die Fortschrittspartei den Nationalliberalen an. Im bayerischen Landtag unterstützte die Fortschrittspartei, die ihren Schwerpunkt in Mittelfranken hatte, die Politik der Ministerial-Regierung. Der staatsparteiliche Honoratioren-Charakter der Liberalen war dabei unverkennbar(119).

Der bedeutendste Politiker im fränkischen Liberalismus war Franz Schenk Freiherr von Stauffenberg(1834-1900)(12), ein geborener Würzburger. Er war 1866 als Abgeordneter Ansbachs in die Zweite Bayerische Kammer gewählt worden, der er bis 1890 angehörte. Von 1871-77 war er sogar Präsident der bayerischen Abgeordnetenkammer. Zugleich war er als Abgeordneter des Wahlkreises Fürth-Erlangen im Reichstag in Berlin, wo er in den Jahren 1878/79 als 1.Vizepräsident des Reichstages amtierte. Als Bismarck zur Schutzzollpolitik und zur Sozialistengesetzgebung überwechselte, versagten ihm die mehr linken Nationalliberalen aus Süddeutschland die Gefolgschaft: Stauffenberg und er Nürnberger Abgeordnete Crämer gründeten 1884 in Nürnberg die „Deutsche Freisinnige Partei“. Der linke Flügel des Liberalismus hatte nun seine Hochburg im protestantischen Franken. In der Reichstagwahl 1893 brach die „Freisinnige Partei“ jedoch über die Caprivische Heeresvorlage auseinander, woraufhin Stauffenberg den Vorsitz des fränkischen Flügels der „Freisinnigen Partei“ niederlegte. Crämer stellte sich der linken Gruppe, der „Freisinnigen Volkspartei“, als Ehrenpräsident zur Verfügung. Aber schon 1904 wurde im „Nürnberger Programm“ die Wiedervereinigung mit dem rechten Flügel, der sog. „Freisinnigen Vereinigung“, vorbereitet, die schließlich auch 1910 in der „Fortschrittlichen Volkspartei“ unter dem Bayreuther Casselmann zustande kam. Der linksliberale Flügel hatte sich letztlich nicht behaupten können, er war von der Sozialdemokratie überflügelt worden(121).

Die Spaltung im fränkischen Liberalismus führte zur entscheidenden Schwächung der liberalen Bewegung insgesamt und zum Verlust zahlreicher Mandate, endgültig dann nach der Wahlreform von 1905. Denn nur aufgrund eines veralteten und längst überholten Wahlrechts sowie aufgrund einer geschickten Wahlkreisgeometrie hatten sich die Liberalen bei den Kommunal- und Landtagswahlen an der Macht halten können. Denn im Gegensatz zu den allgemeinen, gleichen, direkten und geheimen Wahlen zum Reichstag war etwa das Gemeindewahlrecht in Nürnberg nur den eingeschriebenen Bürgern vorbehalten, die jedoch nur einen geringen Teil der Einwohner ausmachten. Vor allem blieben die vielen neuzugezogenen Einwohner, die als Arbeiter in der aufstrebenden Industrie ihr Auskommen fanden, von den Wahlen ausgeschlossen, da das Bürgerrecht die Voraussetzung für das kommunale Wahlrecht war und anderseits das Bürger- und Heimatrecht nur gegen ungewöhnlich hohe Gebühren erworben werden konnte. So konnten im Jahr 1871 in Nürnberg von den insgesamt 83 633 Einwohnern zwar 20908 an den Reichstagswahlen teilnehmen, für die Kommunalwahl waren aber nur 6980 Bürger wahlberechtigt(122). Doch nach dem Bündnis von Zentrum und SPD in Bayern 1905 gegen die sog. „liberalen Wahlrechtsräuber“ verloren die Liberalen auf Landesebene mehr als die Hälfte ihrer Sitze im Landtag(123), und selbst in einer so traditionsreichen liberalen Hochburg wie Erlangen ging das Mandat an die SPD verloren. Letztlich hatte sich der bürgerliche Liberalismus in Franken in inneren Auseinandersetzungen und Zersplitterungen geschwächt und aufgebraucht.

 

Frankens Anteil an der Kultur und Wirtschaft Bayerns

 

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Die Abordnung von führenden Politiker und Ministerialbeamten war aber keineswegs die einzige Leistung Frankens im 19. und 20 .Jahrhundert für Gesamtbayern. Auch für die Kunst und Kultur Bayerns kann Franken eine ganze Reihe hervorragender Vertreter vorweisen. Ich erinnere nur an die Dichter und Schriftsteller Jean Paul Richter, Platen, Friedrich Rückert, Jacob Wassermann, Ernst Penzoldt, Leonhard Frank, Leo Weismantel oder Hermann Kesten. Aber sie lassen sich nicht allein mit fränkischen Maßstäben messen, auch wenn heimatliche Themen und Probleme immer wieder anklingen oder sogar abgehandelt werden. Auch Hugo Distler, der Erneuerer der evangelischen Kirchenmusik, komponierte keine „fränkische“ Musik. Gleiches gilt für die Baukunst: Die vorherrschenden Baustile, wie Klassizismus, Neogotik und Jugendstil, waren internationale Bewegungen. Die für die Kunstlandschaft Frankens im Alten Reich so typische Vielfalt und unverkennbare Eigenständigkeit wich jetzt in Staatsbayern einer Nivellierung und Verarmung. Nur in Nürnberg und Würzburg konnte sich noch eine gewisse eigenständige Schultradition erhalten, etwa um Johann Dietrich Carl(1804-1867) und Philipp Wirt(1808-1878). Bemerkenswert ist vielleicht die Entdeckung der fränkischen Landschaft in der Literatur bei Tieck und Wackenroder und in der Malerei durch Rudolf Schiestl, desgleichen die romantische Entdeckung Nürnbergs und vor allem Rothenburgs als altfränkische Idyllen(124).

Entschieden gewichtiger waren ohne Zweifel die Leistungen Frankens auf den Gebieten der Wissenschaft und Technik. Im Mittelpunkt des geistigen Schaffens standen dabei die Universitäten, von denen Montgelas nur Würzburg und Erlangen hatte bestehen lassen. Würzburg zeichnete sich vor allem durch hervorragende Mediziner aus: hier wirkten etwa Lukas Schönlein, der Begründer der modernen Diagnostik, der Pathologe Virchow und vor allem David Röntgen, der Entdecker der nach ihm benannten Strahlen.

Die Universität in Erlangen, die beinahe Kant berufen hätte und Fichte zumindest kurzzeitig zu ihren Professoren zählte, genoss im 19.Jahrhundert internationalen Ruf auf philosophischen und philologischen Gebiet. Schließlich rückte die „Erlanger Theologie“ in den Vordergrund, die sich der Erneuerung des Luthertums zum Ziele gesetzt hatte. Namen wie Hofmann, Harleß, Höfling und Thomasius verschafften der „Erlanger Theologie“ weltweiten Ruhm(125). Gleiches gilt auch für die Diakonische Arbeit Wilhelm Löhes.

Dem unverkennbar praktischen Sinn der Franken und der langen handwerklich-gewerblichen Tradition eröffneten die moderne Technik und die Industrie ein dankbares Betätigungsfeld. Es sei hier nur auf einige herausragende Industriepioniere hingewiesen: Wilhelm Sattler(126), bekannt geworden durch sein „Schweinfurter Grün“, die Druckmaschinenfirma König & Bauer in Würzburg, Karl Linde mit seinen Kältemaschinen, Lothar von Faber(127) als Unternehmer in der Bleistiftindustrie, die Maschinenbauer Spaeth und Kramer-Klett in Nürnberg(128), Sigmund Schuckert(129) in der Elektroindustrie, Reiniger, Gebbert und Schall in der Fertigung elektro-medizinischer Geräte sowie Hutschenreuther und Rosenthal in der Porzellanindustrie. Sie alle hatten wesentlichen Anteil daran, dass Franken zum industriellen Zentrum Bayerns wurde. Franken war der Ausgangsraum bedeutender industrieller Innovationen, wohingegen Alt-Bayern bis in die Jahre der Weimarer Republik überwiegend agrarisch strukturiert blieb.

Der eigentliche Durchbruch oder, wie man heute sagt, der Take-off der Industrialisierung in Franken setzte jedoch mit dem Eisenbahnbau ein. Zwar wollte Bayern zunächst mit dem Bau des Ludwig -Donau – Main – Kanals(1837-1846) Anteil am Handel zwischen Nordsee und Schwarzem Meer gewinnen, doch für Schiffe mit nur maximal 120 t Tragfähigkeit war der Kanal, wenn auch eine technische Großtat seiner Zeit, der Konkurrenz der Eisenbahn bald nicht mehr gewachsen. 1835 fuhr die erste Eisenbahn in Deutschland zwischen Nürnberg und Fürth(130). Initiiert wurde diese technische Pioniertat von einer Aktiengesellschaft aus Nürnberger und Fürther Kaufleuten, voran Johannes Scharrer und Georg-Zacharias Platner. Doch schon 1840 erklärte sich König Ludwig von Bayern bereit, den Eisenbahnbau in staatliche Regie zu übernehmen. Ludwig hatte die zukunftsweisende Bedeutung des Eisenbahnbaus erkannt, auch wenn er weiterhin an seiner Lieblingsidee, dem Kanal, festhielt. In den Jahren 1842-1848 wurde die Strecke Hof-Bamberg-Nürnberg-Augsburg-Lindau als „Ludwigs-Süd-Nord-Bahn“ erreichtet, in den Jahren 1852-1854 folgte die Westverbindung Bamberg-Schweinfurt-Würzburg-Frankfurt. Die vorrangige Verbindung nach Mittel- und Westdeutschland ergab sich aus den Gegebenheiten und Erfordernissen des Deutschen Zollvereins, wohingegen die Verbindung nach Wien erst mit deutlicher Verspätung zustande kam. Die Oberpfalz und die ehemaligen Reichstädte am Westrand Bayerns, Dinkelsbühl und Rothenburg, bekamen bald zu spüren, dass an ihnen der Eisenbahnbau vorbeiging(131). Dagegen entwickelten sich im Zuge des Eisenbahnbaus in Nürnberg und Fürth, in Schweinfurt und Aschaffenburg, in Bamberg und in Hof neue Industrien, die den fränkischen Städten wirtschaftlichen Aufschwung verliehen.

Der Eisenbahnbau, der entscheidende Anstoß für die „industrielle Revolution“ in Bayern, war zwar von fränkischen Kaufleuten initiiert worden, wurde dann aber in Staatsregie durchgeführt, wobei Franken im Rahmen eines gesamtbayerischen Konzepts berücksichtig wurde. Als Durchgangsland profitierte Franken besonders frühzeitig und reich von Eisenbahnbau; Franken hat diese neue Chance zu nutzen gewusst.

Doch nicht die Industrieregion Franken und seine Metropole Nürnberg erhielten die dringend erforderliche Technische Hochschule, sondern eine Allerhöchste Verordnung wies sie 1864 der Residenzstadt München zu, und zwar mit der Begründung, dass die Technische Hochschule als Stätte der exakten Wissenschaften in das Zentrum der wissenschaftlichen Forschung, der Sammlungen und Bibliotheken gehöre(132).

Um die Jahrhundertwende sah sich infolge des technisch – industriellen Fortschritts und des hohen Bedarfs an Ingenieuren die Regierung gezwungen, entweder die Münchner Technische Hochschule auszubauen oder eine zweite Technischen Hochschule in Bayern einzurichten. Sogleich ergriff Nürnbergs Oberbürgermeister Dr.Schuh die Initiative, um erneut Nürnberg als Standort ins Gespräch zu bringen. Doch diesmal scheiterte er – und damit sind wir bei eigentlichen „fränkischen Problem“ – nicht an München, sondern an der fränkischen Eifersüchtelei. Denn kaum hatte man von dem Vorstoß Nürnbergs erfahren, als auch schon die Universität Würzburg eine Petition einreichte und darin vorschlug, statt eine eigene TH in Nürnberg zu erreichten, besser eine Technische Fakultät der Universität Würzburg anzugliedern, was entschieden billiger wäre. Daraufhin wollte auch Erlangen nicht zurückstehen und wies nun seinerseits darauf hin, welche Vorzüge eine Technische Fakultät in Erlangen bieten würde(133). Jedenfalls lag – wegen mangelnder fränkischer Solidarität und Einigkeit – die Entscheidung wieder einmal bei München, und um niemanden in Franken wehzutun, entschied man sich für einen Ausbau der Technischen Hochschule in München. Franken bekam als Trostpflaster 1907 ein Technikum in Nürnberg zugestanden.

 

Frankens Probleme

 

Damit sind wir beim entschiedenen Problem in Franken und auch im Verhältnis von Franken und Bayern – es gab und gibt kein einheitliches Franken. Franken kann gegenüber München nicht mit einer Stimme reden und die gesamtfränkischen Belange mit dem nötigen Nachdruck vertreten.

Es ist das historische Erbe, das die fränkische Mentalität bis auf den heutigen Tag geprägt hat. Es ist das Erbe der vielen großen und kleinen Territorien, der geistlichen und weltlichen Fürstentümer, der Grafschaften und Reichsstädte sowie der Zwergstaaten der Reichsritter mit ihren wenigen Hintersassen, die alle ängstlich darauf bedacht waren, nichts von ihren Rechten und Privilegien zu verlieren. Seit der Reformation hat dann auch noch die unterschiedliche Konfession selbst unmittelbare Nachbardörfer zu oft erbitterten Feinden werden lassen. Der Fränkische Reichskreis war nur ein lockeres Band, das die vielen unterschiedlichen Herrschaften in Franken zusammenschloss und ein gesamtfränkisches Bewusstsein und Selbstverständnis bestenfalls in Ansätzen erwachsen ließ. Freilich haben gerade diese Vielfalt und Heterogenität den kulturellen Reichtum Frankens bewirkt und ausgemacht.

Erst unter der harten und rigorosen Politik Montgelas die keinerlei Rücksichten auf historisch  gewachsene Strukturen und Verhältnisse nahm, wurde Franken im Königreich Bayern enger zusammen gezwungen und damit zugleich nivelliert. Der Zwerg- und Vielstaaterei wurde beseitigt und erst jetzt erwuchs Franken, insbesondere in der liberalen Bewegung des Vormärz zu größerer Einheit zusammen. Doch mit der Einrichtung der drei Regierungsbezirke Ober-, Mittel- und Unterfranken(134) 1837 wusste München sehr geschickt die Einheit Frankens nicht zu weit voranschreiten zu lassen. Fortan konnte stets ein Bezirk gegen den anderen ausgespielt werden, und das Regierungsprinzip von „Divide et Impers“ funktioniert bestens. Nicht einmal ein gesamtfränkischer Geschichtsverein kam zustande. Als Hans von Aufseß, der Gründer des Germanischen Nationalmuseums, einen „Historischen Gesamtverein für Ostfranken“ schaffen wollte, erhielt er von den bereits bestehenden Historischen Vereinen Mittelfranken, Unterfranken und Oberfranken sogleich definitive Absagen. Der Historische Verein von Mittelfranken erklärte, in der „Constituierung eines historischen Vereins von Ostfranken“ sehe man nicht den richtigen Weg für die Zukunft, da „die Centralisation die freie Bewegung“ nur hemmen würde(135).

Selbst unter den Nazis, als auf den angeblichen „fränkischen Stamm“ so viel Wert gelegt wurde, verbot der selbsternannte „Frankenführer“ Julius Streicher den Oberfranken im „Gau Ostmark“ auch nur die Verwendung des Namens fränkisch(136).

Die innerfränkische Teilung wiederholte sich 1945, als wiederum die politische Einheit Frankens nicht zustande kam. Es blieben die 3 Regierungsbezirke im Freistaat Bayern weiterhin bestehen, und die bayerische Regionaleinteilung von 1975 hat Franken sogar in 7 Regionen aufgeteilt.

Die eine, große weitgehend autonome „Region Franken“, ja sogar das „eigene Bundesland Franken“, das immer wieder gefordert wurde und noch wird, bleibt eine Illusion(137). Die „Region Franken“ scheitert nicht nur am Widerstand Münchens, sie scheitert vor allem an der fränkischen Zerstrittenheit, Uneinigkeit, Eigenbrötelei und Eifersucht. Zu ängstlich schielt jede Region auf die andere oder sogar jede Stadt auf die Nachbarstadt und passt genau auf, dass sie selbst ja nicht zu kurz kommt. Ich erinnere nur an den Streit um den Standort der neuen Universität in Oberfranken, bis sich schließlich München salomonisch für Bamberg und Bayreuth entschied. Kennzeichnend ist auch der jüngste Streit um den Lithotripter, den Nierensteinzertrümmerer, um den sich Nürnberg und Erlangen sowie Würzburg und Schweinfurt erbitterte Kämpfe lieferten, so dass angesichts der Uneinigkeit wieder einmal München frei entscheiden konnte. Auch auf das von fränkischen Industrie geforderte und massiv finanziell geförderte Zentrum für Mikroelektronik erhoben sofort Nürnberg, Erlangen und Fürth Anspruch, bis schließlich doch die Vernunft siegte und man überein kam, in aller Ruhe den künftigen Standort im mittelfränkischen Ballungsraum auszuwählen(138). Oder, um einen anderen Bereich aufzugreifen, welcher fränkische Regierungsbezirk würde heute auf sein Staatsarchiv verzichten, um einem Fränkischen Hauptarchiv Platz zu machen? Und wo sollte dieses Fränkische Zentralarchiv untergebracht werden? In Nürnberg, in Würzburg oder in Bamberg? Oder wo sollte die Fränkische Landesbibliothek eingerichtet werden? In Bamberg, wie Hanns Meinhart vorschlug? (139) Das würde mit Sicherheit einen Sturm der Entrüstung in Würzburg, Erlangen und Nürnberg hervorrufen.

Welche Region oder welche Stadt wäre heute bereit, auf ihr Kunst- oder Heimatmuseum zugunsten eines Gesamtfränkischen Museums zu verzichten? Wäre diese Vereinheitlichung und Zusammenfassung an einen Ort in Franken nicht genauso unhistorisch wie die Ausstellung fränkischer Kunstschätze und Kulturgüter in München?

Grundsätzlich gefragt: Welche Stadt sollte zur Hauptstadt Franken werden? Selbst der Anspruch Nürnbergs als volksreichste und größte Stadt auf eine führende Rolle in Franken stößt bei anderen Regionen auf heftigsten Widerstand. Für Unterfranken ist Nürnberg – so formuliert es einmal unmissverständlich der dortige Regierungspräsident – „nur ein Verkehrshindernis, nur ein Ärgernis auf dem Weg nach München“ (140), und viele Ober- und Unterfranken teilen diesen Standpunkt. Aber das ist eben typisch fränkisch und macht letztlich Franken aus: seine Uneinigkeit und Eigenbrötelei, seine Eigenwilligkeit und Vielfalt.

München hat diesen fränkischen Charakterzug erkannt und ihn lange Zeit dazu ausgenutzt, um die innerfränkischen Rivalitäten zu pflegen. Neuerdings aber – und dies muss anerkannt werden – beginnt man in München die Vielfalt Frankens in wachsenden Maße zu respektieren und zu akzeptieren. Dies hat zu einer spürbaren Dezentralisierung oder Regionalisierung im kulturellen Bereich geführt, etwa in der Denkmalpflege, im Archivwesen(141) oder in der vielfältigen Museumslandschaft(142), in der sogar drei neue Zweigmuseen(Windsheim, Weißenburg, Kronach) entstanden sind. Für die neuen Galerien und Sammlungen hat man sogar die Magazine und Bestände in  München geöffnet, so dass mancher prähistorische Fund oder Kunstgegenstand wieder in seine Heimat zurückkam.

Nutzen wir die neuen Erkenntnisse und kulturpolitischen Vorstellungen und Leitlinien der Staatsregierung in München und holen wir nach Franken zurück, soviel nur möglich ist. Aber bleiben wir dabei Realisten: Ein einheitliches Franken mit einem gesamtfränkischen Bewusstsein wird es wohl nie geben. Leider wird auch weiterhin vorerst in Geltung bleiben, dass Ober-, Unter- und Mittelfranken nur in München zusammenkommen können. Bleibt nur zu hoffen, dass es in München – wie schon früher – genügend Franken geben wird, die die Belange Frankens adäquat zu vertreten wissen.

Sehr geehrte Blogbesucher,

gestatten Sie mir hier noch folgenden Hinweis. Ich habe absichtlich die alte deutsche Schreibweise übernommen, um das Original nicht zu ändern. Deshalb stören Sie sich nicht daran, wenn manches ungewohnt erscheint.

Die Fußnoten müssen natürlich sein, damit es mir hier nicht so ergeht wie Karl Theodor zu Guttenberg. Es war für mich sehr wertvoll diese Fußnoten minuziös abzutippen, denn dies allein gab viel Aufschluß über die Geschichte unseres Frankenlandes. Von vielen sogenannten “Experten” wurde mir die letzten Jahre immer wieder gesagt, wie verarmt Franken zu dieser Zeit war. Allein die Fußnote 22 sagt genau das Gegenteil aus. Franken wurde ganz fies ausspioniert und dann ausgeraubt. Das ist die Wahrheit. Aber die will seit über 200 Jahren keiner hören. Selbst die “Bayernfranken” fühlen sich schon angeekelt, wenn man diese Tatsachen im Gespräch erwähnt. Diese Verhaltensweise ist ein Spiegelbild unserer Gesellschaft des 21. Jahrhunderts.

Bildnachweis

 

Stadtarchiv Erlangen. Bild 4,5 und 11

Firmenarchiv Siemens: Bild 9

Maifränkisches Museum in Würzburg: Bild 1

Photo – Gundermann, Würzburg: Bild 3

Stadtarchiv Bamberg: Bild 2

Firmenarchiv Koenig & Bauer: Bild 6

Stadtarchiv Nürnberg: Bild 7,8 ,10

Bundesbahndirektion Nürnberg: Bild 12

 

*)Erweiterte Fassung eines Vortrags vor der Fränkischen Arbeitsgemeinschaft, dem Frankenring und dem Frankenbund in Nürnberg.

 

1)       Vgl. hierzu: Franken – Bayerns zweite Garnitur? – Tutzing 1967.(Tutzinger Studien 3, hrsg. Von der Evangelischen Akademie Tutzing).

2)       Siehe die umfangreichen Zusammenstellungen bei H. Meinhart: Franken in Bayern – ein Problem. Nürnberg 1949, S.42 ff.(Schriftenreihe der Fränkischen Arbeitsgemeinschaft H.1).

3)       So hat München 6 große Staatliche Museen und 5 Staatliche Sammlungen, während sich Franken mit 3 kleinen Zweigmuseen zufrieden geben muss.

4)       Im bayerischen Archivwesen wird seit einigen Jahren eine Dezentralisierungspolitik betrieben, die im deutlichen Gegensatz zur bisherigen Praxis steht. Siehe W.Jaroschka: Beständebereinigung mit Franken. – Mitteilungen für die Archivpflege in Bayern 20. 1974, S.2-21.

5)       Vgl. die Beiträge in den Nürnberger Nachrichten vom 26.07.1979, 28.07.1979, 09.08.1979, 22.08.1979 und in der Nürnberger Zeitung vom 16.02.1980(Die Wittelsbacher, Mörder und Poeten. Franken ist auch hier im Nachteil).

6)       „Nürnberg soll Hauptsitz(des BR) werden. Wunsch nach einem Zentrum für Nordbayern als Gegenpol zu München für Südbayern“(Nürnberger Nachrichten vom 23.01.1979). „Franken kommt im Rundfunk zu kurz“(Nürnberger Nachrichten vom 30.01.1980). „Das Fernsehen stellte Franken in den Schatten. Nürnberger Kulturreferent protestiert“.(Nürnberger Nachrichten vom 21.03.1984).

7)       Rundbrief des „Franken-Rings“ vom 29.05.1984; vgl. auch Nürnberger Nachrichten vom 27.09.1984: „Der Kulturminister soll sich stärker einsetzten“.

8)       Nürnberger Nachrichten vom 25.07.1977

8a)  Nürnberger Nachrichten vom 05.12.1984

9)       Rundbrief des „Franken-Rings“ vom 29.05.1984 mit Beilagen. Allerdings muss dabei berücksichtigt werden, dass die Wirtschaftsstruktur Mittelfrankens veraltet ist, da Mittelfrankens Wirtschaft noch immer ganz wesentlich von den traditionellen Branchen geprägt ist, also  von der Elektrotechnik, vom Maschinenbau, von der Eisen- und Blechverarbeitung und den Metallwaren. Die zukunftsweisende Technik aber liegt vor allem in der Mikroelektronik und in jungen, innovativen Unternehmen, wofür im Wirtschaftsraum Mittelfranken ein Nachholbedarf besteht, wenn auch bereits der Strukturwandel sich beschleunigt hat. Vgl. Jahresbericht der Industrie- und Handelskammer vom 03.09.1984.

10)   Nürnberger Nachrichten vom 10.04.1984

11)   Nürnberger Nachrichten vom 28.05.1984, AZ vom 28.05.1984

12)   Rundbrief des „Franken-Rings“ – Informationen

13)   Ebda.

14)   Nürnberger Nachrichten vom 28.05.1984

15)   Aufstellung im Rundbrief des „Franken-Rings“ vom 29.05.1984

16)   Nürnberger Nachrichten vom 06.08.1984

17)   Vgl. hierzu R. Endress: Der „Fränkische Separatismus“ – Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg(=MVGN) 51.1980, S. 157-183.

18)   R. Endress: Die preußische Ära in Franken. In: Expansion und Integration. Zur Eingliederung neugewonnener Gebiete in den preußischen Staat. Hrsg. Von P. Baumgart. – Köln 1984. S.169-194.

19)   R. Endress: Territoriale Veränderungen, Neugestaltung und Eingliederung Frankens in Bayern. – In: Handbuch der bayerischen Geschichte III/1. – 2. Aufl. München 1979. S.249 ff.

20)   K. Süssheim: Preußens Politik in Ansbach-Bayreuth. – Berlin 1902, S. 301 ff.

21)   Mit der Übernahme von Würzburg legte sich Kurfürst Max Joseph auch sogleich den Titel eines „Herzog von Franken“ zu, wogegen Hardenberg zwar heftig, aber ergebnislos protestierte. R. Endress: Die Eingliederung Frankens in den bayerischen Staat. – In: Wittelsbach und Bayern. Katalog der Wittelsbacher – Ausstellung. München 1980, Bd. III/1, S.83-94.

22)   Bereits im Frühjahr 1802 war der Major Ribaupierre im Auftrage Monteglas auf einem Erkundigungsritt durch Franken, wobei er feststellen konnte, dass Franken eines der reichsten Gebiete in Deutschland sei; daraufhin wurde die Entscheidung zur Okkupation Frankens in München gefällt. Vgl. H. H. Hofmann:…..sollen bayerisch werden. Die politische Erkundung des Majors von Ribaupierre durch Franken und Schwaben im Frühjahr 1802. – Kallmünz o.J.(1954).

23)   Eingehend hierzu H. H. Hofmann: Adelige Herrschaft und souveräner Staat. Studien über Staat und Gesellschaft in Franken und Bayern. – München 1962, bes. S. 211 ff.

24)   A. Chroust: Das Großherzogtum Würzburg(1806-1814). – Würzburg 1914.

25)   E. Deuerling: Das Fürstentum Bayreuth unter französischer Herrschaft und sein Übergang an Bayern 1806-1810. Erlangen 1932.

26)   R. Endress (wie Anm.21), S. 83-88.

27)   Ebda. S. 88 f.

28)   A. M. Scheglmann: Geschichte der Säkularisation im rechtsrheinischen Bayern. Regensburg 3 Bde., 1903-1908; D. Stutzer: Die Säkularisation 1803. – Rosenheim 1978(Franken wird nicht berücksichtigt).

29)   A. Wendenhorst: Der Untergang der alten Abteilkirche Münsterschwarzach 1803-1841 – Würzburg 1953(Mainfränkische Hefte17). E. Schneider: Die barocke Benediktinerabtei Münsterschwarzach. Neustadt a. d. Aisch 1984.

30)   L. Günther: Der Übergang des Fürstbistums Würzburg an Bayern. – Leipzig 1910, S.125 ff.

30a)H. Ottomeyer: Die Kronissignien des Königreichs Bayern. – München 1979. S.8.

31)   M. Pfeiffer: Beiträge zur Geschichte der Säkularisation in Bamberg. – Bamberg 1907. S.42 f.

32)   G. Hartmann: Die kurmainzischen Kunstschätze des Schlosses zu Aschaffenburg. Aschaffenburg 1933; vgl. auch H. Kreisel, Die Münchner Schatzkammer, mit fränkischen Augen gesehen, in Frankenland 16, 1964, S. 164-178.

33)   P. Weissenberger: Beiträge zur Kunst- und Kulturgeschichte Maifränkischer Benediktinerklöster. – Mainfränkisches Jahrbuch 2. 1950, S. 288 ff.; F. Friedrich: Dokumente, Gemälde und Reliquienschrein aus dem Nachlass des Ebracher Abtes Eugen Montag. – 113. Berichte des Histor. Verein Bamberg 1977, S. 181 ff.

34)   In Würzburg wurde aus dem Verlauf konfiszierter Bücher ein Erlös in Höhe von 603 120 fl. Erzielt, der nach München überwiesen wurde. L. Günther: Der Übergang des Fürstbistums Würzburg an Bayern. – Leipzig 1910. S. 125 f.

35)   I. Wolf: Die Säkularisation der Stifts- und Klosterbibliotheken im Gebiete des Erzbistums Bamberg. Diss. Erlangen 1952(mschr.).

36)   A. M. Scheglmann: Geschichte der Säkularisation. Bd. 3. Regensburg 1908. S. 280; vgl. auch E. Eichhorn, Fränkische Kunst in der Alten Pinakothek, in: Frankenland 17, 1965, S. 71-92; A. von Reitzenstein, Fränkische Führung durch das Bayerische Nationalmuseum, in: Frankenland 16, 1964, S. 170-178.

37)   Bei der Versteigerung der Kunstschätze im Rathaus wurde der Tafelaufsatz von dem kunstverständigen Marktvorsteher Paul Wolfgang Merkel von Nürnberg für 1250 fl. Erworben. K. Pechstein: Der Merkelsche Tafelaufsatz von Wenzel Jamnitzer.  – MVGN 61. 1974, S.100

38)   Das bedeutende Kunstwerk wurde am 04.November 1806 öffentlich versteigert und für 53 fl. 32 kr. Pro Zentner Bruch von dem Händler Fränkel in Fürth erworben, der das Gitter nach Frankreich weiterverkaufte. J. Lincke: Planungen und Maßnahmen zur Wiederinstandsetzung des Innenraums(Großer Rathaussaal) ab 1977.  – Nürnberger Altstadtberichte 5. 1980, S. 32 ff.(mit Abbildungen).

39)   J. P. Priem: Geschichte der Stadt Nürnberg. – Nürnberg 1875. S. 320.

40)   Ebda. S. 318 ff.; W. Schwemmer: Die Stadt Nürnberg(Kurzinventar). 3. Aufl. Nürnberg 1983, passim.

41)   L. Günther: Der Übergang des Fürstbistums Würzburg an Bayern. – Leipzig 1910, S.133-135.

41a)Zitat in: Würzburg. Eine Geschichte in Bilddokumenten. Hrsg. Von A. Wendenhorst. – München 1981, S. 91 f.

42)   Besonders im Bereich der Denkmalpflege wird Franken, nach Aussage von Finanzminister Streibl, nicht vernachlässigt: Die Staatliche Schlösserverwaltung wendet in den Jahren 1979 und 1980 in Franken rund 35 Millionen auf, für das übrige Bayern rund 39 Millionen. – Nürnberger Nachrichten vom 25.März 1980.

43)   Siehe U. Thürauf: Die öffentliche Meinung im Fürstentum Ansbach-Bayreuth zur Zeit der französischen Revolution und der Freiheitskriege. – München 1918. S. 91 ff.

44)   G. Hirschmann: Das Haus Wittelsbach und Franken im 19.Jahrhundert. – Neujahresblätter der Gesellschaft für Fränkische Geschichte 38. 1984, S. 8.

45)   Ebda. S.6.

46)   E. Endress: Der „Fränkische Separatismus“. _ MVGN 51. 1980, S. 161 f.

47)   A. Ernstberger: Die deutschen Freikorps 1809 in Böhmen. – Prag 1942. S. 299-345.

48)   K.H. Ritter von Lang: Memoiren, Bd.II, 1842, S.122, Nachdruck Erlangen 1984, mit einer Einleitung von H. von Mosch.

49)   G. Hirschmann: Ära Wurm in Nürnberg 1806-1818.- MVGN 48. 1958, S.286.

50)   Erlangens Huldigung bei der Übergabe des Fürstentums Bayreuth an die Krone Baiern in der Hauptkirche Erlangen, gehalten von Dr.Ch. Fr. Ammon. – Erlangen 1810

51)   M. Doeberl: Bayern und die deutsche Erhebung wider Napoleon I.- München 1907, S. 410 f., Beilage 1.

52)   L. Rieger: Die Stimmung und Haltung der fränkischen Provinzen im Jahr 1813. Diss. München 1921(mschr.).

53)   W. Schärl: Die Zusammensetzung der bayerischen Beamtenschaft von 1806 bis 1918. – Kallmünz 1955. Nr. 369 und Nr. 561.

54)   Vgl. R. Endress: Der „Fränkische Separatismus“. – MGVN 51. 1980, S. 163-166.

55)   Siehe hierfür: Unterfranken zur Zeit König Ludwigs I. – Ausstellungskatalog 1964; Unterfranken im 19.Jahrhundert. – Würzburg 1965(mainfränkische Heimatkunde 13 mit Beiträgen von M. Hofmann, M. H. von Freeden, O. Meyer u.a.). G. Hirschmann: Das Haus Wittelsbach und Franken im 19.Jahrhundert. – Neustadt a. d. Aisch 1984, S. 10 f.

56)   L. Zimmermann: Die Einheits- und Freiheitsbewegung und die Revolution von 1844 in Franken. – Würzburg 1951, S. 87 ff.

57)   J.P. Harl: Über einige der wichtigsten Vortheile und Vorzüge der neuen Verfassungs-Urkunde des Königreichs Baiern. 1818.

58)   M. Doebler: Ein Jahrhundert bayerischen Verfassungslebens. – München 1918. S. 58 f.

59)   Zitiert bei G. Radbruch: Paul Johann Anselm Feuerbach. – Göttingen 2.Aufl. 1957, S. 141; siehe auch R. Endress: Mittelfranken und sein Historischer Verein. – 89. Jb. Des Historischen Vereins für Mittelfranken, 1977/1981. S. 1-17.

60)   M. Hofmann: Staat und Bürger im bayerischen Unterfranken. – In: Unterfranken im 19.Jahrhundert. Würzburg 1965. S. 68 f.

61)   R. Endress: Die Eingliederung Frankens(wie Anm.21), S. 91 f.

62)   F. Köppel: Ignaz von Rudhart. – In: Lebensläufe aus Franken V. Erlangen 1936) S.297-310.

63)   M. Domarua: Bürgermeister Behr. Ein Kämpfer für den Rechtsstaat. – Würzburg 1971.

64)   O. Kreuzer: J. P. von Hornthal. – In: Lebensläufe aus Franken III. Würzburg 1927. S.244-277.

65)   L. Zimmermann: Die Einheits- und Freiheitsbewegung und die Revolution von 1848 in Franken. – Würzburg 1951. S. 104-111.

66)   So führte der Bamberger Abgeordnete Hornthal auf dem Landtag von 1822 aus: „Wenn die Gelder alle von den äußeren Teilen des Königreiches auf einen Punkt zusammenströmen, wenn nicht die Einrichtungen getroffen wird, dass sie in gehörigem Ebenmaße wieder hinausfließen, so werden die äußeren Teile des Staatskörpers krank, kommen herab, der Körper nimmt nach und nach ab und stirbt.“ Lebensläufe aus Franken 3. Würzburg 1927. S. 255.

67)   M. Domarus: Bürgermeister Behr, S. 23 ff.(Siehe Anm. 63).

68)   H. Hoffmann: Johannes Gottfried Eisenmann. Ein fränkischer Arzt und Freiheitskämpfer. – Würzburg 1967, S. 12-17(Mainfränkische Hefte 49).

69)   R. Endress: Der „Fränkische Separatismus“, S. 168.(Siehe Anm. 17).

70)   Gemeindebeamte mussten aufgrund von § 44 des Edikts über die Ständeversammlung um Urlaub für die Landtagssession beim König nachsuchen.

71)   E. Franz: Bayerische Verfassungskämpfe. – München 1926, S. 160.

72)   L. Zimmermann: Die Einheits- und Freiheitsbewegung. S. 129.(Siehe Anm. 56).

73)   F. L. von Hornthal(Hrsg.): Broschüren zum bayerischen Landtag von 1831. München 1832.

74)   M. Domarus: Bürgermeister Behr, S. 154 ff.(Siehe Anm. 63).

75)   Hgl. M. Domarus: Bürgermeister Behr, S. 167 ff(siehe Anm. 63); L. Zimmermann: Die Einheits- und Freiheitsbewegung, S. 138 ff.(Siehe Anm.56).

76)   Die Rede erschien im Druck unter dem Titel: „Die vom Hofrat Dr. Wilhelm Joseph Behr am 27.Mai in Gaibach gesprochenen Worte“, Würzburg 1832. Der Würzburger Drucker Thein wurde dafür verhaftet.

77)   Die Untersuchung hatte der Schönbornsche Herrschaftsrichter Joseph Habersack angestrengt, der sich dafür eine Karriere im bayerischen Staatsdienst versprach, was ihm auch gelang. Vgl. M. Domarus: Bürgermeister Behr, S. 172. (Siehe Anm. 63).

78)   H. Hoffmann: Johann Gottfried Eisenmann, S. 28-52. (Siehe Anm. 68).

79)   E. Herrmann: Liberale Bewegungen im frühen 19.Jahrhundert in Oberfranken. – Archiv Oberfranken 60. 1980, S. 151-185.

80)   Graf Carl von Giech: Die Kniebeugung der Protestanten vor dem Sanctissimum der katholischen Kirche in dem bayerischen Heere und in der bayerischen Landwehr. – Ulm 1841. Die Schrift erschien anonym, doch konnte bald als Verfasser Graf Carl von Giech, der Regierungspräsident von Mittelfranken, ausfindig gemacht werden.

81)   Siehe H. Gollwitzer: Graf Carl von Giech 1795-1863. Eine Studie zur politischen Geschichte des fränkischen Protestantismus in Bayern. – Zeitschrift für bayer. Landesgeschichte 24. 1961, S. 102-162.

82)   W. Uhde: Hermann Freiherr von Rotenhan. – München 1933.

83)   F. W. Kantzenbach: Die Erlanger Theologie. – München 1960. S. 115 ff.; Th. Kolde: Die Universität Erlangen unter dem Hause Wittelsbach 1810-1910. Erlangen 1910, S. 352 f.; G: Hirschmann: Das Haus Wittelsbach und Franken im 19.Jahrhundert. – Neustadt a. d. Aisch 1984, S. 18 f.

84)   Siehe R. Endress: Mittelfranken und sein Historischer Verein. S. 10 f.(Siehe Anm. 59).

85)   Graf Carl von Giech: Darlegung der Motive meines Austrittes aus dem Staatsdienst. – Stuttgart 1840. Die Rechtfertigungsschrift ließ Graf Giech in Stuttgart drucken und entzog sie so der bayerischen Zensur.

86)   L. Zimmermann: Die Einheits- und Freiheitsbewegung, S. 225. (Siehe Anm. 56).

87)   Vgl. die eingehende Darstellung bei L. Zimmermann, Ebd. S.237 ff.; R. Endress: Der „Fränkische Separatismus“, S. 171 ff.(Siehe Anm. 17).

88)   G. Hirschmann: Fortleben reichsstädtischen Bewusstseins in Franken nach 1806. – Jahrbuch für fränkische Landesforschung 34/35. 1975, S. 1041-1058.

89)   L. Zimmermann: Die Einheits- und Freiheitsbewegung, S. 422. (Siehe Anm. 56).

90)   Ebda., S. 384.

91)   G. Diezel: Bayern und die Revolution, Stuttgart 1849, S. 242

92)   R. Endress: Der „Fränkische Separatismus“, S. 173 f.(Siehe Anm. 17).

93)   A. Huth: Preßfreyheit oder Censur. Würzburg 1975, S. 127 f.

94)   J. H. Wichern(Gesammelte Schriften II, Hamburg 1901, S. 35 ff.) schildert den mehr als nur ergebenen Empfang in Erlangen.

95)   H. Meinhart: Franken in Bayern – ein Problem, S. 77 f. (Siehe Anm. 2).

95a)B. Zinner: Zur Revolution 1848/49 in Oberfranken. „Schwarze und weiße Listen“ der Regierung über das politische Verhalten der Bevölkerung.  – Archiv Oberfranken 63. 1983, S. 97-124.

96)   Hurt: Preßfreyheit oder Censur, S. 153 ff. (Siehe Anm. 93).

97)   E. Ecke: Franken 1866. – Nürnberg 1972, S. 169.(Nürnberger Werkstücke 9).

98)   R. Endress: Der „Fränkische Separatismus“, S. 175 f.(Siehe Anm. 17).

99)   Q. von Bismarck: Gedanken und Erinnerungen, Bd. 2, Nachdruck 1952, S.327:“….aber gewiss ist, dass 1866 der König auf Ansbach und Bayreuth noch schwerer verzichtete als auf Österreich- Schlesien, Deutsch-Böhmen und Teile von Sachsen“.

100) R. Endress: Die Erbabreden zwischen Preußen und den fränkischen Markgrafen. – Jahrbuch für fränkische Landesforschung 25. 1965, S. 87

101) R. Endress: Der „Fränkische Separatismus“, S. 180 f.(Siehe Anm. 17).

102) H. Hanschel: Oberbürgermeister Herrmann Lupe. Nürnberger Kommunalpolitiker in der Weimarer Republik. – Nürnberg 1977, S. 117 -162.(Nürnberger Forschungen 21).

103) Die Zahlen sind entnommen W. Schärl: Die Zusammensetzung der bayerischen Beamtenschaft von 1806 bis 1918. – München 1955, S. 79-83.

104) E. Franz: Ludwig Freiherr von der Pfordten. München 1938.

105) Ch. Fürst zu Hohenlohe-Schillingsfürst: Denkwürdigkeiten. 2Bde., Stuttgart 1907; F.Rachfahl: Fürst Chlodwig von Hohenlohe-Schillingsfürst, in: Lebensläufe aus Franken 2. Würzburg 1922. S. 215-228.

106) W. Grasser: Johann Freiherr von Lutz(1826-1890). – München 1967; F. Frhr. von Rummel: Das Ministerium Lutz und seine Gegner 1871-1882. Ein Kampf um Staatskirchentum, Reichtstreue und Parlamentsherrschaft in Bayern, – München 1935.

107) M. von Crailsheim: Krafft von Crailsheim. – In: Lebensläufe aus Franken 5. – Erlangen 1936. S. 38-61.

108) W. Schärl: Die Zusammenfassung der bayerischen Beamtenschaft(Kurzbiographien). (Siehe Anm. 53).

109) H. Rumschröttel: Das bayerische Offizierkorps 1866-1914. – Berlin 1973.

110) Siehe die Lebensläufe der Direktoren bei Schärl, S. 227-233. (Siehe Anm. 53).

111) W. Schärl, S. 48-52. (Siehe Anm. 53)

112) Ebda., S.77 f.

113) Ebda., S. 75-77.

114) D.Thränhardt: Wahlen und politische Strukturen in Bayern 1848-1953. Historisch-soziologische Untersuchungen zum Entstehen und zur Neuausrichtung eines Parteiensystems. – Düsseldorf 1973, S. 85-89.

115) NDB 2. S. 538

116) Th. Schneider: Die Deutsche Fortschrittspartei in Bayern und die deutsche Frage 1863-1871. – München 1936.

117) H. Hirschfelder: Der „Schleswig-holsteinische Verein“ in Erlangen. – In: Erlangen. Von der Strumpfer- zur Siemens-Stadt. Hrsg. Von J. Sandweg und Richter. Erlangen 1982. S. 223-227.

118) A. Kraus: Geschichte Bayerns von den Anfängen bis zur Gegenwart. – München 1983, S. 533 ff.; J. Schmidt: Bayern und das Zollparlament. – München 1973.

119) D. Thränhardt: Wahlen, S. 87-89. (Siehe Anm. 114).

120) S. Günther: Franz Frhr. Schenk von Stauffenberg. – In: Lebensläufe aus Franken II. Würzburg 1922. S. 437-440.

121) D. Tränhardt: Wahlen, S.94-96. (Siehe Anm. 114).

122) R. Endress: Der „Fränkische Separatismus“, S.179 f. (Siehe Anm. 17). E. Eckert: Liberal- und Sozialdemokratie. – Stuttgart 1968, S.30 ff.; G. Pfeiffer: Das Nürnberger Gemeindebevollmächtigtenkolleg 1818-1819. – MVGN 65. 1978, S. 372-374.

123) D. Tränhardt: Wahlen, S. 348. (Siehe Anm. 114).

124) L. Grote: Die romantische Entdeckung Nürnbergs. – München 1967.

125) Vgl. W. von Loewenich: Die „Erlanger Theologie“. – In: Erlangen. Die Geschichte der Stadt. Hrsg. Von A. Wendehorst und G. Pfeiffer. – München 1984, S. 119-125.

126) Vgl. P. Utsch: Wilhelm Sattler. – In: Fränkische Lebensbilder IV. – Würzburg 1971. S. 230-242.

127) Th. Bitterauf: Lothar Freiherr von Faber. – In: Lebensläufe aus Franken I. München, Leipzig 1919. S. 90-94.

128) Siehe G. Eibert: Unternehmenspolitik Nürnberger Maschinenbauer (1835-1914). – Stuttgart 1979.

129) J. Cassimir: Johann Sigmund Schuckert. – In: Lebensläufe aus Franken II. Würzburg 1922. S. 399-406.

130) Aus der Fülle der Literatur sei verwiesen auf H. Strössenreuther: Nürnberg Eisenbahnverkehr seit 1935. – In: Verkehrsentwicklung Nürnberg im 19. und 20. Jahrhundert. Nürnberg 1972 (Nürnberger Forschungen 17); U. O. Ringsdorf: Der Eisenbahnbau südlich Nürnbergs 1841-1849. – Nürnberg 1978.

131) Vgl. R. Endress: Der Funktionswandel der Messestadt Nördlingen und er Reichsstädte Dinkelsbühl und Rothenburg. – In: Schriftenreihe des Zentralinstituts für Fränkische Landeskunde und allgemeine Regionalforschung an der Universität Erlangen- Nürnberg, Bd. 25, Neustadt 1984, S. 15-27.

132) A. Kluckhohn: Über die Gründung und bisherige Entwicklung der Kgl. Technischen Hochschule zu München. – München 1879; siehe auch G. Pfeiffer: Vier Jahrhunderte Nürnberger Hochschulbestrebungen. – In: Die Nürnberger Hochschule im fränkischen Raum. Hrsg. Von F. W. Schobert. Nürnberg 1955, S. 22 ff.

133) R. Endress: Der „Fränkische Separatismus““, S. 178 f. (Siehe Anm. 17).

134) Regierungsblatt für das Königreich Bayern 1837, Sp. 794.

135) Siehe R. Endress: Mittelfranken und sein Historischer Verein (wie Anm. 59), S. 6-10.

136) M. Hofmann: Vom Ursprung des fränkischen Bewusstseins. – Die Stimme Frankens 27. 1961, H. 2, S. 48

137) Siehe „Die Stimme Frankens“ (Mitteilungsblatt der Fränkischen Arbeitsgemeinschaft), Nr. 19. – Nürnberg 1977 oder zahlreiche Wandanschriften in Nürnberg.

138) Nürnberger Nachrichten vom 15. August 1984.

139) M. Meinhardt: Franken in Bayern – ein Problem. 1949, S. 86 f. (Siehe Anm. 2).

140) Franken . Bayerns zweite Garnitur? (wie Anm. 1), S. 68.

141) Vgl. W. Jaroschka: Beständebereinigung mit Franken. – Mitteilungen für die Archivpflege in Bayern 20. 1974

142) So sieht das neue Museumsentwicklungsprogramm der bayerischen Staatsregierung eine stärkere Dezentralisierung vor. Nürnberger Nachrichten vom 08/09. März 1980.

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Thema: Frankens Geschichte | 21 Kommentare

Franken sind keine Baiern
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